(SZ) Wie sich die Zeiten ändern und mit welch unterschiedlichen
  Stilmitteln die Dichter doch dem Wunder der Liebe näher treten! 229
  Jahre ist es her, dass einer die Hand der Liebsten auf seiner spürte
  und von ihr den Namen "Klopstock!" gesagt bekam: "Ich versank in dem
  Strome der Empfindungen, den sie in dieser Losung über mich ausgoss.
  Ich ertrug's nicht, neigte mich auf ihre Hand und küsste sie unter den
  wonnevollsten Tränen." Und heute? Heute ist, obwohl von Klopstock
  keine Rede war, der Dichter ebenfalls völlig kaputt, nur formuliert
  er's anders: "Ich war zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich hatte viel zu
  kräftig getankt und musste erst mal auf die Toilette und ordentlich
  über der Kloschüssel abhängen, um zu kotzen." Der erste unserer
  Dichter war Goethe, der zweite Effenberg, und wenn Goethe die
  Auswirkungen des Abhängens auf das fragliche Mädel hätte schildern
  müssen, so hätte er wahrscheinlich geschrieben: "Von Martinens Jammer
  lasst mich nichts sagen."

  Es war nämlich die erste Nacht mit Martina, der nachmaligen Mutter
  seiner "drei klasse Kinder", bei der Effenberg so fürchterlich hatte
  kotzen müssen, und man wundert sich, dass es ihm nicht auch in der
  ersten Nacht mit Claudia (das ist die Frau Strunz) schlecht wurde.
  Damals saßen sie, bevor sie... - also vor dem, was Effenberg "plätten"
  nennt, auf dem Bett und aßen Sushi, wovon professionelle Plätter, und
  Stefan Effenberg ist doch wohl einer, sonst eher abraten, aber das
  muss jeder selbst wissen. Jedenfalls hat Deutschland, nach Dieter
  Bohlens Bekenntnissen, nun wieder eine affengeile und rattenscharfe
  Abrechnung, ein zwischen den auf diesem Markt so rentablen Extremen
  hirngebremst und schwanzgesteuert sauber austariertes Stück Text,
  nachzulesen in der Bild. Effe selbst ist - die ebenfalls ziemlich
  rattenscharfen Bilder zeigen es - mittlerweile derart geil tätowiert,
  dass man sich fragt, wie lange Gunther von Hagens dem noch tatenlos
  zuschauen kann.

  Übrigens ist Effe bei weitem nicht so fühllos, wie oft kolportiert
  wird. Einmal zum Beispiel lag in seiner Einfahrt ein älterer Mann,
  blutig, mit vollen Hosen und sturzbetrunken ("rabenstramm"). Ob er
  womöglich nur bei den Effenbergs über der Kloschüssel hatte abhängen
  wollen? Man weiß es nicht. Effe jedenfalls hätte ihn "mit der
  Kneifzange nicht angefasst" und stubste ihn daher mit dem Fuß. Und was
  soll man sagen: Die Schuhsohlen taten ihm leid, so widerlich war der
  Mann. Um den Schmerz voll zu machen, wurde Effe deswegen auch noch
  angezeigt: Er habe, hieß es, den Typ vor seiner Tür zusammengetreten.
  Zu seinem Glück konnte er vor Gericht glaubhaft machen, dass er, wenn
  er profimäßig zugetreten hätte, dem Betrunkenen alle Rippen gebrochen
  hätte. Was in dem Fall aus seinen Schuhsohlen geworden wäre, daran
  darf man überhaupt nicht denken.