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| #Post#: 3611-------------------------------------------------- | |
| Drogenpolitik: die Prohibition ist gescheitert | |
| By: hellboy Date: May 9, 2015, 10:42 am | |
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| Das PDF vom BERICHT DER WELTKOMMISSION F�R DROGENPOLITIK | |
| http://www.globalcommissionondrugs.org/wp-content/themes/gcdp_v1/pdf/Global_Com… | |
| [quote]ZUSAMMENFASSUNG | |
| Der weltweite Krieg gegen die Drogen ist gescheitert, mit | |
| verheerenden Folgen f�r die Menschen und Gesellschaften rund um | |
| den Globus. 50 Jahre, nachdem die Vereinten Nationen das | |
| Einheits-�bereinkommen �ber die Bet�ubungsmittel initiiert | |
| haben, und 40 Jahre, nachdem die US-Regierung unter Pr�sident | |
| Nixon den Krieg gegen die Drogen ausgerufen hat, besteht in der | |
| nationalen und weltweiten Drogenpolitik dringender Bedarf nach | |
| grundlegenden Reformen. | |
| Trotz hoher Aufwendungen f�r die Kriminalisierung und f�r | |
| repressive Massnahmen gegen Produzenten, Dealer und Konsumenten | |
| von illegalen Drogen ist es nicht gelungen, das Angebot und den | |
| Konsum wirksam einzuschr�nken. Scheinbare Erfolge bei der | |
| Ausschaltung einer Quelle oder Dealerorganisation werden fast | |
| auf der Stelle durch das Aufkommen neuer Quellen und Dealer | |
| zunichtegemacht. Die auf die Drogenkonsumierenden ausgerichtete | |
| Repression behindert Massnahmen zum Schutz der �ffentlichen | |
| Gesundheit, die darauf abzielen, HIV/Aids, t�dliche �berdosen | |
| und weitere sch�dliche Folgen des Drogenkonsums einzud�mmen. Die | |
| staatlichen Aufwendungen f�r aussichtslose Strategien zur | |
| Verringerung des Angebots und f�r die Inhaftierung verdr�ngen | |
| kostenwirksamere und evidenzbasierte Investitionen in die | |
| Verringerung der Nachfrage und die Schadenminderung. | |
| Unsere Grunds�tze und Empfehlungen lassen sich wie folgt | |
| zusammenfassen: | |
| Der Kriminalisierung, Ausgrenzung und Stigmatisierung von | |
| Menschen, die Drogen konsumieren, aber anderen keinen Schaden | |
| zuf�gen, ein Ende setzen. Die verbreiteten falschen | |
| Vorstellungen �ber Drogenm�rkte, Drogenkonsum und | |
| Drogenabh�ngigkeit in Frage stellen, statt sie zu bekr�ftigen. | |
| Staatliche Modellversuche f�r eine gesetzliche Reglementierung | |
| von Drogen f�rdern, um die Macht des organisierten Verbrechens | |
| zu untergraben und die Gesundheit und Sicherheit der B�rgerinnen | |
| und B�rger zu gew�hrleisten. Diese Empfehlung gilt insbesondere | |
| f�r Cannabis, doch wir unterst�tzen auch weitere Versuche zur | |
| Entkriminalisierung und gesetzlichen Reglementierung, mit denen | |
| sich diese Ziele erreichen lassen und die anderen als Vorbild | |
| dienen k�nnen. | |
| Gesundheitsleistungen und Therapieangebote f�r jene | |
| bereitstellen, die sie ben�tigen. Die Verf�gbarkeit | |
| verschiedener Therapieformen sicherstellen, die nicht nur die | |
| Methadon- und Buprenorphinbehandlung, sondern auch Programme zur | |
| heroingest�tzten Behandlung umfassen, die sich in vielen | |
| europ�ischen L�ndern und in Kanada als erfolgreich erwiesen | |
| haben. Die Abgabe von Spritzen und weitere Massnahmen zur | |
| Schadenminderung einf�hren, die sich als wirksam erwiesen haben, | |
| um die �bertragung von HIV und anderen blut�bertragbaren | |
| Infektionen sowie t�dliche �berdosen zu verringern. Die | |
| Menschenrechte von Drogenkonsumierenden achten. Im Rahmen der | |
| Therapie missbr�uchliche Methoden � wie zwangsweise Festhaltung, | |
| Zwangsarbeit und k�rperlicher oder psychischer Missbrauch � | |
| abschaffen, die den Standards und Normen der Menschenrechte | |
| zuwiderlaufen oder das Selbstbestimmungsrecht verletzen. | |
| Die oben aufgef�hrten Grunds�tze und Strategien auch auf | |
| Personen wie Anbauer, Kurierinnen und Kleindealer anwenden, die | |
| auf den unteren Stufen der illegalen Drogenm�rkte t�tig sind. | |
| Viele dieser Menschen sind selbst drogenabh�ngig oder Opfer von | |
| Gewalt und Einsch�chterung. Die Festnahme und Inhaftierung von | |
| Dutzenden von Millionen dieser Menschen in den letzten | |
| Jahrzehnten hatten zur Folge, dass sich die Strafanstalten | |
| f�llten und viele Leben und Familien zerst�rt wurden, ohne dass | |
| damit die Verf�gbarkeit von illegalen Drogen oder die Macht der | |
| kriminellen Organisationen eingeschr�nkt worden w�ren. | |
| Offensichtlich ist eine fast unbeschr�nkte Zahl von Menschen | |
| bereit, derartige T�tigkeiten zu �bernehmen, um die eigenen | |
| Lebensumst�nde zu verbessern, die Familie zu versorgen oder der | |
| Armut zu entkommen. Die Mittel zur Bek�mpfung von Drogen werden | |
| besser anderweitig eingesetzt. | |
| In Aktivit�ten investieren, die junge Menschen von Anfang an | |
| davon abhalten, Drogen zu konsumieren, und auch | |
| Drogenkonsumierende vor gravierenderen Problemen bewahren. | |
| Vereinfachende Botschaften wie �sag einfach nein� und | |
| Nulltoleranzstrategien vermeiden und stattdessen auf | |
| Bildungsmassnahmen, die auf glaubw�rdigen Informationen beruhen, | |
| sowie auf Pr�ventionsprogramme setzen, bei denen soziale | |
| Kompetenzen und der Einfluss von Gleichaltrigen im Mittelpunkt | |
| stehen. Die erfolgreichsten Pr�ventionsanstrengungen sind | |
| m�glicherweise jene, die auf spezifische Risikogruppen | |
| ausgerichtet sind. | |
| Die repressiven Massnahmen auf gewaltt�tige kriminelle | |
| Organisationen konzentrieren, aber dabei so vorgehen, dass ihre | |
| Macht und ihr Einfluss eingeschr�nkt und zugleich vor allem die | |
| Gewalt und Einsch�chterung abgebaut werden. Die Anstrengungen im | |
| Bereich der Strafverfolgung sollten nicht darauf ausgerichtet | |
| sein, die Drogenm�rkte an sich, sondern vielmehr deren | |
| sch�dliche Auswirkungen auf die einzelnen Menschen, die | |
| Gemeinschaften und die innere Sicherheit zu vermindern. | |
| Eine Umgestaltung des weltweiten Verbotssystems f�r Drogen | |
| einleiten. Drogenpolitische Handlungskonzepte und Strategien, | |
| die auf Ideologie und dem Schielen auf politische Vorteile | |
| beruhen, durch fiskalisch verantwortungsvolle politische | |
| Handlungskonzepte und Strategien ersetzen, die den | |
| wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Gesundheit, der Sicherheit | |
| und den Menschenrechten Rechnung tragen, und geeignete | |
| Evaluationskriterien festlegen. Die Einstufung der Drogen | |
| �berpr�fen, da offensichtliche Anomalien wie die | |
| Fehleinsch�tzung von Cannabis, Kokabl�ttern und Ecstasy | |
| bestehen. Sicherstellen, dass die internationalen �bereinkommen | |
| so ausgelegt und/oder revidiert werden, dass fundierte Versuche | |
| im Bereich Schadenminderung, Entkriminalisierung und gesetzliche | |
| Reglementierung m�glich sind. | |
| Das Tabu bez�glich Diskussionen und Reformen brechen. Nun muss | |
| gehandelt werden.[/quote] | |
| Die WHO darf sich auf Dauer den Empfehlungen | |
| http://www.arud.ch/tl_files/arud/startseite/20150402_GCDP_Bericht_2014.pdf<br | |
| />der Global Commission on Drugs nicht verschlie�en. Ihr Bericht | |
| mu� auf der leider erst f�r 2016 geplanten UN-Sondersitzung | |
| (United Nations General Assembly Special Session, kurz: UNGASS | |
| http://www.unodc.org/ungass2016/) | |
| zum Thema Drogen endlich zu | |
| echten Ma�nahmen f�hren, um die Drogenpolitik global zu | |
| reformieren. Bis dahin gilt es, den Bericht weiter zu | |
| propagieren, damit dann wirklich was weitergeht. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3617-------------------------------------------------- | |
| Re: Drogenpolitik: die Prohibition ist gescheitert | |
| By: hellboy Date: May 16, 2015, 5:58 am | |
| --------------------------------------------------------- | |
| Es gibt den Bericht jetzt auch auf Deutsch | |
| "DIE | |
| KONTROLLE | |
| �BERNEHMEN: | |
| WEGE ZU EINER FUNKTIONIERENDEN DROGENPOLITIK" | |
| http://www.arud.ch/tl_files/arud/startseite/20150402_GCDP_Bericht_2014.pdf | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3618-------------------------------------------------- | |
| Re: Drogenpolitik: die Prohibition ist gescheitert | |
| By: hellboy Date: May 18, 2015, 10:41 am | |
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| [quote]Alternativer Drogen- und Suchtbericht | |
| Herausgegeben von akzept e.V. Bundesverband f�r akzeptierende | |
| Drogenarbeit und humane Drogenpolitk, Deutsche AIDS-Hilfe e.V. | |
| und JES Bundesverband e.V. | |
| Vorwort | |
| Heino St�ver, Bernd Werse, Dirk Sch�ffer | |
| Der erste Alternative Sucht- und Drogenbericht, der 2014 von den | |
| drei Bundesverb�nden akzept e.V., Deutsche AIDS-Hilfe und JES | |
| e.V. herausgegeben wurde, hat f�r eine enorme Aufmerksamkeit in | |
| den Medien und der Fach�ffentlichkeit gesorgt. Damit wurde | |
| deutlich, dass die �ffentlichkeit ein starkes Interesse an einer | |
| realit�tsnahen und integrativen Drogenpolitik hat und eine | |
| Politik ablehnt, die gr��tenteils auf dem Wunsch basiert, dass | |
| es bestimmte Drogen gar nicht g�be sowie politisch �berwiegend | |
| mit Verboten und Kriminalisierung der Konsument_innen reagiert. | |
| Leider ist die Dro- genpolitik der Bundesregierung nach wie vor | |
| dadurch gekennzeichnet, dass sie essen- ziellen Kernforderungen | |
| einer Vielzahl von Fachverb�nden, Drogenhilfetr�ger_innen und | |
| Expert_innen nach Einbezug evidenzbasierter Erkenntnisse und | |
| systematisierter, dokumentierter Praxiserfahrungen nicht | |
| nachkommt. Wir wissen in vielen Bereichen der Drogenpolitik | |
| relativ genau, was wirkt, was nicht und welche Nebenwirkungen | |
| mit bestimmten Politikstrategien verbunden sind. | |
| Es fehlt der Drogenpolitik der Bundesregierung an strategischen, | |
| innovativen und substanz�bergreifenden Konzepten sowie | |
| konsistenten Aktionspl�nen. Wir erleben oft eine unausgewogene, | |
| z. T. populistische und kurzatmige Thematisierung der Folgen | |
| einzelner Drogen (z. B. Crystal Meth), w�hrend f�r den besseren | |
| Umgang mit den Volksdrogen Alkohol und Tabak wichtige | |
| verbrauchersch�tzende Rahmenbedingungen nicht geschaffen werden. | |
| Daher ist der nun vorliegende zweite Alternative Drogen- und | |
| Suchtbericht weiterhin ein dringend notwendiges Instrument, um | |
| eine zusammenfassende Gegen�ffentlichkeit gegen�ber den | |
| offiziellen Verlautbarungen der Bundesregierung zu schaffen: Der | |
| Ausgangspunkt jeglicher Drogenpolitik muss der Konsument bzw. | |
| die Konsumentin sein und zwar in der Ausbalancierung mit den | |
| gesellschaftlichen Bedingungen. | |
| St�ndig mit dem Drogenverbotshammer zu hantieren ist einerseits | |
| realit�tsfremd (angesichts von Millionen von Menschen, die | |
| illegale Drogen konsumieren) und ande- rerseits angesichts | |
| weltweiter, jahrelanger Reformbem�hungen, Alternativen zur | |
| Repression zu schaffen, anachronistisch. | |
| Das Drogenverbot ignoriert auch, dass es �Drogenkulturen� gibt, | |
| die den Gebrauch illegalisierter Drogen integriert haben und | |
| einen Konsum weitgehend ohne sch�digende Nebenwirkungen pflegen | |
| (z. B. mit Cannabis oder Kokain). Darin deutet sich an, dass wir | |
| bei der Drogenpolitik auf m�ndige B�rger_innen z�hlen sollten | |
| sowie auf eine Kontrollstrategie, die auf glaubhafte Information | |
| anstatt auf undifferenzierte (und im �brigen ineffektive) | |
| Ablehnung setzt. Bei HIV/AIDS ist das weitgehend gelungen, bei | |
| Tabak befinden wir uns noch im Lernprozess. Fakt ist, dass sich | |
| eine gesell- schaftliche Lernstrategie einer Kontrollstrategie | |
| als �berlegen erwiesen hat. Belege werden in diesem Alternativen | |
| Drogen- und Suchtbericht zuhauf geliefert. Allen voran von jenen | |
| Polizeivertreter_innen, die offen gestehen, dass das | |
| Drogenverbot mit polizeilichen Mitteln weder jetzt noch in | |
| Zukunft durchgesetzt werden kann. Illegalisier- te Drogen werden | |
| die Gesellschaft begleiten � weil sie von bestimmten Menschen | |
| gegen�ber den legalen psychoaktiven Substanzen Alkohol und Tabak | |
| pr�feriert wer- den. Im �brigen � um dem bekannten | |
| prohibitionistischen Argument der �Verharmlosung� | |
| entgegenzutreten � k�me eine Entkriminalisierung auch jenen | |
| zugute, die intensive Konsummuster entwickelt haben: nicht nur | |
| durch den Wegfall teurer und sinnloser Strafma�nahmen, sondern | |
| auch durch eine geringere Hemmschwelle, Hilfe aufzusuchen sowie | |
| die generell besseren Rahmenbedingungen f�r akzeptanzorientierte | |
| Hilfen. | |
| Wir setzen auch in vielen anderen Bereichen des Lebens auf die | |
| Lernf�higkeit und Verhaltens�nderungsm�glichkeit der B�rgerinnen | |
| und B�rger. Wir m�ssen nur die Bedingungen daf�r schaffen, dass | |
| die Menschen ges�ndere, informierte und schadensminimierende | |
| Entscheidungen treffen k�nnen, gem�� der WHO-Orientierung �make | |
| the healthy choice the easy choice�. Das Drogenverbot f�hrt | |
| dazu, dass h�ufig die ungesunde Entscheidung die leichtere ist, | |
| z. B. wenn Drogenabh�ngige zur Spritze anstatt zur Folie greifen | |
| oder wenn der nicht kontrollierte Markt nur verunreinigte | |
| Substanzen im Angebot hat. | |
| Ein sehr anschauliches Beispiel des Zustands der deutschen | |
| Drogenpolitik hat der Deutsche Bundestag am 5.11.2014 selbst | |
| geliefert: Es wurden zehn Expert_innen in seinen | |
| Gesundheitsausschuss zur Anh�rung eingeladen, um �ber eine | |
| Eingabe der Fraktion der Linken und B�ndnis90/Die Gr�nen zum | |
| Umgang mit Cannabis sowie die Notwendigkeit einer Neubewertung | |
| des Bet�ubungsmittelgesetzes (BtMG) zu beraten. Es handelte sich | |
| um einen Antrag, der den zentralen Vorschlag der im Jahr 2013 | |
| ver�ffentlichten Resolution deutscher Strafrechtsprofessor_innen | |
| aufnahm.1 Von den zehn Expert_innen forderten im Rahmen der | |
| erw�hnten Anh�rung neun eine �berpr�fung des BtMG und damit eine | |
| �berparteiliche Enquete-Kommission. Selbst die Expertinnen und | |
| Experten, die von CDU, CSU und SPD bestellt worden waren, haben | |
| � bis auf eine Ausnahme � dieser Forderung zugestimmt. Es | |
| scheint sich unter Fachleuten ein neuer Konsens zu bilden, der | |
| darin besteht, dass das BtMG nach wissenschaftlichen Kriterien | |
| neu beurteilt werden muss. | |
| Letzteres ist auch ein Beleg daf�r, wie sich in den letzten | |
| Jahren die Koordinaten der Fachwelt ge�ndert haben: Nachdem die | |
| Forderung nach weitgehender Entkriminalisierung noch vor nicht | |
| allzu langer Zeit eine auf bestimmte Disziplinen beschr�nkte | |
| Minderheitenmeinung war, sprechen sich immer mehr Expert_innen | |
| aus s�mtlichen relevanten Fachgebieten f�r diese aus. Dazu | |
| geh�ren neben Fachleuten aus Sozialwissenschaft, P�dagogik und | |
| Rechtswissenschaft z. B. auch solche aus der Praxis der | |
| Suchtbehandlung, Psychiatrie und Strafverfolgung. Beitr�ge von | |
| Expert_innen aus all diesen Bereichen sind im vorliegenden | |
| Bericht nachzulesen. | |
| Abschlie�end sei an dieser Stelle auf einige aus unserer Sicht | |
| zentrale Themen ver- wiesen, die im diesj�hrigen Alternativen | |
| Drogen- und Suchtbericht zur Sprache kom- men: | |
| � Das Ph�nomen der neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) mit all | |
| ihren gef�hrli- | |
| chen Nebenwirkungen zeichnet sich immer st�rker als | |
| Nebeneffekt der Prohibiti- | |
| on selbst ab. | |
| � Noch immer existieren in Deutschland so weitgehende | |
| Werbem�glichkeiten f�r | |
| legale Drogen (Alkohol und Tabak) wie in kaum einem anderen | |
| europ�ischen | |
| Land. | |
| � Drug Checking als Ma�nahme zur Schadensminimierung wird | |
| angesichts giftiger | |
| Verunreinigungen und wilder Schwankungen von | |
| Wirkstoffgehalten in Ecstasy | |
| und Cannabis immer dringender erforderlich. | |
| � Es stellt sich die Frage, ob die unter gro�em �ffentlichem | |
| Druck angek�ndigte | |
| Neuregelung der Verwendung von Cannabis als Medizin ein f�r | |
| betroffene | |
| Patient_innen zufriedenstellendes Ergebnis hervorbringen | |
| wird. | |
| � Die Abgabe medizinischer Kompetenz an Laien durch die Vergabe | |
| von Naloxon an Opiatkonsumierende ist in | |
| Deutschland �berf�llig, um in akuten �berdosierungs- | |
| situationen Leben zu retten. | |
| � Drogenkonsumierende sind im Rahmen neoliberaler Stadtpolitiken | |
| der Verdr�n- | |
| gung aus Innenst�dten ausgesetzt. Auf diese Weise werden | |
| �ffentliche R�ume ohnehin marginalisierten | |
| Gesellschaftsgruppen weiter verschlossen. | |
| Als �bergreifende Konsequenz der betrachteten Problembereiche | |
| ergibt sich die Forderung nach einer �berarbeitung des BtMG, die | |
| die Konsumierenden und ihr gesundheitliches wie | |
| gesellschaftliches Wohlergehen in den Mittelpunkt r�ckt sowie | |
| eine informierte Selbstbestimmung des Konsums erm�glicht. | |
| Frankfurt am Main, 17. Mai 2015 | |
| [/quote] | |
| Zum pdf: | |
| http://alternativer-drogenbericht.de/wp-content/uploads/2015/05/Alternativer-Dr… | |
| Bericht in der Tagesschau: | |
| https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-85651.html | |
| Kein ernstzunehmender Experte ist noch f�r die Prohibition. | |
| Deshalb sind Politiker, die die noch f�r die Prohibition sind, | |
| auch nicht ernstzunehmen. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3658-------------------------------------------------- | |
| Re: Drogenpolitik: die Prohibition ist gescheitert | |
| By: hellboy Date: June 16, 2015, 4:59 pm | |
| --------------------------------------------------------- | |
| [quote]Drogen: Amerikas l�ngster Krieg (arte Doku) | |
| Was viele Menschen f�r unm�glich hielten, ist Wirklichkeit | |
| geworden. Amerika hat einen schwarzen Pr�sidenten. Die Hautfarbe | |
| von Barack Obama spielte erstaunlicherweise bereits in den | |
| Monaten und Wochen vor seiner ersten Wahl zum Pr�sidenten der | |
| USA keine gro�e Rolle. Aber hei�t das, dass der Rassismus in den | |
| USA endg�ltig der Vergangenheit angeh�rt? Der Dokumentarfilm | |
| widmet sich einem Problem, das im Wahlkampf nicht nur des Jahres | |
| 2008 keine gro�e Rolle gespielt hat, dem Kampf gegen Drogen. | |
| Zwar werden Milliarden von Dollar zur Bek�mpfung der | |
| Drogenkriminalit�t im In- und Ausland investiert, doch ohne dass | |
| ein Ergebnis sichtbar wird. Dabei sind vorwiegend schwarze | |
| Amerikaner betroffen, sowohl als Opfer als auch als T�ter. | |
| Filmemacher Eugen Jarecki analysiert den Zustand der | |
| amerikanischen Gesellschaft im Spiegel des Kampfes gegen Drogen | |
| und hat gleichzeitig einen Film �ber den Rassismus in den USA | |
| gemacht. Dabei geht es auch um die Frage, welchen Stellenwert | |
| die von Barack Obama gef�hrte Regierung dem Kampf gegen Drogen | |
| beimisst und mit welchen Methoden sie dabei vorgeht.[/quote] | |
| http://dokumonster.de/sehen/8506-drogen-amerikas-laengster-krieg-arte-doku/ | |
| Basiswissen. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3714-------------------------------------------------- | |
| Re: Drogenpolitik: die Prohibition ist gescheitert | |
| By: hellboy Date: July 30, 2015, 7:21 pm | |
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| [quote]Ansprache von Ex-Welt-Chef Kofi Annan: Gebt Drogen frei! | |
| Stopp dem Krieg gegen Drogen! | |
| Kofi Annan hielt diese Ansprache am 19. Mai 2015 auf der 68. | |
| Weltgesundheitsversammlung. Das Original | |
| http://www.globalcommissionondrugs.org/speech-of-commissioner-kofi-annan-68th-w… | |
| />ist von der Website der UNO-Drogen�bereinkunft | |
| http://www.globalcommissionondrugs.org/. | |
| Der volle Titel lautet | |
| Die UNO Generalversammlung 2016 naht: St�rkung der | |
| Gesundheitsposition bei der Behandlung der Weltdrogenfrage | |
| 19. Mai 2015, 18.00, Palais des Nations, Salle VII | |
| Madame Dreifuss, | |
| Eure Exzellenz, | |
| Ladies and gentlemen, | |
| zuerst einmal m�chte ich den elf Regierungen danken, die unser | |
| Treffen organisiert und mich eingeladen haben heute zu Ihnen zu | |
| sprechen. | |
| In der Einleitung Einheitsabkommen von 1961 | |
| https://de.m.wikipedia.org/wiki/Einheitsabkommen_%C3%BCber_die_Bet%C3%A4ubungsm… | |
| />steht: �Gesundheit und Wohlergehen der Menschheit�, und ich | |
| wiederhole, dass �Gesundheit und Wohlergehen der Menschheit� das | |
| oberste Ziel dieses Beschlusses ist. | |
| Leider tr�gt die Politik in vielen L�ndern nichts zum Erreichen | |
| dieses Ziels bei. | |
| Ganz im Gegenteil. Diese Gesetze f�hren zu einem Ergebnis, von | |
| dem das UN-B�ro f�r Drogen und Verbrechen sagt, es habe | |
| �ungewollte Konsequenzen�. | |
| Zu diesen ungewollten Folgen geh�rt ein riesiger internationaler | |
| Schwarzmarkt, der Korruption und Gewalt n�hrt. | |
| Verirrte Versuche der Drogenvermeidung durch Kriminalisierung | |
| haben in einigen L�ndern versagt und stattdessen zu | |
| Menschenmassen in Gef�ngnissen gef�hrt. | |
| In einigen L�ndern hat der sogenannte �Krieg gegen Drogen� zu | |
| gef�hrlicher Unsicherheit gef�hrt. | |
| Ich habe es schon gesagt und ich wiederhole es noch einmal: Ich | |
| bin sicher, dass Drogen viele Leben ruiniert haben, aber auch, | |
| dass falsche Gesetze viele mehr ruiniert haben. | |
| Eine Vorstrafe f�r einen jungen Menschen wegen eines | |
| Drogenvergehens ist eine gr��ere Bedrohung f�r den jungen | |
| Menschen als gelegentlicher Drogenkonsum. | |
| In vielen Teilen der Erde sind Drogenkonsumenten ge�chtet und | |
| von Behandlung und Hilfe ausgeschlossen, und sie leben mit der | |
| st�ndigen Gefahr der Verhaftung. | |
| Sogar die Gesetze, die relativ erfolgreich ganze Drogenkartelle | |
| bek�mpfen, verschieben die Probleme blo� statt sie zu l�sen: | |
| eine Linderung im einen Land f�hrt zu einer Verschlimmerung im | |
| anderen. | |
| Wir wissen auch, dass die Exekutive die Versorgung mit einer | |
| illegalen Substanz unterdr�cken kann, aber viele Konsumenten | |
| wechseln dann zu einer anderen, oft gef�hrlicheren, Substanz. | |
| Daher bin ich �berzeugt, dass die augenblicklichen Drogengesetze | |
| reformiert werden m�ssen, um Vorbeugung und Behandlung zu | |
| gew�hrleisten � auf der Grundlage von Ma�nahmen die | |
| funktionieren. | |
| Besondere Sorge macht mir die Situation in Afrika. | |
| In den letzten Jahren hat sich der Kontinent zu einem | |
| Umschlagplatz f�r den Drogenhandel entwickelt. Der afrikanische | |
| Drogenverbrauch ist ebenfalls im Steigen. | |
| Jedoch gibt es in den meisten afrikanischen L�ndern nur wenige | |
| oder keine Einrichtungen f�r Vorbeugung oder Behandlung. | |
| Gleichzeitig schr�nken die jetzigen Gesetze den Zugang zu | |
| Schmerzmittel sehr stark ein. | |
| Wir wissen, dass 90 Prozent des Morphiums in Nordamerika und | |
| Europa verschrieben wird. In vielen Entwicklungsl�ndern m�ssen | |
| Patienten mit Krebs im Endstadium unn�tig leiden, weil die �rzte | |
| nicht gegen die falsch verstandenen und falsch ausgef�hrten | |
| Beschl�sse der UNO versto�en d�rfen. | |
| Das Programm f�r �Zugang zu verschreibungspflichtigen | |
| Medikamenten� der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein | |
| Schritt in die richtige Richtung, aber wir m�ssen sicherstellen, | |
| dass die wichtigen Arzneien auf den Vorschlagslisten der | |
| Weltgesundheitsorganisation kein Opfer des Kriegs gegen Drogen | |
| werden. | |
| Der j�ngste Versuch zur Eind�mmung von Ketamin w�re ein Schritt | |
| in die falsche Richtung gewesen. Im Krieg gegen Drogen wollte | |
| man die Verbreitung von Ketamin eind�mmen, ein Mittel, dass | |
| gerade in den �rmsten Gegenden der Welt verwendet wird, nach der | |
| Empfehlung der WHO �zur Gew�hrleistung von sicherer und | |
| g�nstiger chirurgischen Behandlung�. | |
| Ich hoffe, dass sich bei Drogengesetzen die Vernunft durchsetzen | |
| wird. | |
| Traurig ist, dass Drogengesetze noch nie ein Bereich waren, in | |
| dem Belege f�r Wirkung den Weg zeigen. | |
| Nat�rlich wollen wir alle unsere Familien vor den Gefahren von | |
| Drogen bewahren. | |
| Wenn jedoch jemand ein Drogenproblem entwickeln � eine | |
| chronische, wiederkehrende Krankheit, wie die | |
| Weltgesundheitsorganisation das festgelegt hat � dann sollte er | |
| oder sie als Patienten mit Bedarf nach Behandlung angesehen | |
| werden, nicht als Kriminelle. | |
| In welchen Bereichen der �ffentlichen Gesundheit kriminalisieren | |
| wir die Patienten, die Hilfe brauchen? | |
| Es kann keinesfalls die Aufgabe einer Strafjustiz sein, Abhilfe | |
| bei Fragen der Volksgesundheit zu schaffen. | |
| Das ist ein Job f�r �rzte und andere Gesundheitsexperten. | |
| Der UNODC | |
| https://de.m.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCro_der_Vereinten_Nationen_f%C3%BCr_Droge… | |
| />Yury Fedotov hat einmal gesagt: �Die �bereinkommen sind nicht | |
| f�r den Krieg gegen Drogen gedacht, sondern haben die Gesundheit | |
| und das Wohlergehen der Menschheit zum Gegenstand.� | |
| Wir sollten uns nach dieser Vorgabe richten. | |
| Die jetzigen Drogengesetze erreichen dieses Ziel jedenfalls | |
| nicht. So stellen wir uns die Frage: �Welche Gesetze brauchen | |
| Regierungen und Gesundheitsbeh�rden um die sch�dlichen sozialen | |
| und gesundheitlichen Folgen zu reduzieren, die | |
| Drogenkonsum hervorrufen kann?� | |
| Gestatten Sie mir, dass ich drei Vorschl�ge mache. | |
| Erstens: Drogenkonsum entkriminalisieren. Strafma�nahmen | |
| funktionieren nicht und bef�rdern viele Menschen ins Gef�ngnis, | |
| wo der Drogenkonsum sogar schlimmer werden kann. | |
| Zweitens: Einrichtungen zur Behandlung st�rken, besonders in den | |
| Schwellen- und Entwicklungsl�ndern. | |
| Die Westafrikanische Drogenkommission, die ich einberufen habe, | |
| fand in ihrer Region keine einzige Stelle f�r die Behandlung von | |
| Drogenproblemen, welche die Mindestanforderungen internationaler | |
| Standards erf�llt h�tte. | |
| Erfreulicherweise werden jetzt in Senegal und einigen anderen | |
| L�ndern jetzt neue Einrichtungen er�ffnet. Spender sollen | |
| helfen, diese Einrichtungen in andere Regionen zu erweitern. | |
| Drittens: wir m�ssen lernen mit Drogen zu leben, so dass sie den | |
| wenigsten Schaden anrichten. Dass wir eine drogenfreie Welt | |
| wollen, ist kein | |
| realistischer Ehrgeiz. | |
| Tabak ist ein Beispiel daf�r, wie ein gef�hrliches und | |
| s�chtigmachendes Produkt geregelt wird, weil wir wissen, dass es | |
| sich die Leute nicht verbieten lassen. | |
| So haben wir heute weniger nikotins�chtige Menschen, und deren | |
| Zahl sinkt in vielen L�ndern noch weiter. | |
| F�r diese Entwicklung musste keiner verhaftet oder eingesperrt | |
| oder vom Staatsanwalt zwangsbehandelt werden. Diese Wirkung | |
| entfaltete sich dank hoher Steuern, Schranken beim Verkauf und | |
| Gebrauch und starke Antirauchkampagnen. | |
| Regelwerke und Aufkl�rung haben uns dieses Resultat beschert. | |
| Wir m�ssen Drogen reglementieren, weil sie Risiken haben. Drogen | |
| sind noch unendlich gef�hrlicher, wenn sie von Kriminellen | |
| verkauft werden, die sich um Sicherheit und Gesundheit nicht | |
| k�mmern. | |
| Verordnungen sch�tzen Gesundheit. Konsumenten m�ssen wissen was | |
| sie nehmen und m�ssen klare Information �ber m�gliche Risiken | |
| erhalten, und m�ssen wissen wie man Probleme auf das Minimum | |
| beschr�nkt. | |
| Regierungen m�ssen in der Lage sein, die H�ndler und L�den nach | |
| den Gefahren zu | |
| reglementieren, die Drogenkonsum mit sich bringt. | |
| Die riskantesten Drogen sollten niemals rezeptfrei erh�ltlich | |
| sein, sondern nur | |
| f�r registrierte Abh�ngige, wie das hier in der Schweiz bereits | |
| geschieht. | |
| Meine Damen und Herren, liebe Freunde, | |
| Schon seit einiger Zeit ermuntert die Weltkommission f�r | |
| Drogenpolitik, der auch ich angeh�re, zu einem offenen, | |
| zuversichtlichen Er�rterung dieser Belange am Weg zur UNGASS | |
| 2016. (Gr��e an Ruth Dreifuss, Diskussionsleiterin bei der | |
| Weltkommission f�r Drogenpolitik, so wie den gemeinsamen | |
| Kollegen Michel Katzachkine.) | |
| Ich freue mich, dass so viele von Ihnen mich anh�ren, um an der | |
| Diskussion teilzunehmen. | |
| Wir glauben, dass die Weltgesundheitsorganisation, eine unserer | |
| vier Teilnehmer am �bereinkommen, eine bedeutende Rolle in der | |
| Debatte spielen soll. | |
| Drogenpolitik sollte auf der Grundlage der Wissenschaft gemacht | |
| werden, und mit aufrichtiger Sorge um Gesundheit und | |
| Menschenrechte. | |
| Aus diesem Grund halten wir den richtigen Zeitpunkt f�r gekommen | |
| f�r den Vernunft-Ansatz in der Drogenpolitik. | |
| Ich bin voller Hoffnung, dass sich die UNGASS 2016 auf die | |
| tats�chlichen Themen konzentrieren wird, und uns alle in die | |
| Richtung f�hrt, die wir alle f�r die richtige halten. | |
| Ich danke Ihnen.[/quote] | |
| Die �bersetzung vom golemxiv (Danke!!! 👍) auch hier, | |
| zwecks Vollst�ndigkeit. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
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