24:1    Davids Volkszaehlung: 24,1-25

Der Zorn des Herrn entbrannte noch einmal gegen Israel, und er
reizte David gegen das Volk auf und sagte: Geh, zaehl Israel und
Juda!
[(1-25) 1 Chr 21,1-26
Der Vers schliesst sachlich an 21,1-14 an. Eine Volkszaehlung
wird als Suende des Misstrauens gegenueber Gott betrachtet; sie konnte
als Nachpruefung des Segens, der sich im Wachstum des Volkes
ausdrueckte (V. 3), verstanden werden.]

24:2    Der Koenig befahl Joab, dem Obersten des Heeres, der bei ihm war:
Durchstreift alle Staemme Israels von Dan bis Beerscheba, und mustert
das Volk, damit ich weiss, wie viele es sind.
[durchstreift: Text korr.; Angleichung an V. 4.]

24:3    Joab aber sagte zum Koenig: Der Herr, dein Gott, moege das Volk
vermehren, hundertmal mehr, als es jetzt ist, und mein Herr, der
Koenig, moege es mit eigenen Augen sehen. Warum aber hat mein Herr,
der Koenig, Gefallen an einer solchen Sache?

24:4    Doch der Koenig beharrte gegenueber Joab und den Anfuehrern des Heeres
auf seinem Befehl, und Joab und die Anfuehrer des Heeres verliessen
den Koenig, um das Volk Israel zu mustern.

24:5    Sie ueberschritten den Jordan und begannen bei Aroer, rechts von der
Stadt, die mitten im Tal liegt. Dann gingen sie auf Gad und Jaser zu
[begannen: Text korr., vgl. G; H: lagerten sich.]

24:6    und weiter nach Gilead und ins Land der Hetiter nach Kadesch. Von
dort aus zogen sie nach Dan, und von Dan wandten sie sich nach
Sidon.
[nach Kadesch: Text korr., vgl. G. - wandten sie sich: Text korr.,
vgl. G.]

24:7    Dann kamen sie zur Festung Tyrus und zu all den Staedten der Hiwiter
und der Kanaaniter. Darauf zogen sie in den Negeb von Juda hinab
nach Beerscheba.

24:8    So durchstreiften sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und
zwanzig Tagen wieder nach Jerusalem zurueck.

24:9    Und Joab gab dem Koenig das Ergebnis der Volkszaehlung bekannt: Israel
zaehlte achthunderttausend Krieger, die mit dem Schwert kaempfen
konnten, und Juda fuenfhunderttausend.

24:10   Dann aber schlug David das Gewissen, weil er das Volk gezaehlt hatte,
und er sagte zum Herrn: Ich habe schwer gesuendigt, weil ich das
getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, Herr; denn ich
habe sehr unvernuenftig gehandelt.

24:11   Als David am Morgen aufstand, war bereits folgendes Wort des Herrn
an den Propheten Gad, den Seher Davids, ergangen:

24:12   Geh und sag zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir
vor. Waehl dir eines davon! Das werde ich dir antun.

24:13   Gad kam zu David, teilte ihm das Wort mit und sagte: Was soll ueber
dich kommen? Sieben Jahre Hungersnot in deinem Land? Oder drei
Monate, in denen dich deine Feinde verfolgen und du vor ihnen
fliehen musst? Oder soll drei Tage lang die Pest in deinem Land
wueten? Ueberleg dir sehr genau, was ich dem, der mich gesandt hat,
als Antwort ueberbringen soll.

24:14   Da sagte David zu Gad: Ich habe grosse Angst. Wir wollen lieber dem
Herrn in die Haende fallen, denn seine Barmherzigkeit ist gross; den
Menschen aber moechte ich nicht in die Haende fallen.

24:15   Da liess der Herr ueber Israel eine Pest kommen; sie dauerte von jenem
Morgen an bis zu dem festgesetzten Zeitpunkt, und es starben
zwischen Dan und Beerscheba siebzigtausend Menschen im Volk.
Die Strafe entspricht dem Vergehen. Wenn das Volk vermindert wird,
ist der Koenig, dessen Macht sich mindert, getroffen.

24:16   Als der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es ins
Verderben zu stuerzen, reute den Herrn das Unheil, und er sagte zu
dem Engel, der das Volk ins Verderben stuerzte: Es ist jetzt genug,
lass deine Hand sinken! Der Engel war gerade bei der Tenne des
Jebusiters Arauna.

24:17   Als David den Engel sah, der das Volk schlug, sagte er zum Herrn:
Ich bin es doch, der gesuendigt hat; ich bin es, der sich vergangen
hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan? Erheb deine
Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters!

24:18   Am gleichen Tag kam Gad zu David und sagte zu ihm: Geh hinauf und
errichte dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Arauna einen Altar!
[18-25: Die Erzaehlung erklaert, warum die Tenne des Arauna ein
heiliger Ort geworden ist. Hier baute Salomo den Tempel (vgl. 1 Chr
22,1; 2 Chr 3,1).]

24:19   David ging hinauf, wie es Gad gesagt und der Herr befohlen hatte.

24:20   Arauna hielt gerade Ausschau und sah den Koenig mit seinen Dienern
kommen. Er ging hinaus, warf sich vor dem Koenig mit dem Gesicht zur
Erde nieder

24:21   und sagte: Warum kommt mein Herr, der Koenig, zu seinem Knecht? David
antwortete: Um von dir die Tenne zu kaufen und dem Herrn einen Altar
zu errichten, damit die Plage im Volk aufhoert.

24:22   Arauna antwortete David: Mein Herr, der Koenig, moege alles nehmen,
was er fuer gut findet, und es (als Opfer) darbringen. Sieh her, hier
sind die Rinder fuer das Brandopfer und die Dreschschlitten und das
Geschirr der Rinder als Brennholz.

24:23   Das alles gab [der Koenig] Arauna dem Koenig und sagte zu ihm: Der
Herr, dein Gott, sei dir gnaedig.

24:24   Der Koenig erwiderte Arauna: Nein, ich will es dir gegen Bezahlung
abkaufen; ich will dem Herrn, meinem Gott, keine unbezahlten
Brandopfer darbringen. David kaufte also die Tenne und die Rinder
fuer fuenfzig Silberschekel.

24:25   Und er baute dort einen Altar fuer den Herrn und brachte Brandopfer
und Heilsopfer dar; der Herr aber liess sich um des Landes willen
erweichen, und die Plage hoerte auf in Israel.