Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!nycmny1-snh1.gtei.net!cpk-news-hub1.bbnplanet.com!news.gtei.net!fu-berlin.de!uni-berlin.de!dialin111.pg5-nt.frankfurt.nikoma.DE!not-for-mail
From: [email protected] (dcoul-FAQ Team)
Newsgroups: de.comp.os.unix.linux.infos,de.answers,news.ansers
Subject: de.comp.os.unix.linux.infos - FAQ (section2)
Followup-To: poster
Date: Sun, 4 Feb 2001 20:35:02 +0100
Organization: dcoul-FAQ Team
Lines: 969
Sender: Thomas Nesges <[email protected]>
Approved: [email protected]
Expires: Sun, 11 Mar 2001 13:52:40 GMT
Message-ID: <[email protected]>
References: <[email protected]>
Reply-To: [email protected]
NNTP-Posting-Host: dialin111.pg5-nt.frankfurt.nikoma.de (213.54.36.111)
Mime-Version: 1.0
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit
X-Trace: fu-berlin.de 981315339 18284220 213.54.36.111 (16 [15805])
Summary: This is the FAQ of the german newsgroup hierarchy
de.comp.os.unix.linux (dcoul). This article provides answers to
linux and usenet questions. The text is written in german.
User-Agent: mkPosting.pl by Thomas Nesges <[email protected]>
X-Disclaimer: Approval for *.answers is based on form, not content.
Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.os.unix.linux.infos:855 de.answers:5264

Archive-name: /de/comp/linux/dcoul-faq/section2
Posting-frequency: monthly
Last-modified: 2001-02-04 21:21:42
Version: CVS revision 1.57
URL: http://www.dcoul.de/faq/

                                             http://www.dcoul.de/faq/
 _________________________________________________________________

2. Allgemeine Linux-Fragen

2.1 Wo finde ich deutschsprachige Dokumentation zu Linux?

Im Deutschen Linux HOWTO Projekt (DLHP). Die Texte sind unter
http://www.tu-harburg.de/dlhp/ bzw.
http://www.tu-harburg.de/dlhp/FTP/
zu beziehen. Weiterhin werden regelm��ig deutschsprachige Infotexte in
de.comp.os.unix.linux.infos gepostet, die man unbedingt gelesen haben
sollte, bevor man Fragen in der de.comp.os.unix.linux-Hierarchie
stellt.

2.2 Welche B�cher gibt es zu Linux?

In de.comp.os.unix.linux.infos wird w�chentlich eine B�cherliste
gepostet, im Web ist sie unter http://ifix.cx/buecher.txt zu finden.

2.3 Ich habe Linux gerade erst hochgefahren und fast mein gesamter
Speicher ist schon belegt. Verbraucht Linux soviel Speicher?

Linux versucht, den vorhandenen Speicher m�glichst effizient zu
nutzen. Daher wird der von Programmen zur Zeit nicht ben�tigte
Speicher als Plattencache benutzt. Sobald ein Programm mehr Speicher
anfordert, wird der Plattencache automatisch verkleinert und der
freigewordene Speicher dem Programm zur Verf�gung gestellt. Es ist
also vollkommen normal, dass der Speicher immer sehr voll zu sein
scheint.

2.4 Linux erkennt nur einen Teil meines Speichers. Wie kann ich das
�ndern?

Du teilst einfach dem Kernel explizit mit, wieviel Speicher du hast,
indem du einen Kernelparameter �bergibst, bei 96 MB z.B. mem=96M. Wie
Kernelparameter �bergeben werden, ist im BootPrompt-HOWTO beschrieben.
Aber Windows erkennt doch problemlos den ganzen Speicher?
Zum Abfragen der Speichergr��e gibt es verschiedene BIOS-Funktionen,
int15/88, die �lteste, kann nur Speichergr��en bis 64 MB �bermitteln.
Linux benutzt sie, wenn keine der "besseren" Funktionen implementiert
ist. int15/e801 wird seit Kernel 2.0.36 (anno 1998) unterst�tzt und
kann auch Speichergr��en �ber 64 MB zuverl�ssig zur�ckliefern,
aktuelle BIOS (seit ca. 1999) bieten diese Funktion aber nicht mehr
an. Kernel 2.4 verwendet daher wie Windows int15/e820, womit das
Problem hoffentlich beseitigt ist. (Mittels fancy-memory-patch
<http://www.pell.portland.or.us/~orc/Memory/> kann man auch �lteren
Kerneln die neue BIOS-Funktion beibringen.)
int15/e801 und besonders int15/e820 melden nicht nur schlicht das
obere Ende des Hauptspeichers zur�ck, sondern k�nnen z.B. auch �ber
"L�cher" im Speicher (Memory Holes) und andere Dinge mehr informieren.
Eine Beispielausgabe von Kernel 2.4.x:
BIOS-provided physical RAM map:
BIOS-e820: 000000000009fc00 @ 0000000000000000 (usable)
BIOS-e820: 0000000000000400 @ 000000000009fc00 (usable)
BIOS-e820: 0000000000010000 @ 00000000000f0000 (reserved)
BIOS-e820: 0000000000010000 @ 00000000ffff0000 (reserved)
BIOS-e820: 0000000003f00000 @ 0000000000100000 (usable)

2.5 Warum zeigt Linux in /proc/cpuinfo an, im Rechner bef�nde sich ein
Pentium 75, obwohl ein Pentium 90/100/120/133/166/200/* eingebaut ist?

Das Kommando cat /proc/cpuinfo liefert bei allen normalen (d.h. nicht
MMX) Pentiums ab 75 MHz die folgende Ausgabe:
model : Pentium 75+
Das Pluszeichen hinter der 75 steht f�r oder h�her. Anhand der CPU-ID
kann man nur die alten 60/66 MHz-Typen von den moderneren 75-200
MHz-Versionen unterscheiden.
Bei MMX-Pentiums sieht Ausgabe so aus:
model name : Pentium MMX
Der Takt, f�r den ein konkreter Chip spezifiziert ist, l�sst sich �ber
das CPUID-Kommando leider nicht feststellen, so dass damit nur die
Chip-Familie angegeben werden kann. Ab Kernel 2.2 gibt es in
/proc/cpuinfo einen alternativen Eintrag: cpu MHz. Der dort angezeigte
Wert wird mit Hilfe eines CPU-internen Timers ermittelt und gibt die
tats�chliche Taktfrequenz (n�herungsweise) an. Der dazu verwendete
Timer ist jedoch nicht in allen CPU-Typen vorhanden, so dass diese
Funktion nicht bei allen Prozessoren zur Verf�gung steht.

2.6 Ich habe geh�rt, es gibt Linux auch auf anderen Plattformen wie
z.B. DEC Alpha, Sun SPARC, MIPS oder m68k. Kann ich meine
Linux-Programme auch auf diesen Plattformen ausf�hren?

Grunds�tzlich nein. Die verschiedenen Plattformen verwenden
unterschiedliche Prozessoren und sind daher nicht bin�rkompatibel. F�r
die Alphas gibt es eine Intel-Emulation, mit der auch Linux-Programme
f�r Intel-Prozessoren dort ausgef�hrt werden k�nnen, aber diese ist
wohl noch nicht vollkommen ausgereift.
Sofern zu einem Programm der Sourcecode vorhanden ist, stellt es
jedoch in der Regel kein Problem dar, ihn auf einer anderen Plattform
unter Linux zu kompilieren.
Die verschiedenen Linux/68k-Varianten sind untereinander
bin�rkompatibel, d.h. ein auf einem Amiga unter Linux/68k kompiliertes
Programm l�uft auch z.B. auf einem Atari TT unter Linux/68k und
umgekehrt.

2.7 Ich bekomme beim Compilieren die Meldung, es sei ein Signal 11
aufgetreten. Was bedeutet das?

Das weist h�ufig auf fehlerhafte Hardware hin (z.B. defekte oder zu
langsame Speicherchips). Zu Signal 11 gibt es eine ausf�hrliche FAQ
unter http://www.bitwizard.nl/sig11/.
Enth�lt der Rechner einen AMD K6 �lterer Bauart und mehr als 32MB RAM,
kann es durch einen Fehler im Prozessor zum Auftreten des Signal 11
kommen. Der Fehler wird u.a. durch einige im gcc vorkommende
Codesegmente ausgel�st (der K6 h�lt die Sequenz f�lschlicherweise f�r
selbstmodifizierenden Code und behandelt sie falsch). Ab der
Prozessorrevision B9732 (auf dem Prozessor aufgedruckt) ist der Fehler
behoben. AMD hat f�r die Prozessoren mit dem Fehler einen Umtausch
angeboten.

2.8 Wenn ich unter X arbeite, kommt es manchmal, besonders nach dem
Start von Netscape, zu einem seltsamen Effekt: ein oder mehrere
Fenster werden in Falschfarben dargestellt. Wenn ich den Mauszeiger
dann auf eines dieser Fenster bewege, stimmen die Farben in diesem
Fenster wieder, aber alles andere wird in Falschfarben dargestellt.
Woran liegt das?

Dieser Effekt tritt auf, wenn Programme mehr Farben benutzen m�chten,
als zur Verf�gung stehen. Wird der X-Server mit 8 Bit Farbtiefe
betrieben (die Normaleinstellung), stehen maximal 2 hoch 8 = 256
Farben gleichzeitig zur Verf�gung. Wenn bereits alle verf�gbaren 256
Farbt�pfe vergeben sind, kann ein Programm keine weiteren Farben mehr
f�r sich reservieren. Um dieses Problem zu umgehen, kann ein Programm
eine private Colormap anfordern. Dann erh�lt das Programm eine eigene
Farbpalette von 256 Farben nur f�r sich. Da aber tats�chlich nur 256
Farben gleichzeitig dargestellt werden k�nnen, muss, sobald ein
Programm bzw. dessen Fenster aktiviert wird, auf dessen Farbpalette
umgeschaltet werden, die sich von denen der anderen Programme
unterscheidet, so dass die Fenster der �brigen Programme in
Falschfarbendarstellung erscheinen.
Netscape reserviert sehr viele Farben f�r sich, so dass das Problem
h�ufig nach dem Start von Netscape auftritt.
L�sen l�sst sich das Problem durch Betrieb des X-Servers in einer
h�heren Farbtiefe (16 Bit/65536 Farben oder 24Bit/16,7 Millionen
Farben). Wer X auf der Kommandozeile startet, kann einen
entsprechenden Parameter �bergeben:
 * startx -- -bpp 16 (f�r 65536 Farben) oder
 * startx -- -bpp 24 (f�r 16,7 Mio. Farben).

Je nach Karte muss man statt -bpp 24 -bpp 32 angeben.
Ab XFree 3.2 kann auch durch den Parameter DefaultColorDepth
<Farbtiefe> in der XF86Config der X-Server standardm��ig in
entsprechender Farbtiefe (16/24/32 Bit) gestartet werden, so dass die
Kommandozeilenoption bei startx nicht mehr n�tig ist.
Leider werden nicht alle von XFree grunds�tzlich unterst�tzten Karten
auch in Farbtiefen �ber 8 Bit unterst�tzt. Im Zweifel helfen die
Manpages zu XFree oder Ausprobieren weiter. Wenn der X-Server eine
bestimmte Farbtiefe nicht unterst�tzt, gibt er beim Start eine
entsprechende Fehlermeldung aus.
Falls die eigene Karte nicht in mehr als 8 Bit Farbtiefe unterst�tzt
wird, l�sst sich das Problem bei Netscape durch die Option -no-install
umgehen. Mit diesem Parameter legt Netscape keine eigene Farbpalette
an, sondern versucht, mit den vorhandenen Farben auszukommen,
allerdings kann es dabei nat�rlich passieren, dass einzelne von einer
Webseite geforderte Farben dann nicht verf�gbar sind.

2.9 Warum funktionieren unter XFree bei 16Bit Farbtiefe (65535 Farben)
die h�heren Aufl�sungen nicht mehr, obwohl sie unter Windows mit der
gleichen Hardware m�glich sind?

Wenn XFree beim Start des X-Servers eine Meldung der Art
(--) S3: Clock for mode "1024x768" is too high for the configured
hardware.
Limit is 80.000 MHz
(--) S3: Removing mode "1024x768" from list of valid modes.
ausgibt, liegt es daran, dass nach der Spezifikation des
Grafikchip-Herstellers die maximale Pixelclock, d.h. die maximale
Taktrate, mit der der RAMDAC (der Teil der Grafikkarte, der f�r das
Auslesen der Pixeldaten und deren Umwandlung in ein Bildsignal
zust�ndig ist) betrieben werden darf, bei h�heren Farbtiefen als 8 Bit
begrenzt ist. So d�rfen beispielsweise die S3 Trio64-Chips bei 8 Bit
Farbtiefe mit 135 MHz Pixelclock betrieben werden, bei 16 Bit
Farbtiefe aber nur noch mit maximal 80 MHz.
In dem obenstehenden Beispiel ist f�r den Modus 1024x768 in der
XF86Config eine Pixelclock von mehr als 80 MHz eingetragen, was bei 16
Bit Farbtiefe das Limit �berschreitet, weshalb XFree den Modus nicht
zul�sst.
H�ufig halten die Windows-Treiber die Spezifikation des
Chipherstellers im Gegensatz zu XFree nicht ein, so dass sie auch in
16 Bit mehr als den eigentlich erlaubten Takt zulassen. Das
funktioniert in der Praxis zwar meistens, muss es aber nicht immer und
kann zum fr�hzeitigen Defekt der Grafikkarte f�hren, da der Chip bei
zu hohem Takt �berhitzt werden kann (die in W�rme umgesetzte
Verlustleistung steigt mit der Frequenz).
Ab XFree 3.3.1 gibt es eine Option, mit der man die maximale Taktrate,
die man seiner Grafikkarte in Abh�ngigkeit von der Farbtiefe zumuten
will, in der XF86Config einstellen kann. Die Benutzung erfolgt auf
eigene Gefahr. Wer die vorgesehenen Limits �berschreiten will, sollte
genau wissen, was er tut!
Im o.g. Beispiel (S3 Trio 64) l�sst sich bei 80MHz Pixelclock immer
noch ein 1024x768-VESA-Modus mit 70Hz Bildwiederholfrequenz nutzen.
Mit einer angepassten Modeline sind auch noch 75 oder 76 Hz m�glich.

2.10 Warum zeigt mein Rechner einen geringeren (h�heren) BogoMips-Wert
an als ein Rechner mit einem anderen Prozessor, obwohl mein Rechner
tats�chlich schneller (langsamer) ist?

Der BogoMips-Wert ist kein Ma� f�r die Geschwindigkeit des Rechners,
daher auch die Bezeichnung _Bogo_, das kommt vom engl. Wort bogus, was
unsinnig, falsch oder irref�hrend bedeutet. Der Wert ist vom
verwendeten Prozessortyp abh�ngig und zwischen verschiedenen
Prozessortypen nicht vergleichbar (beispielsweise liefert ein
486DX4-100 einen h�heren BogoMips-Wert als ein Pentium 100, obwohl der
Pentium deutlich schneller ist, noch extremer ist der Vergleich
zwischen einem AMD-K5 und einem Pentium). N�heres dazu ist im
BogoMips-Mini-HOWTO zu finden.

2.11 Welche Linux-Distribution ist die beste?

Es gibt keine beste Linuxdistribution, das ist eine Frage der
pers�nlichen Vorlieben. Die verschiedenen Distributionen haben
unterschiedliche Schwerpunkte, jeder muss f�r sich entscheiden, was
ihm besser gef�llt. H�ufig ist es sinnvoll, sich zumindest etwas an
dem zu orientieren, was Bekannte benutzen, da man so einfacher
Ansprechpartner bei Problemen findet, ohne dabei die Besonderheiten
verschiedener Distributionen beachten zu m�ssen, welche in manchen
F�llen f�r Einsteiger etwas verwirrend sein k�nnen. Die in Deutschland
am weitesten verbreiteten Distributionen d�rften nach den News zu
urteilen Debian, RedHat und Suse sein (Aufz�hlung in alphabetischer
Reihenfolge).
Im folgenden werden die Distributionen etwas genauer beschrieben.
Sollte eine Distribution dabei besser aussehen, ist das nicht
beabsichtigt.
 * Debian <http://www.de.debian.org/>. Diese Distribution ist daf�r
   bekannt, dass sie komplett von Freiwilligen entwickelt wird und
   keinerlei kommerzielle Interessen verfolgt. Im Gegensatz zu den
   von Unternehmen herausgebrachten Distributionen muss man sich
   deshalb bei Debian Support von Drittfirmen kaufen. Fr�her galt
   Debian als wenig Einsteigerfreundlich, das darf man aber
   inzwischen als Vergangenheit bezeichnen. Die Debian Distribution
   wird im Vergleich eher selten aktualisiert, daf�r sind die
   Versionen aber durch lange Tests als sehr ausgereift und sicher
   bekannt. Wichtig: Debian Benutzer sollten darauf achten, *immer*
   die stable (oder zumindest frozen) Version zu verwenden. testing
   und unstable k�nnen (und das kommt auch durchaus vor) jederzeit
   gravierende Fehler aufweisen, die Datenverluste o.�. nach sich
   ziehen.
   Debian benutzt ein eigenes Paketformat .deb
 * SuSE <http://www.suse.de/>. Bekannt geworden als erste "echte"
   deutsche Linuxdistribution wird SuSE oft fuer Einsteiger
   empfohlen. Diese Empfehlung kann man auch Aufgrund eines
   umfangreichen Handbuchs durchaus beibehalten; allerdings sind
   andere Distributionen inzwischen ebenso weit. Kauft man eine
   "echte" SuSE (und keine Evaluationsversion aus einer Zeitschrift
   o.ae.) bekommt man 60 Tage kostenlosen Support dazu.
   SuSE verwendet das RPM Paketformat und bringt quartalsweise neue
   Versionen heraus. Als einzige Distribution kann man SuSE auch auf
   DVD bekommen.
 * RedHat <http://www.redhat.de> TODO

2.12 Ich habe mir ein kleines Testprogramm compiliert, aber wenn ich
es aufrufe, passiert gar nichts. Warum?

Ein h�ufig unter Linux (und nat�rlich anderen Unix-Derivaten)
gemachter Fehler ist es, ein Programm test zu nennen. Es gibt ein
Systemkommando mit dem Namen test, das einen logischen Ausdruck
auswertet und mit dem man z.B. �berpr�fen kann, ob eine bestimmte
Datei existiert (und noch einiges mehr). Wenn man ein Programm test
nennt und es aufruft, wird der eingestellte Suchpfad (enthalten in der
Shellvariable PATH) von vorne nach hinten durchsucht, bis ein Programm
mit dem Namen test gefunden wird. Das Verzeichnis, in dem sich das
Systemkommando test befindet, steht in der PATH-Variable in der Regel
weiter vorne als das eigene Home- oder Arbeitsverzeichnis, so das
nicht das gerade selbst compilierte Programm ausgef�hrt wird, sondern
das System-test. Dieses erzeugt keine Ausgabe, sondern setzt, je nach
dem Ergebnis des als Parameter �bergebenen logischen Ausdrucks,
lediglich einen Fehlercode, den man in der Shell abfragen kann. Es
sieht also so aus, als ob das Programm nichts tut.
Bei manchen Shells ist test auch ein in die Shell integrierter Befehl,
so dass bei der Eingabe von test �berhaupt kein externes Programm
ausgef�hrt wird. Dies l�sst sich umgehen, indem das aufzurufende
Programm mit vollem Pfad (/foo/test) bzw. in dem entsprechenden
Verzeichnis mit ./test aufgerufen wird (vgl. auch den Punkt 2.15 der
FAQ).

2.13 Warum kann ich ein Programm als normaler User starten, aber nicht
als root?

Wenn das Programm im aktuellen Verzeichnis steht, ist es
wahrscheinlich so, dass der Suchpfad f�r den normalen Benutzer das
Verzeichnis ".", d.h. das jeweils aktuelle Verzeichnis, enth�lt, der
Suchpfad f�r root aus Sicherheitsgr�nden aber nicht. Unter Linux/Unix
ist es standardm��ig so, dass das aktuelle Verzeichnis NICHT im
Suchpfad steht, da man andernfalls sehr einfach ein trojanisches Pferd
mit einem gebr�uchlichen Namen irgendwo ablegen k�nnte und nur darauf
warten m�sste, dass root im entsprechenden Verzeichnis (versehentlich)
das Programm startet. Bsp: ein trojanisches Pferd mit dem Namen sl (ls
als Dreher) in /tmp. Sobald root in /tmp w�re und versehentlich sl
statt ls tippt, kann das trojanische Pferd alles tun, was es m�chte,
da es Root-Rechte hat, so z.B. irgendwo eine SUID-root-Shell anlegen
o.�.
M�chte man das Programm trotzdem starten, kann man es explizit mit
voller Pfadangabe aufrufen (/foo/bar/Programm) oder in Kurzform mit
/Programm, da der Punkt f�r das aktuelle Verzeichnis steht.

2.14 Unterst�tzt Linux FAT32 (das mit Win95b a.k.a. OSR2 eingef�hrte
neue Dateisystem)?

Ja, ab Kernel 2.0.35. F�r �ltere Kernelversionen gibt es entsprechende
Patches, jedoch ist es ratsam, statt der Verwendung des Patches auf
Kernel 2.0.35 oder neuer upzudaten.

2.15 Welche Libc-Version ist neuer: 5.4.4 oder 5.4.38?

Libc 5.4.38 ist neuer. Die verschiedenen Versionsteile bzw. minor
releases sind bei der libc immer durch Punkte getrennt, d.h. 38 ist
als achtunddrei�ig zu verstehen, nicht als drei acht.

2.16 Welchen Zweck hat die Datei /proc/kcore und warum belegt sie
soviel Platz auf meiner Platte?

Die Dateien in /proc sind nur virtuell, d.h. sie belegen keinen
Plattenplatz, auch wenn sie scheinbar eine L�nge haben. Der Inhalt der
Dateien in /proc wird vom Kernel bei Bedarf generiert. /proc/kcore ist
ein Abbild des Hauptspeichers, d.h. die Datei ist genauso gro�, wie
der vorhandenen Hauptspeicher (plus 4 kB).
Das Proc-Dateisystem hat den Zweck, den Zugriff auf
Systeminformationen mit normalen Dateioperationen zu erm�glichen, so
dass man sie z.B. leicht in Skripten verwenden kann.

2.17 StarOffice 3.1 ist installiert, wird aber beim Aufruf nicht
gefunden oder meldet, es k�nne eine Bibliothek nicht �ffnen.

Das StarOffice-Setup muss f�r jeden Benutzer einmal ausgef�hrt werden,
der genaue Aufruf ist in dem README des StarOffice-Paketes
beschrieben. Dabei werden im Homeverzeichnis des jeweiligen Benutzers
zwei Dateien .sd.sh und .sd.csh angelegt. Bei Verwendung der bash muss
sd.sh vor dem Start von StarOffice aufgerufen werden und zwar durch .
~/.sd.sh, bei der tcsh entsprechend .sd.csh mittels source ~/.sd.csh.

2.18 Warum habe ich bei StarOffice 3.1 englische Men�s, obwohl ich die
German-Pakete installiert habe?

StarOffice orientiert sich an den vorhandenen Einstellungen f�r die zu
verwendende Sprache. Mit export LANG=de in der bash (bzw. dauerhaft
durch Aufnahme in eines der Shell-Startupscripte) bietet SO auch
deutsche Men�s. Bei der tcsh erreicht man dies analog durch das
Kommando setenv LANG de.

2.19 Warum kann ich mich nicht als root �ber telnet einloggen?

Das ist ein Sicherheitsfeature. So wird verhindert, dass man direkt
mit einem Brute-Force-Attack versuchen kann, das Root-Passwort heraus-
zubekommen. Man muss sich als normaler User einloggen und dann mit su
-l Root-Rechte erlangen, wobei das Root-Passwort abgefragt wird. Ein
Eindringling muss somit mindestens zwei Passworte knacken, um root zu
werden. Sinnvollerweise ist das Root-Passwort dabei nat�rlich ein
anderes als das User-Passwort.
Immer daran denken: wer selbst (z.B. �ber PPP) ins Netz kommt,
erm�glicht damit auch Anderen, an den eigenen Rechner zu kommen.
Telnet hat dabei ein grunds�tzliches Sicherheitsproblem: es �bertr�gt
auch die Kennworte im Klartext und erm�glicht es dadurch einem
Angreifer, vergleichsweise einfach an Kennworte zu kommen. Es ist
daher durchaus lohnenswert, sich Gedanken �ber die Verwendung eines
verschl�sselnden Verfahrens zu machen, z.B. SSH o.�., wobei telnet
dann vollst�ndig deaktiviert werden kann. Mit OpenSSH
<http://www.openssh.com/> liegt inzwischen eine komplette freie
Implementierung des SSH-Protokolls vor. Sie wird inzwischen bei den
meisten Linuxdistributionen (bei Debian im Paket "ssh") mitgeliefert.

2.20 Warum kann ich meine CD nicht mehr aus meinem CD-Laufwerk nehmen?

Wenn eine CD mit dem Kommando mount in den Verzeichnisbaum eingebunden
ist (manche Distributionen machen das beim Booten automatisch, falls
eine CD eingelegt ist), ist der Auswurfknopf des Laufwerks gesperrt,
damit die CD nicht versehentlich entnommen werden kann. Dies hat
mehrere Gr�nde: Bei einem beschreibbaren Wechselmedium (MO, PD, ZIP
etc.) darf dieses erst entnommen werden, wenn alle Puffer auf das
Medium zur�ckgeschrieben wurden (Linux arbeitet mit Write-Cache, d.h.
Daten werden nicht immer sofort auf das Medium geschrieben, sondern
zun�chst nur im Hauptspeicher gesammelt und erst bei Bedarf auf das
Medium geschrieben). Erst nach dem Unmounten des Mediums (mit umount)
kann man sicher sein, dass die Daten auch wirklich geschrieben wurden,
so dass das System die vorherige Entnahme des Mediums verhindert.
Au�erdem wird so verhindert, dass einem anderen Prozess bzw. dessen
Benutzer, der noch Dateien auf dem Medium ge�ffnet hat, dieses
entzogen wird, was zu Programmfehlern und ggf. Datenverlust f�hren
w�rde. Wenn ein umount-Befehl ausgef�hrt wurde, kann man sicher sein,
dass keine Dateien auf dem Medium mehr ge�ffnet waren.
Der Befehl zum Unmounten lautet umount <Verzeichnis>, wobei
<Verzeichnis> dasjenige ist, in das die CD eingeklinkt wurde, in der
Regel /cdrom.
Einige �ltere CDROM-Laufwerke unterst�tzen die Verriegelung des
Auswurfknopfes nicht, dennoch sollte auch hier immer erst ein
umount-Kommando ausgef�hrt werden, bevor das Medium entnommen wird.

2.21 Warum kann ich keine ZIP-Disk mounten, obwohl der Kernel das
Laufwerk beim Booten ordnungsgem�� erkannt hat? Ich erhalte beim
Mountversuch lediglich die Meldung mount: wrong fs type, bad option,
bad superblock on /dev/hdc, or too many mounted file systems.

ZIP-Medien sind standardm��ig partitioniert wie eine Festplatte, d.h.
man muss beim Mounten die Partition und nicht nur das Ger�t angeben.
Gegeben sei ein ATAPI-ZIP als Master am sekund�ren Controller, also
w�re das ZIP-Laufwerk �ber /dev/hdc anzusprechen. Bei Medien von
Iomega ist die Partition an vierter Stelle in der Partitionstabelle
angelegt, d.h. der Mount-Befehl m�sste mount /dev/hdc4 /mnt lauten.
Bei Fremdherstellermedien kann die Partitionsnummer eine andere sein.

2.22 Was bedeutet die Meldung /dev/hdaX has reached maximal mount
count; check forced beim Booten?

Beim Booten wird normalerweise das Programm fsck (FileSystemChecK)
aufgerufen, welches �berpr�ft, ob die interne Struktur des
Dateisystems noch konsistent ist. Wenn Linux korrekt beendet wird und
die Platten sauber unmounted sind, wird auf der jeweiligen Partition
eine Markierung gesetzt, die alles ok besagt (Clean-Flag). Wenn diese
Markierung vorhanden ist, nimmt fsck beim n�chsten Aufruf keine
detaillierte �berpr�fung der Partition vor. Da sich eventuell aber
doch irgendwann ein Fehler eingeschlichen haben k�nnte, wird nach
einer gewissen Anzahl von Mountvorg�ngen (maximal mount count)
trotzdem eine Pr�fung durchgef�hrt, auch wenn die Markierung alles ok
signalisiert (daher die Meldung check *forced*). Die �berpr�fung kann
bei gro�en Partitionen mit vielen Dateien durchaus einige Minuten
dauern. Die Anzahl der Mountvorg�nge, nach denen zwangsweise ein
fsck-Lauf stattfindet, l�sst sich mit Hilfe des Programms tune2fs
einstellen.

2.23 Nach einer Weile funktioniert meine Maus unter X nicht mehr
richtig, ich kann keine Fenster mehr verschieben und auch (manche)
Kn�pfe nicht mehr bet�tigen. Woran liegt das?

Wahrscheinlich ist NumLock (Taste oben links am 10er-Tastenblock auf
der Tastatur) aktiviert. Unter X11 ist die NumLock-Taste (genau wie
Shift, Ctrl, Alt etc.) ein sogenannter Modifier-Key, d.h. eine Taste,
die einer anderen Taste eine andere Bedeutung verleiht. Eine Maustaste
ist auch eine Taste in diesem Sinne, so dass NumLock+Maustaste etwas
Anderes ist als Maustaste. Wenn ein Programm so geschrieben bzw.
konfiguriert ist, dass es bei Mausereignissen (z.B. Maustaste
gedr�ckt) die Modifier-Keys nicht ignoriert, tritt das oben
beschriebene Verhalten auf.
Beim Windowmanager FVWM2 kann man z.B. f�r die windowmanager-eigenen
Funktionen angeben, auf welche Modifier reagiert werden soll. N�here
Informationen dazu bietet die Manpage unter dem Schl�sselwort Key.

Es ist auch m�glich, das Problem zu umgehen indem man X so
konfiguriert, dass der 10er-Block auch ohne aktivierten NumLock Zahlen
produziert. Dazu muss man folgende Zeilen in ~/.xmodmap bzw.
/etc/X11/Xmodmap einf�gen:
! Nummerntastatur
keycode 90 = KP_0
keycode 91 = KP_Decimal
keycode 87 = KP_1
keycode 88 = KP_2
keycode 89 = KP_3
keycode 83 = KP_4
keycode 84 = KP_5
keycode 85 = KP_6
keycode 79 = KP_7
keycode 80 = KP_8
keycode 81 = KP_9
keycode 112 = KP_Divide
keycode 63 = KP_Multiply
keycode 82 = KP_Subtract
keycode 86 = KP_Add
-- AM

2.24 Ich benutze f�r meinen Internetzugang ISDN mit SyncPPP (ipppd)
und Dial-On-Demand. Das funktioniert auch, aber nur einmal. Sobald die
Verbindung abgebaut wurde, wird sie nicht automatisch wieder
aufgebaut.

Beim Abbau der Verbindung wird vom ipppd die Defaultroute auf das
ISDN-Interface gel�scht, so dass weitere IP-Pakete keinen neuen
Verbindungsaufbau triggern k�nnen, da sie mangels Route nicht auf das
ISDN-Interface geleitet werden. Abhilfe: in /etc/ppp/ip-down die
Defaultroute wieder auf das ISDN-Interface setzen. /etc/ppp/ip-down
wird vom ipppd nach dem Abbau der Verbindung automatisch ausgef�hrt.

2.25 Ich habe einen Kernel mit Unterst�tzung f�r APM (advanced power
management), aber es funktioniert nicht bzw. nicht korrekt.

Die APM-Funktionen arbeiten in der Regel nur, wenn im BIOS des
Rechners ebenfalls APM aktiviert wurde. Weitere Informationen zu APM
im Allgemeinen und auf Laptops im Besonderen finden sich im
Battery-Powered Mini-HOWTO, welches in den meisten Distributionen
irgendwo unterhalb des Verzeichnisses /usr/doc liegt, sowie auf der
Linux-Laptop-Page (vgl. Punkt 3.7 der FAQ).

2.26 Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren?

Es gibt dazu ein Programm im Alphastadium auf sunsite.unc.edu,
allerdings wird von der Benutzung regelm��ig abgeraten, sowohl wegen
der damit verbundenen Gefahren als auch aus grunds�tzlichen
Erw�gungen, welche ein Text von Kristian Koehntopp erkl�rt, zu finden
in der S.u.s.e-Support-Datenbank unter
http://sdb.suse.de/sdb/de/html/ext2frag.html.

2.27 In meiner Shell kann ich keine Umlaute eingeben und die Del/Entf-
Taste arbeitet nicht so, wie sie soll (das Zeichen unter dem Cursor
l�schen). Wie kann ich das �ndern?

Das l�sst sich (zumindest f�r die Standard-Shell unter Linux, die
bash) �ndern, in dem man in die Datei .inputrc im Homeverzeichnis die
folgenden Zeilen eintr�gt:
set meta-flag on
set convert-meta off
set output-meta on
\e[3~: delete-char

2.28 Warum kann ich ein RPM-Paket, das ich gerade mit rpm -i
foo-1.0-1.i386.rpm installiert habe, nicht mit rpm -e
foo-1.0-1.i386.rpm wieder deinstallieren? RPM meldet nur: package
foo-1.0-1.i386.rpm is not installed.

RPM unterscheidet zwischen dem Namen der Datei und dem Namen des
Paketes. Dies erm�glicht es z.B., ein RPM-Paket auch mit verk�rztem
Namen auf einer DOS-Diskette abzuspeichern und es trotzdem mit dem
korrekten Namen zu installieren. Der Name des Paketes ist in der Datei
abgelegt und kann mit rpm -qp foo-1.0-1.i386.rpm abgefragt werden. Im
vorgenannten Beispiel soll das Paket foo-1.0-1 hei�en, so dass die
Deinstallation einfach mittels rpm -e foo-1.0-1 oder auch mit der
Kurzform rpm -e foo (Weglassen der Versionsnummern) erfolgen kann.

2.29 Warum kann ich KDE nicht starten? Das Kommando startkde bringt
etliche Fehlermeldung der Art k*: cannot connect to X server.

KDE ist ein Desktop-Environment, d.h. es setzt auf einem laufenden
X-Server auf. Das Script startkde startet nicht den X-Server, sondern
lediglich die KDE-eigenen Programme.
Am einfachsten ist es, startkde in die Datei .xinitrc bzw. .xsession
im Homeverzeichnis einzutragen. Bei Distributionen, die beim Start von
X die Variable WINDOWMANAGER auswerten (z.B. Suse), gen�gt es, diese
auf startkde zu setzen, da diese Variable in .xinitrc bzw. .xsession
ausgewertet wird.

2.30 Wie kann ich auf der Kommandozeile (d.h. ohne X-basierte
Programme verwenden zu m�ssen) ftp �ber einen Proxy benutzen?

In diesem Fall bietet sich Lynx an. Lynx ist ein Webbrowser f�r die
Textkonsole, der auch ftp �ber ftp-f�hige http-Proxies beherrscht. Um
Lynx den passenden Proxy bekanntzumachen, muss man lediglich die
beiden Shell-Variablen http_proxy und ftp_proxy auf die URL des
jeweiligen Proxies setzen, z.B. so:
bash> export http_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/
bash> export ftp_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/
Alternativ kann man die Proxies f�r lynx auch in /etc/lynx.cfg setzen.
Eine andere M�glichkeit ist die Verwendung des Programms wget, das
entgegen seinem Namen nicht nur mit Web- sondern auch mit ftp-Servern
und entsprechenden Proxies umgehen kann.

2.31 Bei Anleitungen zur Netzwerkkonfiguration findet man h�ufig
Angaben wie 192.168.1.0/24. Was bedeutet das /24?

Es handelt sich hier um eine Kurzschreibweise der Netzmaske. Die Zahl
steht f�r die Anzahl der 1-Bits, die in der Netzmaske den Netzwerkteil
der davorstehenden Adresse angeben. In diesem Beispiel sind es 24
1-Bits, die Netzmaske ist also in bin�rer Schreibweise
11111111.11111111.11111111.00000000 bzw. dezimal 255.255.255.0.

2.32 Warum kann ich in Netscape 4 weder Mail- noch Newsserver angeben?
Netscape meldet nur Mail host foo is unknown, News host foo is unknown
bzw. <Protokoll> proxy foo is unknown.

Netscape 4 versucht offenbar, die eingegebenen Hostnamen sofort
aufzul�sen, um die IP-Adresse zu ermitteln, was im Offline-Betrieb
ohne Zugriff auf einen Nameserver in der Regel nicht m�glich ist und
zu der vorgenannten Fehlermeldung f�hrt. Die entsprechenden
Einstellungen m�ssen also entweder im Online-Betrieb vorgenommen
werden, oder die entsprechenden Hostnamen m�ssen zusammen mit ihren
IP-Adressen in /etc/hosts eingetragen werden, so dass auch im
Offline-Betrieb eine Namensaufl�sung m�glich ist. Alternativ kann man
in den Netscape-Preferences auch direkt die IP-Adresse des jeweiligen
Mail- bzw. Newsservers angeben.

2.33 Warum werden Textdateien im Querformat (jeweils 2 Seiten auf
einem A4-Blatt) gedruckt und wie kann man das �ndern?

Das ist abh�ngig von der Konfiguration des Druckerfilters. Bei
Systemen, die Apsfilter verwenden (z.B. SuSE), kann man das in der
Datei /etc/apsfilterrc konfigurieren. Dort gibt es einen Eintrag
FEATURE, bei dem die verschiedenen M�glichkeiten in den
Kommentarzeilen beschrieben sind.

2.34 Wie kann ich auf meine DOS-formatierten Disketten zugreifen?

Eine Diskette ist f�r Linux prinzipiell nichts anderes als jeder
andere Datentr�ger, d.h. man kann eine Diskette genauso mounten, wie
eine Festplattenpartiton. In diesem Fall muss nur der passende
Dateisystem-Typ angegeben werden, also z.B. so:
mount -t vfat /dev/fd0 /mnt/floppy.
Dabei steht vfat f�r lange Dateinamen in Windows95-Art und das
Verzeichnis /mnt/floppy muss existieren. Vor dem Entnehmen der
Diskette muss diese _unbedingt_ mittels umount /mnt/floppy wieder
unmounted werden, sonst kann es zu Datenverlusten kommen ! Da es doch
recht umst�ndlich ist, auf diese Art auf Disketten zuzugreifen, gibt
es die mtools. Das sind Befehle, die den wichtigsten DOS-Befehlen mit
einem vorangestellten m entsprechen, also z.B. mdir, mcopy, mtype etc.
Damit kann man, ohne die Diskette mounten zu m�ssen, z.B. eine Datei
von Diskette auf die Platte kopieren: mcopy A:foo.txt /tmp/.

2.35 Wie kann ich LILO wieder aus dem MBR entfernen?

Am einfachsten ist es, MS-DOS zu booten und fdisk /MBR aufzurufen.
Eine hinreichend neue DOS-Version vorausgesetzt, wird damit der MBR
mit dem Standard-Bootblock �berschrieben. Diese Funktion von fdisk ist
AFAIK nicht offiziell dokumentiert und funktioniert mit einigen
fdisk-Versionen nicht.
Soweit unter Linux ein Backup des Original-Bootblocks vorhanden ist,
kann dieser auch unter Linux wie im README zu lilo beschrieben per dd
wieder installiert werden.

2.36 Ich kann keinen Kernel mehr kompilieren: nach make zImage meldet
das System System is too big. Try using bzImage or modules.

Die Meldung besagt, dass das erzeugte Kernel-Image zu gro� ist. Bei
der traditionellen Methode der Kernelerzeugung darf der resultierende
Kernel maximal 512kB gro� sein, ist er gr��er, kann er von der
Initialisierungsroutine nicht mehr korrekt entpackt werden. Um dieses
Problem zu l�sen, gibt es zwei Alternativen: entweder man erzeugt mehr
Treiber als Module und verkleinert damit das erzeugte Kernel-Image
oder man verwendet statt make zImage (bzw. make zlilo oder make zdisk)
make bzImage (respektive bzlilo oder bzdisk). Dabei wird ein anderes
Speicherlayout verwendet, welches auch gr��ere Kernel-Images zul�sst.
Die Bezeichnung bzImage steht dabei f�r big zImage, hat also nichts
mit bzip2 zu tun. Heutzutage ist es weitgehend unproblematisch,
generell make bzImage statt make zImage zu verwenden, lediglich �ltere
LILO- und Loadlin-Versionen k�nnen damit nicht umgehen.

2.37 Wie kann ich auf meinen Streamer zugreifen?

H�ufig wird gefragt, wie denn ein Streamerband gemounted werden kann.
Die Antwort ist recht einfach: gar nicht (zumindest nicht unter
Linux).
Ein Streamer ist unter Linux ein sogenanntes Character-Device, d.h. es
gibt darauf kein Dateisystem, das man mounten k�nnte. Zum Schreiben
auf und zum Lesen vom Band verwendet man entsprechende Programme, z.B.
tar und cpio. F�r diese Programme ist ein Streamer eine Blackbox, d.h.
dass z.B. tar nicht wei�, an welche Stelle auf dem Band gerade
geschrieben wird und tar kann das Band auch nicht vor- oder
zur�ckspulen. F�r Bandoperationen (vor- oder zur�ckspulen, l�schen,
Suchen einer bestimmten Bandstelle, etc.) gibt es das Programm mt
(magnetic tape). F�r mt ist das Band wiederum eine Blackbox: mt kennt
nicht die Daten auf dem Band, es kennt aber z.B. die Position des
Bandes. Tar und mt erg�nzen sich daher.
Bei beiden Programmen muss man das zum Streamer geh�rende Device
angeben. Wie das Device hei�t, h�ngt von der Art des Streamers ab. Der
erste SCSI-Streamer im System hei�t /dev/st0, ein QIC-80- oder
Travan-Floppystreamer wird �ber /dev/ftape angesprochen und einer der
bisher noch recht seltenen ATAPI-Streamer hei�t z.B. /dev/hdb, d.h. er
erh�lt die Bezeichnung, die eine Festplatte an gleicher Stelle
erhalten w�rde. Bei den Device-Bezeichnungen muss noch eine wichtige
Unterscheidung getroffen werden: die bisherigen Beispiele sind
sogenannte rewinding devices, d.h. nach dem Ende jeder Schreib- oder
Leseoperation wird das Band automatisch an den Anfang zur�ckgespult,
so dass ein weiterer Schreibvorgang die vorhandenen Daten
�berschreiben w�rde. M�chte man, dass das Band nach dem Ende eines
Schreib- oder Lesevorgangs an der Stelle stehen bleibt, an der es
zuletzt war, muss als Device das entsprechende nonrewinding device
angegeben werden, also z.B. /dev/nst0 oder /dev/nftape.
Wie bekommt man jetzt die Daten aufs Band? Dazu ein Beispiel mit einem
SCSI-Streamer:
 * Zur�ckspulen des Bandes, falls noch nicht erfolgt:
   bash> mt -f /dev/st0 rewind
 * Sichern des Verzeichnisses /etc auf den Streamer:
   bash> cd /; tar -cvf /dev/st0 etc/
   Da als Device /dev/st0 angegeben ist, wird das Band anschlie�end
   automatisch zur�ckgespult.
 * Vergleich der geschriebenen Daten:
   bash> tar -dvf /dev/st0

Die Option -dv bei tar bewirkt, dass die jeweils gerade �berpr�fte
Datei auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Falls eine Abweichung
zwischen Band und Platte festgestellt wird, gibt tar eine
entsprechende Meldung aus.

2.38 Warum habe ich seit dem Update auf Kernel 2.2.x alle
Route-Eintr�ge doppelt?

Der Kernel setzt ab Version 2.2 beim ifconfig automatisch
Interface-Routen, �hnlich wie die BSD-Systeme das schon lange tun.
Distributionen, die nicht standardm��ig mit Kernel 2.2 ausgeliefert
werden, setzen in den Netzwerkkonfigurationsskripten die
Interface-Routen explizit, wie es bei Kernel 2.0.x erforderlich war,
so dass beim Betrieb mit Kernel 2.2 jede Interface-Route doppelt in
der Routingtabelle erscheint. Das hat keine sch�dlichen Auswirkungen,
es ist aber nat�rlich der �bersicht nicht gerade f�rderlich.

2.39 Was bedeutet die Meldung mount fs type devpts not supported by
Kernel?

Mit der glibc-2.1 wurden neue Pseudo-Terminals eingef�hrt, die sich am
Unix98-Standard orientieren und deshalb als Unix98-PTYs bezeichnet
werden. F�r deren Nutzung wurde ein zus�tzliches Pseudo-Filesystem,
devpts, geschaffen.
Daher muss f�r die Verwendung von Unix98-PTYs bei der
Kernelkonfiguration unter Character Devices der Punkt Unix98 PTY
Support und unter Filesystems der Punkt /dev/pts filesystem for Unix98
PTYs aktiviert sein.

2.40 Ich m�chte einen neuen Kernel compilieren, erhalte auf make
menuconfig aber nur die Meldung make: *** No rule to make target
`menuconfig'. Stop.

Das kann mehrere Ursachen haben. Die einfachste Variante: man befindet
sich nicht im Kernel-Source-Verzeichnis (im Normalfall
/usr/src/linux). Falls doch, ist kein Kernelsource installiert und
muss nachinstalliert werden. F�r Suse-Nutzer: anscheinend werden bei
Suse 6.2 die Kernelsourcen nicht mehr standardm��ig installiert,
sofern sie bei der Installation nicht explizit ausgew�hlt wurden.

2.41 Was hat es mit den 2.3.x-Kerneln auf sich? Sollte man von 2.2.x
updaten?

Alle Kernel mit einer ungeraden Minor-Nummer (die Nummer an zweiter
Stelle, also bei 2.3.x die 3) sind Entwickler-Kernel. Diese enthalten
experimentelle Funktionen, lassen sich eventuell gar nicht kompilieren
oder k�nnen im Extremfall auch Daten auf der Festplatte zerst�ren.
Daher sollte man diese Kernel nur verwenden, wenn man wirklich wei�,
was man tut. F�r den Normaluser sind Entwicklerkernel ungeeignet und
Beschwerden �ber Probleme mit Entwicklerkerneln werden in den
de.comp.os.unix.linux-Newsgroups im Regelfall ignoriert.

2.42 In /var/log/messages erscheint regelm��ig der Eintrag -- MARK --.
Was hat das zu bedeuten?

Mit diesem Eintrag zeigt der Syslogd, welcher f�r das Protokollieren
von Systemereignissen zust�ndig ist, an, dass er noch l�uft. Das
Zeitintervall zwischen den Eintr�gen l�sst sich beim Aufruf des
Syslogd mittels des Parameters -m Intervall einstellen bzw. mit dem
Intervall 0 ganz abschalten.
Einige Syslogd-Versionen unterdr�cken den Eintrag, wenn w�hrend des
Intervalls andere Ereignisse protokolliert wurden, so dass er nur
erscheint, wenn ansonsten keine Lebenszeichen des Syslogd sichtbar
w�ren.

2.43 Wie ist das mit den Locales?

Locales sind Konfigurationsdateien, die den Rechner an nationale
Gegebenheiten anpassen sollen. Dazu gibt es Dateien, die Informationen
�ber nationale oder regionale Besonderheiten enthalten, u.a. die
Sprache, das Zahlen-, das Datums- und das Zeitformat sowie den
verwendeten bzw. darstellbaren Zeichensatz. Sind die Locales
unvollst�ndig oder nicht richtig konfiguriert, werden sehr restriktive
Defaults verwendet, die z.B. nur die Anzeige von 7 bit us-ascii
Zeichen erlauben. Die Konfiguration, welche Locale-Einstellungen
verwendet werden sollen, erfolgt durch folgende Environmentvariablen.
Umgebungsvariablen setzt man entweder mit export VARIABLE=WERT (bash)
oder setenv VARIABLE WERT (tcsh).
1. $LC_ALL Diese Variable �berschreibt alle weiter unten erl�uterten.
   Deshalb sollte man sie tunlichst ungesetzt lassen, und die anderen
   Variablen verwenden.
2. $LC_CTYPE Diese Variable gibt an, welche Zeichen / welcher
   Zeichensatz auf dem aktuellen Terminal verwendet werden kann. Wenn
   diese Variable nicht korrekt gesetzt ist, geben viele Programme
   z.B. statt Umlauten nur Fragezeichen aus.
3. $LC_COLLATE Damit kann man die Sortierreihenfolge beeinflussen. Im
   Locale de_DE beispielsweise ist � gleichwertig zu a zu behandeln.
   (ab,�b,ac)
4. $LANG Der hier eingestellte Wert wird f�r die anderen LC-Variablen
   verwendet, sofern nicht diese selbst oder LC_ALL gesetzt sind.
   Einige wenige Programme wie man werten diese Variable auch direkt
   aus.
5. $LC_TIME Diese Variable gibt an, in welchen Formaten Datum und
   Zeit ausgegeben werden sollen.
6. $LC_NUMERIC Gibt an, wie Zahlen, die keine Geldbetr�ge sind,
   formatiert werden sollen. (z.B. '.' oder ',' als Dezimaltrenner)
7. $LC_MONETARY Das selbe wie vorhin, diesmal allerdings f�r
   Geldbetr�ge.
8. $LC_MESSAGES Gibt an, in welcher Sprache Programme ihre
   Nachrichten ausgeben sollen. Das hat nichts mit automatischer
   �bersetzung o.�. zu tun, sondern ein Programm muss f�r jede
   Sprache die es unterst�tzen soll, entsprechend vorgesehen sein.
   Deshalb werden durch setzen dieser Variable l�ngst nicht alle
   Nachrichten in Deutsch ausgegeben. Teilweise sind die
   �bersetzungen auch nicht sehr gelungen.

Ich pers�nlich setze nur LC_CTYPE, aber das ist eine Sache des pers.
Geschmacks.
F�r deutsche Einstellungen m�ssen die Variablen auf "de_DE" gesetzt
werden.
Anmerkung: Bei manchen Distributionen m�ssen die Locales selbst
kompiliert werden. Bei Debian (ab woody) m�ssen dazu die gewollten
Locales in /etc/locale.gen auskommentiert werden, und danach als root
das Programm localegen ausgef�hrt werden.

2.44 Wie [l�sche/verschiebe/bearbeite] ich Dateien, die mit -
beginnen?

Das h�ngt vom Programm ab. Oft zum Erfolg f�hrt, nach dem letzten
echten Parameter -- und dann den Dateinamen anzugeben. Also etwa so:
$ touch -file touch: invalid option -- i Try touch --help' for more
information. $ touch -- -file nikratio:~/foo$ ls -file $ rm -file rm:
invalid option -- l Try rm --help' for more information. $ rm -- -file
$ ls Eine weitere M�glichkeit ist, vor dem Dateinamen das Verzeichnis
einzugeben, also z.B. rm ./-file oder rm /home/me/-file. Wenn keine
anderen Dateien im aktuellen Verzeichnis sind, die bis auf das erste
Zeichen gleich geschrieben werden, kann man auch mit Wildcards
arbeiten: rm ?file

2.45 Wie kann ich unter Linux Divx-, wmf-, oder asf-Videos wiedergeben

xanim scheitert leider daran, avifile <http://divx.euro.ru/> l�st das
Problem.

2.46 Ich ben�tige die Datei foo.bar, welches Paket muss ich
installieren?

Das kommt auf die Distribution an:
 * Debian: Auf den CDs und dem ftp-Server befindet sich im
   Verzeichnis dists/$Version/ die Datei Contents-$arch.gz, die
   einfach mittels zgrep durchsucht werden kann.
   zgrep foo.bar /cdrom/dists/potato/Contents-i386.gz
   Alternativ kann man auch das Formular
   <http://packages.debian.org/> auf Debians WWW-Site verwenden.
 * Suse: YaST bietet die Funktion Paketauskunft.
 * RedHat: Installiert man das Paket rpmdb-redhat (ab RedHat Version
   6.2 enthalten), kann man mittels
   rpm -qf `rpm -qla --define '_dbpath
   /usr/lib/rpmdb/%{_arch}-%{_vendor}-%{_os}/redhat' |
   grep gesuchte.Datei` --define '_dbpath
   /usr/lib/rpmdb/%{_arch}-%{_vendor}-%{_os}/redhat'
   das entsprechende Paket finden.
 * Alternative f�r alle rpm-basierten Distributionen: Man erzeugt
   selbst eine Liste, indem man die Installations-CDs (DVD) der Reihe
   nach einlegt, mountet und anschlie�end
find /mnt/cdrom -type f -name "*.rpm" -print |
{ while read paketdatei ; do
  paket=`basename $paketdatei`
  rpm -qpl "$paketdatei" | sed -e "s/$/   $paket/"
  done
} >> ~/InhaltallerCDs
   aufruft. Jetzt kann man die Liste einfach mittels grep
   gesuchte.Datei ~/InhaltallerCDs durchsuchen.

2.47 Wieso bekomme ich die Fehlermeldung "Can't find X includes.
Please check your installation and add the correct paths", wenn ich
ein Programm compilieren will, das X benutzt?

Das liegt daran, dass du die zu X geh�renden Headerfiles nicht
installiert hast. Je nach Distribution hat das Paket, das diese
enth�lt, einen anderen Namen; bei Debian z.B. hei�t es "xlib6g-dev",
bei SuSE "xdevel" und bei RedHat "XFree86-devel".

2.48 Ich habe auf Kernel 2.4.x geupgradet und es werden keine Module
mehr geladen.

Die Probleme kommen vermutlich daher, dass sich das Layout der
Verzeichnisse in /lib/modules/<kernelversion> seit Kernel 2.2.x
ver�ndert hat. Mit diesem neuen Layout kommen die modutils erst seit
Version 2.4.0 zurecht; deine sind wahrscheinlich zu alt. Welche
Version bei Dir l�uft, kannst Du einfach durch eingabe von
/sbin/modprobe -V
herausfinden.
Um das Problem zu beheben, benutzt Du entweder ein von deinem
Distributor bereitgestelltes Paket oder beziehst die Sourcen von
ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/kernel/modutils/ und kompilierst
sie selber. Damit wirst du aber vermutlich nicht alle Probleme, die
mit einem neuen Kernel auf dich zukommen, geloest haben.
Sicherheitshalber solltest du Kernelquelltext/Documentation/Changes
lesen und �berpr�fen, ob du die erforderlichen Programme in den
n�tigen Versionen installiert hast.

2.49 Wie kann ich unter Linux mit Dateien gr��er 2 GB arbeiten?

Zuerst einmal m�ssen die Programme, welche mit Dateien > 2 GB arbeiten
sollen, andere Betriebssystemeaufrufe verwenden als bisher (Nat�rlich
kann man mit diesen trotzdem auch kleinere Dateien erzeugen), da der
Zeiger f�r die Dateiposition von 32 auf 64 Bit gestiegen ist. Dies ist
bei l�ngst noch nicht allen Programmen der Fall. Dann m�ssen Kernel
und glibc noch entsprechende Unterst�tzung anbieten. Auf einer 64-Bit
Maschine (z.B. Alphastation) ist das bereits der Fall. Auf 32 Bit
Maschinen wie i386 und PowerPC muss man dazu auf einen 2.4 Kernel
(oder einen 2.2 Kernel entsprechend patchen) und eine glibc > 2.1.3
umsteigen.
In Stichworten:
 * Kernel 2.4. (Oder einen 2.2er Kernel mit LFS-patch)
 * Glibc 2.1.3 oder glibc 2.2, die gegen die Header eines LFS-f�higen
   Kernels (s.o.) kompiliert ist.
 * Anwendungen, die LFS verwenden sollen, m�ssen entsprechend
   modifiziert worden sein
 * Ein Filesystem, das LFS unterst�tzt. Ext2, ReiserFS

Genauer steht das alles auf http://www.suse.de/~aj/linux_lfs.html.

2.50 Inzwischen ist Kernel 2.4 freigegeben worden, was muss ich beim
Upgrade von 2.2 beachten?

Ja, der neue Linux-Kernel ist da - aber langsam, es gibt einiges, was
vor einem Update zu bedenken ist:
 * Was versprichst du Dir von dem neuen Kernel konkret? Warum
   m�chtest du ihn einsetzen?
 * Bist du in der Lage herauszufinden, welche zus�tzlichen Programme
   oder neuen Programmversionen zu diesem Kernel ben�tigt werden?
   Lies Kernelquelltext/Documentation/Changes!
 * Bist du in der Lage, die geforderten Programm(versionen) zu finden
   und zu installieren?
 * Bedenke, dass die von den Distributoren �blicherweise
   standardm��ig verwendeten Kernel gepatcht sind und damit bestimmte
   zus�tzliche Funktionen haben, die du evtl. auch nutzt. Diese
   Funktionalit�ten sind mit dem neuen Kernel evtl. nicht mehr
   vorhanden.
 * Kernel 2.2.18 nimmt schon einige der Vorteile von 2.4 vorweg
   (brauchbarer USB-Support, abgesehen von Mass-Storage. NFS-Server
   und -Client sind auf dem Stand von 2.4), vielleicht kannst du dir
   das Upgrade auf 2.4 sparen und 2.2.18 verwenden.

Wenn du die ersten drei Fragen nicht wirklich sicher beantworten
kannst, solltest du auf ein Update so lange verzichten, bis der
Hersteller deiner Distribution ein entsprechendes Kernel-Package mit
den notwendigen Updates bereit h�lt. Die Wartezeit bis dahin kann man
sich mit der Lekt�re von
http://linuxtoday.com/news_story.php3?ltsn=2001-01-05-007-04-NW-LF-KN
bzw.
http://www.uwsg.indiana.edu/hypermail/linux/kernel/0101.0/1204.html
verk�rzen. ;-)

2.51 Wie kann ich mit einem Kommandozeilenprogramm Mails mit
MIME-Attachment verschicken?

 * mutt -a Datei -s "Anhang" email@adresse < /dev/null
 * mpack -s "Anhang" Datei email@adresse
 * nail -s "Anhang" -a Datei email@adresse < /dev/null
 * metasend -b -s "Anhang" -f Datei -t email@adresse -m
   application/octet-stream
 * uuenview -b -s "Anhang" -m email@adresse Datei

2.52 Ich habe RedHat 7.0 und kann keinen Kernel fehlerfrei
kompilieren.
Ich kann manche Programme unter RedHat 7.0 nicht kompilieren.
Unter RedHat 7.0 kompilierte Programme laufen nicht auf anderen
Distributionen.

Das liegt daran, das RedHat in 7.0 einen kaputten gcc mitliefert. Die
L�sung ist recht einfach, man muss nur das Paket kgcc installieren und
den beiligenden Anweisungen folgen, damit der Kernel mit diesem
Kompiler �bersetzt wird.
Linus Torvalds hat hierzu in
http://x58.deja.com/threadmsg_ct.xp?AN=705169495.1&mhitnum=1&CONTEXT=9
76973433.7
<http://x58.deja.com/threadmsg_ct.xp?AN=705169495.1&mhitnum=1&CONTEXT=
976973433.7> Stellung genommen. Er bezeichnet dort RedHat 7.0 als
"unusable as a development platform" (�bers: "unbenutzbar als
Entwicklungsplattform"). Weitere Statements dazu findet man unter
http://kt.linuxcare.com/kernel-traffic/kt20010101_100.epl#3
<http://kt.linuxcare.com/kernel-traffic/kt20010101_100.epl#3> und
http://kt.linuxcare.com/kernel-traffic/kt20010108_101.epl#1
<http://kt.linuxcare.com/kernel-traffic/kt20010108_101.epl#1>.
Andere Sourcen machen aber teilweise auch Probleme, so scheint es
nicht m�glich zu sein, die XFree-Sourcen oder TeX damit zu �bersetzen,
aber das ist nicht in allen F�llen zu 100% gesichert. Um auf der
sicheren Seite zu sein, sollte man auf jedenfall die Updates von
RedHat einspielen. Informationen hierzu findet man unter
http://www.redhat.com/support/docs/gotchas/7.0/gotchas-7.html
<http://www.redhat.com/support/docs/gotchas/7.0/gotchas-7.html>.

2.53 Ich habe einen neuen Kernel kompiliert, dieser bootet aber nicht,
sondern gibt die Fehlermeldung Kmod: failed to exec /sbin/modprobe -s
-k binfmt-464c, errno = 8 aus.

Du hast beim Konfigurieren des Kernels
Kernel support for ELF binaries
CONFIG_BINFMT_ELF
nicht ausgew�hlt. Diese Unterst�tzung f�r das unter Linux �bliche
Format von ausf�hrbaren Programmen und Bibliotheken muss fest im
Kernel einkompiliert sein und nicht als Modul, da insbesondere
modprobe und insmod, die f�r das Laden von Kernelmodulen n�tig sind,
im ELF-Format vorliegen.
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04.02.2001 dcoul-FAQ authors