21:1    Isaaks Geburt: 21,1-8

Der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und er tat Sara
so, wie er versprochen hatte.
[17,15-22; 18,10-15]

21:2    Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham noch in seinem Alter
einen Sohn zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.

21:3    Abraham nannte den Sohn, den ihm Sara gebar, Isaak.

21:4    Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie
Gott ihm befohlen hatte.

21:5    Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.

21:6    Sara aber sagte: Gott liess mich lachen; jeder, der davon hoert, wird
mit mir lachen.
[Wieder Wortspiel mit der Bedeutung des Namens Isaak (vgl. 17,17
und 18,12-15).]

21:7    Wer, sagte sie, haette Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch
Kinder stillen? Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen Sohn
geboren.

21:8    Das Kind wuchs heran und wurde entwoehnt. Als Isaak entwoehnt wurde,
veranstaltete Abraham ein grosses Festmahl.

21:9    Hagar und Ismael: 21,9-21

Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Aegypterin Hagar
Abraham geboren hatte, umhertollte.
[(9-21) 16,1-16
9-21: Vgl. die Anmerkung zu 16,2.]

21:10   Da sagte sie zu Abraham: Verstoss diese Magd und ihren Sohn! Denn der
Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe
sein.

21:11   Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.

21:12   Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd
nicht verdrossen! Hoer auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak
sollen deine Nachkommen benannt werden.

21:13   Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem grossen Volk machen,
weil auch er dein Nachkomme ist.

21:14   Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit
Wasser, uebergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, uebergab
ihr das Kind und entliess sie. Sie zog fort und irrte in der Wueste
von Beerscheba umher.

21:15   Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter
einen Strauch,

21:16   ging weg und setzte sich in der Naehe hin, etwa einen Bogenschuss weit
entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind
stirbt. Sie sass in der Naehe und weinte laut.

21:17   Gott hoerte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel
her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fuerchte dich nicht,
Gott hat den Knaben dort schreien gehoert, wo er liegt.

21:18   Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu
einem grossen Volk will ich ihn machen.

21:19   Gott oeffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie
ging hin, fuellte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu
trinken.

21:20   Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, liess sich in der Wueste
nieder und wurde ein Bogenschuetze.

21:21   Er liess sich in der Wueste Paran nieder, und seine Mutter nahm ihm
eine Frau aus Aegypten.

21:22   Der Vertrag Abrahams mit Abimelech: 21,22-34

Um jene Zeit sagten Abimelech und sein Feldherr Pichol zu Abraham:
Gott ist mit dir bei allem, was du unternimmst.

21:23   Aber nun schwoer mir hier bei Gott, dass du weder mich, noch meinen
Thronerben, noch meine Nachfahren hintergehen wirst. Das gleiche
Wohlwollen, das ich dir erwiesen habe, sollst du mir erweisen und
dem Land, in dem du dich als Fremder aufhaeltst.

21:24   Abraham erwiderte: Gut, ich will den Eid leisten.

21:25   Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm
Abimelechs Knechte weggenommen hatten.

21:26   Abimelech antwortete: Ich weiss nicht, wer das getan hat. Du hast es
mir noch nicht gemeldet, und auch ich habe erst heute davon gehoert.

21:27   Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so
schlossen beide einen Vertrag.

21:28   Abraham stellte aber sieben Laemmer der Herde beiseite.

21:29   Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Laemmer da, die du
beiseite gestellt hast?

21:30   Die sieben Laemmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis
dafuer, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.

21:31   Darum nannte er den Ort Beerscheba (Siebenbrunn, oder: Eidbrunn);
denn dort leisteten beide einen Eid.
[26,33
Das hebraeische Wort scheba kann sowohl "sieben" als auch "Eid"
bedeuten.]

21:32   Sie schlossen also zu Beerscheba einen Vertrag. Dann machten sich
Abimelech und sein Feldherr Pichol auf und kehrten ins Philisterland
zurueck.

21:33   Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den
Herrn an unter dem Namen: Gott, der Ewige.

21:34   Darauf hielt sich Abraham laengere Zeit als Fremder im Philisterland
auf.