[1] Und der HERR sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu, wie die
ersten waren, damit ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten
Tafeln waren, die du zerbrochen hast; [2] und sei morgen bereit, dass du
früh auf den Berg Sinai steigst und dort zu mir auf die Spitze des Berges
trittst. [3] Und lass niemand mit dir hinaufsteigen, dass niemand um den
ganzen Berg her gesehen werde; lass auch keine Schafe noch Rinder gegen
diesen Berg hin weiden! [4] Und Mose hieb sich zwei steinerne Tafeln
zurecht, wie die ersten waren; und er stand am Morgen früh auf und stieg
auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei
steinernen Tafeln in seine Hand. [5] Da kam der HERR in einer Wolke herab
und trat dort zu ihm und rief den Namen des HERRN aus. [6] Und der HERR
ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke
Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade
und Treue; [7] der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und
Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der
Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und
vierte Glied! [8] Da neigte sich Mose schnell zur Erde und betete an; [9]
und er sprach: O Herr, wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, so
ziehe mein Herr in unserer Mitte, obwohl es ein halsstarriges Volk ist; und
vergib uns unsere Schuld und Sünde, und nimm uns an als dein Eigentum! [10]
Da sprach er: Siehe, ich mache einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will ich
Wunder tun, wie sie nicht gewirkt worden sind auf der ganzen Erde und unter
allen Völkern; und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll das Werk
des HERRN sehen; denn furchterregend soll es sein, was ich mit dir tun
will. [11] Beachte genau, was ich dir heute gebiete! Siehe, ich will vor
dir her die Amoriter und die Kanaaniter vertreiben, sowie die Hethiter und
die Pheresiter und die Hewiter und die Jebusiter. [12] Hüte dich davor,
einen Bund zu schließen mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst,
damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; [13] sondern ihr
sollt ihre Altäre umstürzen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre
AscheraStandbilder ausrotten. [14] Denn du sollst keinen anderen Gott
anbeten. Denn der HERR, dessen Name "Der Eifersüchtige" ist, ist ein
eifersüchtiger Gott. [15] Dass du nicht etwa einen Bund schließt mit den
Einwohnern des Landes, und sie, wenn sie ihren Göttern nachhuren und ihren
Göttern opfern, dich einladen und du dann von ihrem Opfer isst, [16] und
deinen Söhnen ihre Töchter zu Frauen nimmst und ihre Töchter dann ihren
Göttern nachhuren und deine Söhne verführen, dass sie auch ihren Göttern
nachhuren. [17] Du sollst dir keine gegossenen Götter machen! [18] Das Fest
der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage lang sollst du
ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, um die bestimmte Zeit
des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen. [19]
Alle Erstgeburt gehört mir, auch alle männliche Erstgeburt unter deinem
Vieh, es sei ein Rind oder ein Schaf. [20] Aber die Erstgeburt des Esels
sollst du mit einem Lamm auslösen; wenn du es aber nicht auslöst, so brich
ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du auslösen. Und man
soll nicht leer erscheinen vor meinem Angesicht. [21] Sechs Tage sollst du
arbeiten, aber am siebten Tag sollst du ruhen; [auch] in der Zeit des
Pflügens und Erntens sollst du ruhen. [22] Und du sollst das Fest der
Wochen halten mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der
Einsammlung, an der Wende des Jahres. [23] Alles, was männlich ist bei dir,
soll dreimal im Jahr erscheinen vor dem Herrscher, dem HERRN, dem Gott
Israels. [24] Denn ich werde gewisslich die Heidenvölker vor dir aus ihrem
Besitz vertreiben und deine Grenzen erweitern, und niemand soll dein Land
begehren, während du hinaufziehst, um dreimal im Jahr vor dem HERRN, deinem
Gott, zu erscheinen. [25] Du sollst das Blut meines Opfers nicht zusammen
mit Sauerteig opfern. Und das Opfer des Passahfestes soll nicht über Nacht
bleiben bis zum Morgen. [26] Die Erstlinge von den ersten Früchten deines
Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst
ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen. [27] Und der HERR
sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte
habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht. [28] Und er war dort
bei dem HERRN 40 Tage und 40 Nächte lang und aß kein Brot und trank kein
Wasser. Und Er schrieb die Worte des Bundes auf die Tafeln, die zehn Worte.
[29] Als nun Mose vom Berg Sinai herabstieg - und die beiden Tafeln des
Zeugnisses waren in der Hand Moses, als er vom Berg hinabstieg -, da wusste
Mose nicht, dass die Haut seines Angesichts strahlte, weil er mit Ihm
geredet hatte. [30] Und Aaron und alle Kinder Israels sahen Mose, und
siehe, die Haut seines Angesichtes strahlte; da fürchteten sie sich, ihm zu
nahen. [31] Aber Mose rief sie; da wandten sie sich zu ihm, Aaron und alle
Obersten der Gemeinde; und Mose redete zu ihnen. [32] Danach traten alle
Kinder Israels näher zu ihm. Und er gebot ihnen alles, was der HERR zu ihm
geredet hatte auf dem Berg Sinai. [33] Als nun Mose aufhörte mit ihnen zu
reden, legte er eine Decke auf sein Angesicht. [34] Und immer, wenn Mose
hineinging vor den HERRN, um mit ihm zu reden, nahm er die Decke ab, bis er
wieder herausging. Dann ging er heraus und redete zu den Kindern Israels,
was ihm befohlen war. [35] Und die Kinder Israels sahen dann das Angesicht
Moses, dass die Haut desselben strahlte, und Mose legte die Decke wieder
auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, um mit Ihm zu reden.