[1] Und es begab sich im elften Jahr, am ersten Tage des ersten Monden,
geschah des HErrn Wort zu mir und sprach: [2] Du Menschenkind, darum daß
Tyrus spricht über Jerusalem: Heh, die Pforten der Völker sind zerbrochen,
es ist zu mir gewandt; ich werde nun voll werden, weil sie wüste ist: [3]
darum spricht der HErr HErr also: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will
viel Heiden über dich heraufbringen, gleichwie sich ein Meer erhebt mit
seinen Wellen. [4] Die sollen die Mauern zu Tyrus verderben und ihre Türme
abbrechen; ja, ich will auch den Staub vor ihr wegfegen und will einen
bloßen Fels aus ihr machen [5] und zu einem Werd im Meer, darauf man die
Fischgarne ausspannet; denn ich hab es geredet, spricht der HErr HErr: und
sie soll den Heiden zum Raub werden. [6] Und ihre Töchter, so auf dem Felde
liegen, sollen durchs Schwert erwürget werden; und sollen erfahren, daß ich
der HErr bin. [7] Denn so spricht der HErr HErr: Siehe, ich will über Tyrus
kommen lassen Nebukadnezar, den König zu Babel, von Mitternacht her, der
ein König aller Könige ist, mit Rossen, Wagen, Reitern und mit großem
Haufen Volks. [8] Der soll deine Töchter, so auf dem Felde liegen, mit dem
Schwert erwürgen; aber wider dich wird er Bollwerk aufschlagen und einen
Schutt machen und Schilde wider dich rüsten. [9] Er wird mit Böcken deine
Mauern zerstoßen und deine Türme mit seinen Waffen umreißen. [10] Der Staub
von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken, so werden auch deine Mauern
erbeben vor dem Getümmel seiner Rosse, Räder und Reiter, wenn er zu deinen
Toren einziehen wird, wie man pflegt in eine zerrissene Stadt einzuziehen.
[11] Er wird mit den Füßen seiner Rosse alle deine Gassen zertreten. Dein
Volk wird er mit dem Schwert erwürgen und deine starken Säulen zu Boden
reißen. [12] Sie werden dein Gut rauben und deinen Handel plündern. Deine
Mauern werden sie abbrechen und deine feinen Häuser umreißen und werden
deine Steine, Holz und Staub ins Wasser werfen. [13] Also will ich mit dem
Getöne deines Gesangs ein Ende machen, daß man den Klang deiner Harfen
nicht mehr hören soll. [14] Und ich will einen bloßen Fels aus dir machen
und einen Werd, darauf man die Fischgarne ausspannet, daß du nicht mehr
gebauet werdest; denn ich bin der HErr, der solches redet, spricht der HErr
HErr. [15] So spricht der HErr HErr wider Tyrus: Was gilt's, die Inseln
werden erbeben, wenn du so scheußlich zerfallen wirst und deine Verwundeten
seufzen werden, so in dir sollen ermordet werden. [16] Alle Fürsten am Meer
werden herab von ihren Stühlen sitzen und ihre Röcke von sich tun und ihre
gestickten Kleider ausziehen und werden in Trauerkleidern gehen und auf der
Erde sitzen und werden erschrecken und sich entsetzen deines plötzlichen
Falls. [17] Sie werden dich wehklagen und von dir sagen: Ach, wie bist du
so gar wüste worden, du berühmte Stadt, die du am Meer lagest und so
mächtig warest auf dem Meer samt deinen Einwohnern, daß sich das ganze Land
vor dir fürchten mußte! [18] Ach, wie entsetzen sich die Inseln über deinen
Fall! Ja, die Inseln im Meer erschrecken über deinen Untergang. [19] So
spricht der HErr HErr: Ich will dich zu einer wüsten Stadt machen, wie
andere Städte, da niemand innen wohnet, und eine große Flut über dich
kommen lassen, daß dich große Wasser bedecken. [20] Und will dich
hinunterstoßen zu denen, die in die Grube fahren, nämlich zu den Toten. Ich
will dich unter die Erde hinabstoßen und wie eine ewige Wüste machen mit
denen, die in die Grube fahren, auf daß niemand in dir wohne. Ich will
dich, du Zarte, im Lande der Lebendigen machen, [21] ja, zum Schrecken will
ich dich machen, daß du nichts mehr seiest, und wenn man nach dir fraget,
daß man dich ewiglich nimmer finden könne, spricht der HErr HErr.