MEHR PLATZ FüRS RAD
(Veröffentlicht am 2020-07-12 11:38:14 von DIE FRAKTION P²)

Uns erreichte im Juni eine Anfrage von regionalbraunschweig.de mit der
Bitte um eine Stellungnahme von DIE FRAKTION P² (Die PARTEI | PIRATEN) zu
dem Vorschlägen des ADFC e.V. „Einfach mal machen“ - Mehr Platz fürs
Rad. Dem sind wir sehr gerne nachgekommen. Hier die Stellungnahme:

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Grundsätzlich ist die Vorgehensweise Radwege und Radfahrmöglichkeiten
auszuweiten durch Umnutzung eines Fahrstreifens, temporäre Sperrung oder
Ausweisung von Spielstraßen sinnvoll. Hannover, München, Stuttgart,
Berlin und viele andere Städte haben und sind mit gutem Beispiel voran
gegangen, und Braunschweig muss nachziehen [1,2,3,4].

*Kein Trend, sondern Umdenken*
Immer mehr Menschen fahren Rad. Dieser Trend ist ein gesellschaftliches
Umdenken, er wird nicht nur anhalten, sondern zunehmen, auch unter den
Älteren. Es gehört eben nicht mehr zum guten Ton mit dem PKW in die Stadt
oder zum Bäcker zu fahren. Mehr Fahrradfahrende brauchen einfach auch mehr
Platz – das gilt genauso für Kinder und Familien. Warum gilt also ein
Argument, welches vor Jahrzehnten für den Bau von ausladenden,
komfortablen Straßen für immer noch mehr PKWs sorgte, jetzt nicht auch
für den Radverkehr?

*Umverteilung öffentlicher Raum*
Die Umverteilung des öffentlichen Raums zugunsten von ÖPNV sowie Fuß-
und Radverkehr ist längst überfällig. Daher ist der Ansatz vom ADFC
„einfach mal machen“ recht unkonventionell, spiegelt jedoch den Unmut der
Radfahrenden über den aktuellen Zustand gut wieder. Dennoch bietet er die
Möglichkeit, von den skizzierten Maßnahmen diejenigen zuerst umzusetzen,
die unproblematisch sind und relativ wenig Arbeitsaufwand verursachen –
eine Priorisierung seitens der Verwaltung könnte sich da als sehr
hilfreich erweisen.

*Verkehrsraum als Reallabor*
Prädestiniert für die Umsetzung wären die drei Vorschläge für die
Casparistraße – hier könnten in einer Straße gleich 3 Maßnahmen
gestartet werden: Die Straße für die Linksabbieger und den
Durchgangsverkehr zu sperren und einige Parkplätze temporär umzunutzen,
also sie mit Parklets zu bestücken – sei es um mehr Sitzfläche im
öffentlichen Raum zu erhalten oder Fahrradabstellanlagen anzubringen. Seit
2018 haben wir die Verwaltung wiederholt nach Parklets gefragt und auf die
Möglichkeiten hingewiesen. [5,6] Und da es sich dabei um temporäre
Umsetzungen handelt, können die Maßnahmen ggf. rückgängig gemacht
werden oder andere Lösungsansätze ausprobiert werden. Hier wird also der
Verkehrsraum zum Reallabor.



Quellen:
[1]
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Eilenriede-und-Grosser-Garten-Stadt-Hannover-macht-Strassen-fuer-Radfahrer-frei
[2]
https://www.muenchen.de/verkehr/aktuell/2020/pop-up-bike-lanes-stadtrat.html
[3]
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mobilitaet-in-stuttgart-stadt-plant-zwei-temporaere-radfahrstreifen.04cd40cb-ec26-4de5-a3cb-041a48c6dba3.html
[4]
https://www.deutschlandfunkkultur.de/berlin-wie-das-coronavirus-die-einrichtung-von.1001.de.html
[5] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1009317
[6] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016523



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