Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!boulder!newsfeed.berkeley.edu!fu-berlin.de!news.cologne.de!excalibur.cologne.de!not-for-mail
From: [email protected] (Karsten Merker)
Newsgroups: de.comp.os.unix.linux.newusers,de.comp.os.unix.linux.misc,de.answers,news.answers
Subject: de.comp.os.unix.linux-FAQ [19.07.99]
Supersedes: <[email protected]>
Followup-To: poster
Date: 19 Jul 1999 22:33:00 +0200
Organization: Cologne Net e.V.
Lines: 1653
Sender: [email protected]
Approved: [email protected]
Message-ID: <[email protected]>
NNTP-Posting-Host: excalibur.cologne.de
Mime-Version: 1.0
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit
Summary: Frequently asked questions and answers from the de.comp.os.unix.linux.* newsgroups (in German language)
Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.os.unix.linux.misc:40237 de.answers:3570 news.answers:163071

Archive-name: de-linux/dcoul-faq
Posting-frequency: monthly
Last-modified: 1999-07-19

                      de.comp.os.unix.linux - FAQ
                         Stand: 19.07.1999
             Autor: Karsten Merker ([email protected])

Diese FAQ beinhaltet Antworten (oder Verweise auf die Antworten, soweit
sie hier den Rahmen sprengen wuerden) auf die in der de.comp.os.unix.linux-
Hierarchie und vorher in der de.comp.os.linux-Hierarchie am haeufigsten
gestellten Fragen.

Alle Angaben erfolgen ohne Gewaehr, da der Autor nicht alles selbst
ausprobieren kann; die hier gesammelten Informationen entstammen haeufig
den Artikeln der vorgenannten Newshierarchie und die Benutzung erfolgt auf
eigene Gefahr. Der Autor uebernimmt keinerlei Haftung fuer durch die
Verwendung von Informationen aus dieser FAQ eventuell auftretende
Schaeden, gleich welcher Art.

Mitteilungen ueber Fehler, Aenderungs- oder Ergaenzungswuensche
bitte ich per Mail an [email protected] zu senden.
WICHTIG: gemaess Paragraph 28 Abs. 3 BDSG ist die Weitergabe dieser Adresse
        in kommerziellen Adressensammlungen sowie deren Verwendung zum
        Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung
        ausdruecklich untersagt.
Kurz gesagt, ich will keinen Spam !

Bedanken moechte ich mich bei allen, die mir Aenderungs- und
Erweiterungsvorschlaege geschickt haben.

Haeufig werden Detailfragen gestellt, die zu speziell sind, um hier
alle aufgefuehrt zu werden oder die sich nur mit Kenntnis der vorhandenen
Hard- und Software sinnvoll beantworten lassen. Wenn eine Frage nicht
Bestandteil der FAQ ist und auch auf dem eigenen Newsserver nichts zu
dem gesuchten Thema zu finden ist, bietet es sich an, mit einer der
Suchmaschinen im Netz, wie z.B. www.deja.com, die Archive der
jeweiligen Newsgroup nach Stichworten zu durchsuchen, bevor man seine
Frage in den News stellt.

Die FAQ wird monatlich in den Newsgroups de.comp.os.unix.linux.newusers,
de.comp.os.unix.linux.misc und de.comp.os.unix.linux.infos sowie in
de.answers und news.answers gepostet und ist per FTP unter der URL
ftp://bolug.uni-bonn.de/faq/dcoul-faq zu beziehen.

Diese FAQ stellt ein urheberrechtlich geschuetztes Werk dar. Ihre
Verbreitung und Modifikation unterliegen den Regelungen der GNU General
Public License, Version 2 (Juni 1991), im Folgenden als GPL bezeichnet.
Fuer den Fall, dass Ihnen die GPL nicht bereits vorliegt, ist sie auf
Anfrage bei der Free Software Foundation, Inc., 59 Temple Place - Suite
330, Boston, MA 02111-1307, USA, in gedruckter oder elektronischer Form
sowie per ftp unter der URL ftp://bolug.uni-bonn.de/faq/COPYING in
elektronischer Form erhaeltlich. Falls diese FAQ in gedruckter Form oder
auf einem Datentraeger (z.B. CD-ROM) verbreitet werden soll, bitte ich um
kurze vorherige Ruecksprache, da ich sicher sein moechte, dass die jeweils
aktuelle Fassung verwendet wird (gegen ein kostenloses Belegexemplar
haette ich natuerlich auch nichts einzuwenden ;-).

-Karsten Merker ([email protected])

-----------------------------------------------------------------------------

Index:

0. "Warum Linux?" oder "Ist Linux das richtige fuer mich?"

1. Fragen zu ISPs, Mail, News und Mailboxnetzen (Fido/ZConnect)

1.1  Wie kann ich Mails und News offline lesen, also ohne dabei dauernd
     eine Verbindung zum Internet haben zu muessen ?

1.2  Gibt es fuer Linux ein Fido-Pointprogramm ?

1.3  Gibt es fuer Linux ein ZConnect-Pointprogramm ?

1.4  Kann ich CrossPoint unter Linux verwenden ?

1.5  Warum stellt mein Tin (Newsreader) statt Umlauten nur Fragezeichen dar ?

1.6  Wie kann ich mit Linux AOL benutzen ?

1.7  Wie kann ich mit Linux ueber T-Online ins Netz kommen ?

2. Allgemeine Linux-Fragen

2.1  Wo finde ich deutschsprachige Dokumentation zu Linux ?

2.2  Welche Buecher gibt es zu Linux ?

2.3  Ich habe Linux gerade erst hochgefahren und fast mein gesamter Speicher
     ist schon belegt. Verbraucht Linux soviel Speicher ?

2.4  Linux erkennt nur einen Teil meines Speichers. Wie kann ich das aendern?

2.5  Warum zeigt Linux in /proc/cpuinfo an, im Rechner befaende sich
     ein Pentium 75, obwohl ein Pentium 90/100/120/133/166/200 eingebaut
     ist ?

2.6  Ich habe gehoert, es gibt Linux auch auf anderen Plattformen wie z.B.
     DEC Alpha, Sun SPARC, MIPS oder m68k. Kann ich meine Linux-Programme
     auch auf diesen Plattformen ausfuehren ?

2.7  Ich bekomme beim Compilieren die Meldung, es sei ein "Signal 11"
     aufgetreten. Was bedeutet das ?

2.8  Wenn ich unter X arbeite, kommt es manchmal, besonders nach dem
     Start von Netscape, zu einem seltsamen Effekt: ein oder mehrere
     Fenster werden in Falschfarben dargestellt. Wenn ich den Mauszeiger
     dann auf eines dieser Fenster bewege, stimmen die Farben in diesem
     Fenster wieder, aber alles andere wird in Falschfarben dargestellt.
     Woran liegt das?

2.9  Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd ab, besonders, wenn ich
     Java-Applets ausfuehren moechte?

2.10 Warum kann ich aus Netscape 3 heraus auf einmal nicht mehr im
     Postscriptformat drucken ? Weder Ghostscript noch ein
     Postscriptdrucker akzeptieren die erzeugten Daten.

2.11 Warum funktionieren unter XFree bei 16Bit Farbtiefe (65535 Farben)
     die hoeheren Aufloesungen nicht mehr, obwohl sie unter Windows mit
     der gleichen Hardware moeglich sind?

2.12 Warum zeigt mein Rechner einen geringeren (hoeheren) BogoMips-Wert an
     als ein Rechner mit einem anderen Prozessor, obwohl mein Rechner
     tatsaechlich schneller (langsamer) ist?

2.13 Welche Linux-Distribution ist die beste ?

2.14 Ich habe mir ein kleines Testprogramm compiliert, aber wenn ich es
     aufrufe, passiert gar nichts. Warum ?

2.15 Warum kann ich ein Programm als "normaler" User starten, aber nicht
     als root ?

2.16 Unterstuetzt Linux FAT32 (das mit Win95b a.k.a. OSR2 eingefuehrte
     "neue" Dateisystem) ?

2.17 Welche Libc-Version ist neuer : 5.4.4 oder 5.4.38 ?

2.18 Welchen Zweck hat die Datei /proc/kcore und warum belegt sie
     soviel Platz auf meiner Platte ?

2.19 Ich moechte StarOffice 3.1 installieren, das Setup-Programm bricht
     aber immer mit einem Skript-Fehler in Zeile 1 ab.

2.20 StarOffice 3.1 ist installiert, wird aber beim Aufruf nicht gefunden
     oder meldet, es koenne eine Bibliothek nicht oeffnen.

2.21 Warum habe ich bei StarOffice 3.1 englische Menues, obwohl ich die
     "German"-Pakete installiert habe ?

2.22 Warum kann ich mich nicht als root ueber telnet einloggen ?

2.23 Warum kann ich meine CD nicht mehr aus meinem CD-Laufwerk nehmen ?

2.24 Warum kann ich keine ZIP-Disk mounten, obwohl der Kernel das
     Laufwerk beim Booten ordnungsgemaess erkannt hat ? Ich erhalte
     beim Mountversuch lediglich die Meldung "mount: wrong fs type,
     bad option, bad superblock on /dev/foo, or too many mounted file
     systems".

2.25 Was bedeutet die Meldung "/dev/hdaX has reached maximal mount
     count; check forced" beim Booten ?

2.26 Nach einer Weile funktioniert meine Maus unter X nicht mehr richtig,
     ich kann keine Fenster mehr verschieben und auch (manche) Knoepfe
     nicht mehr betaetigen. Woran liegt das ?

2.27 Ich benutze fuer meinen Internetzugang ISDN mit SyncPPP (ipppd) und
     Dial-On-Demand. Das funktioniert auch, aber nur einmal. Sobald die
     Verbindung abgebaut wurde, wird sie nicht automatisch wieder
     aufgebaut.

2.28 Ich habe einen Kernel mit Unterstuetzung fuer APM ("advanced power
     management"), aber es funktioniert nicht bzw. nicht korrekt.

2.29 Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren ?

2.30 In meiner Shell kann ich keine Umlaute eingeben und die "Del"/"Entf"-
     Taste arbeitet nicht so, wie sie soll (das Zeichen unter dem Cursor
     loeschen). Wie kann ich das aendern ?

2.31 Warum kann ich ein RPM-Paket, das ich gerade mit
     "rpm -i foo-1.0-1.i386.rpm" installiert habe, nicht mit
     "rpm -e foo-1.0-1.i386.rpm" wieder deinstalliern ?
     RPM meldet nur: "package foo-1.0-1.i386.rpm is not installed".

2.32 Warum kann ich KDE nicht starten ? Das Kommando "startkde" bringt
     etliche Fehlermeldung der Art "k*: cannot connect to X server".

2.33 Wie kann ich auf der Kommandozeile (d.h. ohne X-basierte Programme
     verwenden zu muessen) ftp ueber einen Proxy benutzen ?

2.34 Bei Anleitungen zur Netzwerkkonfiguration findet man haeufig Angaben
     wie 192.168.1.0/24. Was bedeutet das "/24"?

2.35 Warum kann ich in Netscape 4 weder Mail- noch Newsserver angeben?
     Netscape meldet nur 'Mail host "foo" is unknown' bzw.
     'News host "foo" is unknown'.

2.36 Warum werden Textdateien im Querformat (jeweils 2 Seiten auf einem
     A4-Blatt) gedruckt und wie kann man das aendern ?

2.37 Wie kann ich auf meine DOS-formatierten Disketten zugreifen ?

2.38 Wie kann ich LILO wieder aus dem MBR entfernen ?

2.39 Ich kann keinen Kernel mehr kompilieren: nach "make zImage" meldet
     das System "System is too big. Try using bzImage or modules."

2.40 Wie kann ich auf meinen Streamer zugreifen?

2.41 Warum habe ich seit dem Update auf Kernel 2.2.x alle Route-Eintraege
     doppelt?

3. Fragen zur Hardware

3.1  Funktioniert die Matrox Mystique unter Linux ?

3.2  Funktioniert die Matrox Mystique II unter Linux ?

3.3  Funktioniert die Matrox Millenium II unter Linux ?

3.4  Funktionieren Matrox-Grafikkarten mit dem G100/G200 unter Linux ?

3.5  Warum haengt sich XFree86 3.3.2 mit meiner Riva128-basierten
     Grafikkarte beim Starten mit einem schwarzen Bildschirm auf ?

3.6  Wird der Adaptec AHA 2940 U2W (AIC 7890) von Linux unterstuetzt?

3.7  Funktioniert Linux auf meinem Laptop ?

3.8  Wie bekomme ich X mit mehr als 320x200 Punkten auf meinem Notebook
     mit Neomagic-Chipsatz zum laufen ?

3.9  Funktionieren GDI-Drucker (auch als "WinPrinter" bezeichnet) unter
     Linux ?

3.10 Warum funktioniert mein internes Modem nicht unter Linux ?

3.11 Funktioniert das Parallelport-ZIP unter Linux ?

3.12 Funktionieren Parallelport-Streamer unter Linux ?

3.13 Kann ich mit meiner ISDN-Karte unter Linux Faxe empfangen ?

3.14 Funktioniert die Hauppage Win/TV PCI unter Linux ?

3.15 Warum funktionieren unter Linux zwar MO-Medien mit einer Kapazitaet
     von 230MB, nicht aber solche mit 640MB ?

3.16 Wenn ich ein externes SCSI-Geraet (z.B. einen Scanner) erst nach
     dem Booten einschalte, ist es nicht ansprechbar. Wie kann ich es
     trotzdem benutzen ?

3.17 Seit ich meinen Speicher aufgeruestet habe, ist Linux viel langsamer
     geworden. Unter DOS tritt der Effekt aber nicht auf. Woran liegt
     das ?

3.18 Welche CD-Brenner funktionieren unter Linux ?

3.19 Welchen Treiber muss ich bei der Kernelkonfiguration fuer eine
     NE2000-kompatible PCI-Ethernetkarte waehlen ?

3.20 Ich m�chte meinen Rechner ohne Tastatur und Monitor unter Linux
     (z.B. als Kommunikationsserver) betreiben. Wie geht das ?

3.21 Ich habe ein ATAPI-CDROM an den CDROM-Anschluss meiner Soundkarte
     angeschlossen, Linux erkennt es jedoch nicht.

3.22 Wie kann ich meine Festplatten nach einer gewissen Zeit der
     Inaktivitaet automatisch abschalten lassen (sog. "Spindown") ?

3.23 Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben ?

3.24 Ich moechte den bei meinem Scanner mitgelieferten SCSI-Hostadapter
     AVA 1505 oder 1502 unter Linux benutzen, finde jedoch keinen Treiber.

3.25 Welche Scanner funktionieren unter Linux ?

3.26 Wie kann man das "Rad" der "Scroll-Maeuse" unter Linux nutzen ?

3.27 Werden Grafikkarten mit i740-Chip unterstuetzt ?

3.28 Warum funktioniert meine ISDN-Karte nach dem Update auf Kernel
     2.0.36 nicht mehr so wie vorher ?

3.29 Warum ist nach dem Update auf Kernel 2.2 mein Drucker nicht mehr
     anprechbar ?

3.30 Unterstuetzt Linux USB-Geraete?

---------------------------------------------------------------------------

                  F A Q - frequently asked questions


--- 0. "Warum Linux?" oder "Ist Linux das richtige fuer mich?" ---

Haeufig taucht, gerade in de.comp.os.unix.linux.newusers, die Frage auf,
ob es sich lohnt, von einem anderen Betriebssystem auf Linux umzusteigen
oder ob man das besser lassen sollte. Dazu moechte ich mit freundlicher
Genehmigung des Autors hier auszugsweise einen Artikel von Bernhard Oemer
wiedergeben, den dieser mit der Msg-ID <[email protected]>
in de.comp.os.unix.linux.newusers gepostet hat und der IMHO eine recht
gute Zusammenfassung von Pro und Contra eines Umstieges darlegt:

-----8<----------8<----------8<----------8<----------8<----------8<-----
From: Bernhard Oemer <[email protected]>
Subject: Re: Warum Linux ?

> Hallo, ich, bisher Window'95 -Benutzer, m�chte mich verbessern und eventuell
> umsteigen. Bin allerdings kein Computerfreak, habe nur geringe bis keine
> Grundkenntnisse und w�rde trotzdem gerne wissen, ob was an Linux so toll ist

Also erstmal - never change a running system. Wenn Du (was ja vorkommen
soll) mit Win95 wirklich zufrieden bist, dann gibt es keinen Grund
umzusteigen. Ein Umstieg auf Linux (ohne jede Unixerfahrung) ist mit
einem erheblichen Lernaufwand verbunden, da Linux konzeptionell in
mehr als einer Hinsicht das diametrale Gegenteil von Win95 darstellt:

Transparenz vs. Black Box:

Linux ist ein offenes System, d.h. *alle* Systemparameter sind
zug"anglich, wichtige Ereignisse werden mitgelogt und umfangreiche
Diagnosem"oglichkeiten stehen zur Verf"ugung. Viele Win95 user haben
Schwierigkeiten, diese Informationen richtig zu verwenden, da sie
gewohnt sind, Programme als blackboxes zu betrachten und bei Problemen
gleich zum Holzhammer (Neuinstallation, Service-Pack einspielen)
greifen.

Konfigurierbarkeit vs. Plug'n'Play:

Linux ist als System auf maximale Konfigurierbarkeit und Flexibilit"at
ausgelegt, w"ahrend Windows oft die M"oglichkeiten des Useres
zugunsten einfacherer Bedienung und schnellerer Anfangserfolge
einschr"ankt.

M"achtigkeit vs. "Intuitiver" Bedienung:

Unix Programme sind i.a. auf effiziente Bedienung durch den erfahrenen
User und auf weitestgehende Automatisierbarkeit hin optimiert. Fast
kein Programm ist ohne vorheriges Studium der Doku benutzbar, viele
wichtige Progamme haben "uberhaupt kein graphisches Interface, sondern
sind nur via Kommandozeile zu bedienen.

Orthogonalit"at vs. Integration:

Mit ein Grund f"ur die hohe Stabilit"at von Linux ist das Prinzip der
Orthogonalit"at d.h. ein Programm erf"ullt genau einen Zweck.
W"ahrend z.B. Dein Outlook Express gleichzeitig Newsserver, NTA
(News Tranport agent) und Newsreader spielt, werden unter Unix f"ur
jede dieser Aufgaben spezialisierte (und austauschbare) Tools verwendet.
Die so gewonnene Flexibilit"at wird nat"urlich mit einem erh"ohtem
(einmaligen) Installationsaufwand bezahlt.

Multiuser vs. Singleuser:

Unix ist ein Multiuser/Multitasking OS. Das hei"st mehrere User
k"onnen das System gleichzeitig benutzen und werden durch System von
User- und Gruppenrechten voneinander abgeschirmt. Auch als einzelner
User kannst Du von der erh"ohten Sicherheit durch die strikte Trennung
von Administration und Benutzung profitieren, was allerdings (wie
jedes Sicherheitssystem) eine gewisse Disziplin erfordert.

Wenn Du Dich entscheiden solltest, auf Linux umzusteigen (auch ein
dual-boot Betrieb mit Windows ist m"ogl.), dann solltest Du Dir
jedenfalls ein Buch zulegen und mit einer mehrw"ochigen
Einarbeitungszeit rechnen, bis Du mit dem System halbwegs
zurechtkommst.
-----8<----------8<----------8<----------8<----------8<----------8<-----


An dieser Stelle sei mir noch ein Hinweis auf die Linux-Helper erlaubt. Es
handelt sich dabei um eine Gruppe von Linux-Anwendern, die bereit sind,
bei Problemen mit Linux auch einmal persoenlich vor Ort zu helfen, z.B.
gemeinsam mit einem Linux-Interessierten die Erstinstallation
durchzufuehren oder bei Problemen zu helfen, die sich in den Newsgroups
schlecht oder gar nicht loesen lassen. Wichtig ist, dass dies nicht als
kostenloses Supportforum zu verstehen ist, welches einen kommerziellen
Support ersetzen soll oder will, sondern als ein freiwilliges Angebot von
Leuten, die neben ihrem Hobby auch noch ein sogenanntes "real life" haben.
Etwas Eigeninitiative und die Bereitschaft, sich mit Linux auch
tatsaechlich auseinanderzusetzen und nicht nur passiv konsumieren zu
wollen, wird vorausgesetzt. Wer jetzt noch nicht abgeschreckt ist und ein
Problem hat, das wirklich der Vor-Ort-Hilfe bedarf, findet in den
Newsgroups de.comp.os.unix.linux.newusers und de.comp.os.unix.linux.misc
regelmaessig unter dem Subject "[LIST] Vor-Ort Hilfe fuer Linux-Anfaenger"
die aktuelle Liste der Helfer. Alternativ ist die Liste auch im WWW (incl.
Suchfunktion) unter der URL http://www.schnism.net/linux zu finden. Soweit
Ansprechpartener bei den auf der Liste am Ende angegebenen Linux-User-
Groups gesucht werden, bitte ich zu beachten, dass die angegebenen
Adressen Mailinglisten sind, die von teilweise mehreren hundert Personen
gelesen werden, so dass es ratsam ist, bei einer Anfrage kurz darauf
hinzuweisen, worum es geht und warum man sich an die Liste wendet, da
nicht unbedingt jeder Listenteilnehmer das Linux-Helper-Projekt kennt und
es sonst zu Irritationen kommen kann.


--- 1. Fragen zu Mail, News und Mailboxnetzen (Fido/ZConnect) ---


1.1  Wie kann ich Mails und News offline lesen, also ohne dabei dauernd eine
    Verbindung zum Internet haben zu muessen ?

    Zu den News gibt es eine sehr gute Schritt-fuer-Schritt-Anleitung von
    Markus Dickebohm, zu finden unter "http://www.uni-koeln.de/~acp66/", die
    die Einrichtung eines lokalen Newsservers (INN) beschreibt.
    Eine Alternative fuer einen kleinen Newsfeed bzw. den typischen
    Ein-Benutzer-Rechner ist Leafnode, zu finden unter
    http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/leafnode.html.
    Weitere Informationen zum Thema "Mails und News offline" finden sich
    unter http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~kania/mailnews.htm,
    http://home.netsurf.de/Dieter.Brueggemann/mail-news.html und
    http://www.bonn.linux.de/wissen/mailnews/.


1.2  Gibt es fuer Linux ein Fido-Pointprogramm ?

    Software zur Einrichtung eines Fido-Points gibt es per ftp auf
    ftp.gwdg.de unter /pub/linux/fido. Weitere Informationen befinden sich
    auf der Homepage von Roland Rosenfeld:
    http://www.rhein.de/~roland/FidoPnt/

    Wie mir mitgeteilt wurde, funktioniert die dort beschriebene
    Vorgehensweise allerdings nicht mehr mit der aktuellen Version von
    Fidogate, die Dokumentation von Fidogate wurde aber bezueglich der
    Einrichtung von Points ueberarbeitet.
    Alternativ gibt es ein fertiges Pointpaket per ftp von ftp.fido.de.
    Weitere Informationen zu FIDO unter Linux sind unter
    http://control.zcu.cz/flidr/ zu finden.


1.3  Gibt es fuer Linux ein ZConnect-Pointprogramm ?

    Nicht im herkoemmlichen Sinne, aber es gibt eine Gatewaysoftware, mit
    der ein ZConnect-System in einen ganz normalen News- und Mailserver
    eingebunden werden kann. Das Paket heisst "Unix-Connect" und ist auf
    ftp.foebud.org zu finden.
    Unix-Connect kann zusammen mit einem lokalen Newsserver (INN) auch als
    Point eingerichtet werden. Zur Einrichtung eines lokalen Newsservers
    verweise ich auf den Punkt 1.1.


1.4  Kann ich CrossPoint unter Linux verwenden ?

    Ja, CrossPoint laeuft im DOSEmu, zumindest mit analogen Modems.
    Bei einigen funktioniert es auch mit ISDN-Karten, jedoch scheint
    es dabei gelegentlich Probleme zu geben.


1.5  Warum stellt mein Tin (Newsreader) statt Umlauten nur Fragezeichen dar ?

    Im Tin-unoff/Tin-pre1.4 (das ist die heute gebraeuchliche Version, da
    der urspruengliche Tin AFAIK nicht mehr weiterentwickelt wird), ist eine
    Funktion enthalten, die ueberprueft, ob die in einem Artikel enthaltenen
    Zeichen auf dem System ueberhaupt dargestellt werden koennen. Dazu
    greift der Tin auf die "Locales" zurueck. Locales sind
    Konfigurationsdateien, die Informationen ueber nationale oder regionale
    Besonderheiten enthalten, u.a. die Sprache, das Zahlenformat (z.B. ob
    der Dezimaltrenner ein Punkt oder ein Komma ist), das Datums- und
    Zeitformat und den verwendeten bzw. darstellbaren Zeichensatz. Sind die
    Locales unvollstaendig oder nicht richtig konfiguriert, werden alle
    Nicht-7-Bit-ASCII-Zeichen (dazu gehoeren auch die Umlaute) vom Tin als
    nicht darstellbar gewertet und es wird ersatzweise ein Fragezeichen
    ausgegeben. Die Konfiguration, welche Locale-Einstellungen verwendet
    werden sollen, erfolgt ueber Environmentvariablen. Um die Darstellung
    der Umlaute zu erzielen, muss man mittels "export LC_CTYPE=de_DE" in
    der bash bzw. "setenv LC_CTYPE de_DE" in der (t)csh die Locales
    entsprechend konfigurieren.
    Fuehrt auch das nicht zum Erfolg, sind wahrscheinlich die Locale-Dateien
    unvollstaendig oder gar nicht installiert. In diesem Fall besteht (neben
    der Installation aktueller Locales) noch die Moeglichkeit, zur
    "brute force"-Methode zu greifen und den Tin aus den Sourcen mit der
    Option "--disable-locale" selbst zu compilieren. In diesem Fall werden
    die Locales voellig ignoriert und jedes Zeichen als darstellbar bewertet.


1.6  Wie kann ich mit Linux AOL benutzen ?

    Gar nicht. AOL verwendet ein proprietaeres Zugangsprotokoll und
    unterstuetzt weder PPP noch SLIP, so dass der Zugang zu AOL nur
    mittels der von AOL gelieferten Software moeglich ist, die nicht
    in einer Linux-Version zur Verfuegung steht.


1.7  Wie kann ich mit Linux ueber T-Online in Netz kommen ?

    Informationen zur Konfiguration des Systems zur Nutzung des
    T-Online-PPP-Zuganges finden sich unter
    http://home.t-online.de/home/albert.rommel/ppp.htm bzw.
    http://home.t-online.de/home/albert.rommel/linux-text.htm.



--- 2. Allgemeine Linux-Fragen ---

2.1  Wo finde ich deutschsprachige Dokumentation zu Linux ?

    Im "Deutschen Linux HOWTO Projekt" (DLHP). Die Texte sind unter

    http://www.tu-harburg.de/dlhp/ bzw.
    http://www.tu-harburg.de/dlhp/FTP/

    zu beziehen.

2.2  Welche Buecher gibt es zu Linux ?

    In de.etc.lists und maus.os.linux wird monatlich die "Deutsche Linux
    Buecherliste" gepostet, die alle aktuell erhaeltlichen Linux-Buecher
    enthalten sollte. Im Web ist sie unter
    http://www.infodrom.north.de/Linux/Buecher/ zu finden.


2.3  Ich habe Linux gerade erst hochgefahren und fast mein gesamter Speicher
    ist schon belegt. Verbraucht Linux soviel Speicher ?

    Linux versucht, den vorhandenen Speicher moeglichst effizient zu nutzen.
    Daher wird der von Programmen zur Zeit nicht benoetigte Speicher als
    Plattencache benutzt. Sobald ein Programm mehr Speicher anfordert, wird
    der Plattencache automatisch verkleinert und der freigewordene Speicher
    dem Programm zur Verfuegung gestellt. Es ist also vollkommen normal,
    dass der Speicher immer sehr voll zu sein scheint.


2.4  Linux erkennt nur einen Teil meines Speichers. Wie kann ich das aendern?

    Aeltere BIOS-Versionen koennen nur bis zu 64MB melden. Ist mehr
    Hauptspeicher vorhanden, muss man dies dem Kernel explizit mitteilen,
    in dem man beim Booten einen Kernelparameter uebergibt, bei 96MB z.B.
    "mem=96M". Wie Kernelparameter uebergeben werden, ist im
    BootPrompt-HOWTO beschrieben.
    Bei einigen Rechnern (scheinbar besonders haeufig bei alten Compaq-
    Modellen) tritt diese Problem schon bei weniger Speicher (z.B. mehr
    als 16MB) auf. Die Loesung ist jedoch auch hier die Uebergabe eines
    entsprechenden Kernel-Parameters. Ab Kernel-Version 2.0.36 wird auch
    Speicher ueber 64MB automatisch erkannt, soweit das BIOS diese
    Funktionalitaet unterstuetzt.


2.5  Warum zeigt Linux in /proc/cpuinfo an, im Rechner befaende sich
    ein Pentium 75, obwohl ein Pentium 90/100/120/133/166/200/* eingebaut
    ist ?

    Das Kommando "cat /proc/cpuinfo" liefert bei allen "normalen" Pentiums
    (MMX-Typen konnte ich noch nicht ausprobieren) ab 75 MHz die Ausgabe

    model           : Pentium 75+

    Das Pluszeichen hinter der 75 steht fuer "oder hoeher". Anhand der
    CPU-ID kann man nur die alten 60/66 MHz-Typen von den moderneren
    75-200 MHz-Versionen unterscheiden. Der Takt, fuer den ein konkreter
    Chip spezifiziert ist, laesst sich ueber das CPUID-Kommando leider nicht
    feststellen, so dass damit nur die Chip-Familie angegeben werden
    kann. Ab Kernel 2.2 gibt es in /proc/cpuinfo einen alternativen
    Eintrag: "cpu MHz". Der dort angezeigte Wert wird mit Hilfe eines
    CPU-internen Timers ermittelt und gibt die tatsaechliche Taktfrequenz
    (naeherungsweise) an. Der dazu verwendete Timer ist jedoch nicht in
    allen CPU-Typen vorhanden, so dass diese Funktion nicht bei allen
    Prozessoren zur Verfuegung steht.


2.6  Ich habe gehoert, es gibt Linux auch auf anderen Plattformen wie z.B.
    DEC Alpha, Sun SPARC, MIPS oder m68k. Kann ich meine Linux-Programme
    auch auf diesen Plattformen ausfuehren ?

    Grundaetzlich nein. Die verschiedenen Plattformen verwenden
    unterschiedliche Prozessoren und sind daher nicht binaerkompatibel. Fuer
    die Alphas gibt es eine Intel-Emulation, mit der auch Linux-Programme
    fuer Intel-Prozessoren dort ausgefuehrt werden koennen, aber diese
    ist wohl noch nicht vollkommen ausgereift.
    Sofern zu einem Programm der Sourcecode vorhanden ist, stellt es jedoch
    in der Regel kein Problem dar, ihn auf einer anderen Plattform unter
    Linux zu kompilieren.
    Die verschiedenen Linux/68k-Varianten sind untereinander binaerkompatibel,
    d.h. ein auf einem Amiga unter Linux/68k kompiliertes Programm laeuft auch
    z.B. auf einem Atari TT unter Linux/68k und umgekehrt.


2.7  Ich bekomme beim Compilieren die Meldung, es sei ein "Signal 11"
    aufgetreten. Was bedeutet das ?

    Das weist haeufig auf fehlerhafte Hardware hin (z.B. defekte oder zu
    langsame Speicherchips). Zu Signal 11 gibt es eine ausfuehrliche FAQ
    unter http://www.bitwizard.nl/sig11/.
    Enthaelt der Rechner einen AMD K6 aelterer Bauart und mehr als 32MB
    RAM, kann es durch einen Fehler im Prozessor zum Auftreten des Signal 11
    kommen. Der Fehler wird u.a. durch einige im gcc vorkommende
    Codesegmente ausgeloest (der K6 haelt die Sequenz faelschlicherweise
    fuer selbstmodifizierenden Code und behandelt sie falsch). Ab der
    Prozessorrevision B9732 (auf dem Prozessor aufgedruckt) ist der Fehler
    behoben. AMD hat fuer die Prozessoren mit dem Fehler einen Umtausch
    angeboten.


2.8  Wenn ich unter X arbeite, kommt es manchmal, besonders nach dem Start
    von Netscape, zu einem seltsamen Effekt: ein oder mehrere Fenster werden
    in Falschfarben dargestellt. Wenn ich den Mauszeiger dann auf eines
    dieser Fenster bewege, stimmen die Farben in diesem Fenster wieder,
    aber alles andere wird in Falschfarben dargestellt. Woran liegt das?

    Dieser Effekt tritt auf, wenn Programme mehr Farben benutzen moechten,
    als zur Verfuegung stehen. Wird der X-Server mit 8 Bit Farbtiefe
    betrieben (die Normaleinstellung), stehen maximal 2 hoch 8 = 256 Farben
    gleichzeitig zur Verfuegung. Wenn bereits alle verfuegbaren 256
    "Farbtoepfe" vergeben sind, kann ein Programm keine weiteren Farben mehr
    fuer sich reservieren. Um dieses Problem zu umgehen, kann ein Programm
    eine "private Colormap" anfordern. Dann erhaelt das Programm eine eigene
    Farbpalette von 256 Farben nur fuer sich. Da aber tatsaechlich nur 256
    Farben gleichzeitig dargestellt werden koennen, muss, sobald ein
    Programm bzw. dessen Fenster aktiviert wird, auf dessen Farbpalette
    umgeschaltet werden, die sich von denen der anderen Programme
    unterscheidet, so dass die Fenster der uebrigen Programme in
    Falschfarbendarstellung erscheinen.
    Netscape reserviert sehr viele Farben fuer sich, so dass das Problem
    haeufig nach dem Start von Netscape auftritt.

    Loesen laesst sich das Problem durch Betrieb des X-Servers in einer
    hoeheren Farbtiefe (16 Bit/65536 Farben oder 24Bit/16,7 Millionen
    Farben). Wer X auf der Kommandozeile startet, kann einen entsprechenden
    Parameter uebergeben: startx -- -bpp 16 (fuer 65536 Farben) oder
                          startx -- -bpp 24 (fuer 16,7 Mio. Farben).
    Je nach Karte muss man statt "-bpp 24" "-bpp 32" angeben.

    Ab XFree 3.2 kann auch durch den Parameter "DefaultColorDepth <Farbtiefe>"
    in der XF86Config der X-Server standardmaessig in entsprechender Farbtiefe
    (16/24/32 Bit) gestartet werden, so dass die Kommandozeilenoption bei
    startx nicht mehr noetig ist.

    Leider werden nicht alle von XFree grundsaetzlich unterstuetzten
    Karten auch in Farbtiefen ueber 8 Bit unterstuetzt.
    Im Zweifel helfen die Manpages zu XFree oder Ausprobieren weiter.
    Wenn der X-Server eine bestimmte Farbtiefe nicht unterstuetzt, gibt
    er beim Start eine entsprechende Fehlermeldung aus.

    Falls die eigene Karte nicht in mehr als 8 Bit Farbtiefe unterstuetzt
    wird, laesst sich das Problem bei Netscape durch die Option
    "-no-install" umgehen. Mit diesem Parameter legt Netscape keine
    eigene Farbpalette an, sondern versucht, mit den vorhandenen Farben
    auszukommen, allerdings kann es dabei natuerlich passieren, dass
    einzelne von einer Webseite geforderte Farben dann nicht verfuegbar
    sind.


2.9  Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd ab, besonders, wenn ich
    Java-Applets ausfuehren moechte?

    Netscape 3 ist mit sehr alten Linux-Libraries gelinkt und kommt mit
    einigen Neuerungen bzw. Fehlerkorrekturen in den neueren Libs nicht
    klar. Die Loesung des Problem ist, Netscape 3 mit den alten Libraries
    zu starten. Wie das im Detail funktioniert, ist im WWW unter
    http://members.ping.at/theofilu/netscape.html beschrieben.


2.10 Warum kann ich aus Netscape 3 heraus auf einmal nicht mehr im
    Postscriptformat drucken ? Weder Ghostscript noch ein
    Postscriptdrucker akzeptieren die erzeugten Daten.

    Vermutlich sind die Locales (vgl. den Punkt "Warum stellt mein Tin
    statt Umlauten nur Fragezeichen dar ?") auf ein Zahlenformat mit dem
    Komma als Dezimaltrenner eingestellt. Netscape 3 hat einen Fehler,
    der bewirkt, dass die Locale-Einstellung des Dezimaltrenners
    faelschlicherweise auch fuer die Erzeugung von Postscript-Kommandos
    (und den dazugehoerigen Koordinaten) verwendet wird. Postscript
    erfordert aber immer einen Punkt als Dezimaltrenner, so dass
    fehlerhafter Postscript-Code erzeugt wird.
    Abhilfe schafft, vor dem Starten von Netscape die entsprechene
    Locale-Einstellung mittels "export LC_NUMERIC=C" (bash) bzw. "setenv
    LC_NUMERIC C" (csh) auf "Standard" (d.h. Punkt als Dezimaltrenner) zu
    aendern. Man sollte nur daran denken, sie danach wieder auf den
    korrekten Wert zu setzen. Eine mit weniger Schreibaufwand verbundene
    Alternative dazu ist, Netscape mittels "LC_NUMERIC=C netscape" (bash)
    oder "env LC_NUMERIC=C netscape" (tcsh) aufzurufen. Auf Dauer laesst
    sich das Problem am einfachsten loesen, indem man die
    Environmentvariable LC_NUMERIC in einem kleinen Shell-Wrapper setzt,
    wie er im vorhergehenden Punkt ("Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd
    ab?") ohnehin verwendet wird.


2.11 Warum funktionieren unter XFree bei 16Bit Farbtiefe (65535 Farben)
    die hoeheren Aufloesungen nicht mehr, obwohl sie unter Windows mit
    der gleichen Hardware moeglich sind ?

    Wenn XFree beim Start des X-Servers eine Meldung der Art

    (--) S3: Clock for mode "1024x768" is too high for the configured
         hardware.
         Limit is  80.000 MHz
    (--) S3: Removing mode "1024x768" from list of valid modes.

    ausgibt, liegt es daran, dass nach der Spezifikation des
    Grafikchip-Herstellers die maximale "Pixelclock", d.h. die maximale
    Taktrate, mit der der RAMDAC (der Teil der Grafikkarte, der fuer das
    Auslesen der Pixeldaten und deren Umwandlung in ein Bildsignal
    zustaendig ist) betrieben werden darf, bei hoeheren Farbtiefen als
    8 Bit begrenzt ist. So duerfen beispielsweise die S3 Trio64-Chips
    bei 8 Bit Farbtiefe mit 135 MHz Pixelclock betrieben werden, bei 16 Bit
    Farbtiefe aber nur noch mit maximal 80 MHz.
    In dem obenstehenden Beispiel ist fuer den Modus "1024x768" in der
    XF86Config eine Pixelclock von mehr als 80 MHz eingetragen, was bei 16
    Bit Farbtiefe das Limit ueberschreitet, weshalb XFree den Modus nicht
    zulaesst.
    Haeufig halten die Windows-Treiber die Spezifikation des Chipherstellers
    im Gegensatz zu XFree nicht ein, so dass sie auch in 16 Bit mehr als den
    eigentlich erlaubten Takt zulassen. Das funktioniert in der Praxis zwar
    meistens, muss es aber nicht immer und kann zum fruehzeitigen Defekt der
    Grafikkarte fuehren, da der Chip bei zu hohem Takt ueberhitzt werden
    kann (die in Waerme umgesetzte Verlustleistung steigt mit der Frequenz).

    Ab XFree 3.3.1 gibt es eine Option, mit der man die maximale Taktrate,
    die man seiner Grafikkarte in Abhaengigkeit von der Farbtiefe
    zumuten will, in der XF86Config einstellen kann. Die Benutzung erfolgt
    auf eigene Gefahr. Wer die vorgesehenen Limits ueberschreiten will,
    sollte genau wissen, was er tut!

    Im o.g. Beispiel (S3 Trio 64) laesst sich bei 80MHz Pixelclock immer
    noch ein 1024x768-VESA-Modus mit 70Hz Bildwiederholfrequenz nutzen.
    Mit einer angepassten Modeline sind auch noch 75 oder 76 Hz moeglich.


2.12 Warum zeigt mein Rechner einen geringeren (hoeheren) BogoMips-Wert an
    als ein Rechner mit einem anderen Prozessor, obwohl mein Rechner
    tatsaechlich schneller (langsamer) ist?

    Der BogoMips-Wert ist kein Mass fuer die Geschwindigkeit des Rechners,
    daher auch die Bezeichnung _Bogo_, das kommt vom engl. Wort "bogus",
    was unsinnig, falsch oder irrefuehrend bedeutet. Der Wert ist vom
    verwendeten Prozessortyp abhaengig und zwischen verschiedenen
    Prozessortypen nicht vergleichbar (beispielsweise liefert ein
    486DX4-100 einen hoeheren BogoMips-Wert als ein Pentium 100, obwohl
    der Pentium deutlich schneller ist, noch extremer ist der Vergleich
    zwischen einem AMD-K5 und einem Pentium)


2.13 Welche Linux-Distribution ist die beste ?

    Es gibt keine "beste" Linuxdistribution, das ist eine Frage der
    persoenlichen Vorlieben. Die verschiedenen Distributionen haben
    unterschiedliche Schwerpunkte, jeder muss fuer sich entscheiden,
    was ihm besser gefaellt. Haeufig ist es sinnvoll, sich zumindest
    etwas an dem zu orientieren, was Bekannte benutzen, da man so
    einfacher Anprechpartner bei Problemen findet, ohne dabei die
    Besonderheiten verschiedener Distributionen beachten zu muessen,
    welche in manchen Faellen fuer Einsteiger etwas verwirrend sein
    koennen. Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Distributionen
    duerften nach den News zu urteilen Debian, RedHat und Suse
    sein (Aufzaehlung in alphabetischer Reihenfolge).


2.14 Ich habe mir ein kleines Testprogramm compiliert, aber wenn ich es
    aufrufe, passiert gar nichts. Warum ?

    Ein haeufig unter Linux (und natuerlich anderen Unix-Derivaten)
    gemachter Fehler ist es, ein Programm "test" zu nennen. Es gibt ein
    Systemkommando mit dem Namen "test", das einen logischen Ausdruck
    auswertet und mit dem man z.B. ueberpruefen kann, ob eine bestimmte
    Datei existiert (und noch einiges mehr). Wenn man ein Programm "test"
    nennt und es aufruft, wird der eingestellte Suchpfad (enthalten in der
    Shellvariable PATH) von vorne nach hinten durchsucht, bis ein
    Programm mit dem Namen "test" gefunden wird. Das Verzeichnis, in dem
    sich das Systemkommando "test" befindet, steht in der PATH-Variable in
    der Regel weiter vorne als das eigene Home- oder Arbeitsverzeichnis, so
    das nicht das gerade selbst compilierte Programm ausgefuehrt wird,
    sondern das System-"test". Dieses erzeugt keine Ausgabe, sondern setzt,
    je nach dem Ergebnis des als Parameter uebergebenen logischen
    Ausdrucks, lediglich einen Fehlercode, den man in der Shell abfragen
    kann. Es sieht also so aus, als ob das Programm nichts tut.
    Bei manchen Shells ist "test" auch ein in die Shell integrierter
    Befehl, so dass bei der Eingabe von "test" ueberhaupt kein externes
    Programm ausgefuehrt wird. Dies laesst sich umgehen, indem das
    aufzurufende Programm mit vollem Pfad ("/foo/test") bzw. in dem
    entsprechenden Verzeichnis mit "./test" aufgerufen wird (vgl. auch
    den Punkt 2.15 der FAQ).


2.15 Warum kann ich ein Programm als "normaler" User starten, aber nicht
    als root ?

    Wenn das Programm im aktuellen Verzeichnis steht, ist es warscheinlich
    so, dass der Suchpfad fuer den "normalen" Benutzer das Verzeichnis ".",
    d.h. das jeweils aktuelle Verzeichnis, enthaelt, der Suchpfad fuer
    root aus Sicherheitsgruenden aber nicht. Unter Linux/Unix ist es
    standardmaessig so, dass das aktuelle Verzeichnis NICHT im Suchpfad
    steht, da man andernfalls sehr einfach ein "trojanisches Pferd"
    mit einem gebraeuchlichen Namen irgendwo ablegen koennte und nur
    darauf warten muesste, dass root im entsprechenden Verzeichnis
    (versehentlich) das Programm startet. Bsp: ein trojanisches Pferd
    mit dem Namen "sl" (ls als "Dreher") in /tmp. Sobald root in /tmp
    waere und versehentlich "sl" statt "ls" tippt, kann das trojanische
    Pferd alles tun, was es moechte, da es Root-Rechte hat, so z.B.
    irgendwo eine SUID-root-Shell anlegen o.ae.
    Moechte man das Programm trotzdem starten, kann man es explizit mit
    voller Pfadangabe aufrufen ("/foo/bar/Programm") oder in Kurzform mit
    "./Programm", da der Punkt fuer das aktuelle Verzeichnis steht.


2.16 Unterstuetzt Linux FAT32 (das mit Win95b a.k.a. OSR2 eingefuehrte
    "neue" Dateisystem) ?

    Ja, ab Kernel 2.0.35. Fuer aeltere Kernelversionen gibt es
    entsprechende Patches, jedoch ist es ratsam, statt der Verwendung
    des Patches auf Kernel 2.0.35 oder neuer upzudaten.


2.17 Welche Libc-Version ist neuer: 5.4.4 oder 5.4.38 ?

    Libc 5.4.38 ist neuer. Die verschiedenen Versionsteile bzw.
    "minor releases" sind bei der libc immer durch Punkte getrennt,
    d.h. 38 ist als "achtunddreissig" zu verstehen, nicht als
    "drei acht".


2.18 Welchen Zweck hat die Datei /proc/kcore und warum belegt sie soviel
    Platz auf meiner Platte ?

    Die Dateien in /proc sind nur virtuell, d.h. sie belegen keinen
    Plattenplatz, auch wenn sie scheinbar eine Laenge haben. Der Inhalt
    der Dateien in /proc wird vom Kernel bei Bedarf generiert. /proc/kcore
    ist ein Abbild des Hauptspeichers, d.h. die Datei ist genauso gross,
    wie der vorhandenen Hauptspeicher (plus 4 kB).
    Das Proc-Dateisystem hat den Zweck, den Zugriff auf Systeminformationen
    mit "normalen" Dateioperationen zu ermoeglichen, so dass man sie z.B.
    leicht in Skripten verwenden kann.


2.19 Ich moechte StarOffice 3.1 installieren, das Setup-Programm bricht aber
    immer mit einem Skript-Fehler in Zeile 1 ab.

    Die vorhandene libc ist zu alt, StarOffice benoetigt mindestens
    libc 5.4.4.


2.20 StarOffice 3.1 ist installiert, wird aber beim Aufruf nicht gefunden
    oder meldet, es koenne eine Bibliothek nicht oeffnen.

    Das StarOffice-Setup muss fuer jeden Benutzer einmal ausgefuehrt werden,
    der genaue Aufruf ist in dem README des StarOffice-Paketes beschrieben.
    Dabei werden im Homeverzeichnis des jeweiligen Benutzers zwei
    Dateien ".sd.sh" und ".sd.csh" angelegt. Bei Verwendung der bash
    mu� ".sd.sh" vor dem Start von StarOffice aufgerufen werden und
    zwar durch ". ~/.sd.sh", bei der tcsh entsprechend ".sd.csh"
    mittels "source ~/.sd.csh".


2.21 Warum habe ich bei StarOffice 3.1 englische Menues, obwohl ich die
    "German"-Pakete installiert habe ?

    StarOffice orientiert sich an den vorhandenen Einstellungen fuer die zu
    verwendende Sprache. Mit "export LANG=de" in der bash (bzw. dauerhaft
    durch Aufnahme in eines der Shell-Startupscripte) bietet SO auch
    deutsche Menues. Bei der tcsh erreicht man dies analog durch das
    Kommando "setenv LANG de".


2.22 Warum kann ich mich nicht als root ueber telnet einloggen ?

    Das ist ein Sicherheitsfeature. So wird verhindert, dass man direkt
    mit einem Brute-Force-Attack versuchen kann, das Root-Passwort heraus-
    zubekommen. Man muss sich als normaler User einloggen und dann mit
    "su -l" Root-Rechte erlangen, wobei das Root-Passwort abgefragt wird.
    Ein Eindringling muss somit mindestens zwei Passworte knacken, um root
    zu werden. Sinnvollerweise ist das Root-Passwort dabei natuerlich ein
    anderes als das User-Passwort.
    Immer daran denken: wer selbst (z.B. ueber PPP) ins Netz kommt,
    ermoeglicht damit auch Anderen, an den eigenen Rechner zu kommen.


2.23 Warum kann ich meine CD nicht mehr aus meinem CD-Laufwerk nehmen ?

    Wenn eine CD mit dem Kommando "mount" in den Verzeichnisbaum eingebunden
    ist (manche Distributionen machen das beim Booten automatisch, falls
    eine CD eingelegt ist), ist der Auswurfknopf des Laufwerks gesperrt,
    damit die CD nicht versehentlich entnommen werden kann. Dies hat mehrere
    Gruende: Bei einem beschreibbaren Wechselmedium (MO, PD, ZIP etc.)
    darf dieses erst entnommen werden, wenn alle Puffer auf das Medium
    zurueckgeschrieben wurden (Linux arbeitet mit Write-Cache, d.h. Daten
    werden nicht immer sofort auf das Medium geschrieben, sondern zunaechst
    nur im Hauptspeicher gesammelt und erst bei Bedarf auf das Medium
    geschrieben). Erst nach dem Unmounten des Mediums (mit umount) kann man
    sicher sein, dass die Daten auch wirklich geschrieben wurden, so dass
    das System die vorherige Entnahme des Mediums verhindert.
    Ausserdem wird so verhindert, dass einem anderen Prozess bzw. dessen
    Benutzer, der noch Dateien auf dem Medium geoeffnet hat, dieses entzogen
    wird, was zu Programmfehlern und ggf. Datenverlust fuehren wuerde.
    Wenn ein umount-Befehl ausgefuehrt wurde, kann man sicher sein, dass
    keine Dateien auf dem Medium mehr geoeffnet waren.
    Der Befehl zum Unmounten lautet "umount <Verzeichnis>", wobei
    <Verzeichnis> dasjenige ist, in das die CD "eingeklinkt" wurde, in der
    Regel "/cdrom".
    Einige aeltere CDROM-Laufwerke unterstuetzen die Verriegelung des
    Auswurfknopfes nicht, dennoch sollte auch hier immer erst ein
    "umount"-Kommando ausgefuehrt werden, bevor das Medium entnommen wird.


2.24 Warum kann ich keine ZIP-Disk mounten, obwohl der Kernel das
    Laufwerk beim Booten ordnungsgemaess erkannt hat ? Ich erhalte
    beim Mountversuch lediglich die Meldung "mount: wrong fs type,
    bad option, bad superblock on /dev/hdc, or too many mounted file
    systems".

    ZIP-Medien sind standardmaessig partitioniert wie eine Festplatte,
    d.h. man muss beim Mounten die Partition und nicht nur das Geraet
    angeben. Gegeben sei ein ATAPI-ZIP als Master am sekundaeren
    Controller, also waere das ZIP-Laufwerk ueber /dev/hdc anzusprechen.
    Bei Medien von Iomega ist die Partition an vierter Stelle in der
    Partitionstabelle angelegt, d.h. der Mount-Befehl muesste
    mount /dev/hdc4 /mnt lauten. Bei Fremdherstellermedien kann die
    Partitionsnummer eine andere sein.


2.25 Was bedeutet die Meldung "/dev/hdaX has reached maximal mount count;
    check forced" beim Booten ?

    Beim Booten wird normalerweise das Programm fsck (FileSystemChecK)
    aufgerufen, welches ueberprueft, ob die interne Struktur des
    Dateisystems noch konsistent ist. Wenn Linux korrekt beendet wird und
    die Platten sauber "unmounted" sind, wird auf der jeweiligen
    Partition eine Markierung gesetzt, die "alles ok" besagt
    ("Clean-Flag"). Wenn diese Markierung vorhanden ist, nimmt fsck beim
    naechsten Aufruf keine detaillierte Ueberpruefung der Partition vor.
    Da sich eventuell aber doch irgendwann ein Fehler eingeschlichen
    haben koennte, wird nach einer gewissen Anzahl von Mountvorgaengen
    ("maximal mount count")  trotzdem eine Pruefung durchgefuehrt, auch
    wenn die Markierung "alles ok" signalisiert (daher die Meldung "check
    *forced*"). Die Ueberpruefung kann bei grossen Partitionen mit vielen
    Dateien durchaus einige Minuten dauern. Die Anzahl der Mountvorgaenge,
    nach denen zwangsweise ein fsck-Lauf stattfindet, laesst sich mit
    Hilfe des Programms tune2fs einstellen.


2.26 Nach einer Weile funktioniert meine Maus unter X nicht mehr richtig,
    ich kann keine Fenster mehr verschieben und auch (manche) Knoepfe
    nicht mehr betaetigen. Woran liegt das ?

    Wahrscheinlich ist NumLock (Taste oben links am 10er-Tastenblock auf
    der Tastatur) aktiviert. Unter X11 ist die NumLock-Taste (genau wie
    Shift, Ctrl, Alt etc.) ein sogenannter "Modifier-Key", d.h. eine Taste,
    die einer anderen Taste eine andere Bedeutung verleiht. Eine
    Maustaste ist auch eine "Taste" in diesem Sinne, so dass
    "NumLock+Maustaste" etwas Anderes ist als "Maustaste". Wenn ein
    Programm so geschrieben bzw. konfiguriert ist, dass es bei
    Mausereignissen (z.B. Maustaste gedrueckt) die Modifier-Keys nicht
    ignoriert, tritt das oben beschriebene Verhalten auf.
    Beim Windowmanager FVWM2 kann man z.B. fuer die windowmanager-eigenen
    Funktionen angeben, auf welche Modifier reagiert werden soll. Naehere
    Informationen dazu bietet die Manpage unter dem Schluesselwort "Key".


2.27 Ich benutze fuer meinen Internetzugang ISDN mit SyncPPP (ipppd) und
    Dial-On-Demand. Das funktioniert auch, aber nur einmal. Sobald die
    Verbindung abgebaut wurde, wird sie nicht automatisch wieder
    aufgebaut.

    Beim Abbau der Verbindung wird vom ipppd die Defaultroute auf das
    ISDN-Interface geloescht, so dass weitere IP-Pakete keinen neuen
    Verbindungsaufbau triggern koennen, da sie mangels Route nicht auf
    das ISDN-Interface geleitet werden. Abhilfe: in /etc/ppp/ip-down
    die Defaultroute wieder auf das ISDN-Interface setzen.
    /etc/ppp/ip-down wird vom ipppd nach dem Abbau der Verbindung
    automatisch ausgefuehrt.


2.28 Ich habe einen Kernel mit Unterstuetzung fuer APM ("advanced power
    management"), aber es funktioniert nicht bzw. nicht korrekt.

    Die APM-Funktionen arbeiten in der Regel nur, wenn im BIOS des
    Rechners ebenfalls APM aktiviert wurde. Weitere Informationen zu
    APM im Allgemeinen und auf Laptops im Besonderen finden sich
    im Battery-Powered Mini-HOWTO, welches in den meisten Distributionen
    irgendwo unterhalb des Verzeichnisses /usr/doc liegt, sowie auf der
    Linux-Laptop-Page (vgl. Punkt 3.7 der FAQ).


2.29 Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren ?

    Es gibt dazu ein Programm im Alphastadium auf sunsite.unc.edu,
    allerdings wird von der Benutzung regelmaessig abgeraten, sowohl
    wegen der damit verbundenen Gefahren als auch aus grundsaetzlichen
    Erwaegungen, welche ein Text von Kristian Koehntopp erklaert, zu
    finden in der S.u.s.e-Support-Datenbank unter
    http://www.suse.de/Support/sdb/ext2frag.html.


2.30 In meiner Shell kann ich keine Umlaute eingeben und die "Del"/"Entf"-
    Taste arbeitet nicht so, wie sie soll (das Zeichen unter dem Cursor
    loeschen). Wie kann ich das aendern ?

    Das laesst sich (zumindest fuer die Standard-Shell unter Linux, die
    bash) aendern, in dem man in die Datei .inputrc im Homeverzeichnis
    die folgenden Zeilen eintraegt:
    set meta-flag on
    set convert-meta off
    set output-meta on
    "\e[3~": delete-char


2.31 Warum kann ich ein RPM-Paket, das ich gerade mit
    "rpm -i foo-1.0-1.i386.rpm" installiert habe, nicht mit
    "rpm -e foo-1.0-1.i386.rpm" wieder deinstalliern ?
    RPM meldet nur: "package foo-1.0-1.i386.rpm is not installed".

    RPM unterscheidet zwischen dem Namen der Datei und dem Namen des
    Paketes. Dies ermoeglicht es z.B., ein RPM-Paket auch mit verkuerztem
    Namen auf einer DOS-Diskette abzuspeichern und es trotzdem mit dem
    korrekten Namen zu installieren. Der Name des Paketes ist in der Datei
    abgelegt und kann mit "rpm -qp foo-1.0-1.i386.rpm" abgefragt werden.
    Im vorgenannten Beispiel soll das Paket "foo-1.0-1" heissen, so dass
    die Deinstallation einfach mittels "rpm -e foo-1.0-1" oder auch mit
    der Kurzform "rpm -e foo" (Weglassen der Versionsnummern) erfolgen kann.


2.32 Warum kann ich KDE nicht starten ? Das Kommando "startkde" bringt
    etliche Fehlermeldung der Art "k*: cannot connect to X server".

    KDE ist ein "Desktop-Environment", d.h. es setzt auf einem laufenden
    X-Server auf. Das Script "startkde" startet nicht den X-Server,
    sondern lediglich die KDE-eigenen Programme.
    Am einfachsten ist es, "startkde" in die Datei .xinitrc bzw. .xsession
    im Homeverzeichnis einzutragen. Bei Distributionen, die beim Start
    von X die Variable "WINDOWMANAGER" auswerten (z.B. Suse), genuegt es,
    diese auf "startkde" zu setzen, da diese Variable in .xinitrc bzw.
    .xsession ausgewertet wird.


2.33 Wie kann ich auf der Kommandozeile (d.h. ohne X-basierte Programme
    verwenden zu muessen) ftp ueber einen Proxy benutzen ?

    In diesem Fall bietet sich Lynx an. Lynx ist ein Webbrowser fuer
    die Textkonsole, der auch ftp uber ftp-faehige http-Proxies beherrscht.
    Um Lynx den passenden Proxy bekanntzumachen, muss man lediglich die
    beiden Shell-Variablen http_proxy und ftp_proxy auf die URL des
    jeweiligen Proxies setzen, z.B. so:
    bash> export http_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/
    bash> export ftp_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/
    Alternativ kann man die Proxies fuer lynx auch in /etc/lynx.cfg
    setzen.
    Eine andere Moeglichkeit ist die Verwendung des Programms wget, das
    entgegen seinem Namen nicht nur mit Web- sondern auch mit ftp-Servern
    und entsprechenden Proxies umgehen kann.


2.34 Bei Anleitungen zur Netzwerkkonfiguration findet man haeufig Angaben
    wie 192.168.1.0/24. Was bedeutet das "/24"?

    Es handelt sich hier um eine Kurzschreibweise der Netzmaske. Die Zahl
    steht fuer die Anzahl der 1-Bits, die in der Netzmaske den Netzwerkteil
    der davorstehenden Adresse angeben. In diesem Beispiel sind es 24
    1-Bits, die Netzmaske ist also in binaerer Schreibweise
    11111111.11111111.11111111.00000000 bzw. dezimal 255.255.255.0.


2.35 Warum kann ich in Netscape 4 weder Mail- noch Newsserver angeben?
    Netscape meldet nur 'Mail host "foo" is unknown', 'News host "foo"
    is unknown' bzw. '<Protokoll> proxy "foo" is unknown'.

    Netscape 4 versucht offenbar, die eingegebenen Hostnamen sofort
    aufzuloesen, um die IP-Adresse zu ermitteln, was im Offline-Betrieb
    ohne Zugriff auf einen Nameserver in der Regel nicht moeglich ist
    und zu der vorgenannten Fehlermeldung fuehrt. Die entsprechenden
    Einstellungen muessen also entweder im Online-Betrieb vorgenommen
    werden, oder die entsprechenden Hostnamen muessen zusammen mit
    ihren IP-Adressen in /etc/hosts eingetragen werden, so dass auch
    im Offline-Betrieb eine Namensaufloesung moeglich ist. Alternativ
    kann man in den Netscape-Preferences auch direkt die IP-Adresse
    des jeweiligen Mail- bzw. Newsservers angeben.


2.36 Warum werden Textdateien im Querformat (jeweils 2 Seiten auf einem
    A4-Blatt) gedruckt und wie kann man das aendern?

    Das ist abhaengig von der Konfiguration des Druckerfilters. Bei
    Systemen, die Apsfilter verwenden (z.B. SuSE), kann man das in
    der Datei /etc/apsfilterrc konfigurieren. Dort gibt es einen
    Eintrag "FEATURE", bei dem die verschiedenen Moeglichkeiten
    in den Kommentarzeilen beschrieben sind.


2.37 Wie kann ich auf meine DOS-formatierten Disketten zugreifen?

    Eine Diskette ist fuer Linux prinzipiell nichts anderes als jeder
    andere Datentraeger, d.h. man kann eine Diskette genauso mounten, wie
    eine Festplattenpartiton. In diesem Fall muss nur der passende
    Dateisystem-Typ angegeben werden, also z.B. so:
    mount -t vfat /dev/fd0 /mnt/floppy.
    Dabei steht vfat fuer lange Dateinamen in Windows95-Art und das
    Verzeichnis /mnt/floppy muss existieren. Vor dem Entnehmen der
    Diskette muss diese _unbedingt_ mittels "umount /mnt/floppy"
    wieder unmounted werden, sonst kann es zu Datenverlusten kommen !
    Da es doch recht umstaendlich ist, auf diese Art auf Disketten
    zuzugreifen, gibt es die mtools. Das sind Befehle, die den
    wichtigsten DOS-Befehlen mit einem vorangestellten "m" entsprechen,
    also z.B. mdir, mcopy, mtype etc. Damit kann man, ohne die Diskette
    mounten zu muessen, z.B. eine Datei von Diskette auf die Platte
    kopieren: "mcopy A:foo.txt /tmp/".


2.38 Wie kann ich LILO wieder aus dem MBR entfernen ?

    Am einfachsten ist es, MS-DOS zu booten und "fdisk /MBR" aufzurufen.
    Eine hinreichend neue DOS-Version vorausgesetzt, wird damit der MBR
    mit dem Standard-Bootblock ueberschrieben. Diese Funktion von
    fdisk ist AFAIK nicht offiziell dokumentiert und funktioniert mit
    einigen fdisk-Versionen nicht.
    Soweit unter Linux ein Backup des Original-Bootblocks vorhanden ist,
    kann dieser auch unter Linux wie im README zu lilo beschrieben per
    dd wieder installiert werden.


2.39 Ich kann keinen Kernel mehr kompilieren: nach "make zImage" meldet
     das System "System is too big. Try using bzImage or modules."

     Die Meldung besagt, dass das erzeugte Kernel-Image zu gross ist.
     Bei der traditionellen Methode der Kernelerzeugung darf der
     resultierende Kernel maximal 512kB gross sein, ist er groesser,
     kann er von der Initialisierungsroutine nicht mehr korrekt entpackt
     werden. Um dieses Problem zu loesen, gibt es zwei Alternativen:
     entweder man erzeugt mehr Treiber als Module und verkleinert damit
     das erzeugte Kernel-Image oder man verwendet statt "make zImage"
     (bzw. "make zlilo" oder "make zdisk") "make bzImage" (respektive
     bzlilo oder bzdisk). Dabei wird ein anderes Speicherlayout
     verwendet, welches auch groessere Kernel-Images zulaesst. Die
     Bezeichnung "bzImage" steht dabei fuer "big zImage", hat also nichts
     mit bzip2 zu tun. Heutzutage ist es weitgehend unproblematisch,
     generell "make bzImage" statt "make zImage" zu verwenden, lediglich
     aeltere LILO- und Loadlin-Versionen koennen damit nicht umgehen.


2.40 Wie kann ich auf meinen Streamer zugreifen?

     Haeufig wird gefragt, wie denn ein Streamerband gemounted werden
     kann. Die Antwort ist recht einfach: gar nicht (zumindest nicht
     unter Linux).
     Ein Streamer ist unter Linux ein sogenanntes Character-Device,
     d.h. es gibt darauf kein Dateisystem, das man mounten koennte.
     Zum Schreiben auf und zum Lesen vom Band verwendet man entsprechende
     Programme, z.B. tar und cpio. Fuer diese Programme ist ein Streamer
     eine "Blackbox", d.h. dass z.B. tar nicht weiss, an welche Stelle
     auf dem Band gerade geschrieben wird und tar kann das Band auch
     nicht vor- oder zurueckspulen. Fuer Bandoperationen (vor- oder
     zurueckspulen, loeschen, Suchen einer bestimmten Bandstelle, etc.)
     gibt es das Programm "mt" (magnetic tape). Fuer mt ist das Band
     wiederum eine Blackbox: mt kennt nicht die Daten auf dem Band, es
     kennt aber z.B. die Position des Bandes. Tar und mt ergaenzen sich
     daher.
     Bei beiden Programmen muss man das zum Streamer gehoerende Device
     angeben. Wie das Device heisst, haengt von der Art des Streamers ab.
     Der erste SCSI-Streamer im System heisst /dev/st0, ein QIC-80- oder
     Travan-Floppystreamer wird ueber /dev/ftape angesprochen und einer
     der bisher noch recht seltenen ATAPI-Streamer heisst z.B. /dev/hdb,
     d.h. er erhaelt die Bezeichnung, die eine Festplatte an gleicher
     Stelle erhalten wuerde. Bei den Device-Bezeichnungen muss noch eine
     wichtige Unterscheidung getroffen werden: die bisherigen Beispiele
     sind sogenannte "rewinding devices", d.h. nach dem Ende jeder
     Schreib- oder Leseoperation wird das Band automatisch an den Anfang
     zurueckgespult, so dass ein weiterer Schreibvorgang die vorhandenen
     Daten ueberschreiben wuerde. Moechte man, dass das Band nach dem
     Ende eines Schreib- oder Lesevorgangs an der Stelle stehen bleibt,
     an der es zuletzt war, muss als Device das entsprechende
     "nonrewinding device" angegeben werden, also z.B. /dev/nst0 oder
     /dev/nftape.

     Wie bekommt man jetzt die Daten aufs Band? Dazu ein Beispiel mit
     einem SCSI-Streamer:
     - Zurueckspulen des Bandes, falls noch nicht erfolgt:
       bash> mt -f /dev/st0 rewind

     - Sichern des Verzeichnisses /etc auf den Streamer:
       bash> cd /; tar -cvf /dev/st0 etc/
       Da als Device /dev/st0 angegeben ist, wird das Band anschliessend
       automatisch zurueckgespult.

     - Vergleich der geschriebenen Daten:
       bash> tar -dvf /dev/st0
       Die Option "-dv" bei tar bewirkt, dass die jeweils gerade
       ueberpruefte Datei auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Falls eine
       Abweichung zwischen Band und Platte festgestellt wird, gibt tar
       eine entsprechende Meldung aus.


2.41   Warum habe ich seit dem Update auf Kernel 2.2.x alle
       Route-Eintraege doppelt?

       Der Kernel setzt ab Version 2.2 beim "ifconfig" automatisch
       Interface-Routen, aehnlich wie die BSD-Systeme das schon
       lange tun. Distributionen, die nicht standardmaessig mit Kernel
       2.2 ausgeliefert werden, setzen in den
       Netzwerkkonfigurationsskripten die Interface-Routen explizit, wie
       es bei Kernel 2.0.x erforderlich war, so da� beim Betrieb mit
       Kernel 2.2 jede Interface-Route doppelt in der Routingtabelle
       erscheint. Das hat keine schaedlichen Auswirkungen, es ist aber
       natuerlich der Uebersicht nicht gerade foerderlich.


--- 3. Fragen zur Hardware ---


3.1  Funktioniert die Matrox Mystique unter Linux ?

    Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Mystique erstmals
    in Version 3.3.


3.2  Funktioniert die Matrox Mystique II unter Linux ?

    Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Mystique II erstmals
    in Version 3.3.1.


3.3  Funktioniert die Matrox Millennium II unter Linux ?

    Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Millenium II
    erstmals in Version 3.3.1.


3.4  Funktionieren Matrox-Grafikkarten mit dem G100/G200 unter Linux ?

    Ab XFree86 3.3.3.1 sind die PCI-G100/G200 laut der XFree86-Homepage
    "fully supported".


3.5  Warum haengt sich XFree86 3.3.2 mit meiner Riva128-basierten
    Grafikkarte beim Starten mit einem schwarzen Bildschirm auf ?

    Der SVGA-Server aus XFree86 3.3.2 funktioniert mit Karten dieses
    Typs nur, wenn die Grafikkarte vom BIOS exclusiv einen eigenen
    Interrupt zugewiesen bekommt. Dies kann entweder durch entsprechende
    BIOS-Einstellungen oder (bei manchen BIOS-Versionen) durch ein
    Umstecken der Grafikkarte in einen anderen Slot erreicht werden. Die
    Version 3.3.3 behebt dieses Problem.


3.6  Wird der Adaptec AHA 2940 U2W (AIC 7890) von Linux unterstuetzt?

    Der SCSI Chip aic7890 wird derzeit noch nicht voll unterstuetzt.
    An einem Treiber wird jedoch bereits gearbeitet, der aktuelle Status
    kann unter ftp://ftp.dialnet.net/pub/linux/aic7xxx/7890-Status
    eingesehen werden.


3.7  Funktioniert Linux auf meinem Laptop ?

    Informationen zur Lauffaehigkeit von Linux auf Laptops und zu den
    besonderen Problemen von Laptops finden sich auf der Linux-Laptop-Page
    unter http://www.cs.utexas.edu/users/kharker/linux-laptop/.


3.8  Wie bekomme ich X mit mehr als 320x200 Punkten auf meinem Notebook
    mit Neomagic-Chipsatz zum laufen ?

    Ab XFree 3.3.3.1 werden einige Neomagic-Chips unterstuetzt.


3.9  Funktionieren GDI-Drucker (auch als "WinPrinter" bezeichnet) unter Linux?

    Im Regelfall nein, und sie werden es auch aller Voraussicht nach in
    naeherer Zukunft nicht.
    GDI-Drucker haben keine "Eigenintelligenz" und keinen oder kaum eigenen
    Speicher, sie verstehen daher auch keine Standard-Druckerkommandos. Sie
    funktionieren nur unter Windows mit dem mitgelieferten Treiber,
    unter DOS z.B. sind sie bereits nicht mehr nutzbar.
    Die Datenuebertragung an einen solchen Drucker ist in der Regel sehr
    zeitkritisch und funktioniert in einer echten Multitasking-Umgebung
    meistens nicht sauber.
    Weiterhin sind die verwendeten Protokolle proprietaer, in den meisten
    Faellen nicht bekannt und man muesste fuer jeden Drucker- bzw.
    Protokolltyp einen eigenen Treiber schreiben. Der einzige mir bekannte
    GDI-Drucker, der unter Linux funktioniert, ist der HP 820Cxi, welcher
    in den aktuellen Ghostscript-Versionen rudimentaer unterstuetzt wird.
    Informationen hierzu finden sich unter
    http://www.rpi.edu/~normat/technical/ppa/.


3.10 Warum funktioniert mein internes Modem nicht unter Linux ?

    Wenn es sich um ein sogenanntes "WinModem" handelt, gilt das gleiche,
    wie im Abschnitt "GDI-Drucker" beschrieben. Ein "WinModem" ist kein
    Modem im herkoemmlichen Sinn (ein Geraet mit einer seriellen
    Schnittstelle, das selbstaendig Daten in Toene und wieder zurueck
    verwandelt und dabei gleichzeitig ggf. Fehler korrigiert). Bei einem
    "WinModem" muss der Prozessor des Computers all diese Aufgaben
    uebernehmen. Die verwendete Hardware ist proprietaer, die Ansteuerung
    ist extrem zeitkritisch und in einer Multitasking-Umgebung wie unter
    Linux derzeit nicht vernuenftig zu realisieren. "WinModems"
    funktionieren nur unter Windows, unter DOS z.B. schon nicht mehr.

    Handelt es sich nicht um ein "WinModem", aber um einen plug'n play-Typ,
    kann es sein, dass die Einstellungen fuer IRQ und Basisadresse nicht
    stimmen. Sind diese bekannt, koennen sie dem System mit dem Kommando
    "setserial" uebermittelt werden. Ggf. muss man mit Hilfe der "isapnptools"
    das Modem umkonfigurieren.


3.11 Funktioniert das Parallelport-ZIP unter Linux ?

    Ja. Wenn ein neuer Kernel mit "make config" konfiguriert wird,
    ist der Parallelport-Treiber unter den anderen SCSI-Treibern zu finden,
    da es sich bei dem Parallelport-ZIP eigentlich um ein SCSI-ZIP mit
    einem Parallelport->SCSI-Wandler handelt.
    Eine Alternative zu dem (vergleichsweise langsamen) Standard-Treiber
    gibt es unter http://www.torque.net/zip.html und unter
    http://www.cyberelk.demon.co.uk/parport.html.
    Ab Kernel 2.2 wird auch das ZIP-Plus unterstuetzt. Neuere
    Zip-Laufwerke haben anscheinend eine gegenueber dem urspruenglichen
    Parallelport-ZIP geaenderte Schnittstelle. In diesen Faellen soll
    u.U. die Verwendung des ZIP-Plus-Treibers helfen.


3.12 Funktionieren Parallelport-Streamer unter Linux ?

    Nicht mit dem in den 2.0.X-Kerneln integrierten FTape-Treiber.
    Unter http://www-math.math.rwth-aachen.de/~LBFM/claus/ftape/
    ist jedoch ein aktuelleres FTape-Paket zu finden, welches
    einige Parallelport-Streamer unterstuetzt (u.a. einige
    Iomega-Ditto-Parallelport-Laufwerke). Genauere Informationen
    zu den unterstuetzten Typen sind dem Paket zu entnehmen.


3.13 Kann ich mit meiner ISDN-Karte unter Linux Faxe empfangen?

    Der Empfang analoger Faxe mit isdn4linux ist bisher nicht moeglich
    und wird aufgrund der sehr zeitkritischen Analyse der analogen
    Fax-Daten auch auf absehbare Zeit nicht moeglich sein; bisherige
    Versuche zeigen keine befriedigenden Ergebnisse.
    Digitale G4-Faxe werden bisher ebenfalls nicht unterstuetzt.


3.14 Funktioniert die Hauppage Win/TV PCI unter Linux ?

    Ja, Treiber dafuer (und fuer andere auf dem Bt848- oder Bt878-Chip
    basierende Fernseh/Video-Karten) gibt es im WWW unter
    http://www.thp.uni-koeln.de/~rjkm/linux/bttv.html.
    Ab Kernelversion 2.2 sind die Treiber Bestandteil des Standardkernels.

3.15 Warum funktionieren unter Linux zwar MO-Medien mit einer Kapazitaet von
    230MB, nicht aber solche mit 640MB ?

    Linux unterstuetzt mit Kernel 2.0.x auf MOs nur eine Blockgroesse von
    512 Bytes, wie sie bei den 230MB-Medien verwendet wird, die
    640MB-Medien benutzen jedoch eine Blockgroesse von 2048 Bytes.
    In den 2.2-Kernels befindet sich auch Unterstuetzung fuer Bloecke mit
    2048 Bytes. Als Alternative dazu befinden sich unter
    http://wwwcip.informatik.uni-erlangen.de/~orschaer/mo/
    Patches fuer Kernel 2.0.X. Diese fuehren allerdings zu Problemen beim
    Betrieb von IDE-Platten. Unter
    http://www.uni-ulm.de/~s_mbuck1/linux/patches.html
    befindet sich eine abgeaenderte Version, die dieses Problem nicht mehr
    hat.
    Ab Kernelversion 2.2 sind keine Patches mehr notwendig.

    Es wird dazu geraten, beim Erzeugen des Ext2-Filesystems auf einem
    640MB-MO mittels mke2fs explizit eine Blockgroesse von 2048 Bytes
    anzugeben, da es ansonsten zu Problemen kommen kann.
    Ausserdem sind alte a.out-Binaries im QMAGIC-Format nur von Medien
    zu starten, deren Blockgroesse identisch mit der des Geraetes ist, auf
    dem sie erzeugt wurden, da die Headerinformationen im QMAGIC-Format
    abhaengig von der Blockgroesse sind. Mit a.out-ZMAGIC und den aktuellen
    ELF-Binaries tritt das Problem nicht auf.


3.16 Wenn ich ein externes SCSI-Geraet (z.B. einen Scanner) erst nach
    dem Booten einschalte, ist es nicht ansprechbar. Wie kann ich es
    trotzdem benutzen ?

    Der SCSI-Bus wird normalerweise nur bei der Initialisierung des
    Hostadapters nach Geraeten abgesucht. Initialisiert wird der Hostadapter
    entweder beim Booten, wenn der Treiber fest eincompiliert ist, oder,
    falls er als Modul vorliegt, beim Laden des Moduls. Wenn ein SCSI-Geraet
    zu diesem Zeitpunkt nicht eingeschaltet ist, kann es nicht gefunden werden.
    Neben der unbefriedigenden Loesung, beim Systemstart alle Geraete
    einzuschalten, besteht die Moeglichkeit, dem Kernel auch im laufenden
    Betrieb mitzuteilen, dass nach einem SCSI-Geraet gesucht werden soll.
    Dazu wird das Kommando

    "scsi add-single-device <Host> <Channel> <ID> <LUN>"

    in die Pseudo-Datei /proc/scsi/scsi geschrieben. Dabei bedeuten

    Host    : die Nummer des Hostadapters (bei nur einem Hostadapter
              wird hier 0 angegeben),

    Channel : die Nummer des SCSI-Kanals auf dem ausgewaehlten Hostadapter
              (bei einem einkanaligen Adapter, was wohl der haeufigste
              Fall sein wird, wird eine 0 angegeben),

    ID      : die SCSI-ID des neu hinzugekommenen Geraetes,

    LUN     : soweit mit LUNs (Logical Unit Numbers) gearbeitet wird,
              die LUN des hinzugekommenen Geraetes.


    Um also z.B. einen Scanner mit der SCSI-ID 6 an einem einzelnen
    einkanaligen Hostadapter nachtraeglich anzumelden, genuegt in der
    Shell das Kommando

    echo "scsi add-single-device 0 0 6 0 " >/proc/scsi/scsi

    Dabei sollte das spaeter eingeschaltete Geraet die hoechste SCSI-ID
    im Strang haben, da es ansonsten zu Problemen mit der Vergabe der
    Device-Namen kommen kann. SCSI-Devicenamen (/dev/sdx fuer Festplatten,
    /dev/stx fuer Streamer, /dev/scdx fuer CDROMs und /dev/sgx fuer
    generic SCSI-Devices wie z.B. Scanner oder CD-Brenner) werden in der
    Reihenfolge der SCSI-IDs vergeben. Damit waere z.B. sda die Platte mit
    der kleinsten SCSI-ID, sdb die Festplatte mit der naechstgroesseren
    SCSI-ID etc. Es gibt aber keine feste Kopplung der Buchstaben an die
    SCSI-ID, sondern es kommt nur auf die Reihenfolge an, d.h. die erste
    Festplatte muss nicht unbedingt ID 0 und die zweite Festplatte ID 1
    haben, sondern sie koennten z.B. auch die IDs 3 und 6 haben.
    Wird jetzt nachtraeglich ein Geraet eingebunden, das eine kleinere
    ID hat, als ein bereits angemeldetes, wuerden sich die Devicenamen
    aller Geraete mit einer hoeheren ID verschieben, was ein ziemliches
    Chaos zur Folge haette.
    WICHTIG: Auch wenn es moeglich ist, nachtraeglich eingeschaltete
    Geraete zu erkennen, duerfen waehrend des Betriebes keine Geraete
    physikalisch an den Bus angeschlossen oder von ihm abgetrennt werden
    (sogenanntes Hot-Plugging), da das zu schweren Hardwareschaeden
    fuehren kann. Dies ist nur mit speziell dafuer ausgelegten Hostadaptern
    und SCSI-Geraeten moeglich.


3.17 Seit ich meinen Speicher aufgeruestet habe, ist Linux viel langsamer
    geworden. Unter DOS tritt der Effekt aber nicht auf. Woran liegt das ?

    Dieser Effekt tritt auf, wenn mehr Speicher im Rechner vorhanden ist,
    als die Cache-Logik des Mainboards verwalten kann. Das fuehrt dazu,
    dass Speicher, der oberhalb einer gewissen Grenze (haeufig 64MB, bei
    vielen 486er-Boards aber auch schon 32MB) liegt, nicht mehr gecachet
    wird, so dass Zugriffe in diesem Bereich sehr langsam sind.
    Dies ist eine Hardwarebeschraenkung, die nichts mit Linux zu tun hat,
    aber unter Linux sichtbar wird, da Linux den Speicher vollstaendig
    nutzt und viele Daten im oberen Adressraum ablegt. Unter DOS werden
    standardmaessig nur die unteren 640kB verwendet, die natuerlich
    innerhalb des cachebaren Bereichs liegen, und bei der Verwendung von
    EMS/XMS wird der Speicher von unten nach oben belegt, so dass der Effekt
    erst sichtbar wird, wenn ein DOS-Programm wirklich mehr als die o.g.
    Obergrenze verwendet. Ein DOS-Programm, das mehr als 64MB Speicher
    anspricht, ist mir bisher allerdings noch nicht untergekommen.

    Bei manchen Boards kann man im BIOS einen Wert fuer die "cacheable area"
    setzen. Dieser sollte natuerlich moeglichst hoch eingestellt werden.
    Die maximale Groesse der cacheable area ist von mehreren Faktoren
    abhaengig: von der Groesse des Cache, von der Breite des Tag-RAMs und
    vom Chipsatz. Von den Intel-Chipsaetzen fuer Pentiums (FX, HX, VX, TX)
    haben AFAIK alle bis auf den HX eine im Chipsatz liegende Beschraenkung
    auf 64MB cacheable area, auch wenn der Chipsatz insgesamt mehr Speicher
    verwalten kann, der jedoch dann nicht gecachet wird.
    Bei einem HX-Board muss ausserdem fuer eine cacheable area ueber 64MB
    ein 11 Bit breites Tag-RAM verwendet werden. Manche HX-Boards werden
    standardmaessig mit einem 8Bit breiten Tag-RAM ausgeliefert und muessen
    mit einem 11 Bit breiten Tag nachgeruestet werden, um mehr als 64MB
    cachen zu koennen.
    Der ALI Aladin 4/4+ und seine Clones sowie der VIA Apollo
    VPX/VP-2 koennen wie der HX-Chipsatz bis zu 512MB cachen, SiS 5581/82
    und 5597/98 schaffen immerhin bis zu 128MB RAM (alle Angaben ohne
    Gewaehr). Die Faehigkeit des Chipsatzes alleine reicht allerdings
    nicht, das Board muss ebenfalls fuer eine entsprechend grosse
    cacheable area ausgelegt sein. Je nach Board/Chipsatz kann eine
    Erweiterung des Tags und/oder der Cachegroesse notwendig sein.


3.18 Welche CD-Brenner funktionieren unter Linux ?

    Das "uebliche" Brennprogramm unter Linux ist X-CD-Roast, welches auf
    cdrecord zurueckgreift. Die jeweils aktuelle Liste der von X-CD-Roast
    bzw. cdrecord unterstuetzten Brenner findet sich auf der X-CD-Roast-
    Homepage unter http://www.fh-muenchen.de/rz/xcdroast.
    X-CD-Roast ist ein Tcl/Tk-Programm und unbedingt darauf angewiesen,
    dass exakt die richtigen Versionen von Tcl, Tk und Tix installiert sind,
    da es ansonsten abstuerzt.
    Informationen ueber in der Praxis getestete Kombinationen von Soft- und
    Hardware finden sich unter http://www.guug.de:8080/cgi-bin/winni/lsc.pl.


3.19 Welchen Treiber muss ich bei der Kernelkonfiguration fuer eine
    NE2000-kompatible PCI-Ethernetkarte waehlen ?

    Ab Kernel 2.0.35 gibt es dazu einen eigenen Punkt unter "PCI Ethernet
    adapters". Bei aelteren Kerneln benoetigt man den ISA-NE2000-Treiber
    (unter "Other ISA cards"). Dieser enthaelt dort auch Unterstuetzung
    fuer PCI-NE2000-Clones. Auf dem Chip "Realtek 8029" basierende Karten
    funktionieren problemlos, bei Karten mit Winbond 89C940 bzw. verwandten
    Chiptypen ist ggf. Kernel 2.0.33 oder neuer noetig.


3.20 Ich m�chte einen Rechner ohne Tastatur und Monitor unter Linux
    (z.B. als Kommunikationsserver) betreiben. Wie geht das ?

    Soweit es Linux betrifft, problemlos. Ob es in der Praxis funktioniert,
    ist abhaengig vom BIOS. Viele BIOS-Versionen pruefen, ob eine
    Tastatur angeschlossen ist und booten nicht, falls das nicht der Fall
    ist. Meistens gibt es jedoch eine BIOS-Option, mit der man diese
    Ueberpruefung deaktivieren kann. Ein weiteres Problem kann die
    Grafikkarte bzw. deren BIOS sein. Einige Karten pruefen bei der
    Initialisierung des VGA-Bios, ob ein Monitor angeschlossen ist und
    liefern einen POST-Error (Piepser), falls nicht. In einem solchen Fall
    hilft in der Regel leider nur der Austausch der Karte oder der Anschluss
    eines entsprechend verdrahteten Blindsteckers, welcher der Karte einen
    angeschlossenen Monitor vorgaukelt.


3.21 Ich habe ein ATAPI-CDROM an den CDROM-Anschluss meiner Soundkarte
    angeschlossen, Linux erkennt es jedoch nicht.

    Das kann mehrere Ursachen haben. Wenn die Soundkarte ein Plug 'n
    Play-Typ ist und das IDE-Interface nicht durch das BIOS beim Booten
    aktiviert wird, ist es fuer den Kernel (zumindest fuer 2.0.x) nicht
    sichtbar, so dass es nicht initialisiert werden kann. Sofern der
    IDE-Support nicht als Modul compiliert ist (das waere nur moeglich,
    wenn NICHT von einer IDE-Platte gestartet wird, also z.B. von einer
    SCSI-Platte oder ueber eine "inital ramdisk"), helfen die isapnptools
    ohne Tricks auch nicht weiter, da der Kernel AFAIK bei fest
    eincompiliertem IDE-Support normalerweise nicht mehr nachtraeglich
    nach IDE-Interfaces suchen kann. In der zum isapnptools-Paket
    gehoerenden Datei "README.ide" ist jedoch ein Weg beschrieben, mit
    dem man unter Ausnutzung einer eigentlich fuer PCMCIA-Karten
    vorgesehenen Kernelfunktion auch nachtraeglich noch IDE-Interfaces
    aktivieren kann.

    Wenn das Interface zwar aktiviert, jedoch als tertiaeres Interface
    konfiguriert ist, wird es ebenfalls nicht gefunden, da der Kernel nur
    nach den primaeren und sekundaeren IDE-Kanaelen sucht. Das Vorhandensein
    eines dritten Interfaces muss daher dem Kernel durch die Boot-Option
    "ide2=<Basisadresse>" mitgeteilt werden. In der Regel ist die
    Basisadresse fuer das tertiaere Interface 0x1e8. Wie Boot-Optionen
    uebergeben werden, ist ausfuehrlich im BootPrompt-HOWTO beschrieben.


3.22 Wie kann ich meine Festplatten nach einer gewissen Zeit der
    Inaktivitaet automatisch abschalten lassen (sog. "Spindown") ?

    Bei IDE-Platten geht das mit "hdparm -S", fuer SCSI-Platten
    ist ein Kernelpatch ("SCSI-Idle") notwendig. In der Praxis ist ein
    solcher Spindown aber nur selten sinnvoll. Unter Linux, wie unter jedem
    Unix, erfolgt normalerweise spaetestens alle paar Minuten irgendein
    Plattenzugriff, es sei denn, es handelt sich z.B. um eine reine
    Datenplatte, die nicht gemountet ist. Dadurch wird eine Platte, falls
    der Timeout so kurz ist, dass sie zwischen den Zugriffen den Motor
    abschalten kann, dauernd herunter- und und wieder heraufgefahren, was
    die Lebensdauer der Platte rapide verkuerzen kann, insbesondere, wenn
    es sich um eine Desktopplatte handelt, die im Gegensatz zu einer
    Notebookplatte nicht fuer solche Stromsparmassnahmen ausgelegt ist.


3.23 Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben ?

    Teilweise, hier muss zwischen X11 und Konsolenmodus unterschieden
    werden.
    Bedingt durch die Tatsache, dass VGA-Karten immer den gleichen
    Adressraum belegen, ist es in PCs nicht moeglich, 2 VGA-Karten in
    einem Rechner zu betreiben. Sofern man ueber Karten verfuegt, die
    neben dem VGA-Kern einen weiteren, davon unabhaengigen Grafikchipsatz
    haben (z.B. die Millennium I) und deren VGA-Kern abschaltbar ist,
    ist dieses Problem zu umgehen. Um eine zweite Karte unter X benutzen
    zu koennen, ist derzeit allerdings ein kommerzieller X-Server noetig,
    XFree unterstuetzt bis zu Version 3.3.3.1 bisher keinen
    Zwei-Karten-Betrieb (kommerzielle X-Server bieten dieses Feature
    auch lediglich bei einigen wenigen Grafikkarten). XFree86 wird ab
    Version 4.0 auch Moeglichkeiten fuer Zweischirmbetrieb bieten.

    Sofern eine Herkules-Monochrom-Karte mit entsprechendem Monitor
    vorhanden ist, kann diese prinzipiell parallel zu einer VGA-Karte
    betrieben werden, da sie einen anderen Adressraum belegt.
    Um dies tatsaechlich nutzen zu koennen (im Textmodus), ist allerdings
    ein Kernelpatch noetig.


3.24 Ich moechte den bei meinem Scanner mitgelieferten SCSI-Hostadapter
    AVA 1505 oder 1502 unter Linux benutzen, finde jedoch keinen Treiber.

    Sowohl der AVA 1505 wie auch der 1502 funktionieren mit dem Treiber
    fuer die Adaptec 152x-Reihe. Wichtig ist, dass die Typen 1505 und 1502
    kein BIOS haben und deshalb vom Treiber nicht automatisch erkannt werden
    koennen. Es ist daher noetig, dem Kernel IRQ und IO-Basisadresse
    als Bootparamter zu uebergeben, z.B. durch einen Eintrag in
    /etc/lilo.conf in der Form append="aha152x=0x340,11" (fuer Basisadresse
    0x340 und IRQ 11). Naehere Erlaeuterungen zu Bootparametern finden
    sich im BootPrompt-HOWTO.


3.25 Welche Scanner funktionieren unter Linux ?

    Unter http://www.mostang.com/sane/sane-backends.html stehen die von
    SANE (Scanner Access Now Easy) unterstuetzten Scanner-Typen. SANE
    bietet ein einheitliches API fuer verschiedene Scanner-Treiber und
    verfolgt insoweit einen aehnlichen Ansatz wie TWAIN unter Windows.


3.26 Wie kann man das "Rad" der "Scroll-Maeuse" unter Linux nutzen ?

    Eine einheitliche Unterstuetzung existiert bisher leider nicht,
    da diese Funktionalitaet noch recht neu ist. In der Regel sind
    die Funktionen des Rades ueber die Maustasten 4 bzw. 5
    implementiert, so dass sie sich prinzipiell in allen Programmen
    nutzen lassen, die diese Tasten abfragen koennen. Unter der URL
    http://www.inria.fr/koala/colas/mouse-wheel-scroll/ sind einige
    Moeglichkeiten beschrieben, weitere Informationen finden sich
    unter http://solaris1.mysolution.com/~jcatki/imwheel/.


3.27 Werden Grafikkarten mit i740-Chip unterstuetzt ?

    Es gibt einen X-Server fuer Karten mit i740-Chip, jedoch nur als
    Binary, da Intel Informationen zu diesem Videocontroller nur gegen
    ein Non-Disclosure-Agreement herausgibt. Zu finden ist er unter dem
    Namen XBF-i740* in verschiedenen Ausfuehrungen auf ftp.redhat.com
    sowie entsprechenden Mirror-Sites. Benoetigt wird neben dem Server
    natuerlich auch der Rest von XFree86.


3.28 Warum funktioniert meine ISDN-Karte nach dem Update auf Kernel
    2.0.36 nicht mehr so wie vorher ?

    Im Kernel 2.0.36 sind gegenueber aelteren Versionen einige
    Aenderungen am ISDN-Subsystem vorgenommen worden, die eine neue
    Version der isdn-utils notwenig machen. Diese sind entweder als
    Binaerpaket auf den ftp-Servern der Distributionshersteller zu finden
    oder als Source auf ftp.franken.de. Eine der wichtigen Aenderungen
    ist, dass dial-on-demand ab Kernel 2.0.36 nicht mehr die
    Standardeinstellung ist, sondern erst ueber die isdn-utils aktiviert
    werden muss.


3.29 Warum ist nach dem Update auf Kernel 2.2 mein Drucker nicht mehr
    anprechbar ?

    Mit Kernel 2.2 haben sich einige Aenderungen bei der
    Druckeransteuerung ergeben. Die Nummer des Devices (/dev/lp[012])
    ist jetzt nicht mehr von der Hardwareadresse des IO-Ports abhaengig.
    Der erste gefundene Druckerport ist nun /dev/lp0, wogegen bei
    Kernel 2.0.x der "normale" Druckerport auf Adresse 0x378 /dev/lp1
    war.
    Da neben den PC-typischen Druckerschnittstellen nun auch Parallel-
    schnittstellen anderer Hardwarearchitekturen unterstuetzt werden
    sollen, wurde der Treiber fuer die Druckerschnittstelle in einen
    High- und einen Low-Level-Teil aufgespalten. Wenn der Treiber als
    Modul genutzt werden soll, ist bei Linux auf PCs der Eintrag
    "alias parport_lowlevel parport_pc" in /etc/conf.modules noetig.


3.30 Unterstuetzt Linux USB-Geraete?

    Erst ab Kernel 2.2.9 standardmaessig, allerdings hat auch dort
    die USB-Unterstuetzung den Status "experimentell".
    Informationen zu USB unter Linux sind unter

    http://www.linux-usb.org/

    erhaeltlich.
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