6:1    Die Rueckkehr der Lade: 6,1 - 7,1

Die Lade des Herrn war sieben Monate lang im Gebiet der Philister.

6:2    Dann riefen die Philister ihre Priester und Wahrsager herbei und
fragten sie: Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen? Gebt uns
Auskunft, auf welche Weise wir sie an den Ort zurueckschicken sollen,
an den sie gehoert.

6:3    Sie antworteten: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurueckschickt,
dann schickt sie nicht ohne Gabe zurueck! Ihr muesst vielmehr ein
Suehnegeschenk entrichten. Dann werdet ihr Heilung finden, und ihr
werdet erkennen, warum seine Hand nicht von euch ablaesst.

6:4    Sie fragten weiter: Was fuer ein Suehnegeschenk sollen wir ihm
entrichten? Sie antworteten: Fuenf goldene Beulen und fuenf goldene
Maeuse, entsprechend der Zahl der Philisterfuersten; denn alle hat die
gleiche Plage getroffen, auch eure Fuersten.
[Die Weihgeschenke bilden die erkrankten Koerperteile und die Plage
ab und sind als Bitte an Gott gedacht.]

6:5    Macht also Abbilder eurer Pestbeulen und der Maeuse, die euer Land
verwuesten, und gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht laesst er
seine Hand leichter werden ueber euch, eurem Gott und eurem Land.

6:6    Warum wollt ihr euer Herz verhaerten, wie die Aegypter und der Pharao
ihr Herz verhaertet haben? Sie mussten doch auch die Israeliten,
nachdem sie sie uebel behandelt hatten, entlassen, und diese konnten
fortgehen.
[Ex 8,28; 9,7]

6:7    Macht also jetzt einen neuen Wagen; holt zwei saeugende Kuehe, auf die
noch kein Joch gelegt worden ist, und spannt die Kuehe vor den Wagen;
ihre Kaelber aber nehmt ihnen weg, und bringt sie nach Hause!

6:8    Dann nehmt die Lade des Herrn, und stellt sie auf den Wagen, und
legt daneben in einer Tasche die goldenen Gegenstaende, die ihr ihm
als Suehnegabe entrichten wollt; dann lasst sie fortziehen!

6:9    Gebt aber acht: Wenn die Lade in Richtung Bet-Schemesch, also in ihr
Gebiet hinaufzieht, dann war er es, der uns dieses grosse Unheil
zugefuegt hat; wenn nicht, dann wissen wir, dass nicht seine Hand uns
getroffen hat, sondern dass es ein Zufall gewesen ist.
Es soll ein Gottesurteil herbeigefuehrt werden.

6:10   Die Leute machten es so. Sie nahmen zwei saeugende Kuehe und spannten
sie an den Wagen; ihre Kaelber aber hielten sie zu Hause zurueck.

6:11   Sie stellten die Lade des Herrn auf den Wagen und auch die Tasche
mit den goldenen Maeusen und den Abbildern ihrer Geschwuere.

6:12   Die Kuehe aber gingen geradewegs in Richtung Bet-Schemesch; sie
folgten genau der Strasse, wichen weder nach rechts noch nach links
ab und bruellten immerzu. Die Fuersten der Philister folgten ihnen bis
zur Grenze von Bet-Schemesch.

6:13   Die Leute von Bet-Schemesch waren gerade im Tal bei der Weizenernte.
Als sie aufblickten und die Lade sahen, freuten sie sich sehr
darueber.

6:14   Als der Wagen bis zum Feld Joschuas von Bet-Schemesch gekommen war,
blieb er stehen. Dort lag ein grosser Stein. Sie spalteten das Holz
des Wagens und brachten die Kuehe dem Herrn als Brandopfer dar.

6:15   [Die Leviten hatten die Lade des Herrn und die Tasche, die neben ihr
stand und in der goldene Gegenstaende waren, herabgehoben und auf den
grossen Stein gestellt. Die Maenner von Bet-Schemesch brachten an
jenem Tag dem Herrn Brandopfer und Schlachtopfer dar.]
[Zusatz im Sinn von Num 4.]

6:16   Die fuenf Fuersten der Philister sahen zu; dann kehrten sie am
gleichen Tag nach Ekron zurueck.

6:17   Das sind die goldenen Geschwuere, die die Philister dem Herrn als
Suehnegabe entrichtet haben: eines fuer Aschdod, eines fuer Gaza, eines
fuer Aschkelon, eines fuer Gat, eines fuer Ekron,

6:18   dazu die goldenen Maeuse entsprechend der Zahl der Philisterstaedte
unter den fuenf Fuersten, von der befestigten Stadt bis zum offenen
Dorf. Der grosse Stein, auf den man die Lade des Herrn gestellt
hatte, liegt noch bis zum heutigen Tag auf dem Feld des Joschua aus
Bet-Schemesch.
[Der grosse Stein: Text korr., vgl. G.]

6:19   Der Herr aber strafte die Leute von Bet-Schemesch, weil sie die Lade
des Herrn angeschaut hatten. Er erschlug aus dem Volk siebzig Mann
[fuenfzigtausend Mann]. Da trauerte das Volk, weil der Herr einen so
schweren Schlag gegen das Volk gefuehrt hatte.
[Num 4,20; 2 Sam 6,6f
uebertreibender Zusatz, der bei einem Teil der Textzeugen fehlt.]

6:20   Die Maenner von Bet-Schemesch sagten: Wer kann vor dem Herrn, diesem
heiligen Gott, bestehen? Und zu wem soll er von uns aus
hinaufziehen?
[Bet-Schemesch liegt oestlich von Aschdod, Kirjat-Jearim westlich
von Jerusalem.]

6:21   Sie schickten Boten zu den Einwohnern von Kirjat-Jearim und liessen
sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurueckgebracht. Kommt
herab, und holt sie zu euch hinauf!
[1 Chr 13,6; Ps 132,6]