[1] Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Leihe keinem Gottlosen
deine Hand, sodass du durch dein Zeugnis einen Frevel unterstützt. [2] Du
sollst nicht der Menge folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine
Aussagen nicht nach der Menge richten, um das Recht zu beugen. [3] Du
sollst auch den Armen nicht begünstigen in seinem Rechtsstreit. [4] Wenn du
das Rind deines Feindes oder seinen Esel antriffst, der sich verlaufen hat,
so sollst du ihm denselben auf jeden Fall wiederbringen. [5] Siehst du den
Esel deines Feindes unter seiner Last erliegen, könntest du es unterlassen,
ihm zu helfen? Du sollst ihm samt jenem unbedingt aufhelfen! [6] Du sollst
das Recht deines Armen nicht beugen in seinem Rechtsstreit. [7] Von einer
betrügerischen Sache halte dich fern; und den Unschuldigen und Gerechten
bringe nicht um; denn ich spreche keinen Gottlosen gerecht. [8] Und nimm
kein Bestechungsgeschenk an! Denn das Bestechungsgeschenk macht die
Sehenden blind und verkehrt die Sache der Gerechten. [9] Und bedrücke den
Fremdling nicht; denn ihr wisst, wie es den Fremdlingen zumute ist; denn
ihr seid Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. [10] Sechs Jahre sollst du
dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln; [11] aber im siebten sollst
du es brach liegen und ruhen lassen, damit sich die Armen deines Volkes
davon ernähren können; und was sie übriglassen, das mögen die Tiere des
Feldes fressen. Dasselbe sollst du mit deinem Weinberg und mit deinem
Ölbaumgarten tun. [12] Sechs Tage sollst du deine Werke verrichten, aber am
siebten Tag sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der
Sohn deiner Magd und der Fremdling sich erholen können. [13] Habt
sorgfältig acht auf alles, was ich euch befohlen habe! Und die Namen der
fremden Götter sollt ihr nicht erwähnen; sie sollen gar nicht über eure
Lippen kommen! [14] Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern. [15] Das
Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du
ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, so wie ich es
dir befohlen habe; denn in diesem [Monat] bist du aus Ägypten ausgezogen.
Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen. [16]
Sodann das Fest der Ernte, wenn du die Erstlinge deiner Arbeit darbringst
von dem, was du auf dem Feld gesät hast; und das Fest der Einbringung am
Ausgang des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit vom Feld eingebracht
hast. [17] Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer erscheinen vor dem
Angesicht GOTTES, des Herrn! [18] Du sollst das Blut meiner Opfer nicht
zusammen mit Sauerteig darbringen, und das Fett meiner Festopfer soll nicht
bleiben bis zum anderen Morgen. [19] Die frühesten Erstlinge deines Ackers
sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst ein
Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen! [20] Siehe, ich sende
einen Engel vor dir her, damit er dich behüte auf dem Weg und dich an den
Ort bringe, den ich bereitet habe. [21] Hüte dich vor ihm und gehorche
seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird eure
Übertretungen nicht ertragen; denn mein Name ist in ihm. [22] Wenn du aber
seiner Stimme wirklich gehorchen und alles tun wirst, was ich sage, so will
ich der Feind deiner Feinde sein und der Widersacher deiner Widersacher.
[23] Wenn nun mein Engel vor dir hergeht und dich zu den Amoritern,
Hethitern, Pheresitern, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern bringt und ich
sie vertilge, [24] so sollst du ihre Götter nicht anbeten, noch ihnen
dienen, und sollst es nicht machen wie sie; sondern du sollst sie
vollständig zerstören und ihre Säulen niederreißen. [25] Und ihr sollt dem
HERRN, eurem Gott, dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen; und
ich will die Krankheit aus deiner Mitte hinwegnehmen. [26] Es soll keine
Fehlgebärende oder Unfruchtbare in deinem Land sein; ich will die Zahl
deiner Tage voll machen. [27] Ich will meinen Schrecken vor dir hersenden
und will alle Völker in Verwirrung bringen, zu denen du kommst, und will
alle deine Feinde vor dir fliehen lassen. [28] Ich will die Hornisse vor
dir hersenden, damit sie die Hewiter, die Kanaaniter und Hethiter vor dir
her vertreibt. [29] Ich will sie aber nicht in Jahr vor dir vertreiben,
damit das Land nicht zur Einöde wird und die wilden Tiere sich nicht
vermehren zu deinem Schaden. [30] Nach und nach will ich sie vor dir
vertreiben, in dem Maß, wie du an Zahl zunimmst, sodass du das Land in
Besitz nehmen kannst. [31] Und ich setze deine Grenze vom Schilfmeer bis
zum Meer der Philister und von der Wüste bis zum Strom [Euphrat] ; denn ich
will die Bewohner des Landes in eure Hand geben, dass du sie vor dir
vertreibst. [32] Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund
schließen! [33] Sie sollen nicht in deinem Land wohnen bleiben, damit sie
dich nicht zur Sünde gegen mich verleiten; denn du würdest ihren Göttern
dienen, und sie würden dir zum Fallstrick werden!