Keine Lust auf Hersteller-Schweinereien im BIOS? Dann wird es Zeit
fur libreboot; wie der Name schon sagt: frei - und zwar frei von
Hintertueren, Sicherheitsluecken usw.

Libreboot ist irgendwie parallel zu coreboot entstanden, wobei
coreboot je nach sog. Payload wohl auch windows unterstuetzen kann.
Das ist bei libreboot nicht der Fall, hier fehlt saemtliche pro-
prietaere Software.

Wie so oft wird freie Software von Freiwilligen entwickelt und die
Zahl der unterstuetzten Systeme ist sehr uebersichtlich; aber
ThinkPads sind dabei :)

Also habe ich einen ThinkPadX60 gewaehlt, dessen Firmware sogar mit
der Software-Methode, also aus der Linux-Kommandozeile heraus, ersetz-
bar ist. Dieses Modell besitzt auch die wenigsten Inkompatibilitaeten,
wie z.B. die Wlan-Karte von Intel. Man sollte noch die aktuellste
proprietaere BIOS- und EC-Version (embedded controller) installieren.

Hier wurde fuer die verschiedenen Modelle bereits fertige ROMs samt
Payloads compiliert. Wer es selbermachen will, dem sei Trisquel 7 als
64-bit dringend empfohlen; damit laufen alle Skripte stoerungsfrei.

Eigentlich kann man gleich die vesafb mit dem ent. Tastatur-Layout
auswaehlen. Damit hat man später beim Installieren von Betriebssysteme
mit GUI weniger Probleme.

Zur Installation verweise ich auf die Original-Seite, ggf. existieren
hier und dort vereinfachte Howtos einiger Nutzer. Und sollte doch was
schiefgehen, man kann den Chip wieder rueckbeschreiben. Da gibt es den
spottbilligen CH341A USB-Programmierer. Aber - vorher immer ein Backup
mittels ./flashrom/i686/flashrom_lenovobios_sst -p internal -r \
factory_rom.bin durchfuehren. Der Chip kann statt sst auch von macronix
sein...

Danach ./flash i945lenovo_firstflash yourrom.rom, je nach Fehler-
meldungen, sowie BUC.TS=1 den Neustart wagen und anschliessend
/flash i945lenovo_secondflash yourrom.rom. BUC.TS=0 und die Meldung
Verifying flash... VERIFIED sollte erscheinen.

Und nun hat man einen freien und blitzschnellen Systemstart; ich
empfehle die kuenftige Software vorab auf einer anderen Platte zu
installieren. Die neue freie BIOS-Firmware ist extrem schnell, dass
sogar aktuelle USB-Sticks aufgrund ihrer Lahmheit mehrfach Fehler-
meldungen bringen, bevor die Installationsroutine ueberhaupt greift.