^17Meine Augen fliessen ueber von Traenen bei Tag und bei Nacht
und finden keine Ruhe.
Denn grosses Verderben brach herein ueber die Jungfrau, die Tochter,
mein Volk, eine unheilbare Wunde.
^18Gehe ich aufs Feld hinaus - seht, vom Schwert Durchbohrte!
Komme ich in die Stadt - seht, vom Hunger Gequaelte!
Ja, auch Propheten und Priester werden verschleppt in ein Land,
das sie nicht kennen.
^19Hast du denn Juda ganz verworfen, wurde dir Zion zum Abscheu?
Warum hast du uns so geschlagen, dass es fuer uns keine Heilung mehr gibt?
Wir hofften auf Heil, doch kommt nichts Gutes, auf die Zeit der Heilung,
doch ach, nur Schrecken!
^20Wir erkennen, Herr, unser Unrecht, die Schuld unsrer Vaeter:
Ja, wir haben gegen dich gesuendigt.
^21Um deines Namens willen verschmaeh nicht,
verstoss nicht den Thron deiner Herrlichkeit!
Gedenke deines Bundes mit uns, und loese ihn nicht!
^22Gibt es etwa Regenspender unter den Goetzen der Voelker?
Oder ist es der Himmel, der von selbst regnen laesst?
Bist nicht du es, Herr, unser Gott?
Wir setzen unsre Hoffnung auf dich; denn du hast dies alles gemacht.
[Das ist die Kehrseite der Erwaehlungstheologie. Kommt es zum Krieg,
so kann dies nur eine Strafe Gottes sein. Und damit wird Gott unversehends
zu einem strafenden Gott, der selbst unschuldige Kinder bestraft.
Gott ist aber ein helfender, befreiender und barmherziger Gott.
Er hat seinen Bund mit Israel und der Menschheit immer wieder erneuert,
zuletzt in seinem Sohn Jesus Christus, der dazu sein Leben am Kreuz dahingab.
Vgl. Matthaeus 20,26-28. Dr. Dalkmann]