Dann wendeten wir uns der Wueste zu, brachen auf und nahmen den Weg
zum Schilfmeer, wie es der Herr mir befohlen hatte. Wir umzogen
lange Zeit das Gebirge Seir.
[(1-25) Num 21,4-20]
2:2 Dann sagte der Herr zu mir:
[(2-8) Num 20,14-21]
2:3 Ihr seid jetzt lange genug um dieses Gebirge herumgezogen. Wendet
euch jetzt nach Norden!
2:4 Befiehl dem Volk: Ihr werdet jetzt durch das Gebiet von
Stammverwandten ziehen, durch das Gebiet der Nachkommen Esaus, die
in Se�r wohnen. Wenn sie Furcht vor euch zeigen, dann seid auf der
Hut,
2:5 und beginnt keine Feindseligkeiten gegen sie! Von ihrem Land gebe
ich euch keinen Fussbreit; denn das Gebirge Se�r habe ich fuer Esau
zum Besitz bestimmt.
[Apg 7,5]
2:6 Was ihr an Getreide zum Essen braucht, kauft von ihnen fuer Silber;
selbst das Trinkwasser beschafft euch von ihnen gegen Silber!
2:7 Der Herr, dein Gott, hatte dich reich gesegnet bei der Arbeit deiner
Haende. Er wusste, dass du in dieser grossen Wueste unterwegs warst.
Vierzig Jahre lang war der Herr, dein Gott, bei dir. Nichts hat dir
gefehlt.
[8,4; 28,12; 29,4]
2:8 Wir zogen also weg aus dem Gebiet in der Naehe der Soehne Esaus,
unserer Stammverwandten, die in Se�r wohnen, weg vom Weg durch die
Araba, von Elat und Ezjon-Geber. Wir wendeten uns (nach Norden) und
zogen den Weg zur Wueste Moab entlang.
2:9 Und der Herr sagte zu mir: Begegne Moab nicht feindlich, beginn
keinen Kampf mit ihnen! Von ihrem Land bestimme ich dir kein Stueck
zum Besitz; denn Ar habe ich fuer die Nachkommen Lots zum Besitz
bestimmt.
2:10 Einst sassen dort die Emiter, ein Volk, das gross, zahlreich und
hochgewachsen war wie die Anakiter.
[10-12: Erklaerender Zusatz (vgl. die Anmerkung zu 1,1-5).]
2:11 Wie die Anakiter galten auch sie als Rafa�ter, die Moabiter aber
nennen sie Emiter.
2:12 In Se�r sassen einst die Horiter, aber deren Besitz haben die
Nachkommen Esaus uebernommen. Als sie vordrangen, vernichteten sie
die Horiter und setzten sich an deren Stelle, so wie die Israeliten
es mit dem Land taten, das ihnen der Herr zum Besitz bestimmt hatte.
2:13 Und jetzt steht auf, und ueberquert das Tal des Sered! Da ueberquerten
wir das Tal des Sered.
2:14 Die Eroberung des Ostjordanlandes: 2,14 - 3,17
Die Zeit, die wir von Kadesch-Barnea an gewandert waren, bis wir das
Tal des Sered ueberquerten, betrug achtunddreissig Jahre. So lange
dauerte es, bis die Generation der waffenfaehigen Maenner vollstaendig
ausgestorben war, so dass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand,
wie es ihnen der Herr geschworen hatte.
2:15 Der Herr hatte seine Hand gegen sie ausgestreckt und Verwirrung
unter ihnen verbreitet, bis sie ausgestorben waren, so dass sich
keiner von ihnen mehr im Lager befand.
[Ex 14,24]
2:16 Als alle waffenfaehigen Maenner ausgestorben und tot waren, so dass
keiner von ihnen mehr im Volk lebte,
2:17 sagte der Herr zu mir:
2:18 Wenn du heute durch das Gebiet von Moab, durch Ar, ziehst,
2:19 kommst du nahe an den Ammonitern vorbei. Begegne ihnen nicht
feindlich, beginne keine Feindseligkeiten gegen sie! Vom Land der
Ammoniter bestimme ich dir kein Stueck zum Besitz; denn ich habe es
fuer die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt.
2:20 Auch dieses gilt als Land der Rafa�ter. Einst sassen die Rafa�ter
darin. Die Ammoniter nennen sie die Samsummiter,
[20-23: Erklaerender Zusatz (vgl. die Anmerkung zu 1,1-5).]
2:21 ein Volk, das gross, zahlreich und hochgewachsen war wie die
Anakiter. Der Herr vernichtete die Rafa�ter, als die Ammoniter
eindrangen. Diese uebernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre
Stelle.
2:22 Das war das gleiche, was der Herr fuer die Nachkommen Esaus getan
hat, die in Se�r sitzen. Als sie vordrangen, vernichtete er die
Horiter. Die Nachkommen Esaus uebernahmen ihren Besitz und setzten
sich an ihre Stelle. So blieb es bis heute.
2:23 Das gleiche geschah mit den Awitern, die in einzelnen Doerfern bis
nach Gaza hin sassen. Die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgewandert
waren, vernichteten sie und setzten sich an ihre Stelle.
2:24 Steht auf, brecht auf, und ueberquert das Tal des Arnon! Hiermit gebe
ich Sihon, den Koenig von Heschbon, den Amoriter, mit seinem Land in
eure Gewalt. Fang an, in Besitz zu nehmen! Bei Sihon sollst du den
Kampf beginnen.
2:25 Und ich fange heute an, den Voelkern ueberall unter dem Himmel
Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von
dir nur hoeren, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich
sehen.
[11,25; 28,10; Ex 15,14]
2:26 Da sandte ich aus der Wueste Kedemot Boten zu Sihon, dem Koenig von
Heschbon, und liess ihm folgendes Abkommen vorschlagen:
[(26-37) Num 21,21-25]
2:27 Ich will durch dein Land ziehen. Ich werde mich genau an den Weg
halten, ohne ihn rechts oder links zu verlassen.
2:28 Was ich an Getreide zum Essen brauche, wirst du mir fuer Silber
verkaufen, auch das Trinkwasser wirst du mir gegen Silber geben. Ich
werde nur zu Fuss durchziehen,
2:29 so wie die Nachkommen Esaus, die in Se�r wohnen, und die Moabiter,
die in Ar wohnen, es mir erlaubt haben. (Das soll gelten,) bis ich
ueber den Jordan in das Land gezogen bin, das der Herr, unser Gott,
uns gibt.
2:30 Doch Sihon, der Koenig von Heschbon, weigerte sich, uns bei sich
durchziehen zu lassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen
Kampfgeist gestaerkt und ihm Mut gemacht, um ihn in deine Gewalt zu
geben, wie es inzwischen geschehen ist.
2:31 Zu mir aber sagte der Herr: Hiermit fange ich an. Ich liefere dir
Sihon und sein Land aus. Du fang an, in Besitz zu nehmen! Fang mit
seinem Land an!
2:32 Sihon rueckte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Jahaz zu
kaempfen.
2:33 Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus. Wir schlugen ihn, seine
Soehne und sein ganzes Volk.
2:34 Damals eroberten wir alle seine Staedte. Wir weihten die ganze
maennliche Bevoelkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der
Vernichtung; keinen liessen wir ueberleben.
[20,16-18
weihten der Vernichtung: In aelteren Bibeluebersetzungen stand hier
und an aehnlichen Stellen das Wort "Bann" oder "bannen", das aber
missverstaendlich ist. Gemeint ist die Vernichtung der Bevoelkerung, und
es ist dabei ein Wort benutzt, das in frueheren Zeiten Vernichtung
aufgrund von Geluebden oder Goetterweisungen bezeichnete. Zur
deuteronomischen Kriegstheorie vgl. 20,10-18.]
2:35 Als Beute behielten wir nur das Vieh und das, was wir in den
eroberten Staedten gepluendert hatten.
2:36 Von Aro�r am Rand des Arnontals und von der Stadt, die im Tal liegt,
bis hin nach Gilead gab es keine befestigte Stadt, deren Mauern fuer
uns zu hoch waren. Alle hat uns der Herr, unser Gott, ausgeliefert.
2:37 Nur dem Land der Ammoniter hast du dich nicht genaehert, dem gesamten
Randgebiet des Jabboktals und den Staedten im Gebirge, also allem,
was der Herr, unser Gott, uns verwehrt hatte.