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| #Post#: 2381-------------------------------------------------- | |
| verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: August 9, 2014, 9:20 am | |
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| nein, ich will hier nicht �ber die briefwahl diskutieren! die | |
| briefwahl ist bei der bev�lkerung anerkannt, und eine | |
| abschaffung w�rde nicht akzeptiert werden. trotz aller bedenken | |
| ist das eine m�glichkeit, ohne an ort und termin gebunden zu | |
| sein an wahlen teilzunehmen. | |
| um eine briefwahl online abhalten zu k�nnen, braucht es | |
| kryptographie. die bereits vorhandene gpg/pgp | |
| http://www.hauke-laging.de/sicherheit/openpgp.html<br | |
| />verschl�sselungstechnologie ist daf�r absolut ausreichend. die | |
| option damit online an wahlen teilnehmen zu k�nnen, w�rde den | |
| verbreitungsgrad dieser technologie, die eigentlich alle | |
| mail-user verwenden sollten, erheblich steigern, was ein sehr | |
| positiver nebeneffekt w�re. | |
| zur sache: alle wahlberechtigten bekommen ca. 2 wochen vor der | |
| wahl die amtliche wahlinformation zugesandt. in diesem schreiben | |
| k�nnte ein code enthalten sein, der den einzelnen | |
| wahlberechtigten fix zugeordnet ist. genaugenommen deren | |
| pgp-signatur. die wahlberechtigten k�nnen sich �ber die site der | |
| wahlkommission ein formular zur wahl oder abstimmung zusenden | |
| lassen, an ihren mailaccount mit der gpg-signatur. dort k�nnen | |
| sie ihren wahl-code eingeben, und w�hlen/abstimmen. dann | |
| verschl�sselt das dokument beim absenden automatisch die | |
| wahl-mail. | |
| der eingangsserver der wahlkommission erh�lt das verschl�sselte | |
| dokument. er registriert ausschlie�lich, ob die signatur und der | |
| code zusammenpassen. der code ist damit verfallen, und somit | |
| sichergestellt, da� die wahlberechtigten nur einmal abstimmen | |
| k�nnen. die verschl�sselte abstimmung wird auf einen externen | |
| datentr�ger �bertragen, und im posteingang gel�scht. damit ist | |
| die stimme genauso anonymisiert, wie ein briefwahlstimmzettel, | |
| der aus dem cuvert genommen wird. der datentr�ger wird dann an | |
| einen rechner der wahlkommission ohne netzanbindung | |
| angeschlossen, der die stimmen entschl�sselt und z�hlt. | |
| da� bei alldem eine wahlkommission dabei sein mu�, versteht sich | |
| von selbst, das ist ja bei der briefwahl auch so. ein paar leute | |
| mit technischen skills, die eventuelle manipulationsversuche | |
| aufdecken k�nnen, sind selbstverst�ndlich kein fehler, aber auch | |
| das sollte klar sein. bei der gpg-technologie kann sowas | |
| allerdings nach menschlichem ermessen ausgeschlossen werden. | |
| technisch ist das alles keine hexerei, die ben�tigten | |
| technologien sind allesamt vorhanden und erprobt. die methode | |
| ist mindestens so sicher wie die briefwahl, bei der die | |
| �berpr�fung der person, die den stimmzettel ausf�llt und abgibt | |
| garnicht m�glich ist. so mu� die abstimmende person zumindest | |
| den code von der wahlinformation und das passwort f�r den | |
| dazugeh�rigen gpg-account kennen, um eine stimme abgeben zu | |
| k�nnen. | |
| dies w�rde die teilnahme an verbindlichen wahlen, abstimmungen | |
| und onlinepetitionen erheblich erleichtern. viele menschen sind | |
| es nichtmehr gewohnt, oder einfach nicht bereit zur aus�bung | |
| ihrer demokratischen rechte extra mit personaldokument auf ein | |
| amt zu gehen. gerade weil es f�r viele gelegenheiten schon | |
| online-tools gibt. diese sind aber leider nicht verbindlich, was | |
| vielen so garnicht bewusst ist. all jenen m�ssen wir einen | |
| wiedereinstieg in die demokratischen prozesse erm�glichen, und | |
| das k�nnen wir so effizient und billig umsetzen. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 2384-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: August 9, 2014, 3:32 pm | |
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| https://wiki.piratenpartei.de/NRW:Satzung#Entscheidsordnung_f.C3.BCr_den_Basise… | |
| Die Piraten NRW sind wieder eine Nasenl�nge vorn. Auf die ist | |
| wenigstens verla�. Ich hatte ja gehofft, da� irgendwo schon | |
| Piraten auf das naheliegende gekommen sind, das bei uns die | |
| liquid-j�nger immer mit lautem wutgeheul abgelehnt haben. Ich | |
| werde mir mal wieder die Freiheit nehmen, bei den Kollegen in | |
| NRW abzuschreiben. Vielen Dank im Voraus! | |
| Mein hauptfokus ist daher die Umsetzung des Systems f�r | |
| allgemeine Wahlen. Die parteiinterne Umsetzung als Ersatz f�r | |
| das restlos gescheiterte liquid-Experiment (nein, ich will | |
| niewieder dar�ber reden warum | |
| http://partypiratesat.createaforum.com/general-discussion/das-boot-ist-voll!/ms… | |
| />es h�ngt mir so zum Hals raus!) in der ppat w�re nur eine der | |
| Voraussetzungen daf�r, da� hier in �sterreich ein Neustart der | |
| Piraten m�glich werden kann. | |
| Die M�glichkeiten der online-Beteiligung weiter auszubauen, f�r | |
| uns wie f�r andere, mu� jedenfalls weiterhin ein Schwerpunkt der | |
| Piratenpolitik bleiben! | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| edit: Link ins Wiki korrigiert, das Ding wurde auf BEO | |
| umgetauft. | |
| vvote-link entfernt, weil das genau wie lqfb die M�glichkeit | |
| bietet, im Nachhinein festzustellen, wer wie abgestimmt hat, und | |
| somit KEINE geheime Wahl zul�sst. | |
| #Post#: 2386-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: August 9, 2014, 4:59 pm | |
| --------------------------------------------------------- | |
| Und einen Prototyp gibt's auch schon | |
| https://abstimmung.piratenpartei-nrw.de | |
| So werden wir piraten in Zukunft online abstimmen, und dabei uns | |
| selber treu bleiben. | |
| Ein Pirat - eine Stimme! | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 2558-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: September 5, 2014, 1:00 pm | |
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| [quote="Stephan Eisel"]B�rgermehrheit lehnt Online-Beteiligung | |
| ab | |
| Neue Bertelsmann-Studie best�tigt �schlechte Bewertung� | |
| Im zweiten Halbjahr 2013 befragte die Bertelsmann-Stiftung | |
| telefonisch 2.700 B�rger ab 18 Jahren aus 27 St�dten und | |
| Gemeinden nach ihren bevorzugten kommunalen Beteiligungsformen. | |
| Dem wurde die Einsch�tzung von 680 Entscheidungstr�gern aus | |
| diesen Kommunen gegen�bergestellt. Die Er�gebnisse wurden im | |
| September 2014 unter dem Titel �Vielf�ltige Demokratie� | |
| ver�ffentlicht.[1] | |
| Unter allen Beteiligungsformen schnitt sowohl bei den B�rgern | |
| als auch bei den Entscheidungstr�gern �Online-Beteiligung� am | |
| deutlich schlechtesten ab und wurde in beiden Gruppen mit klarer | |
| Mehrheit abgelehnt. Dabei war die Einsch�tzung der befragten | |
| B�rger noch ablehnender als die der politischen | |
| Entscheidungstr�ger. | |
| Die gestellte Frage lautete �Im Folgenden nenne ich Ihnen | |
| verschiedene Formen der B�rgerbeteili�gung. Bitte sagen Sie mir, | |
| wie Sie die jeweilige Form auf einer Skala von 1 = sehr gut bis | |
| 5 = sehr schlecht, bewerten?� | |
| 43 Prozent der befragten B�rger lehnten �Online-Beteiligung� als | |
| sehr schlecht bzw. schlecht ab, nur 33 Prozent hielten sie f�r | |
| sehr gut oder gut. Zum Vergleich: Die Beteiligung an | |
| Gemeinderats�wahlen hielten 82 Prozent f�r sehr gut bzw. gut und | |
| nur 5 Prozent lehnten sie ab. Die Mitarbeit in Parteien stie� | |
| auf 65 Prozent Zustimmung und 12 Prozent Ablehnung. | |
| Bei den politischen Entscheidungstr�gern (Ratsmitglieder, | |
| Dezernenten und B�rgermeister) stie� Online-Beteiligung bei 36 | |
| Prozent auf Ablehnung und bei 29 Prozent auf Zustimmung. | |
| Diese eindeutige Ablehnung von �Online-Beteiligung� ist umso | |
| bemerkenswerter als in fast einem Drittel der einbezogenen | |
| Kommunen (8 von 27) Online-Beteiligungsverfahren (meist als | |
| Online-B�rgerhaushalte) bereits durchgef�hrt worden waren. | |
| weiter | |
| http://internetunddemokratie.wordpress.com/2014/09/05/burger-lehnen-online-bete… | |
| http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-CED45E4F-E5EB63FD/bst/xcms_… | |
| Da ist noch einiges an Aufkl�rungsarbeit zu leisten. Und an | |
| Vorarbeit, weil man der Bev�lkerung keine unausgegorenen | |
| L�sungen pr�sentieren kann, und auch keine untauglichen wie | |
| liquid Feedback, das ja f�r verbindliche Entscheidungen nicht | |
| gedacht ist. Au�erdem mu� man die online-Beteiligung als das was | |
| sie ist pr�sentieren, n�mlich als Option. So beantwortet sich | |
| auch die Frage von Punkt 4, wie die einzelnen Formen | |
| demokratischer Beteiligung miteinander zusammenh�ngen, von | |
| selbst. | |
| L�sungen wie liquid Feedback und adhocracy sind kompliziert und | |
| f�r den Normalb�rger undurchschaubar. Solche Formen der | |
| online-Beteiligung machen nur in Arbeitsgruppen und | |
| themenspezifischen taskforces Sinn, wo sich Experten und an den | |
| Themen wirklich Interessierte damit die Arbeit erleichtern | |
| k�nnen. Sie k�nnen unabh�ngig von Zeit und Ort, also ohne sich | |
| st�ndig irgendwo zu einen bestimmten Termin koordiniert | |
| versammeln zu m�ssen Vorschl�ge erarbeiten, wobei es die | |
| M�glichkeit f�r Laien und T�ftler gibt, unkonventionelle | |
| L�sungsvorschl�ge und praxisorientierte Kritik einzubringen. | |
| Dazu braucht es aber Strukturen. Deliberativ kann und darf nicht | |
| hei�en, da� alle immer unbegrenzt ihren Senf dazu geben k�nnen, | |
| daran scheitert jede zielgerichtete Sachkommunikation. Die | |
| erzielten Ergebnisse k�nnen dann gegeneinander abgestimmt | |
| werden. Da� alle irgendwas zur Abstimmung bringen k�nnen, f�hrt | |
| zur thematischen Inflation und damit letztlich zu Desinteresse. | |
| Daran scheitern L�sungen wie liquid Feedback. Die M�glichkeit zu | |
| delegieren hat sich letztendlich als v�llig untauglich | |
| herausgestellt. Einmal seine Stimme zu delegieren ist keine | |
| Beteiligung, sondern genau das, was bei der herk�mmlichen | |
| repr�sentativen Demokratie auch passiert. Wenn Systeme zu | |
| kompliziert sind, k�nnen sie garnicht deliberativ sein. | |
| Entscheidend ist auch, da� es online mehr M�glichkeiten gibt, zu | |
| konsensualen Entscheidungen zu kommen. Solange weiterhin nur | |
| gegens�tzliche Positionen gegeneinander abgestimmt werden, | |
| f�hren neue Technologien zu keinen Verbesserungen, und ihr | |
| wahres Potential wird ignoriert. Dann ist es kein Wunder, wenn | |
| Beteiligung nur als Showevent wahrgenommen wird. | |
| Interessant w�re die Frage gewesen, f�r wieviele Wahlberechtigte | |
| eine online-Briefwahl im Vergleich zur herk�mmlichen Briefwahl | |
| eine Option w�re. Zumindest im Bezug auf das hier vorgeschlagene | |
| System. Was die Befragten sich �berhaupt unter | |
| online-Beteiligung vorstellen, ist auch etwas, was die Umfrage | |
| leider nicht erhebt. Es ist nur von "Mitarbeit in Beir�ten" die | |
| Rede, aber dort wird nicht die online-Mitarbeit bei solchen | |
| Beir�ten als Option abgefragt, sondern die Mitarbeit in Beir�ten | |
| der online-Beteiligung ohne n�here Spezifizierung | |
| gegen�bergestellt. Leute die sich bei den Piraten zB im alten | |
| Bundesforum der ppat beteiligt haben, waren davon wohl recht | |
| angetan, sonst w�ren die Userzahlen nicht stetig gestiegen. Erst | |
| der Einzug von Zensur und Meinungsgleichschaltung hat fast alle | |
| wieder vertrieben. Foren und �hnliche Systeme, bei denen die | |
| Informationen in beide Richtungen flie�en, bieten die wenigsten | |
| Organisationen �berhaupt an, und wenn dann streng moderiert, was | |
| von der Beteiligung offenbar extrem abschreckt. Die Menschen | |
| wollen ehrliche und vollumf�ngliche Informationen bevor sie | |
| entscheiden. Wenn es im Vorfeld von Entscheidungen nur | |
| Propaganda und hohle Slogans gibt, ist den Leuten offensichtlich | |
| auch klar, da� sie keine fundierte Entscheidung treffen k�nnen. | |
| Von den Entscheidungstr�gern der repr�sentativen Gremien ist das | |
| auch so beabsichtigt. Da� die B�rger das merken zeigt sich auch | |
| an dem geringen Vertrauen in die politischen Institutionen und | |
| Akteure. (Punkt 6) | |
| Ob sich die geneigte W�hlerschaft f�r online-Beteiligung | |
| erw�rmen kann h�ngt also vor allem vom Angebot ab, und das ist | |
| derzeit leider eher bescheiden. Die Piraten bleiben jedenfalls | |
| trotzdem dem Internet treu. Online-Beteiligung beschr�nkt sich | |
| n�mlich nicht auf Abstimmungssysteme, sondern ist vor allem die | |
| M�glichkeit sich dezentral zu informieren und einzubringen. Und | |
| da� die Menschen mehr direkte Demokratie, also viel �fter mal | |
| gefragt werden wollen, zeigt die Studie ja auch. Dazu w�rde es | |
| schon gen�gen, nicht nur �ber die Parteien die regieren, sondern | |
| auch zentrale Punkte der jeweiligen Programme gegeneinander | |
| abstimmen zu lassen. Die Befragung zeigt eindeutig, da� die | |
| Leute gefragt werden wollen, und wenn sie online antworten | |
| k�nnten, w�rden sie das bestimmt annehmen, wenn es so einfach | |
| wie oder noch einfacher w�re als Briefwahl. Solange die | |
| Entscheidungen der B�rgerbeteiligung aber nicht verbindlich | |
| sind, oder wie in Bayern nur f�r ein Jahr, f�hlen sich die | |
| B�rger zurecht ver�ppelt, und finden direkte Beteiligung | |
| entsprechend sinnlos. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3640-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: June 9, 2015, 12:44 pm | |
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| Und noch einmal zum scheitern von adhocracy und liquid Feedback: | |
| [quote]LiquidFriesland � ein gescheitertes Experiment | |
| B�rgerbeteiligung von den B�rgern abgelehnt | |
| Von STEPHAN EISEL | |
| Wer die Chancen des Internets f�r B�rgerbeteiligung sinnvoll | |
| nutzen will, muss die Grenzen des Netzes ebenso kennen wie seine | |
| M�glichkeiten. Nur eine sachliche und n�chterne Betrachtung | |
| verhindert Irrwege im Cyberspace. Die Faszination �ber die | |
| technischen M�glichkeiten des Internets entbindet nicht von der | |
| Frage nach den Chancen und Gefahren f�r die Demokratie. Zur | |
| Technikfaszination muss Medienkompetenz kommen und in einer | |
| freiheitlichen Gesellschaft zur Medienkompetenz zwingend die | |
| Demokratiekompetenz. | |
| Umso problematischer ist es, dass sich bei | |
| Online-Beteiligungsprojekten ein merkw�rdiges Ritual der | |
| Wahrnehmung und Berichterstattung etabliert hat: Beim | |
| Startschuss werden sie enthusiastisch gefeiert, ihr Verlauf | |
| bleibt weitgehend unbeachtet und ihre Ende wird ignoriert. Ob | |
| Online-B�rgerhaushalte, die Internet-Euphorie der Piratenpartei | |
| oder das adhocracy-Projekt des Deutschen Bundestages � dieser | |
| Verlauf unterscheidet sich kaum. Zudem sind unabh�ngige | |
| Evaluierungen bei solchen Online-Projekten g�nzlich un�blich. | |
| In diese Reihe geh�rt jetzt auch das Internet-Projekt | |
| �LiquidFriesland�, das am 11. Juli 2012 auf Vorschlag des | |
| Landrats Sven Ambrosy (SPD) einstimmig vom Kreistag des | |
| Landkreises Friesland beschlossen wurde. Man feierte sich �als | |
| erste Kommune weltweit�, die die open-Source-Software | |
| LiquidFeedback zur B�rgerbeteiligung einsetzt. Zwei Jahre sp�ter | |
| ist es mehr als ruhig geworden um die damals von der Presse | |
| vielf�ltig gefeierte �Weltpremiere f�r mehr B�rgerbeteiligung.� | |
| Das Experiment LiquidFriesland ist schlichtweg gescheitert, weil | |
| es von den B�rgern nicht angenommen, sondern abgelehnt wurde. | |
| Von den 82.967 bei Kommunalwahlen 2011 stimmberechtigten B�rgern | |
| �ber 16 Jahre haben sich lediglich 552 B�rger �berhaupt | |
| registriert. Selbst wenn man nur die ca. 43.000 W�hler der | |
| letzten Kommunalwahlen zum Vergleichsma�stab heranzieht, bleibt | |
| diese Zahl verschwindet gering. | |
| In den acht Gemeinden des Landkreises gibt es 202 ehrenamtliche | |
| Ratsmitglieder, aber nur 367 B�rger haben sich bei | |
| LiquidFriesland im ersten Jahr nach der Er�ffnung des Portals am | |
| 11. November 2012 wenigstens einmal an einem dort diskutierten | |
| Thema beteiligt oder einer Abstimmung teilgenommen. Seit Anfang | |
| 2014 standen �berhaupt nur noch sechs Themen zur Abstimmung, bei | |
| denen als h�chste Beteiligung 32 Stimmen registriert wurden. | |
| Seit Mitte April 2014 ist auf der Plattform �berhaupt keine | |
| Aktivit�t mehr festzustellen. | |
| Diese vernichtende Bilanz reiht sich ein in die Ern�chterung | |
| �ber Online-Beteiligungsverfahren insgesamt, die vor Jahren noch | |
| als Eintritt in ein neues demokratisches Zeitalter gefeiert | |
| wurden. Bei den meisten dieser Verfahren � wie z. B. bei | |
| Online-B�rgerhaushalten � liegen die angegebenen | |
| Beteiligungszahlen mit meist 1-2 Prozent der Wahlberechtigten | |
| schon extrem niedrig. Die tats�chlichen Beteiligungszahlen sind | |
| noch geringer, weil bei der Registrierung lediglich nach einer | |
| einer E-Mail Adresse gefragt wird und so der Manipulation durch | |
| Mehrfachregistrierungen und die Teilnahme von Ortsfremden T�r | |
| und Tor ge�ffnet ist. | |
| ... | |
| Nur wer diese Fakten aus der Online-Welt ignoriert, kann | |
| bestreiten, dass es sich bei der �B�rgerbeteiligung im Internet� | |
| um ein potemkinsches Dorf handelt, in dem privilegierte kleine | |
| Internet-Eliten auf Kosten der gro�en Mehrheit der B�rger | |
| agieren. Deshalb fehlt Abstimmungsergebnissen aus solchen von | |
| Online-Beteiligungsverfahren die demokratische Legitimit�t. | |
| [/quote] | |
| http://www.kas.de/wf/de/33.37819/ | |
| Und vor allem: | |
| [quote="Zeit online"]LIQUID DEMOCRACY | |
| "Repr�sentative Demokratie wollten wir gar nicht infrage | |
| stellen" | |
| Andreas Nitsche, einer der Programmierer von LiquidFeedback, | |
| erz�hlt im Interview, warum fl�ssige Demokratie das Vertrauen | |
| der B�rger in Politik wieder herstellen k�nnte. VON KAI BIERMANN | |
| ... | |
| ZEIT ONLINE: K�nnte eine Liquid Democracy in der Zukunft Wahlen | |
| ersetzen? | |
| Nitsche: Es handelt sich um eine Vision, ein Gedankenexperiment. | |
| Eine Liquid-Democracy-Gesellschaft l�sst sich zwar nicht f�r | |
| alle Zeiten ausschlie�en. Ich kann allerdings aus heutiger Sicht | |
| keinen realistischen Weg dahin sehen. | |
| Es ist beispielsweise unklar, ob die vollst�ndige Aufhebung der | |
| Arbeitsteilung zwischen Politik und B�rger, also jeden B�rger | |
| zum Politiker zu machen, �berhaupt ein sinnvolles Ziel ist. Und | |
| es br�uchte eine Gesellschaft, die komplett diskriminierungsfrei | |
| ist, in der es keine existenziellen �ngste ausl�st, wenn man zu | |
| seiner Meinung steht und seine Position vertritt, in der es | |
| keine Abh�ngigkeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt. | |
| ... | |
| ZEIT ONLINE: In der derzeitigen Gesellschaftsstruktur ist es | |
| also kein Ersatz f�r Wahlen, sondern h�chstens eine Erg�nzung? | |
| Nitsche: Uns erschien, als wir die Software LiquidFeedback | |
| programmierten, der direkte Parlamentarismus als wenig | |
| praxisnah. Das Problem der direkten Demokratie ist aus meiner | |
| Sicht die �berforderung des Einzelnen. Es sind viele | |
| Entscheidungen �ber komplexe Probleme zu treffen. Wir wollten es | |
| daher vor allem Parteien und Organisationen anbieten. Dort | |
| sammeln sich Menschen, die sich an Politik beteiligen wollen. | |
| Au�erdem gibt es bei Parteien viel Gestaltungsspielraum, | |
| Mitglieder k�nnen miteinander die Richtung verhandeln. Das ist | |
| in der gesamten Gesellschaft nicht so leicht. | |
| ... | |
| [/quote] | |
| http://www.zeit.de/digital/internet/2013-02/liquid-democracy-nitsche | |
| Dort gibt es einen sehr treffenden Kommentar, dem nichts | |
| hinzuzuf�gen ist: | |
| [quote="buschinski"]3. Unsinnig | |
| Das Konzept ist ja bereits grandios gescheitert - denn die | |
| Piratenpartei setzt es genau so ein wie hier beschrieben. Der | |
| Systemfehler sind die beliebigen Delegationen. | |
| Wer delegiert, will sich nicht k�mmern. Sonst w�rde er nicht | |
| delegieren. Also vergisst er seine Delegation. Er hat ja keine | |
| direkte Verantwortung. Und Delegationen lassen sich jederzeit | |
| kaufen, Korruption ist T�r und Tor ge�ffnet.[/quote] | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3644-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: June 10, 2015, 3:29 pm | |
| --------------------------------------------------------- | |
| Die Schweizer Piraten haben PiVote im Einsatz: | |
| https://flaschenpost.piratenpartei.de/2010/08/18/pivote-eine-e-voting-losung-de… | |
| [quote="pps"]Wie funktioniert nun unser PiVote? Mitmachen kann | |
| jeder Pirat der �ber ein g�ltiges PiVote-Zertifikat verf�gt. | |
| Dieses erh�lt er, wenn drei AA seine Identit�t durch | |
| Unterschrift auf dem ausgedruckten Zertifikatsantrag best�tigt | |
| haben und der Aktuar die Bezahlung des Mitgliederbeitrags | |
| best�tigt hat. Der Antrag wird f�r als Papertrail archiviert und | |
| es werden darauf auch das Ablaufen oder der Wiederruf des | |
| Zertifikats vermerkt. Wird eine Abstimmung von einem Piraten | |
| beantragt, generieren die f�nf AA zusammen einen �ffentlichen | |
| Schl�ssel und erhalten einen geheimen Teilschl�ssel. Nimmt nun | |
| ein Pirat an der Abstimmung teil, verschl�sselt er seine Stimme | |
| mit seinem Zertifikat. Der Server pr�ft die Stimme per | |
| Zero-Knowledge-Beweis auf G�ltigkeit und stellt dem Abstimmenden | |
| einen Beleg f�r die Stimme aus. Ist die Abstimmung | |
| abgeschlossen, werden alle Stimmen miteinander verrechnet. Dabei | |
| erlaubt uns die eingesetzte homomorphe Verschl�sselung | |
| (erkl�ren!) das Zusammenz�hlen der Resultate, ohne die Stimme | |
| entschl�sseln zu m�ssen. Danach m�ssen vier der f�nf AAs das | |
| geheime Resultat teilentschl�sseln, bevor das Resultat ganz | |
| entschl�sselt werden kann. Danach kann jeder Teilnehmer die | |
| Abstimmung pr�fen, indem er alle Stimmen herunterl�dt, pr�ft ob | |
| seine Stimme dabei ist und er zum selben Resultat kommt. | |
| Alle diese komplizierten Schritte werden vom PiVote-Client �ber | |
| eine simple Oberfl�che im Assistenten-Stil zur Verf�gung | |
| gestellt. Der PiVote-Server enth�lt nur die Datenbank der | |
| g�ltigen Zertifikatsignaturen, die signierten Abstimmungen und | |
| die verschl�sselten Stimmen. Nat�rlich k�nnen heute noch als | |
| sicher geltende kryptographische Algorithmen durch neu entdeckte | |
| Schwachstellen angreifbar werden. Dann m�ssten wir auf neue | |
| Verfahren setzen. Die gr��ten Gefahren liegen aber beim | |
| Menschen. Die Nutzer k�nnen Opfer von Identit�tsdiebstahl | |
| werden. Verlieren sie ihr Zertifikat, sollen sie es umgehend | |
| sperren lassen. Um das Risiko von organisatorischem Missbrauch | |
| zu minimieren, wird dieses Privileg auf die f�nf AA aufgeteilt. | |
| Der Ausfall einer AA verhindert das Ausz�hlen nicht.[/quote] | |
| Die Gefahr ist nicht nur Identit�tsdiebstahl, sondern auch das | |
| Auftauchen von Geisterw�hlern, wie bei der PPAt. Das sind | |
| akkreditierte, die es garnicht gibt. Das hat vor allem deshalb | |
| funktioniert, weil die Mitgliederverwaltung mitgespielt hat. | |
| Die Schweizer Kollegen schreiben ja selber, da� die Speicherung | |
| der Stimmen bzw der m�gliche Zugriff darauf problematisch ist. | |
| Sie schreiben auch, da� die admins beschei�en k�nnen. Daf�r gibt | |
| es wie von mir vorgeschlagen eine L�sung: die noch | |
| verschl�sselten Stimmen auf einen offline-Rechner �bertragen, | |
| und im Posteingang l�schen. Abstimmende brauchen nur die | |
| Best�tigung, da� ihre Stimme gez�hlt wurde. Daf�r reicht die | |
| Eingangsbest�tigung des Eingangsservers der Wahlkommission. Die | |
| zeitlich unbegrenzte �berpr�fbarkeit aller Stimmen ist v�llig | |
| unn�tig, die gibt es nicht einmal bei analogen Urnenwahlen. Das | |
| ist bei allen Wahlen Aufgabe der Wahlkommission und der | |
| Wahlbeobachter. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3664-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: June 23, 2015, 8:31 am | |
| --------------------------------------------------------- | |
| Der BEO hat bei den Erfindern in NRW die Kinderkrankheiten | |
| nichtmehr. | |
| [quote]Basisentscheid und Basisbefragung | |
| Die Piratenpartei hat auf ihrem Bundesparteitag 2013.1 in | |
| Neumarkt den Basisentscheid in ihre Satzung aufgenommen. Mit dem | |
| Basisentscheid k�nnen die Mitglieder auch zwischen | |
| Bundesparteitagen verbindliche Beschl�sse fassen, ohne zu einem | |
| Zeitpunkt an einem Ort versammelt sein zu m�ssen. Dadurch k�nnen | |
| auch Mitglieder mitbestimmen, die nicht zu einem Bundesparteitag | |
| reisen k�nnen, und alle gewinnen mehr Zeit f�r die Vorbereitung | |
| und Debatte der Antr�ge. | |
| Mit diesem innovativen, direktdemokratischen Verfahren ist die | |
| Piratenpartei anderen Parteien voraus, weil sie damit auch | |
| verbindliche Online-Abstimmungen durchf�hren kann, und die | |
| Mitbestimmung der Basis regelm��ig statt nur in Ausnahmef�llen | |
| stattfinden kann. Mit dem Basisentscheid setzt die Piratenpartei | |
| die Forderungen aus ihrem Parteiprogramm innerparteilich um, | |
| wobei sie besonderen Wert auf Direkte Demokratie, Datenschutz, | |
| Vernetzung, Neue Medien, Minderheitenschutz, Teilhabe, | |
| Barrierefreiheit und Vermeidung von Wahlcomputern legt. | |
| Eine Abstimmung erfolgt beim Basisentscheid entweder online und | |
| pseudonym, oder auf Antrag und bei Personenwahlen geheim per | |
| Urne, in Einzelf�llen auch per Brief. Dadurch k�nnen weniger | |
| kontroverse Themen ohne gro�en Aufwand online, bei Bedarf | |
| Kontroverses immerhin dezentral beschlossen werden. Verbindlich | |
| kann der Basisentscheid insbesondere politische Positionen, | |
| Auftr�ge an den Bundesvorstand und auch Wahlen von z.B. | |
| Themenbeauftragten beschlie�en. Programm- und | |
| Satzungs�nderungen, sowie Vorstandswahlen gelten nur als | |
| Empfehlungen. | |
| Da die Mitglieder laut Meinungsbildern Abstimmungen mehrheitlich | |
| nur in regelm��igen Abst�nden durchf�hren wollen, liegen beim | |
| Basisentscheid zwischen den Abstimmungsterminen mindestens 4 | |
| Wochen. Pro Termin kann eine �berschaubare Anzahl an | |
| Abstimmungen gemeinsam durchgef�hrt werden, wobei jeweils 2 | |
| Wochen f�r die Stimmabgabe bleiben. Antr�ge, auch | |
| konkurrierende, k�nnen jederzeit eingereicht werden und m�ssen | |
| erst ein Quorum von 10% der Teilnehmer erreichen, um abgestimmt | |
| werden zu k�nnen. Zudem wird vor der Abstimmung eine offene | |
| Debatte gef�rdert und die Teilnahme barrierefrei gestaltet. Die | |
| Entscheidungsfindung soll durch ein Werkzeug f�r | |
| Abstimmungsempfehlungen erleichtert werden. | |
| ...[/quote] | |
| https://wiki.piratenpartei.de/Beo | |
| Vorl�ufiges Portal: | |
| https://beo.piratenpartei.de/ | |
| Sollten alle Piraten verwenden. | |
| ahoy | |
| hellboy | |
| #Post#: 3720-------------------------------------------------- | |
| Re: verbindliche Online-Abstimmungen - Evolution der Briefwahl | |
| By: hellboy Date: August 11, 2015, 6:47 am | |
| --------------------------------------------------------- | |
| [quote]WikiArguments | |
| Wikiarguments combines the collaborative power of Wikipedia with | |
| the power of the branch of mathematics called game theory. It | |
| could revolutionize world politics and government. | |
| WikiArguments is well suited as a new Wikimedia project because | |
| it would utilize existing Wikipedia software interfaces and | |
| features with only modest new development efforts needed. But it | |
| would greatly expand the influence and utility of the Wikimedia | |
| free knowledge projects by providing a powerful new reference | |
| that would provide a means of forced accountability for | |
| politicians, which would quickly and effectively expose any | |
| government deceit. | |
| WikiArguments would be an Internet-based reference where users | |
| can view the current �best� pro and the current �best� con | |
| (government) wikiarguments for ALL government bills, proposals, | |
| positions, etc. (arguments provided and maintained by government | |
| representatives). At the same time, users can view AND EDIT the | |
| current �best� pro and current �best� con (public) wikiarguments | |
| corresponding to each of the above-mentioned | |
| government-maintained arguments. | |
| ...[/quote] | |
| https://meta.m.wikimedia.org/wiki/WikiArguments | |
| Das Meta gibt es leider nicht auf deutsch, aber eine Instanz: | |
| http://de.wikiarguments.net/ | |
| ahoy | |
| hellboy | |
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