| Return Create A Forum - Home | |
| --------------------------------------------------------- | |
| partypiratesat | |
| https://partypiratesat.createaforum.com | |
| --------------------------------------------------------- | |
| ***************************************************** | |
| Return to: Piraten | |
| ***************************************************** | |
| #Post#: 4093-------------------------------------------------- | |
| Auch die deutschen Piraten gibt es jetzt 10 Jahre | |
| By: hellboy Date: September 12, 2016, 6:05 am | |
| --------------------------------------------------------- | |
| [quote="Heise"]10 Jahre Piratenpartei: vom Entern, Gendern und | |
| Kentern | |
| Vor zehn Jahren wurde die Piratenpartei Deutschlands gegr�ndet. | |
| Die junge Partei schaut heute auf eine bewegte Geschichte zur�ck | |
| und blickt in eine ungewisse Zukunft. | |
| Vor zehn Jahren gr�ndeten 53 Nerds im Hackerspace c-base zu | |
| Berlin die Piratenpartei Deutschland. Nach dem Vorbild der | |
| schwedischen Piratpartiet und der Piraten Partei �sterreich in | |
| die Welt gesetzt, f�hlten sich die Erstpiraten in der Pflicht, | |
| im Zuge der Digitalisierung der Gesellschaft gegen die Tendenzen | |
| zur globalen �berwachungsgesellschaft anzutreten und den freien | |
| Zugang zu Kultur und Wissen zu gestalten. Im Zentrum des ersten | |
| Grundsatzprogrammes stand die Reform des Urheberrechtes. Zum | |
| Geburtstag demonstriert Pirat in Berlin und zieht mit dem | |
| Flaggschiff OrangePearl ab 14 Uhr vom Brandenburger Tor zum | |
| Alexanderplatz. Anschlie�end gibt es eine Party. | |
| Kryptografie und Bayerntrojaner | |
| Die Gr�ndung der Piratenpartei durch technikaffine junge | |
| Menschen, die im "Neuland Internet" zu Hause waren, wurde von | |
| Presse und Rundfunk aufmerksam verfolgt. Als sich ein Jahr | |
| sp�ter der damalige Vorsitzende der Partei, der Physiker Jens | |
| Seipenbusch, in der [I]Frankfurter Allgemeinen Zeitung[/i] f�r | |
| starke Kryptographie aussprach, wurde er vom FAZ-Herausgeber | |
| Frank Schirrmacher gelobt, der eine "Revolution der Piraten" | |
| kommen sah. Der Einsatz f�r Kryptographie wie die Unterst�tzung | |
| des TOR-Projektes zeigten fr�h das Dilemma der Piratenpartei: | |
| sie f�hlte sich f�r Netzthemen zust�ndig, die schwer im Stil | |
| g�ngiger Politik zu erkl�ren waren. | |
| �hnliches gilt f�r das Engagement gegen den Bayerntrojaner im | |
| Jahre 2008, als die Piratenpartei ein Schreiben des bayerischen | |
| Justizministeriums ver�ffentlichte, das den damals gesetzlich | |
| nicht erlaubten Einsatz des �berwachungsprogrammes dadurch | |
| dokumentierte, dass �ber die Kosten�bernahme gestritten wurde. | |
| Es folgte eine Hausdurchsuchung beim bayerischen Pressesprecher | |
| der Partei. | |
| Erste Sitze | |
| Im Folgejahr konnte die Partei erstmals Sitze in politischen | |
| Gremien erringen, etwa in den Stadtr�ten von Aachen und M�nster | |
| 2009 sowie im Bundestag durch den zur Piratenpartei | |
| �bergetretenen Abgeordneten J�rg Tauss. Sein Aufenthalt in der | |
| Partei bis 2010 entwickelte sich eher zur Belastungsprobe, da er | |
| Fehler im Umgang mit Kinderpornographie einr�umte, w�hrend die | |
| Piraten sich beim Kampf gegen das blo�e Sperren von solchen | |
| Webseiten engagierten. | |
| Zur Bundestagswahl 2009 traten die Piraten mit einem | |
| ausgewiesenen Programm f�r digitale Freiheiten an. Sie waren | |
| nicht erfolgreich, konnten aber die Mitgliedszahl verzehnfachen. | |
| Mit diesem Zulauf wurden Spannungen sichtbar, fanden sich doch | |
| rechtskonservative, nationalistisch denkende Menschen wie | |
| Verschw�rungstheoretiker aller Art in der Partei ein. Positiv | |
| gewendet begann die Ein-Themen-Partei sich mit Themen zu | |
| besch�ftigen, die weit �ber die "Netzpolitik" hinausreichen. Das | |
| bedingungslose Grundeinkommen wurde diskutiert und mit der | |
| Forderung Klarmachen zum Gendern wagten sie sich an eine | |
| Geschlechterdebatte. | |
| Mobbing im Internet | |
| In den im Internet gef�hrten Debatten mit Holocaust-Leugnern, | |
| VT-Anh�ngern und auch mit FeministInnen zeigte sich eine | |
| Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die die Piraten | |
| bis heute besch�ftigt: Bei aller Affinit�t mit netzbasierter | |
| Kommunikation herrschte in den Debatten eine Sch�rfe und eine | |
| Kriegsrhetorik, die andere Parteien nicht kannten. Es ging nicht | |
| um Vermittlung, sondern um die Vernichtung der gegnerischen | |
| Position. | |
| Gemobbt wurde gr��tenteils anonym bevorzugt �ber Twitter, wobei | |
| Angegriffene mitunter wehrlos waren, weil der "Datenschutz" | |
| hochgehalten wurde. Der Beliebtheit der Partei tat dies kein | |
| Abbruch; die Mitgliederzahlen stiegen weiter an, besonders in | |
| Berlin. Gerade die Berliner Szene erzeugte bundesweites | |
| Interesse, deutete sich doch mit Liquid Democracy eine neue, | |
| netztaugliche Definition von demokratischer Teilhabe an: Direkte | |
| Demokratie, dort, wo Pirat selbst entscheiden m�chte, | |
| Stimmendelegation dort, wo andere kompetenter sind, das Ganze | |
| mit gr��tm�glicher Transparenz. Dieser Ansatz war indes dem | |
| Bundesvorstand der Partei zu viel und so wurde die Notbremse | |
| gezogen. Der ehemalige Pirat Daniel Schwerd schreibt in seinem | |
| klugen Abschiedsbuch "Politik als Notwehr" �ber dieses Erbe der | |
| Piratenpartei: | |
| "Die Piratenpartei hatte die einmalige Chance, ihrem Ruf als | |
| Partei des 21. Jahrhunderts entsprechend neue digitale Wege der | |
| Demokratie auszuprobieren. Sie h�tte das Dilemma der | |
| Basisdemokratie und der Parteitagselite l�sen k�nnen. Sie h�tte | |
| damit die Politikverdrossenheit bek�mpfen k�nnen, die Menschen | |
| aufgrund der empfundenen Macht- und Wirkungslosigkeit in | |
| politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen | |
| befallen hatte. Das alles wurde vers�umt. In innerparteilichen | |
| Beteiligungsm�glichkeiten fiel die Piratenpartei durch das | |
| Scheitern der Liquid Democracy hinter die anderen, von ihr so | |
| bezeichneten Altparteien zur�ck. | |
| Neuorientierung | |
| Mit dem Bundesparteitag 2011 gingen die Piraten erneut auf | |
| Kurssuche mit dem Versuch, sich als liberaldemokratische Partei | |
| neu zu erfinden. In dieser Phase der Neuorientierung ereignete | |
| sich der zweite politisch-polizeiliche Anschlag auf die Partei, | |
| als ihre Server beschlagnahmt wurden. Mit der Amtshilfe f�r ein | |
| franz�sisches Ersuchen wegen eines mutma�lichen DDoS-Angriffe | |
| gegen ein franz�sisches Stromunternehmen befand sich die | |
| Piratenpartei auf dem bisherigen H�hepunkt ihrer Popularit�t, | |
| auch bei den Mitgliedszahlen. | |
| Die eilige Zur�ckgabe der Server sollte die grundrechtswidrige | |
| Aktion wie ein Versehen erscheinen lassen, doch in Folge | |
| profitierten die Piraten von der Aktion. Bei der Wahl zum | |
| Berliner Abgeordnetenhaus erzielten sie ihren bisher gr��ten | |
| Erfolg: 15 Piraten gingen ins Berliner Plenum. Sie wurde als | |
| Mischung aus Happening und Detailarbeit betrieben, in deutlicher | |
| Distanz zur Bundespolitik und mit einem Server in Island. Doch | |
| die Bundespartei war sich sicher, mit diesem Berliner R�ckenwind | |
| in den Bundestag einziehen zu k�nnen. Mit den Erfolgen im | |
| Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen sahen | |
| sie sich auf Erfolgskurs. | |
| Weitere Irritationen | |
| Mit dem nieders�chsischen Streit �ber journalistenfreie Zonen | |
| bei Piratentreffen oder dem Streit �ber ein bedingungsloses | |
| Grundeinkommen f�r den politischen Gesch�ftsf�hrer Johannes | |
| Ponader polarisierten sich innerhalb der Piraten Sondergruppen, | |
| wobei die Berlinpiraten sich deutlich von Bundespiraten | |
| distanzierten. Dabei gab es auch bei ihnen Zerw�rfnisse und den | |
| einen oder anderen Skandal, in langen Netz-Diskussionen �ber das | |
| jeweilige "Gate" bis zum Extrem getrieben. | |
| Zur anstehenden Bundestagswahl 2013 waren die Risse zwischen dem | |
| linksliberalen Bundesvorstand und der Berliner Landespartei kaum | |
| zu �bersehen und f�hrten bereits zur nieders�chsischen | |
| Landtagswahl nicht mehr zur gewohnten Siegesnachricht mit dem | |
| Einzug ins Parlament. Die Forderungen nach mehr Geschlossenheit | |
| und Ende der Querelen fruchteten wenig, die Querelen gingen | |
| jetzt erst richtig los. Sie f�gten sich neue Wunden zu, auch | |
| wenn es immer wieder Versuche gab, mit neuen Initiativen wie | |
| OpenAntrag den alten Schwung zu bekommen. | |
| Besonders bitter war der Umstand, dass die Piratenpartei als | |
| entschiedener Gegenentwurf zum �berwachungsstaat nicht in dem | |
| Ma�e von den Enth�llungen �ber die NSA profitieren konnte, die | |
| Mitte 2013 durch Edward Snowden bekannt wurden. Die Piraten | |
| erholten sich leicht, doch von einem "Freifahrtschein" in den | |
| Bundestag, von dem bei Snowden-Aktionen und Demos mit einem | |
| wahren Piraten-Fahnenmeer die Rede war, konnte keine Rede sein. | |
| Land unter, hie� es schlie�lich. | |
| Was folgte, war kein Aufr�umen nach der gro�en Flut, sondern | |
| weitere Skandale, etwa ein "Bombergate" und, besonders | |
| verst�rend, ein Warnstreik der ehrenamtlichen IT-Administratoren | |
| einer Partei, die damit auf ihrem Kern-Kompetenzgebiet getroffen | |
| wurde. Mitten im folgenden Europawahlkampf zerlegte sich denn | |
| auch der Bundesvorstand und bei Aktionen wie der Klage gegen die | |
| NSA-�berwachung schaffte er es gerade, sich anderen Initiativen | |
| anzuschlie�en. | |
| Waren die Piraten nichts anderes als eine | |
| Laienschauspielerpartei, wie es kritisch hie�? Mittlerweile hat | |
| sich ein Teil von ihnen als ruhende Pole sachlicher Diskussionen | |
| zur�ckgemeldet, der andere Teil den Anschluss an die Linken | |
| gesucht, im Glauben, dort die alten Sachthemen wie Transparenz | |
| und Open Access besser zum Klingen zu bringen. Der Aufruf zur | |
| gro�en Geburtstagssause liest sich denn auch mehr wie ein leiser | |
| Abschied: | |
| "10 Jahre Politik mit Leidenschaft. 10 Jahre Debatten, | |
| Entwicklungen, Ideen, Arbeit, Lachen � aber auch Drama, Frust, | |
| R�ckschl�ge, Schwei� und Tr�nen. Gemeinsame Erfolge und Partys, | |
| epische Wahlk�mpfe und Konzepte f�r eine zeitgem��e und | |
| zukunftsorientierte Politik. Politische Programme, die oft der | |
| Zeit voraus waren und sind." (anw) [/quote] | |
| http://www.heise.de/newsticker/meldung/10-Jahre-Piratenpartei-vom-Entern-Gender… | |
| Da� Liquid Feedback und die mangelnden Abwehrkr�fte gegen die | |
| linksradikalen der Untergang der Piratenpartei auch in | |
| Deutschland waren haben sie auch bei Heise nicht ganz kapiert, | |
| aber ansonsten ist es recht vollst�ndig, vor allem mit den Links | |
| bei denen auf der Site. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| ***************************************************** |