[1] Da sprach Salomo: Der HErr hat geredet, zu wohnen im Dunkel. [2] Ich
habe zwar ein Haus gebauet dir zur Wohnung und einen Sitz, da du ewiglich
wohnest. [3] Und der König wandte sein Antlitz und segnete die ganze
Gemeine Israel; denn die ganze Gemeine Israel stund. [4] Und er sprach:
Gelobet sei der HErr, der GOtt Israels, der durch seinen Mund meinem Vater
David geredet und mit seiner Hand erfüllet hat, da er sagte: [5] Seit der
Zeit ich mein Volk aus Ägyptenland geführet habe, habe ich keine Stadt
erwählet in allen Stämmen Israels, ein Haus zu bauen, daß mein Name
daselbst wäre, und habe auch keinen Mann erwählet, daß er Fürst wäre über
mein Volk Israel; [6] aber Jerusalem habe ich erwählet, daß mein Name
daselbst sei, und David habe ich erwählet, daß er über mein Volk Israel
sei. [7] Und da es mein Vater David im Sinn hatte, ein Haus zu bauen dem
Namen des HErrn, des GOttes Israels, [8] sprach der HErr zu meinem Vater
David: Du hast wohl getan, daß du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu
bauen. [9] Doch du sollst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus
deinen Lenden kommen wird, soll meinem Namen das Haus bauen. [10] So hat
nun der HErr sein Wort bestätiget, das er geredet hat; denn ich bin
aufkommen an meines Vaters David Statt und sitze auf dem Stuhl Israels, wie
der HErr geredet hat, und habe ein Haus gebauet dem Namen des HErrn, des
GOttes Israels, [11] und habe drein getan die Lade, darinnen der Bund des
HErrn ist, den er mit den Kindern Israel gemacht hat. [12] Und er trat vor
den Altar des HErrn vor der ganzen Gemeine Israel und breitete seine Hände
aus. [13] Denn Salomo hatte eine eherne Kanzel gemacht und gesetzt mitten
in die Schranken, fünf Ellen lang und breit und drei Ellen hoch; auf
dieselbe trat er und fiel nieder auf seine Kniee vor der ganzen Gemeine
Israel; und breitete seine Hände aus gen Himmel [14] und sprach: HErr, GOtt
Israels, es ist kein Gott dir gleich, weder im Himmel noch auf Erden; der
du hältst den Bund und Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln
aus ganzem Herzen. [15] Du hast gehalten deinem Knechte David, meinem
Vater, was du ihm geredet hast; mit deinem Munde hast du es geredet und mit
deiner Hand hast du es erfüllet, wie es heutigestages stehet. [16] Nun,
HErr, GOtt Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du ihm
geredet hast und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne vor
mir, der auf dem Stuhl Israels sitze, doch sofern deine Kinder ihren Weg
bewahren, daß sie wandeln in meinem Gesetz, wie du vor mir gewandelt hast.
[17] Nun, HErr, GOtt Israels, laß dein Wort wahr werden, das du deinem
Knechte David geredet hast. [18] Denn meinest du auch, daß GOtt bei den
Menschen auf Erden wohne? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel kann
dich nicht versorgen; wie sollte es denn das Haus tun, das ich gebauet
habe? [19] Wende dich aber, HErr, mein GOtt, zu dem Gebet deines Knechts
und zu seinem Flehen, daß du erhörest das Bitten und Beten, das dein Knecht
vor dir tut, [20] daß deine Augen offen seien über dies Haus Tag und Nacht,
über die Stätte, dahin du deinen Namen zu stellen geredet hast, daß du
hörest das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte tun wird. [21] So höre
nun das Flehen deines Knechts und deines Volks Israel, das sie bitten
werden an dieser Stätte; höre es aber von der Stätte deiner Wohnung vom
Himmel, und wenn du es hörest, wollest du gnädig sein. [22] Wenn jemand
wider seinen Nächsten sündigen wird, und wird ihm ein Eid aufgeleget, den
er schwören soll, und der Eid kommt vor deinen Altar in diesem Hause, [23]
so wollest du hören vom Himmel und deinem Knechte Recht verschaffen, daß du
dem Gottlosen vergeltest und gebest seinen Weg auf seinem Kopf und
rechtfertigest den Gerechten und gebest ihm nach seiner Gerechtigkeit. [24]
Wenn dein Volk Israel vor seinen Feinden geschlagen wird, weil sie an dir
gesündiget haben, und bekehren sich und bekennen deinen Namen, bitten und
flehen vor dir in diesem Hause, [25] so wollest du hören vom Himmel und
gnädig sein der Sünde deines Volks Israel und sie wieder in das Land
bringen; das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast. [26] Wenn der Himmel
zugeschlossen wird, daß nicht regnet, weil sie an dir gesündiget haben, und
bitten an dieser Stätte und bekennen deinen Namen und bekehren sich von
ihren Sünden, weil du sie gedemütiget hast, [27] so wollest du hören im
Himmel und gnädig sein der Sünde deiner Knechte und deines Volks Israel,
daß du sie den guten Weg lehrest, darinnen sie wandeln sollen, und regnen
lassest auf dein Land, das du deinem Volk gegeben hast zu besitzen. [28]
Wenn eine Teurung im Lande wird oder Pestilenz oder Dürre, Brand,
Heuschrecken, Raupen; oder wenn sein Feind im Lande seine Tore belagert,
oder irgend eine Plage oder Krankheit: [29] wer dann bittet oder flehet
unter allerlei Menschen und unter all deinem Volk Israel, so jemand seine
Plage und Schmerzen fühlet und seine Hände ausbreitet zu diesem Hause, [30]
so wollest du hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und gnädig sein
und jedermann geben nach all seinem Wege, nach dem du sein Herz erkennest
(denn du allein erkennest das Herz der Menschenkinder), [31] auf daß sie
dich fürchten und wandeln in deinen Wegen alle Tage, solange sie leben auf
dem Lande, das du unsern Vätern gegeben hast. [32] Wenn auch ein Fremder,
der nicht von deinem Volk Israel ist, kommt aus fernen Landen um deines
großen Namens und mächtiger Hand und ausgereckten Arms willen und betet zu
diesem Hause, [33] so wollest du hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung,
und tun alles, warum er dich anrufet, auf daß alle Völker auf Erden deinen
Namen erkennen und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und inne werden,
daß dies Haus, das ich gebauet habe, nach deinem Namen genannt sei. [34]
Wenn dein Volk auszeucht in Streit wider seine Feinde des Weges, den du sie
senden wirst, und zu dir bitten gegen dem Wege zu dieser Stadt, die du
erwählet hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebauet habe, [35] so
wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom Himmel und ihnen zu ihrem Recht
helfen. [36] Wenn sie an dir sündigen werden (sintemal kein Mensch ist, der
nicht sündige), und du über sie erzürnest und gibst sie vor ihren Feinden,
daß sie sie gefangen wegführen in ein fernes oder nahes Land, [37] und sie
sich in ihrem Herzen bekehren im Lande, da sie gefangen innen sind, und
bekehren sich und flehen dir im Lande ihres Gefängnisses und sprechen: Wir
haben gesündiget, missetan und sind gottlos gewesen, [38] und sich also von
ganzem Herzen und von ganzer Seele zu dir bekehren im Lande ihres
Gefängnisses, da man sie gefangen hält, und sie beten gegen dem Wege zu
ihrem Lande, das du ihren Vätern gegeben hast, und zur Stadt, die du
erwählet hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebauet habe, [39] so
wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung,
und ihnen zu ihrem Recht helfen und deinem Volk gnädig sein, das an dir
gesündiget hat. [40] So laß nun, mein GOtt, deine Augen offen sein und
deine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte. [41] So mache dich
nun auf, HErr GOtt, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht! Laß deine
Priester, HErr GOtt, mit Heil angetan werden, und deine Heiligen sich
freuen über dem Guten! [42] Du, HErr GOtt, wende nicht weg das Antlitz
deines Gesalbten; gedenke an die Gnade, deinem Knechte David verheißen!