[1] So sprach der HERR: Geh hinab ins Haus des Königs von Juda und rede
dort dieses Wort [2] und sprich: Höre das Wort des HERRN, du König von
Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du samt deinen Knechten und deinem
Volk, die zu diesen Toren eingehen! [3] So spricht der HERR: Schafft Recht
und Gerechtigkeit; errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers;
bedrückt nicht den Fremdling, die Waise und die Witwe und tut ihnen keine
Gewalt an, und vergießt kein unschuldiges Blut an diesem Ort! [4] Denn wenn
ihr dieses Wort wirklich be folgt, so sollen durch die Tore dieses Hau ses
Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, die auf Wagen fahren und
auf Rossen reiten, sie und ihre Knechte und ihr Volk. [5] Wenn ihr aber
diesen Worten nicht gehorcht, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der
HERR, dass dieses Haus zur Ruine werden soll! [6] Denn so spricht der HERR
über das Haus des Königs von Juda: Wie Gilead giltst du mir, wie ein Gipfel
des Libanon - doch wahrlich, ich will dich zur Wüste machen, zu einer
unbewohnten Stadt! [7] Und ich werde Verderber gegen dich weihen, je den
mit seinen Waffen; die werden deine auserlesenen Zedern abhauen und ins
Feuer werfen. [8] Und es werden viele Heiden an dieser Stadt vorüberziehen
und einer zum an deren sagen: Warum hat der HERR dieser großen Stadt so
etwas angetan? [9] Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN,
ihres Gottes, verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient
haben! [10] Beweint nicht den Verstorbenen und beklagt ihn nicht! Beweint
vielmehr den, der hinwegzieht; denn er wird nicht mehr zurückkehren und
sein Vaterland nicht mehr sehen! [11] Denn so spricht der HERR von
Schallum, dem Sohn Josias, des Königs von Juda, der anstelle seines Vaters
Josia regierte und von diesem Ort wegge zogen ist: Er wird nicht mehr
hierher zurückkehren, [12] sondern an dem Ort, an den man ihn gefangen
wegführte, dort wird er sterben und dieses Land nicht wiedersehen! [13]
Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Obergemächer mit Unge
rechtigkeit, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn
nicht gibt, [14] der spricht: "Ich will mir ein geräumiges Haus und weite
Obergemächer bauen ", und sich Fenster machen lässt und es mit Zedern
täfelt und mit roter Farbe anstreicht! [15] Bist du damit König, dass du
dich im Bau von Zedernpalästen hervortust? Hat nicht dein Vater auch
gegessen und getrunken und doch Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals stand
es gut mit ihm. [16] Ja, wenn man den Bedrängten und Armen zum Recht
verhilft, dann steht es gut! Bedeutet das nicht, mich zu erkennen? spricht
der HERR. [17] Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus
als auf deinen Gewinn, und auf das Vergießen unschuldigen Blutes und
darauf, Bedrü ckung und Misshandlung zu verüben! [18] Darum, so spricht der
HERR über Joja kim, den Sohn Josias, den König von Ju da: Man wird nicht um
ihn klagen: "Ach, mein Bruder!" oder "Ach, meine Schwes ter!" Man wird auch
nicht um ihn klagen: "Ach, mein Herr!" oder "Ach, seine Majestät! ", [19]
sondern er soll wie ein Esel begraben werden, indem man ihn fort schleift
und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems! [20] Steige auf den Libanon
und schreie; er hebe deine Stimme in Baschan und schreie vom [Gebirge]
Abarim herunter; denn alle deine Liebhaber sind zerschmettert! [21] Ich
habe zu dir geredet, als es dir noch gut ging; aber du sagtest: "Ich will
nicht hö ren!" Das war deine Art von deiner Jugend an, dass du nicht auf
meine Stimme hörtest. [22] Der Sturmwind wird alle deine Hirten weiden, und
deine Liebhaber müssen in die Gefangenschaft wandern. Ja, dann wirst du
zuschanden werden und dich schämen müssen wegen aller deiner Bosheit. [23]
Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und auf Zedernbäumen nistest - wie
erbarmungswürdig wirst du sein, wenn dich Krämpfe ankommen werden, Wehen
wie eine, die gebären soll! [24] So wahr ich lebe, spricht der HERR: Selbst
wenn Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner
Hand wäre, so würde ich dich doch davon abreißen! [25] Und ich werde dich
in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, in die Hand derer,
vor denen du dich fürchtest, nämlich in die Hand Nebu kadnezars, des Königs
von Babel, und in die Hand der Chaldäer. [26] Und ich will dich samt deiner
Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land schleudern, in dem ihr
nicht geboren seid, und sollt ihr sterben! [27] Aber in das Land, in das
sie sich sehnen zurückzukehren, dorthin wer den sie nicht wieder
zurückkehren! [28] Ist dieser Mann, dieser Konja, denn ein verworfenes,
zertrümmertes Gefäß? Ist er ein Geschirr, an dem man keinen Gefallen
findet? Warum wurde er samt seinem Samen weggeschleudert und hingewor fen
in ein Land, das ihnen unbekannt ist? [29] O Land, Land, Land, höre das
Wort des HERRN! [30] So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als
kinderlos, als einen Mann, dem es sein Leben lang nicht gelingen wird; ja,
es soll keinem seiner Nachkommen gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen
und weiterhin über Juda zu herrschen!