Verfolgungsjagd in engen Hemden


Duck-tss, duck-tss! Welche Person auch immer sich die ganze Sache
ausgedacht hatte - sie schwieg und blieb im Dunkel des sich legenden
Blätterrauschens verborgen. Wer schweigt, der verhaspelt sich auch
nicht. Doch man verrät sich nicht nur durch nervöse Versprecher; die
Redensart "Keine Antwort ist auch eine Antwort" fehlt wohl in keinem
Passivwortschatz und erspart mir somit weitere Erläuterungen.

Im Grunde macht es mir ja nichts aus, doch solange die Augen dieses
immerwährenden Lattenkäfigs um eure Füße größer bleiben als sein Magen,
bleibt auch das Heft in der Hand des Efendi. Eigentlich müsste ich hier
und jetzt dem Schreibpult den Rücken zukehren, doch der Staub reicht
nicht aus. Ihr traut euch einfach nicht, mehr davon aufzuwirbeln. Wenn
ihr euch als Teil der Natur der Sache versteht, dann benehmt euch
gefälligst auch so! Im übrigen verstehe ich immer noch nicht wie es
sein kann, dass eure Hemmschwelle stur und starr auf ihrem zugewiesenen
Platz verweilt. Nun ja, lassen wir das.

Zurück zu den Hemden, von denen mir - Was ich euch ewig nachtragen
werde - immer noch keines so richtig stehen will. Ich hoffe ihr
versteht, dass ich den ständigen Wandel, dem ich unterworfen bin, nicht
akzeptieren kann und will. Versetzt euch nur einmal in meine Lage: Ist
das fair?

Aber an dieser Stelle muss ich euch auch einmal ein großes Kompliment
machen, denn ohne euch wäre diese ganze Sache in dieser Form gar nicht
möglich gewesen, und ich freue mich, auf euer Geheiß die Unterstützung
so vieler betender Hände erhalten zu haben. Auch wenn ich mich zuvor
kritisch geäußert haben mag, so ist nun Gras über meine Bedenken
gewachsen, da ich die einmalige Erfahrung mit meinem anderen ich teilen
durfte, angstfrei Wälder, Städte, Seen sowie Meere zu überqueren
(Aufzählung in umgekehrt alphabetischer Reihenfolge).

Was auch immer ich euch vorwerfen kann, es misst sich nicht an der
Schuld in der ich bei euch stehe, liebe Jüngerinnen und Genossen. Als
wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich noch, wie ich - noch
jünger - innen genossen habe, was ich vorher außen erschlossen hatte.
Auch wenn mir diese ewige Mandschurei auf die Nerven ging, war sie doch
unentbehrlich und zugleich in einem fast schon kriminellen Maße
rechtschaffen.

Für den Fall, dass mir das Gerät gerät, an dem ich jetzt unter Tage mit
Überstunden bastele (von einem so genannten Basstelefon ist hier die
Rede), so nähme nämlich vornehmlich Licht (s. Abb. rechts) Vorsicht
wörtlich und machte den Rückblick überflüssig. Das Befinden des
Besuchers erführe so ein erhebliches Wachstum, und er führe so mit
einem Lappen durch die Staubecken im trockenen Staubecken: Das rentiert
sich.

Also, machen wir uns auf die Socken, damit wenigstens die nicht trocken
bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

mO°ntan (05.08.02) (CC BY-NC-SA 4.0)