Danach hoerte ich etwas wie den lauten Ruf einer grossen Schar im Himmel:
Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist bei unserm Gott.
[1-9: Die Triumphlieder der Himmelsbewohner (vgl. 18,20) preisen das
gerechte Gericht ueber die Feinde Gottes ("die grosse Hure") und das
kuenftige Heil des Gottesvolkes. Das Heil wird unter dem Bild einer
Hochzeit dargestellt (vgl. Mt 22,1-3; Mk 2,19; Joh 3,29; 2 Kor 11,2).]
19:2 Seine Urteile sind wahr und gerecht. Er hat die grosse Hure gerichtet,
die mit ihrer Unzucht die Erde verdorben hat. Er hat Rache genommen fuer das
Blut seiner Knechte, das an ihren Haenden klebte.
[Ps 19,10; 2 Koen 9,7]
19:3 Noch einmal riefen sie: Halleluja! Der Rauch der Stadt steigt auf in
alle Ewigkeit.
[Jes 34,10]
19:4 Und die vierundzwanzig Aeltesten und die vier Lebewesen fielen nieder
vor Gott, der auf dem Thron sitzt, beteten ihn an und riefen: Amen, halleluja!
[Jes 6,1]
19:5 Und eine Stimme kam vom Thron her: Preist unsern Gott, all seine Knechte
und alle, die ihn fuerchten, Kleine und Grosse!
[Ps 134,1; 115,13]
19:6 Da hoerte ich etwas wie den Ruf einer grossen Schar und wie das Rauschen
gewaltiger Wassermassen und wie das Rollen maechtiger Donner: Halleluja! Denn
Koenig geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher ueber die ganze
Schoepfung.
[Ez 1,24; 43,2; Ps 93,1; Dan 7,14]
19:7 Wir wollen uns freuen und jubeln und ihm die Ehre erweisen. Denn
gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Frau hat sich bereit gemacht.
[Ps 118,24]
19:8 Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. Das Leinen bedeutet
die gerechten Taten der Heiligen.
[Ps 45,14f]
19:9 Jemand sagte zu mir: Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des
Lammes eingeladen ist. Dann sagte er zu mir: Das sind zuverlaessige Worte, es
sind Worte Gottes.
[1,3]
19:10 Und ich fiel ihm zu Fuessen, um ihn anzubeten. Er aber sagte zu mir:
Tu das nicht! Ich bin ein Knecht wie du und deine Brueder, die das Zeugnis Jesu
festhalten. Gott bete an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede.
[22,9 (Anbetung eines Engels oder eines anderen Wesens, das nicht JHWH ist, ist
nach christlicher Lehre nicht erlaubt, selbst wenn Paepste oft so gehandelt
haben, vgl. Ex 20,5. B. Dalkmann)]
19:11 Sieg ueber das Tier und seinen Propheten: 19,11-21
Dann sah ich den Himmel offen, und siehe, da war ein weisses Pferd, und der, der
auf ihm sass, heisst "Der Treue und Wahrhaftige"; gerecht richtet er und fuehrt
er Krieg.
[Ez 1,1; Ps 96,13
11-21: Die Vision vom Endkampf zwischen dem in die Macht Gottes eingesetzten
Christus, dem Reiter auf dem weissen Pferd, und den gottfeindlichen Maechten
schildert das endgueltige Gericht ueber das Tier und den Luegenpropheten.]
19:12 Seine Augen waren wie Feuerflammen, und auf dem Haupt trug er viele
Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt.
[Dan 10,6]
19:13 Bekleidet war er mit einem blutgetraenkten Gewand; und sein Name heisst
"Das Wort Gottes".
[Jes 63,1f
Das Blut, mit dem das Gewand Christi getraenkt ist, ist das im Endkampf
vergossene Blut der Feinde Gottes. (Das ist eine falsche Deutung: Das
blutgetraenkte Gewand steht fuer das eigene Blut, das Jesus bei der Geisselung
und Kreuzigung vergossen hat. Gott toetet nicht, aber er richtet. B. Dalkmann)
Der Name "Das Wort Gottes" verweist auf die durchschlagende Kraft des
ausgesprochenen Wortes, des Willens Gottes (vgl. V. 15; 2 Thess 2,8); dieser
Name steht in Beziehung zur Bezeichnung Christi als "das Wort" in Joh 1,1-14.]
19:14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weissen Pferden; sie waren in
reines, weisses Leinen gekleidet.
19:15 Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Voelker
schlagen. Und er herrscht ueber sie mit eisernem Zepter, und er tritt die Kelter
des Weines, des raechenden Zornes Gottes, des Herrschers ueber die ganze
Schoepfung.
[Jes 11,4; 49,2; Ps 2,9 G; Jes 63,3]
19:16 Auf seinem Gewand und auf seiner Huefte traegt er den Namen:
"Koenig der Koenige und Herr der Herren ".
[Dan 2,47; Dtn 10,17]
19:17 Dann sah ich einen Engel, der in der Sonne stand. Er rief mit lauter
Stimme allen Voegeln zu, die hoch am Himmel flogen: Kommt her! Versammelt euch
zum grossen Mahl Gottes.
[Ez 39,4.17-20]
19:18 Fresst Fleisch von Koenigen, von Heerfuehrern und von Helden, Fleisch
von Pferden und ihren Reitern, Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, von
Grossen und Kleinen!
19:19 Dann sah ich das Tier und die Koenige der Erde und ihre Heere
versammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu fuehren.
[Ps 2,2]
19:20 Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte
vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verfuehrt, die das Kennzeichen
des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib
wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen.
[Dan 7,11; Jes 30,33
Der brennende Schwefelsee ist Bild fuer den Ort ewiger Peinigung. Dieser Ort
wurde im Judentum "Gehenna" (Hoelle) genannt (vgl. Dtn 32,22; Mt 11,23; 23,33;
Lk 12,5; 2 Petr 2,4).]
19:21 Die uebrigen wurden getoetet mit dem Schwert, das aus dem Mund des
Reiters kam; und alle Voegel frassen sich satt an ihrem Fleisch.
[Ez 39,17.20]