[1] Und es war daselbst ein berühmter heilloser Mann, der hieß Seba, ein
Sohn Bichris, eines Mannes von Jemini; der blies die Posaune und sprach:
Wir haben kein Teil an David noch Erbe am Sohne Isais. Ein jeglicher hebe
sich zu seiner Hütte, o Israel! [2] Da fiel von David jedermann in Israel
und folgten Seba, dem Sohn Bichris. Aber die Männer Judas hingen an ihrem
Könige, vom Jordan an bis gen Jerusalem. [3] Da aber der König David
heimkam gen Jerusalem, nahm er die zehn Kebsweiber, die er hatte gelassen,
das Haus zu bewahren, und tat sie in eine Verwahrung und versorgte sie;
aber er beschlief sie nicht. Und sie waren also verschlossen bis an ihren
Tod und lebten als Witwen. [4] Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir
alle Männer in Juda auf den dritten Tag; und du sollst auch hie stehen. [5]
Und Amasa ging hin, Juda zu berufen; aber er verzog die Zeit, die er ihm
bestimmte hatte. [6] Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn
Bichris, mehr Leides tun denn Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und
jage ihm nach, daß er nicht etwa für sich feste Städte finde und entrinne
aus unsern Augen. [7] Da zogen aus ihm nach die Männer Joabs, dazu die
Krethi und Plethi und alle Starken. Sie zogen aber aus von Jerusalem,
nachzujagen Seba, dem Sohn Bichris. [8] Da sie aber bei dem großen Stein
waren zu Gibeon, kam Amasa vor ihnen her. Joab aber war gegürtet über
seinem Kleide, das er anhatte, und hatte darüber ein Schwert gegürtet, das
hing an seiner Hüfte in der Scheide, das ging gerne aus und ein. [9] Und
Joab sprach zu Amasa: Friede mit dir, mein Bruder! Und Joab fassete mit
seiner rechten Hand Amasa bei dem Bart, daß er ihn küssete. [10] Und Amasa
hatte nicht acht auf das Schwert in der Hand Joabs; und er stach ihn damit
in den Wanst, daß sein Eingeweide sich auf die Erde schüttete; und gab ihm
keinen Stich mehr; und er starb. Joab aber und sein Bruder Abisai jagten
nach Seba, dem Sohn Bichris. [11] Und es trat einer von den Knaben Joabs
neben ihn und sprach: Trotz, und mache sich einer an Joab und tue sich bei
David nach Joab! [12] Amasa aber lag im Blut gewälzet mitten auf der
Straße. Da aber einer sah, daß alles Volk da stehen blieb, wendete er Amasa
von der Straße auf den Acker und warf Kleider auf ihn, weil er sah, daß,
wer an ihn kam, stehen blieb. [13] Da er nun aus der Straße getan war,
folgte jedermann Joab nach, Seba, dem Sohn Bichris, nachzujagen. [14] Und
er zog durch alle Stämme Israels gen Abel und Beth-Maacha und ganz Haberim;
und sie versammelten sich und folgten ihm nach. [15] Und kamen und belegten
ihn zu Abel und Beth-Maacha; und schütteten einen Schutt um die Stadt und
traten an die Mauer; und alles Volk, das mit Joab war, stürmete und wollte
die Mauer niederwerfen. [16] Da rief eine weise Frau aus der Stadt: Höret!
Höret! Sprechet zu Joab, daß er hie herzukomme; ich will mit ihm reden.
[17] Und da er zu ihr kam, sprach die Frau: Bist du Joab? Er sprach: Ja.
Sie sprach zu ihm: Höre die Rede deiner Magd! Er sprach: Ich höre. [18] Sie
sprach: Vorzeiten sprach man: Wer fragen will, der frage zu Abel; und so
ging's wohl aus. [19] Ich bin eine von den friedsamen und treuen Städten in
Israel; und du willst die Stadt töten und die Mutter in Israel? Warum
willst du das Erbteil des HErrn verschlingen? [20] Joab antwortete und
sprach: Das sei ferne, das sei ferne von mir, daß ich verschlingen und
verderben sollte! Es hat sich nicht also; [21] sondern ein Mann vom Gebirge
Ephraim, mit Namen Seba, der Sohn Bichris, hat sich empöret wider den König
David. Gebet denselbigen her allein, so will ich von der Stadt ziehen. Die
Frau sprach zu Joab: Siehe, sein Haupt soll zu dir über die Mauer geworfen
werden. [22] Und die Frau kam hinein zu allem Volk mit ihrer Weisheit. Und
sie hieben Seba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab. Da
blies er die Posaune, und sie zerstreueten sich von der Stadt, ein
jeglicher in seine Hütte. Joab aber kam wieder gen Jerusalem zum Könige.
[23] Joab aber war über das ganze Heer Israels. Benaja, der Sohn Jojadas,
war über die Krethi und Plethi. [24] Adoram war Rentmeister. Josaphat, der
Sohn Ahiluds, war Kanzler. [25] Seja war Schreiber. Zadok und Abjathar
waren Priester. [26] Dazu war Ira, der Jairiter, Davids Priester.