(SZ) Gesetzt den Fall, eine deutsche, die deutsche Nationalmannschaft
  befände sich in einer grausamen Lage. Nur mal angenommen, sie müsse
  sogar um die Teilnahme an der nächsten Europameisterschaft bangen,
  obwohl sie eine besonders leichte Qualifikationsgruppe erwischt hat.
  Und, um das Unvorstellbare auf die Spitze zu treiben, von Pech könne
  dabei nicht die Rede sein, auch nicht von heimatlichen Dolchstößen in
  den Rücken der Spieler und Trainer, nicht von brutalen Tretern aus den
  einschlägig bekannten Berserker-Nationen, nein, nur von schlichtem
  Unvermögen, von mangelnder Fertigkeit im Umgang mit dem Spielgerät.
  Wenn nun in einer solchen Lage einzelne Spieler dem Volk mit einer
  generösen Geste mitteilten, sie würden jedenfalls für die folgende
  Weltmeisterschaft zur Verfügung stehen, was wäre die Folge? Ein
  Gelächter würde die Republik schütteln, so vehement, dass sich noch
  die Korallen in fernen Atollen verbögen.

  Weil dem nicht so ist, sind auch keine Parallelen zur Bundesregierung
  zu ziehen. Vollends unvergleichbar wäre schon die Ausgangslage:
  Ungerührt spielt das rot-grüne Kabinett seinen Stiefel herunter, auf
  die Kapitäne ist letztlich Verlass. So hat das Volk mit Befriedigung
  zur Kenntnis genommen, dass sie beisammen bleiben wollen über das Jahr
  2006 hinaus, zwei Männer, die nicht voneinander lassen können.
  Schröder und Fischer, Fischer und Schröder, die Scheidung hätte das
  Volk verstört wie sonst nur die Meldung, Loki und Helmut Schmidt seien
  nicht mehr ein Paar oder Johannes Heesters und seine Simone hätten
  sich im Bösen getrennt. Bei den Leistungsträgern hat es nicht bleiben
  dürfen. Auch Ulla Schmidt hat sich erklärt - Tusch und Oche alaaf -,
  und wenn es nicht so ist, dass das Volk diese Nachricht ersehnt hat
  wie Regen nach langer Dürre, dann vielleicht in dem Sinne, dass es
  einfach noch längere Zeit braucht, sich an Ulla Schmidt zu gewöhnen
  und ihre grundlos heitere Art.

  Nun aber Stille, und die verstimmt. Hans Eichel, melden Sie sich! Was
  sind Ihre Pläne in 2006? Ein Team ist ein Team ist ein Team, nur noch
  drei lumpige Jahre. Drückt sich da einer? Manfred Stolpe etwa, überaus
  erfahren in allerlei Ost-West-Lebenslagen? Das wäre fatal, muss der
  Mann doch 2006 die Lkw-Maut einführen, wenn der Probelauf erfolgreich
  beendet ist. Warum Wolfgang Clement schweigt, ist noch zu verstehen -
  Schröder hat schon seinen Platz eingenommen. Im Fall von Jürgen
  Trittin zieht das nicht, der ist immer richtig gesetzt. Und wo bleibt
  Renate Künast, die Forsche, nach der sich die Bauern so sehnen, weil
  sie sonst niemanden mehr hätten, dem sie die Schuld an ihrer Misere
  geben könnten, als sich selbst? Wir warten, aber nicht mehr lange. Nur
  im Fußball zählt ein Unentschieden, in der Politik heißt es: Alle raus
  aus der Deckung!