[1] Und es begab sich im siebenten Jahr, am zehnten Tage des fünften
Monden, kamen etliche aus den Ältesten Israels, den HErrn zu fragen, und
setzten sich vor mir nieder. [2] Da geschah des HErrn Wort zu mir und
sprach: [3] Du Menschenkind, sage den Ältesten Israels und sprich zu ihnen:
So spricht der HErr HErr: Seid ihr kommen, mich zu fragen? So wahr ich
lebe, ich will von euch ungefragt sein, spricht der HErr HErr. [4] Aber
willst du sie strafen, du Menschenkind, so magst du sie also strafen. Zeige
ihnen an die Greuel ihrer Väter [5] und sprich zu ihnen: So spricht der
HErr HErr: Zu der Zeit, da ich Israel erwählete, erhub ich meine Hand zu
dem Samen des Hauses Jakob und gab mich ihnen zu erkennen in Ägyptenland.
Ja, ich erhub meine Hand zu ihnen und sprach: Ich bin der HErr, euer GOtt.
[6] Ich erhub aber zur selbigen Zeit meine Hand, daß ich sie führete aus
Ägyptenland in ein Land, das ich ihnen versehen hatte, das mit Milch und
Honig fleußt, ein edel Land vor allen Ländern, [7] und sprach zu ihnen: Ein
jeglicher werfe weg die Greuel vor seinen Augen und verunreiniget euch
nicht an den Götzen Ägyptens; denn ich bin der HErr, euer GOtt. [8] Sie
aber waren mir ungehorsam und wollten mir nicht gehorchen, und warf ihrer
keiner weg die Greuel vor seinen Augen und verließen die Götzen Ägyptens
nicht. Da dachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten und allen meinen
Zorn über sie gehen zu lassen noch in Ägyptenland. [9] Aber ich ließ es um
meines Namens willen, daß er nicht entheiliget würde vor den Heiden, unter
denen sie waren, und vor denen ich mich ihnen hatte zu erkennen gegeben,
daß ich sie aus Ägyptenland führen wollte. [10] Und da ich sie aus
Ägyptenland geführet hatte und in die Wüste gebracht, [11] gab ich ihnen
meine Gebote und lehrete sie meine Rechte, durch welche lebet der Mensch,
der sie hält. [12] Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen
mir und ihnen damit sie lerneten, daß ich der HErr sei, der sie heiliget.
[13] Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste und lebten
nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Rechte, durch welche der
Mensch lebet, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate sehr. Da
gedachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie gar
umzubringen. [14] Aber ich ließ es um meines Namens willen, auf daß er
nicht entheiliget würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte
ausgeführet. [15] Und hub auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß
ich sie nicht wollte bringen in das Land, so ich ihnen gegeben hatte, das
mit Milch und Honig fleußt, ein edel Land vor allen Ländern, [16] darum daß
sie meine Rechte verachtet und nach meinen Geboten nicht gelebet und meine
Sabbate entheiliget hatten; denn sie wandelten nach den Götzen ihres
Herzens. [17] Aber mein Auge verschonete ihrer, daß ich sie nicht
verderbete noch gar umbrächte in der Wüste. [18] Und ich sprach zu ihren
Kindern in der Wüste: Ihr sollt nach eurer Väter Geboten nicht leben und
ihre Rechte nicht halten und an ihren Götzen euch nicht verunreinigen. [19]
Denn ich hin der HErr, euer GOtt; nach meinen Geboten sollt ihr leben und
meine Rechte sollt ihr halten und danach tun [20] und meine Sabbate sollt
ihr heiligen, daß sie seien ein Zeichen zwischen mir und euch, damit ihr
wisset, daß ich der HErr, euer GOtt, bin. [21] Aber die Kinder waren mir
auch ungehorsam, lebten nach meinen Geboten nicht, hielten auch meine
Rechte nicht, daß sie danach täten, durch welche der Mensch lebet, der sie
hält, und entheiligten meine Sabbate. Da gedachte ich meinen Grimm über sie
auszuschütten und all meinen Zorn über sie gehen zu lassen in der Wüste.
[22] Ich wandte aber meine Hand und ließ es um meines Namens willen, auf
daß er nicht entheiliget würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte
ausgeführet. [23] Ich hub auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß
ich sie zerstreuete unter die Heiden und zerstäubete in die Länder, [24]
darum daß sie meine Gebote nicht gehalten und meine Rechte verachtet und
meine Sabbate entheiliget hatten und nach den Götzen ihrer Väter sahen.
[25] Darum übergab ich sie in die Lehre, so nicht gut ist, und in Rechte,
darin sie kein Leben konnten haben, [26] und verwarf sie mit ihrem Opfer,
da sie alle Erstgeburt durchs Feuer verbrannten, damit ich sie verstörte
und sie lernen mußten, daß ich der HErr sei. [27] Darum rede, du
Menschenkind, mit dem Hause Israel und sprich zu ihnen: So spricht der HErr
HErr: Eure Väter haben mich noch weiter gelästert und getrotzet. [28] Denn
da ich sie in das Land gebracht hatte, über welches ich meine Hand
aufgehoben hatte, daß ich's ihnen gäbe: wo sie einen hohen Hügel oder
dicken Baum ersahen, daselbst opferten sie ihre Opfer und brachten dahin
ihre feindseligen Gaben und räucherten daselbst ihren süßen Geruch und
gossen daselbst ihre Trankopfer. [29] Ich aber sprach zu ihnen: Was soll
doch die Höhe, dahin ihr gehet? Und also heißt sie bis auf diesen Tag die
Höhe. [30] Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der HErr HErr: Ihr
verunreiniget euch in dem Wesen eurer Väter und treibet Hurerei mit ihren
Greueln [31] und verunreiniget euch an euren Götzen, welchen ihr eure Gaben
opfert und eure Söhne und Töchter durchs Feuer verbrennet, bis auf den
heutigen Tag; und ich sollte mich euch vom Hause Israel fragen lassen? So
wahr ich lebe, spricht der HErr HErr, ich will von euch ungefragt sein!
[32] Dazu, daß ihr gedenket, wir wollen tun wie die Heiden und wie andere
Leute in Ländern, Holz und Stein anbeten, das soll euch fehlen! [33] So
wahr ich lebe, spricht der HErr HErr, ich will über euch herrschen mit
starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm; [34] und
will euch aus den Völkern führen und aus den Ländern, dahin ihr verstreuet
seid, sammeln mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit
ausgeschüttetem Grimm; [35] und will euch bringen in die Wüste der Völker
und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht. [36] Wie ich mit
euren Vätern in der Wüste bei Ägypten gerechtet habe, ebenso will ich auch
mit euch rechten, spricht der HErr HErr. [37] Ich will euch wohl unter die
Rute bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen. [38] Und will die
Abtrünnigen, und so wider mich übertreten, unter euch ausfegen; ja, aus dem
Lande, da ihr jetzt wohnet, will ich sie führen und ins Land Israel nicht
kommen lassen, daß ihr lernen sollt, ich sei der HErr. [39] Darum, ihr vom
Hause Israel, so spricht der HErr HErr: Weil ihr denn mir ja nicht wollt
gehorchen, so fahret hin und diene ein jeglicher seinem Götzen; aber meinen
heiligen Namen laßt hinfort ungeschändet mit euren Opfern und Götzen! [40]
Denn so spricht der HErr HErr: Auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen
Berge Israel, daselbst wird mir das ganze Haus Israel und alle, die im
Lande sind, dienen; daselbst werden sie mir angenehm sein, und daselbst
will ich eure Hebopfer und Erstlinge eurer Opfer fordern mit allem, das ihr
mir heiliget. [41] Ihr werdet mir angenehm sein mit dem süßen Geruch, wenn
ich euch aus den Völkern bringen und aus den Ländern sammeln werde, dahin
ihr verstreuet seid, und werde in euch geheiliget werden vor den Heiden.
[42] Und ihr werdet erfahren, daß ich der HErr bin, wenn ich euch ins Land
Israel gebracht habe, in das Land, darüber ich meine Hand aufhub, daß ich's
euren Vätern gäbe. [43] Daselbst werdet ihr gedenken an euer Wesen und an
all euer Tun, darinnen ihr verunreiniget seid, und werdet Mißfallen haben
über alle eure Bosheit, die ihr getan habt, [44] und werdet erfahren, daß
ich der HErr bin, wenn ich mit euch tue um meines Namens willen und nicht
nach eurem bösen Wesen und schädlichem Tun, du Haus Israel, spricht der
HErr HErr. [45] Und des HErrn Wort geschah zu mir und sprach: [46] Du
Menschenkind, richte dein Angesicht gegen den Südwind zu und träufe gegen
den Mittag und weissage wider den Wald im Felde gegen Mittag. [47] Und
sprich zum Walde gegen Mittag: Höre des HErrn Wort! So spricht der HErr
HErr: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll beide, grüne und
dürre Bäume, verzehren, daß man seine Flamme nicht wird löschen können,
sondern es soll verbrannt werden alles, was vom Mittage gegen Mitternacht
stehet. [48] Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, der HErr, es angezündet
habe und niemand löschen möge. [49] Und ich sprach: Ach, HErr HErr, sie
sagen von mir: Dieser redet eitel verdeckte Worte.