Als Samuel alt geworden war, setzte er seine Soehne als Richter
Israels ein.
8:2 Sein erstgeborener Sohn hiess Joel, sein zweiter Abija. Sie waren in
Beerscheba Richter.
[1 Chr 6,13]
8:3 Seine Soehne gingen nicht auf seinen Wegen, sondern waren auf ihren
Vorteil aus, liessen sich bestechen und beugten das Recht.
8:4 Deshalb versammelten sich alle Aeltesten Israels und gingen zu Samuel
nach Rama.
8:5 Sie sagten zu ihm: Du bist nun alt, und deine Soehne gehen nicht auf
deinen Wegen. Darum setze jetzt einen Koenig bei uns ein, der uns
regieren soll, wie es bei allen Voelkern der Fall ist.
[Dtn 17,14-20; Apg 13,20f]
8:6 Aber Samuel missfiel es, dass sie sagten: Gib uns einen Koenig, der uns
regieren soll. Samuel betete deshalb zum Herrn,
8:7 und der Herr sagte zu Samuel: Hoer auf die Stimme des Volkes in
allem, was sie zu dir sagen. Denn nicht dich haben sie verworfen,
sondern mich haben sie verworfen: Ich soll nicht mehr ihr Koenig
sein.
[10,19; Ex 15,18; Ps 74,12]
8:8 Das entspricht ganz ihren Taten, die sie (immer wieder) getan haben,
seitdem ich sie aus Aegypten heraufgefuehrt habe, bis zum heutigen
Tag; sie haben mich verlassen und anderen Goettern gedient. So machen
sie es nun auch mit dir.
8:9 Doch hoer jetzt auf ihre Stimme, warne sie aber eindringlich, und
mach ihnen bekannt, welche Rechte der Koenig hat, der ueber sie
herrschen wird.
8:10 Samuel teilte dem Volk, das einen Koenig von ihm verlangte, alle
Worte des Herrn mit.
8:11 Er sagte: Das werden die Rechte des Koenigs sein, der ueber euch
herrschen wird: Er wird eure Soehne holen und sie fuer sich bei seinen
Wagen und seinen Pferden verwenden, und sie werden vor seinem Wagen
herlaufen.
8:12 Er wird sie zu Obersten ueber (Abteilungen von) Tausend und zu
Fuehrern ueber (Abteilungen von) Fuenfzig machen. Sie muessen sein
Ackerland pfluegen und seine Ernte einbringen. Sie muessen seine
Kriegsgeraete und die Ausruestung seiner Streitwagen anfertigen.
8:13 Eure Toechter wird er holen, damit sie ihm Salben zubereiten und
kochen und backen.
8:14 Eure besten Felder, Weinberge und Oelbaeume wird er euch wegnehmen und
seinen Beamten geben.
8:15 Von euren Aeckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben
und ihn seinen Hoeflingen und Beamten geben.
8:16 Eure Knechte und Maegde, eure besten jungen Leute und eure Esel wird
er holen und fuer sich arbeiten lassen.
8:17 Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet
seine Sklaven sein.
8:18 An jenem Tag werdet ihr wegen des Koenigs, den ihr euch erwaehlt habt,
um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tag nicht
antworten.
8:19 Doch das Volk wollte nicht auf Samuel hoeren, sondern sagte: Nein,
ein Koenig soll ueber uns herrschen.
8:20 Auch wir wollen wie alle anderen Voelker sein. Unser Koenig soll uns
Recht sprechen, er soll vor uns herziehen und soll unsere Kriege
fuehren.
8:21 Samuel hoerte alles an, was das Volk sagte, und trug es dem Herrn
vor.
8:22 Und der Herr sagte zu Samuel: Hoer auf ihre Stimme, und setz ihnen
einen Koenig ein! Da sagte Samuel zu den Israeliten: Geht heim, jeder
in seine Stadt!