German-HOWTO: Anpassung von LINUX an deutsche Besonderheiten
         Version 0.9.4 vom 17. Februar 1995

zusammengestellt von Thomas Ploss <[email protected]>



INHALT:
 (0)  Einfuehrung
 (1)  Die Tastenbelegung der Textkonsolen
 (2)  Die Tastaturbelegung von "XFree86" (ab Version 2.1)
 (3)  Aktivierung des Zeichensatzes "ISO-latin1" ("Umlaute")
 (4)  Deutsche Trenntabellen und deutsche style-Dateien fuer TeX/LaTeX
 (5)  Rechtschreibpruefung mit deutschem Woerterbuch
 (6)  Das Papierformat DIN A4
 (7)  Austausch von Texten zwischen DOS und UNIX
 (8)  Automatischer Wechsel von Sommer- auf Winterzeit (und umgekehrt)
 (9)  "Eindeutschen" von Anwendungen (und Utilities)
 (10) Programmierung unter Beruecksichtigung nationaler Besonderheiten
 (11) Literatur zu LINUX in deutscher Sprache
 (12) Bezugsquellen
 (13) Vorschlaege, die eigentlich nicht zum Thema gehoeren



Copyright (1994,1995) Winfried Truemper <[email protected]>
          1995 Thomas Ploss <[email protected]>

Das German-HOWTO darf im ganzen oder teilweise vervielfaeltigt und
vertrieben werden, sowohl in gedruckter als auch in elektronischer
Form, solange dieses Copyright beibehalten wird. Kommerzieller
Vertrieb ist in diesem Sinne ausdruecklich erlaubt.
Alle auf diesem HOWTO basierenden Werke stehen automatisch unter
diesem Copyright.

Text, Abbildungen und Programme in diesem HOWTO wurden mit grosser
Sorgfalt erarbeitet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschliessen.
Aus diesem Grund sind die im vorliegenden HOWTO enthaltenen Angaben
mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden.
Sowohl T. Ploss als auch die unter "CREDITS" genannten
Personen uebernehmen infolgedessen keine Verantwortung und werden
keine daraus folgende oder sonstige Haftung uebernehmen, die auf
irgendeine Art aus der Benutzung des German-HOWTOs oder Teilen
davon entsteht.


Note to English readers:

The German-HOWTO may be reproduced and distributed in whole or in
part, in any medium physical or electronic, as long as this copyright
notice is retained on all copies. Commercial redistribution is
allowed and encouraged.
All translations, derivative works, or aggregate works incorporating
German-HOWTO must be covered under this copyright notice.


CREDITS:
      Andreas Bagge <[email protected]>
      Karl Brodowsky <[email protected]>
      Gert Doering <[email protected]>
      Karl Eichwalder <[email protected]>
      Jochen Hein <[email protected]>
      Michael Hinz <[email protected]>
      Ulli Horlacher <[email protected]>
      Detlef Lannert <[email protected]>
      Anselm Lingnau <[email protected]>
      Nat MAKAREVITCH <[email protected]>
      Sebastian Matschke <[email protected]>
      Frerk Meyer <[email protected]>
      Sven Neuhaus <sven%[email protected]>
      Dietrich Schmidt <[email protected]>
      Guenter Stueck <[email protected]>
      Martin Schulze <[email protected]>




(0) Einfuehrung
======================================================================

   (0a) Bezugsquellen
        Alle Bezugsquellen sind in Abschnitt 13 aufgelistet.
        Darueberhinaus liegt auf dem ftp-Server "ftp.MI.Uni-Koeln.DE"
        im Verzeichnis "/pub/private/truemper" eine Auswahl an
        nuetzlichen Dateien.

   (0b) Uebersetzung einiger englischer Begriffe
        "keys" sind Tasten
        "manual" ist ein Handbuch

   (0c) Erlaeuterung des verwendeten Hackerslangs:
        8-bit-clean:
            Ein "8-bit Zeichensatz" umfasst 2^8 = 256 Zeichen. Ein
            7-bit Zeichensatz enthaelt nur 128 "Zeichen", was gerade
            mal fuer a-z, A-Z, 0-9 und einige wichtige Zeichen
            ausreicht. Umlaute usw. haben da keinen Platz. Kann ein
            Programm mit einem 8-bit Zeichensatz umgehen, so
            bezeichnet man es auch als "8-bit clean".
        ISO-latin1:
            Internationaler Zeichensatz, enthaelt Umlaute und viele
            Sonderzeichen fuer die "westeuropaeischen" Sprachen.

   (0d) Detailiertere Dokumentation
        Fuer die meisten Programme existiert eine sogenannte
        manual-page (gebraeuchlich: "man-page"). Diese beinhaltet
        eine Beschreibung des Programms und der verfuegbaren Optionen
        (Kommandozeilenschalter).
        Manual-pages ruft man mit dem Kommando "man", gefolgt vom
        entsprechenden Programmnamen, ab.
        Beispiel: "man loadkeys"

   (0d) Pfad- und Dateinamen
        Sollten die in diesem HowTo beschriebenen Angaben nicht
        auf den eigenen Dateibaum zutreffen, so kann man sich mit
        den folgenden Befehlen behelfen:

        "find /usr -name xinitrc -print"
            sucht nach der Datei "xinitrc" im "/usr"-Ast und zeigt
            alle Vorkommen mit dem kompletten Pfadnamen an

        "strace -o dump emacs"
            ruft den "emacs" auf und protokolliert (unter anderem)
            die Dateizugriffe in der Datei "dump"

        "grep -i loadkeys /etc/rc.d/*"
            zeigt die Dateien im Verzeichnis "/etc/rc.d" an, in denen
            der Befehl "loadkeys" ausgefuehrt wird


   (0e) XRESOURCE
        markiert Eintraege, die in die Dateien

        "/usr/X11/lib/X11/xinit/Xresources"     (fuer alle Benutzer),
        "~/.Xdefaults" oder "~/.Xresources"  (pers. Konfiguration)

        uebernommen werden koennen.
        Natuerlich koennte man die Eintraege auch in die
        Konfigurationsdateien der jeweiligen Programme schreiben
        ("/usr/lib/X11/app-defaults"), aber im Falle eines "update"
        (Installation einer neuer Betriebssystemvariante)
        des kompletten Systems hat man dann mehr Arbeit.

   (0f) PROFILE
        markiert Umgebungsvariablen, die bei Verwendung der "bash"
        in den Dateien
            "/etc/profile" (globale Konfiguration),
            "~/.bash_profile" (pers.     -"-     ) oder
            "~/.profile"      (pers.     -"-     )
        gesetzt werden koennen.
        Bei Verwendung der "(t)csh" muessen die Eintraege in den
        Dateien
            "/etc/csh.login" (globale Konfiguration     ) oder
            "~/.tcshrc"      (pers.       -"-       tcsh) oder
            "~/.cshrc"       (pers.       -"-       csh)
        vorgenommen werden.

   (0g) Umgebungsvariablen unter tcsh
        Alle "export"-Befehle in diesem HowTo sind bei Verwendung
        der "tcsh" durch das "setenv"-Kommando zu ersetzen.
        Das Gleichheitszeichen ist durch ein Leerzeichen zu ersetzen.



(1) Die Tastenbelegung der Textkonsolen
======================================================================

   Fuer die verschiedenen Tastaturen der verschiedenen Nationen
   liegen im Verzeichnis "/usr/lib/kbd/keytables" vorgefertigte
   Konfigurationsdateien. Mit dem Kommando "loadkeys" kann man eine
   solche Datei laden und die Tastatur neu belegen.
   Im einfachsten Falle werden Benutzer einer deutschen Tastatur mit
   der Belegung "de-lat1-nodeadkeys.map" zufrieden sein; braucht man
   die "deadkeys" (d.h. statt ~a soll ein a mit einer Schlange
   DARUEBER erscheinen), so nimmt man z.B. die "de-lat1.map". Siehe
   auch (3e).

   Beispiel: "loadkeys   de-lat1-nodeadkeys.map"

   Ueblicherweise wird man einen solchen Befehl waehrend des
   Bootvorganges in einer der Dateien im Verzeichnis "/etc/rc.d"
   aufrufen, z.B. in der Datei "rc.keymap" oder "rc.local"

   Bei Sonderwuenschen kann man die Dateien mit jedem Editor
   bearbeiten. Z.B. erlauben die folgenden Eintraege ein wortweises
   Springen auf der Kommandozeile (bash) mit ctrl und den
   Cursortasten:

   -----8<----- hier schneiden -----8<-----
   keycode 105 = Left
           control keycode 105 = Meta_b
   keycode 106 = Right
           control keycode 106 = Meta_f
   -----8<----- hier schneiden -----8<-----

   Weiterfuehrende Literatur: Keystroke-HOWTO (engl.)



(2) Die Tastaturbelegung von "XFree86" (ab Version 2.1)
======================================================================

   Version 2.1:
   ------------
   Mit Ausnahme der in der Tastaturbelegung vereinbarten "deadkeys"
   werden die Tasten exakt wie auf den Textkonsole belegt.
   Die "deadkeys" (s.o.) sind unter X tatsaechlich "dead" - aber
   leider ganz "dead", nicht nur halb.

   Version 3.1:
   ------------
   Die Tastatur ist exakt wie auf der Konsole belegt, auch die
   "deadkeys" (s.o.) funktionieren. (s. Abschnitt 12)


   Betrifft alle Versionen:
   ------------------------
   Um in den Genuss der "Alt"- und "Alt Gr"-Tasten zu kommen, sind
   einige Zeilen in der Datei "/usr/lib/X11/Xconfig" zu
   entkommentieren:

   -----8<----- hier schneiden -----8<-----
   Keyboard
       [hier stehen irgendwelche Einstellungen]
          #
          # linke  "Alt"-Taste als "Meta"-Taste (-> emacs, bash)
       LeftAlt     Meta
          #
          # rechte "Alt"-Taste als "Alt Gr"-Taste
       RightAlt    ModeShift
          #
          # zur komfortablen Benutzung von "Open Look"-Anwendungen
   #   RightCtl    Compose
          #
          # "Scrollen" laesst "Alt Gr" dauerhaft gedrueckt
       ScrollLock  ModeLock
   -----8<----- hier schneiden -----8<-----

   Sondermodelle fertigt man mit dem Befehl "xmodmap -pke > Xmodmap"
   und einem Editor nach Wahl an. Um die Einstellungen dauerhaft
   vorzunehmen, muss die Datei als "~/.Xmodmap" oder als
   "/usr/X11/lib/X11/xinit/Xmodmap" abgespeichert werden. Im ersten
   Fall beschert man sich eine persoenliche Konfiguration, im letzten
   Fall eine globale.

   Weiterfuehrende Literatur: XFree86-HOWTO, "man XFree86kbd"



(3) Aktivierung des Zeichensatzes "ISO-latin1" ("Umlaute")
======================================================================

   Sowohl fuer die Textkonsole als auch fuer X11 existieren
   fonts, die den Zeichensatz "ISO-latin1" nicht komplett darstellen
   koennen. In diesem Fall hilft natuerlich die Konfiguration der
   Programme nicht weiter ...

   Neuere Programmversionen fragen die Umgebungsvariable "LC_CTYPE"
   ab und nehmen die laenderspezifischen Einstellungen automatisch
   vor.
   Fuer Deutschland sollte man diese Variable auf "ISO-8859-1"
   setzen und nur noch solche Programme konfigurieren, die
   tatsaechlich individuell konfiguriert werden muessen.
   U.U. werden die unten genannten Einstellungen von den neueren
   Programmversionen schon nicht mehr erkannt.

   PROFILE:
   -----8<----- hier schneiden -----8<-----
   export LC_CTYPE=ISO-8859-1
   -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   In der Regel ist es unter LINUX nicht notwendig, die virtuellen
   Bildschirme (pty's und tty's) mit dem Befehl "stty pass8" in den
   8-bit Modus zu schalten (das sind sie naemlich von Hause aus).


   (3a) bash, ab Version 1.14                   [Shell, Komandozeile]
   ------------------------------------------------------------------
       Die "bash" wird wie alle "readline"-basierten Programme u.a.
       durch die Datei "~/.inputrc" konfiguriert:

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       set meta-flag on
       set convert-meta off
       set output-meta on
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----

       Obige Eintraege erlauben die Ein- und Ausgabe von Umlauten.
       Kopiert man die Datei ".inputrc" ausserdem noch nach
       "/etc/skel", so erhaelt sie jeder neu angelegte Benutzer
       automatisch.


   (3b) tcsh, ab Version ???                    [Shell, Komandozeile]
   ------------------------------------------------------------------
       Die "tcsh" wird NICHT ueber die Datei "~/.inputrc"
       konfiguriert, sondern ueber PROFILE.

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       setenv LC_CTYPE iso_8859_1
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (3c) TeX/LaTeX                        [professionelles Satzsystem]
   ------------------------------------------------------------------

       "iso.sty"
       "xlatin1.sty"
            Machen den kompletten ISO-latin1 -Zeichensatz unter
            TeX oder LaTeX verfuegbar (also insbesondere die Umlaute)

       "isolatin1.sty"
            Nur fuer LaTeX. Erlaubt nicht (wie man vermuten sollte)
            die Verwendung aller Zeichen aus "ISO-latin1".

       "umlaute.sty"
            (ISO-) Umlaute werden vom TeX/LateX direkt und ohne
            Fehlermeldung verarbeitet

       Die Aktivierung der style-Dateien erfolgt mit dem Befehl
       "\input xlatin1.sty" (Beispiel unter TeX), bzw.
       "\documentstyle[german,a4,xlatin1]{dletter}" (LaTeX), bzw.
       "\usepackage{german,xlatin1}"   (LaTeX, neues Format).
       Siehe auch (3e) und (4)

   (3d) "GNU emacs", ab Version 19         [leistungsfaehiger Editor]
   ------------------------------------------------------------------

       [ Hinweis: bei Problemen mit der Aktivierung der Umlaute
         bei bestimmten Versionen sollte man die Version 19.28
         benutzen ]

       Die Konfigurationsdateien fuer den "emacs" sind im
       wesentlichen:

       "/usr/lib/emacs/site-lisp/site-start.el"       (global),
       "~/.emacs"                                (persoenlich),
       "/usr/lib/emacs/site-lisp/default.el"           (gobal),

       und werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Insbesondere
       ueberschreiben also die Einstellungen in der "default.el" die
       Einstellungen aus ".emacs" und "site-start.el". Die Eintraege

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       (standard-display-european t)

       (set-input-mode (car (current-input-mode))
               (nth 1 (current-input-mode))
               0)
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----

       in einer dieser Dateien erlauben die Eingabe und Darstellung
       des ISO-latin1 -Zeichensatzes.
       Speziellere Informationen findet man in der FAQ zum Thema
       "emacs und Umlaute" von Karl Brodowsky; Bezugsquellen s.u. .

       Der emacs kann in seinen Faehigkeiten durch LISP-Module
       (erkennbar an der Dateiendung ".el" oder ".elc"; letzteres ist
       die compilierte Form einer ".el"-Datei) erheblich erweitert
       werden. "Nur Kaffeekochen kann er nicht". Die Lisp-Dateien
       muessen sich im Suchpfad des "emacs" befinden (z.B. in
       "/usr/lib/emacs/site-lisp") und koennen mit dem Befehl
       "Alt-x iso-tex" (Beispiel) oder durch eine Anweisung in den
       Konfigurationsdateien (s.o.) geladen werden.

       (d1) iso-tex           ("iso-tex.el")
            Zeigt die Umlaute als Umlaute an, speichert sie
            aber in dem "Vokal-Format ab ( "a fuer a mit Punkten
            darueber).

       (d2) konvers           ("konvers.el")
            Wie "iso-tex", kann aber nicht nur in beide Richtungen
            konvertieren, sondern beherrscht auch noch andere
            Formate ("MIME")

       (d3) iso-accent-mode   ("iso-acc.el")
            Erlaubt die Eingabe von Umlauten und Akzenten durch
            vorangestellte Zeichen, d.h. ~a wird schon waehrend der
            Eingabe der Zeichen zu einem a mit der Schlange darueber
            (und auch als solches abgespeichert).

       (d4) alt-symbol        ("alt-symbol.el")
            Aehnlich wie "iso-accent"

       (d5) AucTeX, ab Version 9
            AucTeX ist eine leistungsfaehige "TeXshell".
            Soll "  nun ein  "   oder  ein  ''  erzeugen?
            (-> Eingabe von Umlauten)

-----8<----- hier schneiden -----8<-----
(defvar TeX-quote-after-quote t
 "*Behaviour of \\[TeX-insert-quote]. Nil means standard behaviour;
 when non-nil, opening and closing quotes are inserted only after \"{}.")
-----8<----- hier schneiden -----8<-----

            (Datei "/usr/lib/emacs/site-lisp/tex-site.el")



   (3e) xterm                              [Fenster mit Kommandozeile]
   -------------------------------------------------------------------
       Das "xterm" ist nur ein huebsches Fensterchen fuer eine shell,
       also siehe (3a) und (3b). Es kann aber sein, dass dieses
       Fenster nur die ersten 7 Bit eines Zeichens darstellt. In
       diesem Fall schaffen die Eintraege "XTerm*eightBitInput: true"
       und "XTerm*eightBitOutput: true" Abhilfe. Beide SIND aber
       standardmaessig so eingestellt. [ XRESOURCE ]


   (3f) less                               [einfacher Dateibetrachter]
   -------------------------------------------------------------------
       Und noch ein Eintrag fuer die Datei "/etc/profile" ...

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       export LESSCHARSET=latin1
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (3g) a2ps              [druckt Textdateien auf Postskript-Druckern]
   -------------------------------------------------------------------
       Eine "8-bit-cleane" Version findet sich im Diskettensatz "g1"
       von Jochen Hein.


   (3h) pine       [einfaches Email-Programm, "Pine is no longer elm"]
   -------------------------------------------------------------------
       Konfigurationsdateien fuer "pine" sind:
       "~/.pinerc"                        (persoenliche Konfiguration)
       "/usr/local/lib/pine.conf"              (globale Konfiguration)

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       # character-set should reflect the capabilities of the display
       # you have. Normal default is US-ASCII.  Typical alternatives
       # include ISO-8859-x, where x is a number between 1 and 9.
       character-set=ISO-8859-1
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----

   (3i) joe                               [WordStar-aehnlicher Editor]
   -------------------------------------------------------------------
       Die Konfigurationsdateien des joe sind:
          "/usr/lib/joerc",
          "/usr/lib/jmacsrc" und
          "/usr/lib/jstarrc".
       Folgender Eintrag in einer dieser Dateien aktiviert die
       Darstellung des kompletten Zeichensatzes:

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       -asis
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (3j) elm                                           [Email-Programm]
   -------------------------------------------------------------------
       die Konfigurationsdatei fuer "elm" ist:
       "~/.elm/elmrc"                     (persoenliche Konfiguration)

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       charset = iso-8859-1
       displaycharset = iso-8859-1
       textencoding = 8bit
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----

       Es sind Versionen von "elm" ohne "charset"-Unterstuetzung
       im Umlauf. In diesem Fall hilft nur eine neue Kompilation
       des Programms; diese ist jedoch nicht einfach.


   (3k) nn                                                [newsreader]
   -------------------------------------------------------------------
       "~/.nn/init"                       (persoenliche Konfiguration)

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       set data-bits 8
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (3l) lynx                                [textbasierter WWW-Client]
   -------------------------------------------------------------------
       Das 8-Bit Lynx 2.3b Binary, die Sourcen, die Sourcen zu
       "ncurses 1.8.5",  den "ncurses 8-Bit Patch", sowie die Lynx-
       Help-Files finden sich unter
           ftp://ftp.educat.hu-berlin.de/pub/network


   (3m) ncurses (Version 1.8.6) [C-Bibliothek zur Bildschirmsteuerung]
   -------------------------------------------------------------------
       Siehe (3n).
       Die Version 1.8.6 ist derzeit aktuell und ist 8bit-clean.


   (3n) gslp           [einfachster "ascii nach postscript" Konverter]
   -------------------------------------------------------------------
       Mir sind derzeit zwei Patches bekannt, die dem "gslp" den
       ISO-latin1 Zeichensatz beibringen. Der eine stammt von
       Arne Marschall <[email protected]> und ist in dem
       Packet "mgetty" enthalten, der andere stammt von
       Fritz Elfert <[email protected]> und erschien
       in der newsgroup "de.comp.linux".


   (3p) postscript, allgemein                [verbreitetes Textformat]
   -------------------------------------------------------------------
       Das Problem mit Postscript ist, dass die Zeichensaetze von
       Haus aus nur die 7-Bit-Zeichen enthalten. Will ein Programm
       deutsche Umlaute oder generell Zeichen, die nicht in
       7-Bit-Ascii enthalten sind, im postscript-Format ausgeben,
       so muss es den sogenannten "encoding vector" der gewuenschten
       Schriftart entsprechend anpassen. (Der "encoding vector" gibt
       die Zuordnung Character-Code -> Symbol, z.B. "65" -> "A" an.)

       Dieses geschieht normalerweise in einem Vorspann, ueber den
       der Encoding-Vector aller benutzten Schriften auf ISO8859-1
       oder aehnliches geaendert wird (z.B. gut in den ersten 30
       Zeilen von "groff -Tps" erkennbar).

       Fehlen in einem gedruckten postscript-Dokument die Umlaute
       ganz oder werden diese verstuemmelt gedruckt, so liegt das
       nicht am Drucker oder am Ghostscript (konvertiert
       Postscript in das Pixelformat fuer den Drucker), sondern
       am erzeugenden Programm.




(4) Deutsche Trenntabellen und deutsches Layout fuer TeX/LaTeX
=======================================================================


   (4a) Layout nach deutschem Geschmack
   -------------------------------------------------------------------

       "german.sty"
           allgemeine Regeln zum Setzen von deutschen Texten
           ("TeX/LaTeX nach deutschem Geschmack")
       "a4.sty", "dbook.sty", "darticle.sty", "dinbrief.sty"
       (die Beschreibung der versch. style-files geht ueber den
       Anspruch dieses HowTos hinaus)


   (4b) Deutsche Wortrennung
   -------------------------------------------------------------------
       Die eigene TeX-Installation basiert mit grosser
       Wahrscheinlichkeit auf einem der folgenden Packete:
          - ntex  (ab Slackware 2.0.0)
          - teTeX
          - MooooooTeX  (vor Slackware 2.0.0)  ;)
       Die beiden ersten Packete wurden in Deutschland entwickelt
       und enthalten selbstverstaendlich die deutschen
       Trenntabellen.
       Jochen Hein hat sich die Muehe gemacht, die benoetigten
       Dateien fuer das dritte Packet in den Diskettensaetzen "g1"
       und "g2" zusammenzufassen und mit einem Installationsskript zu
       versehen.


(5) Rechtschreibpruefung mit deutschem Woerterbuch
=======================================================================




(6) Das Papierformat DIN A4
=======================================================================

   (6a) xdvi                   [Previewer fuer DVI-Dateien, XRESOURCE]
   -------------------------------------------------------------------

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       XDvi.paper:     a4
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (6b) ghostview      [X11-Viewer fuer Postscript-Dateien, XRESOURCE]
   -------------------------------------------------------------------

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       Ghostview.pageMedia:  A4
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (6c) gs                                    [Postscript-Interpreter]
   -------------------------------------------------------------------
       Kommandozeilenoption "-sPAPERSIZE=a4"


   (6d) dvips                [konvertiert dvi-Dateien nach Postskript]
   -------------------------------------------------------------------
       Dateien "/usr/TeX/lib/texmf/dvips/config.ps" oder "~/.dvipsrc"

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       % Paper size information.  First definition is the default.
       %
       % If your default is a4 uncomment the following definition
       % and comment out the letterSize definition.
       %
       @ a4size 210mm 297mm
       @+ %%PaperSize: a4
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


   (6e) TeX/LaTeX                         [professionelles Satzsystem]
   -------------------------------------------------------------------
       "a4.sty" (siehe (3d) und (4a))



(7) Austausch von Texten zwischen DOS und UNIX
=======================================================================

   Die Textformate von DOS und UNIX unterscheiden sich in zwei
   Punkten:
          - Codierung der Sonderzeichen (z.B. Umlaute)
          - Markierung des Zeilenendes (DOS: CR+LF, UNIX: LF)
            [ CR = Carriage Return = "Wagenruecklauf",
              LF = Line Feed = "Zeilenvorschub"        ]

   Die Programme "fromdos" und "todos" wandeln ausschliesslich
   die Zeilenenden um, andere Zeichen werden nicht angepasst.
   Gleiches gilt fuer die Optionen "conv=auto", bzw. "conv=text"
   des mount-Kommandos.
   Um auch die Sonderzeichen korrekt zu konvertieren, muss man das
   Programm "recode" benutzen:

          "recode  ibmpc:lat1    hausarb.tex"

   wandelt die DOS-Datei "hausarb.tex" in das ISO-Latin-1-Format
   ("UNIX") um.
   Einfach kann man es sich mit zwei "aliases" im PROFILE
   machen:

   -----8<----- hier schneiden -----8<-----
   alias unix2dos='recode lat1:ibmpc'
   alias dos2unix='recode ibmpc:lat1'
   -----8<----- hier schneiden -----8<-----


(8) Automatischer Wechsel von Sommer- auf Winterzeit (und umgekehrt)
=======================================================================

   Will man auf dem Rechner noch ernsthaft mit einem anderen
   Betriebssystem arbeiten, bzw. soll die Uhrzeit auch unter anderen
   Betriebssystemen stimmen, so muss man auf die automatische
   Umstellung von Sommer- auf Winterzeit unter LINUX verzichten.
   Der "dosemu" ist eine Linux-Andwendung und kann mit der
   automatischen Umstellung umgehen (zaehlt also nicht als
   Betriebssystem).

   Moechte man in den Genuss der automatischen Umstellung kommen, so
   setzt man die Uhrzeit der CMOS-Uhr auf die der Zeitzone "GMT"
   (Greenwich Mean Time: im Winter eine Stunde "zuwenig", im Sommer
   zwei Stunden weniger), laedt diese Uhrzeit automatisch
   waehrend des Bootvorgangs in der Datei "/etc/rc.d/rc.S" mit dem
   Befehl "clock -u -s"  als Systemzeit und legt einen Verweis von
   "MET" auf "localtime" in "/usr/lib/zoneinfo" an:

       "cd /usr/lib/zoneinfo"
       "ln -s MET localtime"

   WARNUNG: vor dem Setzen der Zeitzone alle anderen Arbeiten beenden,
            d.h. Dateien schliessen und alle Programme beenden!
            Ansonsten koennen Dateien mit "kaputten" Zeitmarken
            versehen werden und ziemlich ueble, "nicht
            erklaerbare" Fehler verursachen. Auch der "crond"
            kann erhebliche Probleme verursachen und sollte
            vorher beendet werden.

   Erklaerung:
   Unter LINUX gibt es "drei verschiedene Uhrzeiten":

        - die der auf der Hauptplatine installierten CMOS-Uhr,
        - die LINUX-interne Uhrzeit (Systemzeit) und
        - die von verschiedenen "Uhren" angezeigte Zeit

              clock -u -w
            <--------------                 date
   CMOS-Uhr                 Systemzeit  ------------->  Benutzer-Uhr
    (GMT)   -------------->   (GMT)       xclock           (MET)
              clock -u -s

   Die Option "-u" des clock-Befehls bewirkt eine unveraenderte
   Uebernahme der CMOS-Zeit als Systemzeit (ueblicherweise waehrend
   des Bootvorgangs).
   Unter Verwendung der Regeln aus der Datei
   "/usr/lib/zoneinfo/localtime" berechnen Programme wie "date" und
   "xclock" aus der Systemzeit die Uhrzeit der gewaehlten Zeitzone.



(9)  "Eindeutschen" von Anwendungen (und Utilities)
=======================================================================

    Kataloge mit deutschsprachigen Programmmeldungen und Zubehoer fuer
    das "nls" (National Language Support) findet man auf
    "ftp.TU-Clausthal.DE", Verzeichnis "/pub/systems/Linux/SLT/nls".
    Mit Hilfe der verfuegbaren Packete kann man sein LINUX-System
    allerdings erst teilweise eindeutschen.
    (Vorsicht, die Binaries verlangen nach den neusten libraries; die
    alten also sichern!)



(10) Programmierung unter Beruecksichtigung nationaler Besonderheiten
=======================================================================

   Dieser Aspekt wird im "locale-tutorial-0.8.txt" von Patrick D'Cruze
   und dem zugehoerigen "locale-pack-0.8.tar.gz" behandelt.
   (Eine aktualisierte Version ist angekuendigt, aber nicht in Sicht.)
   Siehe auch (9).



(11) Literatur zu LINUX in deutscher Sprache
=======================================================================


   (a) Hetze, S.; Hondel, D.; Mueller, M.; Kirch, O. u.a. :
       "Linux Anwenderhandbuch und Leitfaden fuer die Systemverwaltung",
       4. erweiterte und aktualisierte Auflage
       LunetIX Softfair 1993 1994
       ISBN 3-929764-02-4

       ca. 500 Seiten; DM 49,00

       [Meine Beurteilung: verstaendlich und ausfuehrlich; fuer
        Anfaenger gut geeignet]


   (b) Stefan Strobel, Thomas Uhl:
       "Linux- Vom PC zur Workstation"
       Springer 1994
       ca. 240 Seiten; DM 38,00 / vS 296,40 / SFr 38,00

       [Meine Beurteilung:  knappe Beschreibungen; der Schwerpunkt liegt
        in der Darstellung der Unterschiede zwischen LINUX und anderen
        UNIXen]


   (c) Beck, Michael :
       "Linux-Kernel-Programmierung: Algorithmen und Strukturen der
        Version 1.0" /
       M. Beck; H. Boehme; M. Dziadzka; U. Kunitz; R. Magnus; D. Verworner.
       Addison-Wesley (Deutschland) GmbH 1994
       ISBN 3-89319-712-5

       ca. 380 Seiten; DM 79,90 / vS 623,00 / SFr 77,90 ;
       (inkl. CD-ROM  )

       [Meine Beurteilung: nur bei tiefem Interesse und fuer
        Programmierer ratsam, dann ist es allerdins fast ein MUSS;
        gute C-Kenntnisse sind Voraussetzung, ueberraschend gut
        verstaendlich; professionelle Abbildungen ]


   (d) Klein, Rolf :
       "Linux. Jenseits von DOS und Windows"
       Franzis-Verlag 1994
       ISBN 3.7723-7242-2

       ca. 500 Seiten; DM 98,00 / vS 765,00 / SFr 96,00

       [Keine Beurteilung, kenne ich noch nicht]


   (e) Uhl, Thomas :
       "LINUX. Unix fuer jedermann, der PC als Workstation"
       Vogel Computer Presse (Chip Special Programmierpraxis) 1994
       ISBN 3-8259-1330-9

       [Keine Beurteilung, kenne ich noch nicht]

   (e) Ralph Goestenmeier, Gudrun Rehn:
       "Das Einsteigerseminar LINUX"
       bhv Verlag GmbH 1994
       ISBN 3-89360-749-8

       ca. 390 Seiten; DM 19,80 /  vS 155,00 / SFr 19,80

       [Keine Beurteilung, hab es bisher nicht voll durchgearbeitet]


(12) Bezugsquellen
=======================================================================

"DANTE" verweist auf einen dante-kompatiblen ftp-Server, etwa
  "ftp.dante.de" (oder jeden anderen groesseren ftp-Server).
  [ Dante ist die deutsche Anwendervereinigung fuer TeX. ]

"SUNSITE" verweist auf den ftp-Server "sunsite.unc.edu" oder
  einen entsprechenden Spiegel (z.B. "ftp.uni-paderborn.de")


iso-tex.el       [ DANTE ]                 tex/support/iso-tex
iso-acc.el       sollte zum Lieferumfang des emacs gehoeren
alt-symbol.el    ftp.vlsivie.tuwien.ac.at  /pub/8bit
konvers.el ftp.uni-erlangen.de /pub/doc/ISO/charsets/konvers-862.tar.gz
AucTeX           [ DANTE ]                 tex/support/auctex
emacs-Umlaute-FAQ:
ftp.uni-erlangen.de   /pub/doc/ISO/deutsch/emacs-umlaute-faq.gz
umlaut.sty       [ DANTE ]                 tex/support/umlaute
xlatin1.sty
isolatin1.sty    [ DANTE ]             macros/latex209/contrib/misc
babel.sty        [ DANTE ]             macros/latex/packages/babel
"g1","g2",nls:
tex-ger.tgz      ftp.tu-clausthal.de       /pub/systems/Linux/SLT
GNU recode
cat-pack.tar.gz         [ SUNSITE ]    /pub/Linux/utils/nls/catalogs
cat-man.tar.gz          [ SUNSITE ]    /pub/Linux/utils/nls/catalogs
locale-pack-0.8.tar.gz  [ SUNSITE ]    /pub/Linux/utils/nls/catalogs/Incoming
locale-tutorial-0.8.txt [ SUNSITE ]    /pub/Linux/utils/nls/catalogs/Incoming
pine             ftp.cac.washington.edu     /pine




(13) Vorschlaege, die eigentlich nicht zum Thema gehoeren
=======================================================================

  (13a) emacs ("/usr/lib/emacs/site-lisp/site-start.el")

       -----8<----- hier schneiden -----8<-----
       (global-set-key [delete]   'delete-char)
       (global-set-key [home]     'beginning-of-line)
       (global-set-key [end]      'end-of-line)
       (global-set-key [prior]    'scroll-down)
       (global-set-key [next]     'scroll-up)

       (global-set-key [C-right]  'forward-word)
       (global-set-key [C-left]   'backward-word)
       (global-set-key [C-prior]  'beginning-of-buffer)
       (global-set-key [C-next]   'end-of-buffer)

       (global-set-key "\033[A"  'previous-line)
       (global-set-key "\033[B"  'next-line)
       (global-set-key "\033[C"  'forward-char)
       (global-set-key "\033[D"  'backward-char)
       (global-set-key "\033[H"  'beginning-of-line)
       (global-set-key "\033[Y"  'end-of-line)
       (global-set-key "\033[1~" 'beginning-of-line)
       (global-set-key "\033[2~" 'overwrite-mode)
       (global-set-key "\033[3~" 'delete-char)
       (global-set-key "\033[4~" 'end-of-line)
       (global-set-key "\033[5~" 'scroll-down)
       (global-set-key "\033[6~" 'scroll-up)
       -----8<----- hier schneiden -----8<-----


ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE-ENDE