[1] Da aber Pashur, ein Sohn Immers, des Priesters, so zum Obersten im
Hause des HErrn gesetzt war, Jeremia hörete solche Worte weissagen, [2]
schlug er den Propheten Jeremia und warf ihn ins Gewölbe unter dem Obertor
Benjamin, welches am Hause des HErrn ist. [3] Und da es Morgen ward, zog
Pashur Jeremia aus dem Gewölbe. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HErr heißt
dich nicht Pashur, sondern Magur um und um. [4] Denn so spricht der HErr:
Siehe, ich will dich samt allen deinen Freunden in die Furcht geben, und
sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde; das sollst du mit deinen Augen
sehen. Und will das ganze Juda in die Hand des Königs zu Babel übergeben;
der soll sie wegführen gen Babel und mit dem Schwert töten. [5] Auch will
ich alle Güter dieser Stadt samt allem, das sie gearbeitet, und alle
Kleinode und alle Schätze der Könige Judas in ihrer Feinde Hand geben, daß
sie dieselbigen rauben, nehmen und gen Babel bringen. [6] Und du, Pashur,
sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen gehen und gen Babel kommen;
daselbst sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden,
welchen du Lügen predigest. [7] HErr, du hast mich überredet, und ich habe
mich überreden lassen; du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen. Aber
ich bin darüber zum Spott worden täglich, und jedermann verlacht mich. [8]
Denn seit ich geredet, gerufen und gepredigt habe von der Plage und
Verstörung, ist mir des HErrn Wort zum Hohn und Spott worden täglich. [9]
Da dachte ich: Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in
seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennend
Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich's nicht leiden konnte, und
wäre schier vergangen. [10] Denn ich höre, wie mich viele schelten und
allenthalben schrecken: Hui, verklaget ihn! Wir wollen ihn verklagen,
sprechen alle meine Freunde und Gesellen, ob wir ihn übervorteilen und ihm
beikommen mögen und uns an ihm rächen. [11] Aber der HErr ist bei mir wie
ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht obliegen,
sondern sollen sehr zuschanden werden, darum daß sie so töricht handeln;
ewig wird die Schande sein, der man nicht vergessen wird. [12] Und nun,
HErr Zebaoth, der du die Gerechten prüfest, Nieren und Herz siehest, laß
mich deine Rache an ihnen sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen.
[13] Singet dem HErrn, rühmet den HErrn, der des Armen Leben aus der
Boshaftigen Händen errettet! [14] Verflucht sei der Tag, darin ich geboren
bin; der Tag müsse ungesegnet sein, darin mich meine Mutter geboren hat!
[15] Verflucht sei der, so meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach:
Du hast einen jungen Sohn, daß er ihn fröhlich machen wollte. [16]
Derselbige Mann müsse sein wie die Städte, so der HErr umgekehret und ihn
nicht gereuet hat, und müsse des Morgens hören ein Geschrei und des Mittags
ein Heulen! [17] Daß du mich doch nicht getötet hast in Mutterleibe! Daß
meine Mutter mein Grab gewesen, und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!
[18] Warum bin ich doch aus Mutterleibe hervorkommen, daß ich solchen
Jammer und Herzeleid sehen muß und meine Tage mit Schanden zubringen?