11:1    Gottes Blick auf den Menschen

[Fuer den Chormeister. Von David.] Beim Herrn finde ich Zuflucht. Wie
koennt ihr mir sagen: "In die Berge flieh wie ein Vogel"?
[Nach G und Hieronymus.]

11:2    Schon spannen die Frevler den Bogen, sie legen den Pfeil auf die
Sehne, um aus dem Dunkel zu treffen die Menschen mit redlichem
Herzen.
[7,13; 10,8; 37,14.32; 64,4f; 119,95]

11:3    Geraet alles ins Wanken, was kann da der Gerechte noch tun?
[Woertlich: Wenn die Grundfesten eingerissen werden.]

11:4    Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, der Thron des Herrn ist im
Himmel. Seine Augen schauen herab, seine Blicke pruefen die Menschen.
[Hab 2,20]

11:5    Der Herr prueft Gerechte und Frevler; wer Gewalttat liebt, den hasst
er aus tiefster Seele.

11:6    Auf die Frevler lasse er Feuer und Schwefel regnen; sengender Wind
sei ihr Anteil.
[140,11; Gen 19,24; Ijob 18,15
H fuegt nach "Schwefel" hinzu: "Schlinge (Verhaengnis)", vielleicht
eine weitere goettliche Waffe.
Text korr.; H: sei der Anteil ihres Bechers.]

11:7    Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; wer
rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.