Am 8, 4-12

  ^4Hoert dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt
  und die Armen im Land unterdrueckt.

  ^5Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen.
  Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher oeffnen,
  das Mass kleiner und den Preis groesser machen und die Gewichte faelschen.

  ^6Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, fuer ein paar Sandalen die Armen.
  Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.

  ^7Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen:
  Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.

  ^8Sollte deshalb die Erde nicht beben,
  sollten nicht alle ihre Bewohner voll Trauer sein?
  Sollte nicht die ganze Erde sich heben wie der Nil
  und sich wieder senken wie der Strom von Aegypten?

  ^9An jenem Tag - Spruch Gottes, des Herrn -
  lasse ich am Mittag die Sonne untergehen
  und breite am helllichten Tag ueber die Erde Finsternis aus.

  ^10Ich verwandle eure Feste in Trauer und all eure Lieder in Totenklage.
  Ich lege allen ein Trauergewand um und schere alle Koepfe kahl.
  Ich bringe Trauer ueber das Land wie die Trauer um den einzigen Sohn,
  und das Ende wird sein wie der bittere Tag des Todes.

  ^11Seht, es kommen Tage - Spruch Gottes, des Herrn -,
  da schicke ich den Hunger ins Land,
  nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser,
  sondern nach einem Wort des Herrn.

  ^12Dann wanken die Menschen von Meer zu Meer,
  sie ziehen von Norden nach Osten, um das Wort des Herrn zu suchen;
  doch sie finden es nicht.