[1] Und die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HErrn, und der HErr gab
sie in die Hände der Philister vierzig Jahre. [2] Es war aber ein Mann zu
Zarea von einem Geschlecht der Daniter mit Namen Manoah; und sein Weib war
unfruchtbar und gebar nichts. [3] Und der Engel des HErrn erschien dem
Weibe und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und gebierest nichts;
aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. [4] So hüte dich
nun, daß du nicht Wein noch stark Getränke trinkest und nichts Unreines
essest. [5] Denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem kein
Schermesser soll aufs Haupt kommen. Denn der Knabe wird ein Verlobter
GOttes sein von Mutterleibe; und er wird anfahen, Israel zu erlösen aus der
Philister Hand. [6] Da kam das Weib und sagte es ihrem Manne an und sprach:
Es kam ein Mann GOttes zu mir, und seine Gestalt war anzusehen wie ein
Engel GOttes, fast erschrecklich, daß ich ihn nicht fragte, woher oder
wohin; und er sagte mir nicht, wie er hieße. [7] Er sprach aber zu mir:
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So trinke nun
keinen Wein noch stark Getränke und iß nichts Unreines; denn der Knabe soll
ein Verlobter GOttes sein von Mutterleibe an bis in seinen Tod. [8] Da bat
Manoah den HErrn und sprach: Ach, HErr, laß den Mann GOttes wieder zu uns
kommen, den du gesandt hast, daß er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun
sollen, der geboren soll werden. [9] Und GOtt erhörete die Stimme Manoahs;
und der Engel GOttes kam wieder zum Weibe. Sie saß aber auf dem Felde, und
ihr Mann Manoah war nicht bei ihr. [10] Da lief sie eilend und sagte es
ihrem Manne an und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der
heute zu mir kam. [11] Manoah machte sich auf und ging seinem Weibe nach;
und kam zu dem Manne und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit dem Weibe
geredet hat? Er sprach: Ja. [12] Und Manoah sprach: Wenn nun kommen wird,
das du geredet hast, welches soll des Knaben Weise und Werk sein? [13] Der
Engel des HErrn sprach zu Manoah: Er soll sich hüten vor allem, das ich dem
Weibe gesagt habe. [14] Er soll nicht essen, das aus dem Weinstock kommt,
und soll keinen Wein noch stark Getränke trinken und nichts Unreines essen;
alles, was ich ihr geboten habe, soll er halten. [15] Manoah sprach zum
Engel des HErrn: Lieber, laß dich halten, wir wollen dir ein Ziegenböcklein
zurichten. [16] Aber der Engel des HErrn antwortete Manoah: Wenn du gleich
mich hie hältst, esse ich doch deiner Speise nicht. Willst du aber dem
HErrn ein Brandopfer tun, so magst du es opfern. Denn Manoah wußte nicht,
daß es ein Engel des HErrn war. [17] Und Manoah sprach zum Engel des HErrn:
Wie heißest du? daß wir dich preisen, wenn nun kommt, was du geredet hast.
[18] Aber der Engel des HErrn sprach zu ihm: Warum fragest du nach meinem
Namen, der doch wundersam ist? [19] Da nahm Manoah ein Ziegenböcklein und
Speisopfer und opferte es auf einem Fels dem HErrn. Und er machte es
wunderbarlich. Manoah aber und sein Weib sahen zu. [20] Und da die Lohe
auffuhr vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel des HErrn in der Lohe des
Altars hinauf. Da das Manoah und sein Weib sahen, fielen sie zur Erde auf
ihr Angesicht. [21] Und der Engel des HErrn erschien nicht mehr Manoah und
seinem Weibe. Da erkannte Manoah, daß es ein Engel des HErrn war. [22] Und
sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben, daß wir GOtt gesehen
haben. [23] Aber sein Weib antwortete ihm: Wenn der HErr Lust hätte, uns zu
töten, so hätte er das Brandopfer und Speisopfer nicht genommen von unsern
Händen; er hätte uns auch nicht solches alles erzeiget, noch uns solches
hören lassen, wie jetzt geschehen ist. [24] Und das Weib gebar einen Sohn
und hieß ihn Simson. Und der Knabe wuchs, und der HErr segnete ihn. [25]
Und der Geist des HErrn fing an ihn zu treiben im Lager Dan, zwischen Zarea
und Esthaol.