[1] Der HErr HErr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, da stund ein Korb mit
Obst. [2] Und er sprach: Was siehest du, Amos? Ich aber antwortete: Einen
Korb mit Obst. Da sprach der HErr zu mir: Das Ende ist kommen über mein
Volk Israel; ich will ihm nichts mehr übersehen. [3] Und die Lieder in der
Kirche sollen in ein Heulen verkehret werden zur selbigen Zeit, spricht der
HErr HErr; es werden viel toter Leichname liegen an allen Orten, die man
heimlich wegtragen wird. [4] Höret dies, die ihr den Armen unterdrücket und
die Elenden im Lande verderbet [5] und sprechet: Wann will denn der Neumond
ein Ende haben, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn
feil haben mögen und den Epha ringern und den Sekel steigern und die Waage
fälschen, [6] auf daß wir die Armen um Geld und die Dürftigen um ein Paar
Schuh unter uns bringen und Spreu für Korn verkaufen? [7] Der HErr hat
geschworen wider die Hoffart Jakobs: Was gilt's, ob ich solcher ihrer Werke
ewig vergessen werde? [8] Sollte nicht um solches willen das Land erbeben
müssen und alle Einwohner trauern? Ja, es soll ganz, wie mit einem Wasser,
überlaufen werden und weggeführet und überschwemmet werden, wie mit dem
Fluß in Ägypten. [9] Zur selbigen Zeit, spricht der HErr HErr, will ich die
Sonne im Mittage untergehen lassen und das Land am hellen Tage lassen
finster werden. [10] Ich will eure Feiertage in Trauern und alle eure
Lieder in Wehklagen verwandeln; ich will über alle Lenden den Sack bringen
und alle Köpfe kahl machen und will ihnen ein Trauern schaffen, wie man
über einen einigen Sohn hat, und sollen ein jämmerlich Ende nehmen. [11]
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr HErr, daß ich einen Hunger ins
Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser,
sondern nach dem Wort des HErrn zu hören, [12] daß sie hin und her, von
einem Meer zum andern, von Mitternacht gegen Morgen umlaufen und des HErrn
Wort suchen und doch nicht finden werden. [13] Zu der Zeit werden schöne
Jungfrauen und Jünglinge verschmachten vor Durst, [14] die jetzt schwören
bei dem Fluch Samaria und sprechen: So wahr dein Gott zu Dan lebet, so wahr
die Weise zu Berseba lebet! Denn sie sollen also fallen, daß sie nicht
wieder aufstehen mögen.