FED steht fuer Felix Edmundovich Dzerzhinsky bzw. einer Kamerafabrik
in der Ukraine, die u.a. die bekannte Leica II kopierten. Und das gar
nicht mal so schlecht. Zwischen 1934-1955 haben die soviel "Kopien"
der FED 1 (Fedka) gebaut, die bei weitem die Produktion der original
Leicas ueberstieg.

Die von mir ergatterte FED 1 ist eine der G Modelle aus 1954, also
quasi gegen Ende der Produktion - diese sind angeblich qualitativ,
was Massgenauigkeit angeht, die bessere Wahl. Scheinbar so gut, dass
damit sog. Luftwaffen-Leicas gefaelscht werden. Hab kuerzlich (04/22)
tatsaechlich so eine Anzeige gesehen.

Als Objektiv kam ein FED gelabelter Industar 10 1:3,5/50 mit M39
Leica identischem Schraubverschluss.

Die Eckdaten:

   Tuchschlitzverschluss, horizontal ablaufend
   Verschlusszeiten 1/25, 1/50, 1/100, 1/250, 1/500 und B
   gekoppelter Mischbildentfernungsmesser
   separates Sucherfenster fuer 50mm Objektive
   Auflagenmass ca. 29,8mm (genormt)
   manuelles Bildzaehlwerk
   Rueckspulhebel und Drehknauf
   Stativgewindeanschluss in abnehmb. Bodendeckel
   Drahtausloeseranschluss
   Zubehoerschuh

Tipps:
Eigentlich eine Zusammenstellung, weil es so viele Infos im WWW dazu
gibt: erst Verschluss spannen, dann Zeiten einstellen. Punkt!
Das ist wohl der Wichtigste; vermutlich wird nicht wirklich was
kaputt gehen, aber man kann sonst die Verschlusszeit nicht korrekt
einstellen.
Die Kameras und Objektive benoetigen meist einer Wartung, samt Feinoel
und Fett; wenn man Glueck hat ist der Tuchschlitzverschluss noch in
Ordnung und darf ggf. hier und dort mit etwas schwarzer Acryl(stoff-)
farbe o.ae. getupft werden, um die kleinen Lichtloecher zu stopfen.
Die Verschlussfedern sind mit #1 4-5 Umdrehungen bzw. #2 3 Umdrehungen
angegeben, je nach Zustand bekommt man damit eine gute Ausgangslage
zur weiteren Feinjustierung.

Bei der Gelegenheit den Entfernungsmesser justieren. Ach ja, man
benutzt schon noch standard 35mm Film, allerdings muss man den
Filmanfang um ca. 5cm einschneiden, damit dieser die passende
Breite aufweist, um zu greifen.

Zorki

Eigentlich die andere FED des russis. Herstellers KMZ Krasnogorski
Mekhanicheskii Zavod. Die Leica II Kopie heisst hier Zorki 1 und kam
mit dem Industar 22 oder dem Jupiter 8 Objektiv. Auch hier gabs
waehrend der Produktionsphase von ca. 1947 bis 1956 Untermodelle von
1a bis 1e und der eine oder andere Exot.
Mein Exemplar entspricht der 1e von 1955, lt. Seriennummer.