6:1 Die sieben Siegel und die sieben Posaunen: 6,1 - 11,19
Die ersten sechs Siegel: 6,1-17
Dann sah ich: Das Lamm oeffnete das erste der sieben Siegel; und ich
hoerte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm!
[1-8: Die vier Reiter (vgl. Sach 1,7-15; 6,1-8) sind bildhafte
Hinweise auf die sog. messianischen Wehen: Voelkerkrieg, Buergerkrieg,
Teuerung und Hungersnot, Pest und Massensterben. (Das weisse Pferd
ist der "christliche" Imperialismus, das rote Pferd der Kommunismus, das
schwarze Pferd der globale Kapitalismus und das fahl-braune Pferd der
politische Islamismus. B. Dalkmann)]
6:2 Da sah ich ein weisses Pferd; und der, der auf ihm sass, hatte einen
Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben, und als Sieger zog er aus, um zu
siegen.
[Sach 1,8; 6,3.6]
6:3 Als das Lamm das zweite Siegel oeffnete, hoerte ich das zweite
Lebewesen rufen: Komm!
6:4 Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf
ihm sass, wurde ermaechtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die
Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein
grosses Schwert gegeben.
[Sach 1,8; 6,2]
6:5 Als das Lamm das dritte Siegel oeffnete, hoerte ich das dritte
Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich ein schwarzes Pferd; und der, der
auf ihm sass, hielt in der Hand eine Waage.
[Sach 6,2.6]
6:6 Inmitten der vier Lebewesen hoerte ich etwas wie eine Stimme sagen:
Ein Mass Weizen fuer einen Denar und drei Mass Gerste fuer einen Denar.
Aber dem Oel und dem Wein fuege keinen Schaden zu!
6:7 Als das Lamm das vierte Siegel oeffnete, hoerte ich die Stimme des
vierten Lebewesens rufen: Komm!
6:8 Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm sass, heisst "der
Tod"; und die Unterwelt zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die
Macht gegeben ueber ein Viertel der Erde, Macht, zu toeten durch
Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde (Bakterien?).
[Hos 13,14; Jer 14,12; 15,3; Ez 5,12.17; 14,21]
6:9 Als das Lamm das fuenfte Siegel oeffnete, sah ich unter dem Altar die
Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes
Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten.
6:10 Sie riefen mit lauter Stimme: Wie lange zoegerst du noch, Herr, du
Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den
Bewohnern der Erde zu raechen?
[Sach 1,12; Ps 79,5; Dtn 32,43; 2 Koen 9,7 (Der Untergang der Welt ist die
Folge des Gebetes der getoeteten Martyrer, die das Wort Gottes vor den
Menschen verkuendet und mit ihrem Leben bezeugt haben. B. Dalkmann)]
6:11 Da wurde jedem von ihnen ein weisses Gewand gegeben; und ihnen wurde
gesagt, sie sollten noch kurze Zeit warten, bis die volle Zahl
erreicht sei durch den Tod ihrer Mitknechte und Brueder, die noch
sterben muessten wie sie.
6:12 Und ich sah: Das Lamm oeffnete das sechste Siegel. Da entstand ein
gewaltiges Beben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und
der ganze Mond wurde wie Blut.
[Jes 13,10; 50,3 G; Ez 32,8; Joel 3,4 (ein grosser Vulkanausbruch, der den Himmel
mit seinem Staub verdunkelt oder Einschlaege grosser Kometen. B. Dalkmann)]
6:13 Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie wenn ein
Feigenbaum seine Fruechte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn
schuettelt.
[Jes 34,4 G]
6:14 Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt,
und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerueckt.
[Jes 34,4]
6:15 Und die Koenige der Erde, die Grossen und die Heerfuehrer, die Reichen
und die Maechtigen, alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in
den Hoehlen und Felsen der Berge.
[Ps 2,2; Jes 24,21; 2,10.19]
6:16 Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns
vor dem Blick dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des
Lammes;
[Hos 10,8; Jes 6,1]
6:17 denn der grosse Tag ihres Zorns ist gekommen. Wer kann da bestehen?
[Joel 2,11; Nah 1,6; Roem 2,5]