DISKRIMINIERUNGSFREIES LEBEN IST EIN MENSCHENRECHT
(Veröffentlicht am 2021-02-27 15:35:52 von Florian)

Der Zero Discrimination Day wird jährlich am 1. März begangen. An diesem
Aktionstag der Vereinten Nationen wird vielerorts darauf aufmerksam
gemacht, dass Diskriminierung und Benachteiligung noch immer nicht der
Vergangenheit angehören. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner
Abstammung, seiner ethnischen Herkunft, seiner Sprache, seiner Heimat und
Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
sowie seiner Behinderung benachteiligt oder bevorzugt werden. Die Realität
sieht leider allzu oft immer noch anders aus.

*Offener und diskriminierungsfreier Umgang mit Menschen mit HIV*

Auch Menschen mit HIV erleben immer wieder Ablehnung und Ausgrenzung
aufgrund ihrer Infektion oder eines positiven HIV-Tests. Um auf ihre
schwierige Situation hinzuweisen, hat UNAIDS ((https://www.unaids.org/en [
https://www.unaids.org/en ])) im Jahr 2014 den Zero Discrimination Day
ausgerufen. Besonders auf die gleichberechtigte sowie faire Behandlung
macht die Aidshilfe aufmerksam.
((https://www.aidshilfe.de/zero-discrimination-day [
https://www.aidshilfe.de/zero-discrimination-day ]))
Obwohl seit einem Gerichtsurteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahr
2013 eine HIV-Infektion durchaus als Behinderung angesehen werden kann und
somit ein Diskriminierungsverbot besteht, sieht dies in der Praxis doch
deutlich anders aus, so dass viele HIV-positive Menschen immer noch
Diskriminierungen im Alltag ausgesetzt sind.
((https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bag-urteil-6-azr-190-12-hiv-infektion-diskriminierung-behinderung-kuendigung/
[
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bag-urteil-6-azr-190-12-hiv-infektion-diskriminierung-behinderung-kuendigung/
]))
Grundsätzlich gehört sehr viel Mut dazu, als Betroffener mit diesen sowie
zahlreichen anderen Krankheiten offen umzugehen. Menschen, die dies ehrlich
tun, erleben dadurch immer noch und immer wieder Ablehnung sowie
Ausgrenzung, sei es privat, gesellschaftlich oder im Arbeitsleben. Dabei
sind ihre Offenheit und ihre Dialogbereitschaft die Chance für andere,
Wissen auf- und Vorurteile abzubauen. Auch kann Prävention wie Vorsorge
oder Tests nur gelingen, wenn solche Themen nicht tabuisiert werden.

*Bundesweiter anonymisierter Krankenschein gegen Diskriminierung*

Auch der fehlende Zugang zu medizinischer Hilfe ist eine Form von
Diskriminierung. Dabei stellt - laut den Vereinten Nationen - das Recht auf
das höchste erreichbare Maß an körperlicher und geistiger Gesundheit ein
Menschenrecht dar, unabhängig vom Aufenthaltsstatus eines Menschen.
((https://www.aerztederwelt.org/wer-wir-sind/menschenrecht-gesundheit [
https://www.aerztederwelt.org/wer-wir-sind/menschenrecht-gesundheit ])) So
steht es im 1976 in Kraft getretenen Internationalen Pakt über
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt).
Dennoch gibt es in Deutschland mehr als 60.000 gemeldete Menschen ohne
Krankenversicherung. Dazu kommen noch jene, die nicht in Privathaushalten
oder gar nicht gemeldet leben. Menschen, die mittellos oder obdachlos sind,
keine Krankenversicherungsbeiträge zahlen können oder keinen geklärten
Aufenthaltsstatus haben, sind in vielen Teilen Deutschlands von
medizinischen Leistungen ausgeschlossen, da es immer noch Bundesländer
gibt, die den anynomisierten Krankenschein nicht eingeführt haben. Der
anonymisierte Krankenschein soll Menschen ohne Papiere und Versicherung
Zugang zu medizinischen Leistungen ermöglichen. Dazu gibt es in mehreren
Bundesländern Modellprojekte. Wegen fehlender bundeseinheitlicher
Regelungen kann also selbst in Deutschland der Ort des Lebensmittelpunkts
darüber entscheiden, ob der Zugang zu medizinischen Leistungen
gewährleistet ist.
((https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/120604/Hilfsorganisationen-kritisieren-Zugang-zu-Gesundheitsversorgung
[
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/120604/Hilfsorganisationen-kritisieren-Zugang-zu-Gesundheitsversorgung
]))
Da Deutschland bereits 1973 den UN-Sozialpakt ratifiziert hat, stellt dies
eine fast 50 Jahre andauernde Diskriminierung dar, die endlich beendet
werden muss.

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