German HOWTO
Winfried Trmper <
[email protected]>
v1.6, 19 March 1997
Dieses Dokument enthlt Tips und Informationen fr deutschsprachige
Linux-Benutzer. Note to English readers: this document explains the
German-specific aspects of Linux.]
______________________________________________________________________
Table of Contents
1. ber das German-HOWTO
1.1 Benutzung auf eigene Gefahr
1.2 Zielgruppe
1.3 Thematischer Umfang
1.3.1 Was ist neu in dieser Version?
1.3.1.1 Version 1.4
1.3.1.2 Version 1.3
1.3.1.3 Version 1.2
1.3.1.4 Version 1.1
1.4 Verfgbarkeit
1.5 Rckkopplung
1.6 Urheberrechte
1.7 Danksagung
2. Rstzeug und generelle Bemerkungen
2.1 Warum sind deutsche Anpassungen notwendig?
2.2 Notation
2.3 Empfohlene Begleitliteratur
2.4 Kurzes Glossar
3. Menschen
3.1 Benutzergruppen
3.2 Linux-Supporter
3.3 Online Chat (IRC)
3.4 Newsgroups
4. Dokumentation
4.1 Deutsches Linux HOWTO Projekt (DLHP)
4.2 Bcher
4.3 Deutschsprachige Manual-Pages
4.4 Diverses
4.4.1 GNU emacs reference card
4.4.2 Crash-Kurs Linux
5. Das System
5.1 Konsole
5.1.1 Tastenbelegung der Textkonsolen
5.1.1.1 Deutschland
5.1.1.2 Schweiz
5.1.1.3 stereich
5.1.1.4 Lnderbergreifende Einstellungen
5.1.1.4.1 Deadkeys
5.1.1.4.2 Compose
5.1.1.4.3 Unicode
5.2 Zeichensatz fr die Textkonsolen
5.2.1 Unicode
5.3 Tastenbelegung von `XFree86'
5.3.1 Version 2.1:
5.3.2 Version 3.1
5.3.3 Version 3.2 und hher:
5.3.4 Alle Versionen:
5.3.4.1 Unicode
5.4 Zeitzonen
5.4.1 DOS
5.4.2 Linux
6. Anwendungssoftware
6.1 Auer Konkurenz ...
6.1.1 Zeichenstze ohne Umlaute
6.1.2 Eigene Sppchen
6.2 Die Ausreier
6.2.1 readline und Verwandte (z.B.
6.2.2 telnet
6.2.3 ytalk
6.2.4 selection
6.2.5 dosemu
6.2.6 emacs
6.2.7 less
6.2.8 pine
6.2.9 joe
6.2.10 elm
6.2.11 nn
6.2.12 lynx
6.2.13 gslp
6.2.14 xfig
6.3 Weiterfhrende Tips
6.3.1 emacs
6.3.2 TeX/LaTeX
6.3.2.1 Verarbeitung von Umlauten
6.3.2.1.1 LaTeX 2e und hher
6.3.2.1.2 plain-TeX, LaTeX2.09
6.3.2.2 Layout
6.3.2.3 Deutsche Wortrennung
6.3.3 Rechtschreibprfung mit deutschem Wrterbuch
6.3.3.1 Die Wortlisten
6.3.3.2 Das Rechtschreibprogramm
7. Textdateien
7.1 Das Papierformat DIN A4
7.1.1 xdvi
7.1.2 ghostview
7.1.3 gs
7.1.4 dvips
7.1.5 ImageMagick
7.2 Konvertierung von DOS- und Mac-Texten nach Linux
7.2.1 Die Zeilenenden
7.2.2 Die Zeichenstze
7.3 Drucken
7.4 PostScript
8. Programmierung
8.1 National Language Support (NLS)
8.2 bersetzung von GNU-Programmen
8.3 ncurses
8.4 Erzeugung von PostScript
9. Anhang
9.1 Erklrende bersetzung einiger technischer Begriffe
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11.. bbeerr ddaass GGeerrmmaann--HHOOWWTTOO
11..11.. BBeennuuttzzuunngg aauuff eeiiggeennee GGeeffaahhrr
Text, Abbildungen und Programme in diesem HOWTO wurden mit groer
Sorgfalt erarbeitet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschlieen.
Aus diesem Grund sind die im vorliegenden HOWTO enthaltenen Angaben
mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden.
Kurz: Benutzung auf eigene Gefahr.
11..22.. ZZiieellggrruuppppee
Das German-HOWTO wendet sich an Linux-Benutzer, deren Linux-
Installation nicht oder nur teilweise an "deutsche" Begebenheiten
angepat ist. Die Forderung der Benutzer sollte natrlich sein, da alle
Linux-Distributionen lnderspezifische Einstellungen von sich aus
bercksichtigen. Schlielich ist dies der Zweck der Distributionen:
anhand einfacher Informationen das System weitmglichst zu
konfigurieren, ohne da der Benutzer erst Guru werden mu.
Kurz: wrden alle Distributionen ihre Hausaufgaben machen, wre diese
HOWTO erheblich krzer.
11..33.. TThheemmaattiisscchheerr UUmmffaanngg
Dieses HOWTO beschrnkt sich ausschlielich auf die Beschreibung der fr
Deutschland spezifischen Konfiguration von Linux und seinen
Programmen.
Es wird weder eine allgemeine deutsche Einfhrung in Linux gegeben,
noch wird die vorhandene Original-Dokumentation durch dieses HOWTO
berflssig.
11..33..11.. WWaass iisstt nneeuu iinn ddiieesseerr VVeerrssiioonn??
11..33..11..11.. VVeerrssiioonn 11..44
Korrekturen an 1.3.
11..33..11..22.. VVeerrssiioonn 11..33
Komplette Neufassung des HOWTOs. Jetzt auch ausdrcklich fr den
gesamten deutschsprachigen Raum.
11..33..11..33.. VVeerrssiioonn 11..22
?
11..33..11..44.. VVeerrssiioonn 11..11
Konvertierung in das Format linuxdoc-sgml.
11..44.. VVeerrffggbbaarrkkeeiitt
Dieses HOWTO ist offizieller Teil des `Linux Documentation Projects'
(LDP) und somit wie alle anderen Dokumente des LPD erhltlich. Nhere
Informationen findet man unter den URLs
<
http://www.jura.uni-sb.de/LDP/>
<
http://www.uni-paderborn.de/Linux/mdw/>
oder im Verzeichnis /usr/doc/HOWTO/ auf der eigenen Festplatte.
11..55.. RRcckkkkoopppplluunngg
Korrekturen von Tippfehlern und Verbesserungsvorschlge direkt an mich
schicken:
[email protected].
Einstellungen aus MAKEFILEs nehme ich nicht mehr entgegen: sie sind
direkt an den Hersteller der Linux-Distribution zu richten. Wo kmen
wir hin, wenn das German HOWTO zur allgemeinen Sammelstelle fr Bug-
Fixes wrde?
Man verschone mich mit ber das HOWTO hinausgehende Fragen wie z.B.
`Warum strzt ispell ab?'. Ich stehe aus gutem Grund nniicchhtt auf der
Liste der deutschen Linux-Untersttzer und beantworte auch keine Fragen
per e-mail.
11..66.. UUrrhheebbeerrrreecchhttee
Copyright (1994,1995,1996,1997) Winfried Trmper <
[email protected]>
Das German-HOWTO darf im ganzen oder teilweise vervielfltigt und
vertrieben werden, sowohl in gedruckter als auch in elektronischer
Form, solange dieses Copyright beibehalten wird. Kommerzieller
Vertrieb ist in diesem Sinne ausdrcklich erlaubt, solange hchstens
(anteilige) Kosten fr die Datentrger berechnet werden.
Note to English readers:
The German-HOWTO may be reproduced and distributed in whole or in
part, in any medium physical or electronic, as long as the above
copyright notice is retained on all copies. Commercial redistribution
under the GPL is allowed and encouraged.
11..77.. DDaannkkssaagguunngg
Folgende Personen haben durch Vorschlge am German-HOWTO mitgewirkt:
Bernhard Aceman <
[email protected]>
Andreas Bagge <
[email protected]>
Andries Brouwer <
[email protected]>
Karl Brodowsky <
[email protected]>
Bernhard Buettner <
[email protected]>
Gert Doering <
[email protected]>
Karl Eichwalder <
[email protected]>
David Frey <
[email protected]>
Jochen Hein <
[email protected]>
Michael Hinz <
[email protected]>
Ulli Horlacher <
[email protected]>
"Markus G. Kuhn" <
[email protected]>
Detlef Lannert <
[email protected]>
Anselm Lingnau <
[email protected]>
Nat Makarevitch <
[email protected]>
Sebastian Matschke
Frerk Meyer <
[email protected]>
Reiner Miericke <
[email protected]>
Uwe Mnch <
[email protected]>
Nils Naumann <
[email protected]>
Danilo Rene Neuber <
[email protected]>
Sven Neuhaus <sven%
[email protected]>
Thomas Ploss <
[email protected]>
Roland Rosenfeld <
[email protected]>
Sven Rudolph <
[email protected]>
Dietrich Schmidt <
[email protected]>
Ingo Schroeck <
[email protected]>
Juergen Steiner <
[email protected]>
Guenter Stueck <
[email protected]>
Martin Schulze <
[email protected]>
Jan Vroonhof <
[email protected]>
22.. RRssttzzeeuugg uunndd ggeenneerreellllee BBeemmeerrkkuunnggeenn
22..11.. WWaarruumm ssiinndd ddeeuuttsscchhee AAnnppaassssuunnggeenn nnoottwweennddiigg??
Linux wird von einer weltweiten Gemeinde von Hackern im Internet
entwickelt. Obwohl Linux ursprnglich aus Finnland kommt, ist Englisch
gemeinsame Sprache und Ausgangspunkt bei der Programmierung sind meist
amerikanische Standards (Papierformat "letter", Zeichensatz ohne
Umlaute, usw.).
Gerade weil die Linux-Gemeinde weltweit operiert, sind
landesspezifische Einstellungen an vielen Stellen vorgesehen und mssen
lediglich aktiviert werden. Das ist schon alles.
22..22.. NNoottaattiioonn
Tasten werden durch ihre Aufschrift in spitzen Klammern markiert.
22..33.. EEmmppffoohhlleennee BBeegglleeiittlliitteerraattuurr
Das Linux Configuration-HOWTO (to appear) erlutert die Handhabung der
erwhnten Konfigurationsdateien.
Im Linux Keyboard- und Keystroke-HOWTO findet man alle "Tricks" fr die
Tastatur.
22..44.. KKuurrzzeess GGlloossssaarr
AASSCCIIII
ist ein 7-bit Zeichensatz und enthlt 2^7 = 2*2*2*2*2*2*2 = 128
Zeichen, was gerade mal fr a-z, A-Z, 0-9 und einige wichtige
Zeichen ausreicht. Das amerikanische Alphabet halt.
88--bbiitt--cclleeaann
ein 8-bit Zeichensatz umfat 128*2 = 256 Zeichen und kann einige
Sonderzeichen aufnehmen. Ist ein Programm in der Lage mit einen
8-bit Zeichensatz umzugehen, so bezeichnet man es auch als
`8-bit clean'. Ist ein Programm nicht 8-bit clean, so erscheinen
oft anstelle der Umlaute `' die Zeichen `dv|'.
Man beachte den subtilen Unterschied zwischen `8bit clean' und
`localized': Ein 8bit cleanes Programm braucht nichts von seiner
Locale (und dem verwendeten Zeichensatz!) zu wissen; es muss
``nur'' alle 256 Zeichen bearbeiten knnen. Handkehrum kann ein
Programm localized sein, aber trotzdem nicht 8bit clean sein, da
es gewisse Zeichen verschluckt (z.B. alle Control-Codes).
``IISSOO--llaattiinn11'' ooddeerr ``IISSOO--88885599--11''
Internationaler 8-bit Zeichensatz, enthlt Umlaute und viele
Sonderzeichen fr die `westeuropischen' Sprachen. (Die
osteuropischen und weitere haben andere Endziffern.)
UUnniiccooddee
Unicode ist ein Standard, der Zeichen aus den
unterschiedlichsten Sprachen der Lnder dieser Welt enthlt. Dazu
werden die Zeichenpositionen in einem 32-bit Zeichensatz
definiert, was noch lngst nicht abgeschlossen ist. Gngigere
Zeichenstze (wie die Zeichen der europischen Sprachfamilien)
sind als 16-bit Untergruppen festgelegt, die in kompatibler
Weise als einzelne 16-bit Unicode-Zeichenstze verwendet werden
knnen. Wenn hier von einem _U_n_i_c_o_d_e-Zeichensatz die Rede ist, ist
die 16-bit Untergruppe der europischen Sprachfamilien gemeint.
PPOOSSIIXX
POSIX steht fr `Portable Operating System Interface for UniX'.
Normierte Schnittstellenbeschreibung zu Kernel- und libc-
Funktionen (POSIX.1) resp. zu den Grundutilities (sh, ed, vi,
awk, cut, ...) (POSIX.2).
LLooccaallee
Ist die formale Beschreibung eines Teils der kulturellen
Eigenheiten fr ein Land oder einen Spracheraum und die vom
jeweiligen Programm bentigten bersetzten Texte.
IInntteerrnnaattiioonnaalliizzaattiioonn
Vernderung eines Programms zur Untersttzung mehrerer Sprachen.
ii1188nn
Abkrzung fr _i_n_t_e_r_n_a_t_i_o_n_a_l_i_z_a_t_i_o_n. Da viele Leute zu faul waren
dieses lange Wort immer wieder auszuschreiben, wurden einfach
der erste und letzte Buchstabe belassen und der Zwischenraum
durch die Anzahl fehlender Buchstaben ersetzt.
LLooccaalliissaattiioonn
Mit _l_o_c_a_l_i_s_a_t_i_o_n wird der Proze bezeichnt, einem bereits
internationalisierten Programm alle bentigten Informationen zur
Verfgung zu stellen, um den nationalen Besonderheiten, bezglich
der Sprache und kulturellen Umfeld zu entsprechen. Kurz gesagt,
i18n ist der eigentliche bersetzungsproze.
Der Nutzer kann das lokalisieren eines Programms erreichen,
indem er besonderen Umgebungsvariablen geeignete Werte zuweist,
welche die zu benutzende `locale' angeben.
ll1100nn
Abkrzung fr _l_o_c_a_l_i_z_a_t_i_o_n, die wie i18n entstanden ist.
33.. MMeennsscchheenn
33..11.. BBeennuuttzzeerrggrruuppppeenn
In vielen Stdten haben sich Linux-Benutzer zu sogenannten _L_i_n_u_x _U_s_e_r
_G_r_o_u_p_s (LUG) zusammengetan. Diese Benutzergruppen sind offen fr jeden
und halten regelmige Treffen ab. Sie sind der ideale Treffpunkt fr all
diejenigen, die sich nicht nur im Cyberspace mit anderen Linuxern
austauschen wollen. Eine bersicht befindet sich unter der URL
<
http://www.schwaben.de/linux/LUG_in_de.html>
33..22.. LLiinnuuxx--SSuuppppoorrtteerr
Eine Liste mit Ansprechpartnern, die Anfngern in einem begrenzten
Rahmen kostenlosen Hilfestellung geben, findet sich unter der URL:
<
http://localhost.ruhr.de/Linux-Support.html>
Ziel ist die Verbreitung von Linux als Betriebssystem zu frdern.
33..33.. OOnnlliinnee CChhaatt ((IIRRCC))
Im IRC-Kanal #LinuxGER halten sich einige deutsche Linux-Aktivisten
auf. Nhere Informationen unter der URL:
<
http://www.infodrom.north.de/Linux/LinuxGER/>
33..44.. NNeewwssggrroouuppss
Frher von mir als kostenlose Hotlines degradiert, habe ich die
Newsgroups in dieser Version anders eingeordnet. _H_o_t_l_i_n_e hat immer den
Klang einer Stelle, bei der man auch ohne Lesen des Handbuchs Fragen
stellen kann. Obwohl einige Handbcher nun wirklich nicht das gelbe vom
Ei sind, sollte man die newgroups mit bermigen Fragen verschonen:
de.comp.os.linux.hardware <news:de.comp.os.linux.hardware>
de.comp.os.linux.misc <news:de.comp.os.linux.misc>
de.comp.os.linux.x <news:de.comp.os.linux.x>
de.comp.os.linux.networking
<news:de.comp.os.linux.networking>
Stattdessen sind die Newsgroup ein prima Forum, in denen man die nicht
ganz alltglichen Dinge diskutieren kann.
44.. DDookkuummeennttaattiioonn
44..11.. DDeeuuttsscchheess LLiinnuuxx HHOOWWTTOO PPrroojjeekktt ((DDLLHHPP))
Das Deutsche Linux HOWTO Projekt beschftigt sich mit der bersetzung
der originalen Linux HOWTOs ins Deutsche. Unter der URL
<
http://www.tu-harburg.de/~semb2204/dlhp/>
kann man eine Liste aller bersetzten HOWTOs und nhere Informationen
zum Projekt abrufen.
44..22.. BBcchheerr
Mittlerweile gibt es sehr viele deutschsprachige Bcher zu Linux,
weshalb ich die bersicht aus diesem HOWTO herausgenommen habe.
Martin Schulze <
[email protected]> unterhlt eine Liste
mit deutschen Bchern rund um Linux, die unter der URL:
<
http://www.infodrom.north.de/Linux/Buecher/>
erhltlich ist und die in der Newsgroup de.comp.os.linux.misc regelmig
gepostet wird.
44..33.. DDeeuuttsscchhsspprraacchhiiggee MMaannuuaall--PPaaggeess
Eine Gruppe von Freiwilligen hat sich die bersetzung der englischen
Manual-Pages vorgenommen. Obwohl bereits ein ansehnlicher Teil
bersetzt ist, werden weiterhin bersetzer gesucht. Details unter der
URL:
<
http://www.Infodrom.North.DE/Linux/manpages-de/>
44..44.. DDiivveerrsseess
44..44..11.. GGNNUU eemmaaccss rreeffeerreennccee ccaarrdd
Eine deutsche Version der uerst ntzlichen Referenzkarte zum Texteditor
`emacs' findet man unter der URL:
<
http://www.inf.tu-dresden.de/~sr1/projects/emacs-ref-
card/index.html>
44..44..22.. CCrraasshh--KKuurrss LLiinnuuxx
Wer gerne knappe Bescheibungen mag, sollte einen Blick in den von mir
geschriebenen `Crash-Kurs Linux' werfen.
<
http://www.uni-koeln.de/themen/linux/ckl/>
55.. DDaass SSyysstteemm
55..11.. KKoonnssoollee
Die Konsole ist die Tastatur und der Bildschirm eines Linux-Systems;
in der Regel also der VGA-Monitor plus Tastatur.
Linux tuscht den Programmen mehr als eine Konsole vor und der Benutzer
kann dann mittels Tastenkombination <Alt-Ctrl-F1> - <Alt-Ctrl-F8>
zwischen diesen hin- und herblenden. Die vorgetuschten Konsolen nennt
man _v_i_r_t_u_e_l_l_e _K_o_n_s_o_l_e_n.
|| ||
| Escape the |<-- setfont loadkeys -->|^1234567890 123 |
| Gates of hell. | | qwertzuiop+ 567 |
| |=======+ +=======| asdfghjkl# 789 |
| Use Linux. | | | | <yxcvbnm,. 0, |
| | | | |__________________|
|_________________| | |
MMM | |
MMMMMMMMM | | +---<---< Internet
| | |
+-------*-------------*------+ |
| \ / | | X11 ------+
| \ / | | | |
| Betriebssystemkern Linux | telnetd xterm |
Alt+Ctrl F1F8 ----------------/ <> | \\ /// |
als Schalter | / | \\ /// |
| / | \ +-------+ +-------+ |
| / | \ | ptyp1 | | ptyef | |
|++ +++ +| |
| tty0 | tty1 | . . . | tty8 | ttyp1 | | ttyef | |
+------+------+ - - - +------+-------+ - - +-------+ |
| | ^ | |
bash emacs | less |
| |
`---------------------------'
Die nachfolgend beschriebenen Einstellungen betreffen alle virtuellen
Konsolen gleichzeitig. Welches die "richtige" Datei fr die Kommandos
ist, darber kann nur das Handbuch der eigenen Distribution Auskunft
geben. (Tip: das Configuration HOWTO kann in vielen Fllen helfen.)
Weiterfhrende Literatur: Keystroke-HOWTO (engl.).
Es ist unter Linux brigens _n_i_c_h_t notwendig, die virtuellen Bildschirme
mit dem Befehl `stty pass8' in den 8-bit Modus zu schalten - das sind
sie nmlich von Hause aus.
55..11..11.. TTaasstteennbbeelleegguunngg ddeerr TTeexxttkkoonnssoolleenn
Fr die unterschiedlichen Tastaturen der verschiedenen Lnder liegen im
Verzeichnis `/usr/lib/kbd/keytables' vorgefertigte
Konfigurationsdateien. Mit dem Kommando `loadkeys' kann man eine
solche Datei in den Linux-Kernel laden und dadurch den Tasten
bestimmte Zeichen zuordnen.
Um Miverstndnissen vorzubeugen: man ordnet den Tasten keine
Bedeutungen zu, sondern nur bestimmte Zeichen. Dadurch ist
sichergestellt, da die Tastatur auch beim Arbeiten mit entfernten
Rechnern funktioniert, denn Zeichen kann man ber jede Art von
Netzwerkverbindung bertragen. Dagegen wre eine direkte Abfrage der
Tastatur-Hardware (so wie unter DOS) ber ein Netzwerk nicht mglich -
es ist ein Widerspruch in sich.
Die Bedeutung eines Zeichens (und damit einer Taste) kann von Programm
zu Programm leicht unterschiedlich sein und die Kunst liegt in der
effektiven, bzw. komfortablen Konfiguration der Bedeutung. Die
lnderspezifischen Aspekte werden im kommenden Kapitel behandelt.
55..11..11..11.. DDeeuuttsscchhllaanndd
Im einfachsten Falle werden Benutzer einer deutschen Tastatur mit der
Belegung `de-latin1-nodeadkeys.map' zufrieden sein:
Beispiel:
loadkeys de-latin1-nodeadkeys.map
55..11..11..22.. SScchhwweeiizz
Geeignete Tastenbelegungen fr die Schweiz sind `sf-latin1.map' (swiss-
french) und `sg-latin1.map' (swiss-german).
In der Deutschschweiz gibt es 2 verschiedene Tastaturlayouts, bei
denen wenige Tasten verschieden beschriftet sind (eckige Klammern,
@-Zeichen an verschiedenen Orten).
55..11..11..33.. sstteerreeiicchh
?
55..11..11..44.. LLnnddeerrbbeerrggrreeiiffeennddee EEiinnsstteelllluunnggeenn
Die Tastaturtabellen sind Textdateien, die sich mit dem persnlichen
Lieblingseditor bearbeiten lassen. Um z.B. die franzsischen
Anfhrungszeichen auf <AltGr .> und <AltGr -> zu legen, ergnzt man an
den entsprechenden Stellen:
keycode 51 = comma semicolon guillemotright
keycode 52 = period colon guillemotleft
control keycode 105 = Meta_b
control keycode 106 = Meta_f
Die letzten beiden Eintrge ermglichen wortweises Springen auf der
Kommandozeile mit Strg-Cursortaste. Als Anregung fr eigene Ergnzungen
hier eine Tabelle mit allen (?) symbolischen Namen:
" quotedbl ' apostrophe ` grave ~ asciitilde
^ asciicircum _ underscore ! exclam ? question
# numbersign $ dollar % percent & ampersand
| bar @ at + plus - minus
* asterisk / slash \ backslash . period
, comma : colon ; semicolon < less
= equal > greater ( parenleft ) parenright
[ bracketleft ] bracketright { braceleft } braceright
exclamdown cent sterling currency
yen brokenbar section " diaeresis
copyright ordfeminine < guillemotleft
notsign hyphen registered
macron degree plusminus twosuperior
threesuperior acute mu
paragraph periodcentered cedilla
onesuperior masculine > guillemotright
onequarter onehalf threequarters
questiondown Agrave Aacute Acircumflex
Atilde Adiaeresis A Aring AE
Ccedilla Egrave Eacute ^E Ecircumflex
Ediaeresis Igrave Iacute Icircumflex
Idiaeresis ETH Ntilde Ograve
Oacute Ocircumflex Otilde Odiaeresis
multiply Ooblique Ugrave Uacute
^U Ucircumflex Udiaeresis Yacute |O THORN
ssharp agrave aacute acircumflex
atilde adiaeresis aring ae
ccedilla egrave eacute ecircumflex
ediaeresis igrave iacute icircumflex
idiaeresis xo eth ntild ograve
oacute ocircumflex otilde odiaeresis
division oslash ugrave uacute
ucircumflex udiaeresis yacute |o thorn
"y ydiaeresis
nul Tab Escape space BackSpace
Insert Remove Home End PageUp
Down Left Right Up PageDown
Macro Help Do Pause Linefeed
[Die Tabelle nicht ganz korrekt, da einige Zeichen vom
Formatierungswerkzeug nicht verarbeitet werden. Wir arbeiten daran.]
Die keytables(5), die dumpkeys(1) und loadkeys(1) Manpages erlutern
welche Symbole gltig sind, insbesondere
dumpkeys --long-info
erzeugt eine Liste aller bekannten Zeichennamen und Modifier.
55..11..11..44..11.. DDeeaaddkkeeyyss
Mit _D_e_a_d_k_e_y wird eine Taste bezeichnet, bei deren Bettigung das
Zeichen zunchst zurckgehalten wird. Das nachfolgend eingegebene
Zeichen wird quasi ber das zuerst eingegeben Zeichen gedruckt, falls
die Kombination Sinn ergibt. Ansonsten werden beide Zeichen
nacheinander ausgegeben.
Beispiel: ist die Tilde als Deadkey konfiguriert, so ergibt <~> <a>
ein (a mit Tilde darber).
55..11..11..44..22.. CCoommppoossee
Alternativ zu den Deadkeys kann man auch mit der <Compose>-Taste
arbeiten: sie druckt zwei nacheinander eingetippte Zeichen
bereinander. So ergibt die Tastenfolge <Compose> <~> <a> ein , whrend
ein <~> <a> weiterhin ~a anzeigt.
Um <Compose> auf die an vielen neuen Tastaturen vorzufindenden
zustzlichen Tasten zu legen, kann man z.B. konfigurieren:
keycode 127 = Compose
Bei mir trgt diese Taste das Symbol "Quadrat mit Pfeil in der linken
oberen Ecke". Die Taste mit dem Fenster-Symbol (frher: Diamant-Symbol
oder _M_e_t_a) hat die Nr. 125.
55..11..11..44..33.. UUnniiccooddee
Bei Verwendung eines _U_n_i_c_o_d_e-Zeichensatz sollte man auch die Tastatur
in den Unicode-Modus schalten:
kbd_mode -u
55..22.. ZZeeiicchheennssaattzz ffrr ddiiee TTeexxttkkoonnssoolleenn
Damit die lnderspezifischen Zeichen berhaupt auf dem Bildschirm
dargestellt werden knnen, mu der entsprechende Zeichensatz fr den
Bildschirm geladen werden. Akzeptable Ergebnisse erzielt man in der
Regel mit `lat1u-16.psf', einem 16-Punkt hohen UNIcode-Zeichensatz.
Der zugehrige Befehl zum Laden sieht z.B. so aus:
setfont /usr/lib/kbd/consolefonts/lat1u-16.psf
Die Details sind wiederum der Dokumentation der eigenen Distribution
zu entnehmen.
55..22..11.. UUnniiccooddee
Um den _U_n_i_c_o_d_e-Zeichensatz fr die Anwendungsprogramme freizugeben mu
man die Zeichenfolge ESC ( K an den virtuellen Bildschirm senden. Dies
kann z.B. durch die Befehlsfolge
for i in 1 2 3 4 5 6 7 8
do
echo -n -e "\033(K" > /dev/tty$i
done
geschehen. Diese Lsung ist allerdings aus verschiedenen Grnden sub-
optimal.
55..33.. TTaasstteennbbeelleegguunngg vvoonn ``XXFFrreeee8866''
`XFree86' ermglicht den Betrieb von Programmen, die das `X Window
System' bentigen. In Verbindung mit einem sogennanten `Windowmanager',
der das Look&Feel bestimmt, stellt es die grafische Benutzeroberflche
unter Linux zur Verfgung.
Oft wird empfohlen, die Tastenbelegung des XFree86 durch die Datei
~/.Xmodmap oder mit dem Befehl xmodmap zu konfigurieren. Dies ist
nicht erforderlich, sondern unntig kompliziert. Tatschlich ist nur ein
Eintrag in der Konfigurationsdatei des XFree86 notwendig, um die
<AltGr> Taste zu aktivieren. Die Vorgehensweise unterscheidet sich fr
die verschiedenen Versionen:
55..33..11.. VVeerrssiioonn 22..11::
Konfigurationsdatei: /usr/X11/lib/X11/Xconfig
Mit Ausnahme der in der Tastaturbelegung vereinbarten Deadkeys werden
die Tasten genau wie auf der Textkonsole belegt. Die Deadkeys (s.o.)
sind unter Version 2.1 tatschlich `dead' - aber leider ganz, nicht nur
`halb'. Die Freigabe der Alt-Tasten mu manuell vorgenommen werden,
dazu trgt man im Abschnitt _K_e_y_b_o_a_r_d ein:
LeftAlt Meta
RightAlt ModeShift
55..33..22.. VVeerrssiioonn 33..11
Konfigurationsdateien: /etc/X11/XF86Config und /etc/XF86Config
Die Tastatur ist genau wie auf der Konsole belegt, auch die Deadkeys
und <Compose> funktionieren (falls als solche konfiguriert).
Um allerdings in den Genu der <Alt >- und <AltGr >-Tasten zu kommen,
mu man bei der Erzeugung der Konfigurationsdatei (Programm xf86config)
folgende Frage mit `y' (yes) beantworten:
Do you want to enable these bindings for the Alt keys?
Alternativ kann man die entsprechenden Einstellungen auch per Hand im
Abschnitt Section "Keyboard" vornehmen:
LeftAlt Meta
RightAlt ModeShift
`RightAlt ModeShift' aktiviert die <AltGr>-Taste und `LeftAlt Meta'
sorgt fr eine Emulation der <Meta>-Taste (bentigen z.B. die Programme
emacs und bash).
55..33..33.. VVeerrssiioonn 33..22 uunndd hhhheerr::
Konfigurationsdateien: /etc/X11/XF86Config und /etc/XF86Config
Hat man eine Konfigurationsdatei der Version 3.1 oder will man es sich
besonders einfach machen, dann verfhrt man wie oben beschrieben und
ergnzt im Abschnitt Section "Keyboard" lediglich
XkbDisable
Dadurch wird die unter Linux etwas kompliziert anmutende Xkbd-Technik
abgeschaltet und das X liest stattdessen die Tastaturbelegung der
Textkonsolen (auf diese Weise braucht man nur eine Sache zu
konfigurieren). quivalent kann man bei der Erzeugung der
Konfigurationsdatei (Programm xf86config) folgende Frage mit `n' (no)
beantworten:
Do you want to use XKB?
Beantwortet man diese Frage mit `y' (yes), dann sind in der
Konfigurationsdatei folgende Eintrge zu entkommentieren (d.h. das
`#'-Zeichen ist zu entfernen):
# XkbLayout "de"
# XkbVariant "nodeadkeys"
55..33..44.. AAllllee VVeerrssiioonneenn::
Sondermodelle fertigt man mit dem Befehl
xmodmap -pke > ~/.Xmodmap
und einem Editor nach Wahl an. Die globale Konfigurationsdatei ist
/etc/X11/Xmodmap. Leider gibt es keine empfehlenswerte Software zur
komfortableren Konfiguration der Tastatur (xkeycaps ist katastrophal
in Sachen Benutzerfhrung).
Empfehlenswert fr die Xmodmap sind etwa
! Freigabe der Compose-Taste
keycode 117 = Multi_key
! Punkt auf das Komma des Ziffern-Blocks
keycode 91 = period
! Was um alles in der Welt ist die Super-Taste?
keycode 115 = Super_L
! Fr diejenigen, die ^? als Backspace auf der Konsole konfiguriert haben.
keycode 22 = BackSpace
55..33..44..11.. UUnniiccooddee
?
55..44.. ZZeeiittzzoonneenn
Die ganze Welt ist in Zeitzonen unterteilt, innerhalb derer eine
einheitliche Zeit gilt (unabhngig von der Zeit einer Sonnenuhr an dem
betreffenden Ort). Bezugspunkt fr die Einteilung ist die _U_n_i_v_e_r_s_a_l
_T_i_m_e, kurz UTC.
Zu einer Zeitzone gehren bestimmte Regeln, wie z.B. die Umstellung von
Sommer- auf Winterzeit. Linux kann diese Regeln automatisch
bercksichtigen.
Allerdings ist die automatische Zeitumstellung nur angebracht, wenn
Linux das einzige Betriebssystem auf dem Rechner ist oder auch das
andere Betriebssystem auf diese Technik beherrscht.
55..44..11.. DDOOSS
Der Treiber clock.sys bringt DOS den Umgang mit Zeitzonen bei. Der TZ-
Wert fr die deutsche Zeitzone in clock.sys ist
CET-1CEST,M3.5.0/2,M10.5.0/3
Der Treiber clock.sys ist z.B. erhltlich unter der URL
<
ftp://ftp.tu-chemnitz.de/pub/sim-
tel/msdos/clock/clk360rs.zip>
55..44..22.. LLiinnuuxx
Unter Linux gibt es quasi 3 Zeiten:
+o Die der auf dem Motherboard installierten CMOS-Uhr,
+o die Systemzeit des Linux-Kernels und
+o die dem Benutzer von verschiedenen Uhren angezeigte Zeit.
clock -u -w date -u -s
CMOS-Uhr <-------------- Linux <--------------
(Mainboard) Systemzeit Benutzer-Uhr
--------------> (UTC) -------------->
clock -u -s date, xclock
Die Programme clock und date bersetzen zwischen diesen Uhrzeiten.
Zwar liest der Kernel schon beim Booten die CMOS-Uhr aus und
interpretiert sie als UTC. Aber um systematische Fehler der CMOS-Uhr
zu korrigieren, wird die Uhrzeit vom Skript /etc/init.d/boot (oder
vergleichbar) ein weiteres Mal gelesen. Dort wird dann der clock-
Befehl ausgefhrt und ist daher fr die weiteren Betrachtungen ebenfalls
relevant.
Fr die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit gibt es zwei
Mglichkeiten: manuell oder automatisch.
Umstellung manuell automatisch
----------------------------------------------------
CMOS-Uhr Ortzeit UTC
Option fr clock -keine- -u
Die Zeitzone der CMOS-Uhr setzt man am sichersten whrend des Bootens
im BIOS Setup. "UTC" ist die _U_n_i_v_e_r_s_a_l _T_i_m_e: im Winter eine, im
Sommer zwei Stunden weniger.
Welches Skript den Befehl clock ausfhrt (und demnach die Option '-u'
enthalten kann) mu man dem Handbuch der eigenen Distribution
entnehmen.
Die eigentliche Zeitzone wird unabhngig von den obigen Einstellungen
durch den Link /usr/lib/zoneinfo/localtime festgelegt. In der Regel
zeigt dieser Link auf die Hauptstadt des eigenen Landes:
Land Zeitzonen-Datei
|- Zeitzone -|
-----------------------------------------------
Deutschland /usr/lib/zoneinfo/Europe/Berlin
stereich /usr/lib/zoneinfo/Europe/Vienna
Schweiz /usr/lib/zoneinfo/Europe/Zurich
Um den Link anzulegen kann man das Kommando ln verwenden, im Falle von
Deutschland lautet die komplette Befehlszeile dann:
ln -sf /usr/lib/zoneinfo/Europe/Berlin /usr/lib/zoneinfo/localtime
Die eingestellte Zeitzone kann mit der Umgebungsvariable TZ
berschrieben werden:
export TZ=Asia/Hong_Kong; xclock & export TZ=Africa/Dakar; xclock &
Das frher gebruchliche "MET" sollte unter keinen Umstnden
weiterverwendet werden. Markus Kuhn schrieb mir:
Die Datei /usr/lib/zoneinfo/MET existiert nur zwecks Rckwrt-
skompatibilitt. Die Autoren der Zeitzonentabellen
(Olson/Eggert/et al.) wollen eigentlich, da deutsche
Benutzer statt MET die Datei Europe/Berlin verwenden. Dann
stimmen sogar die historischen Sommerzeiten vor 1945, die
Linux auch alle kennt. Auerdem wird dann in der neuesten
Version der Zeitzonentabelle "Mitteleuropische Zeit (MEZ)"
endlich korrekt ins Englische mit "Central European Time
(CET)" bersetzt, denn "MET" ist ein bersetzungsfehler (siehe
z.B. Langenscheid Englisch; ich habe deswegen sogar beim
Physikalisch-Technischen Bundesamt nachgefragt, die fr die
deutsche Zeit verantwortlich sind). "CEST" ist dann
entsprechend "Central European Summer Time" ("MET DST", wie
es noch in vielen Linux-Installationen benutzt wird, war
eine falsche Uebersetzung von MESZ).
66.. AAnnwweenndduunnggssssooffttwwaarree
Mittlerweile sind viele Programme hinsichtlich der Untersttzung von
landesspezifischen Einstellungen so weit genormt, man einen Groteil
der Konfiguration durch Setzen der Umgebungsvariable LANG auf den Wert
de_DE erledigen kann. Dies ist ein Standard, der in einem der vielen
POSIX-Standards festgelegt wird, der aber nicht alle Bereiche abdeckt.
So fehlen z.B. Papiergre und Zeitzone; allerdings wren beide bei
greren Lndern schlecht mit einer Variable zu erfassen, so da man sie
auen vorgelassen hat.
Der richtige Ort fr das Setzen von Umgebungsvariablen sind die Dateien
/etc/profile oder ~/.bash_profile:
#LANG=de_AT # in sterreich
#LANG=de_CH # in der deutschsprachigen Schweiz
LANG=de_DE # in Deutschland
export LANG
Soweit die Theorie. In der Tat ist es etwas nervig, wenn sich deutsche
und engliche Fehlermeldungen, Datumsangaben, usw. aufgrund von
unvollstndiger Internationalisierung mischen:
tar: Kann Archiv 'foo.tgz' nicht ffnen: Permission denied
In einem solchen Fall berschreibt man lieber diesen Aspekt der LANG-
Variable:
LC_MESSAGES=C
export LC_MESSAGES
Dabei gehe ich davon aus, da die eigene Linux-Distribution den POSIX-
Standard durch die _L_o_c_a_l_e-Dateien bereitstellt. Leider sind noch nicht
alle Linux-Distributionen auf diesem Stand, so da die obige
Einstellung evtl. zu nervigen Fehlermeldungen fhrt. Beispiel:
Warning: locale not supported by C library, locale unchanged
In einem solchen Fall sollte man sich beim Hersteller des Distribution
beschweren. Oder auf eigene Faust die locale-Dateien installieren,
inkl. Kompilation der libc.
Details zu den _L_o_k_a_l_e_n findet man im Linux Locale mini-HOWTO oder in
der man-page zu locale. Der Rest dieses Kapitels behandelt die
"Ausreier", die die Umgebungsvariable LANG nicht auswerten.
66..11.. AAuueerr KKoonnkkuurreennzz ......
66..11..11.. ZZeeiicchheennssttzzee oohhnnee UUmmllaauuttee
Sowohl fr die Textkonsole als auch fr X11 existieren Zeichenstze
(engl. `fonts'), die nicht alle Zeichen aus _I_S_O_-_l_a_t_i_n_1 enthalten. D.h.
die fehlenden Zeichen (z.B. Umlaute) werden als Leerzeichen oder gar
nicht auf dem Bildschirm dargestellt. In diesem Fall hilft natrlich
die Konfiguration der Programme nicht weiter, sondern es mu ein
anderer (vollstndiger) Zeichensatz gewhlt werden.
66..11..22.. EEiiggeennee SSppppcchheenn
Konfigurationsdateien: ~/.Xresources und /etc/X11/Xresources
Das X-Window-System wartet mit einer eigenen Konfigurationsmglichkeit
fr Locale auf. Diese mu man aber nur nutzen, wenn man fr einzelne X-
Programme die Locale anders setzen will, d.h. wenn man die
Einstellungen in den Umgebungsvariablen berschreiben will.
Anders ausgedrckt: durch Setzen der Locale ber die X-Resourcen
verkompliziert man in den meisten Fllen das Setup der eigenen Linux-
Machine (und wer will das schon). Andererseits gibt es natrlich Flle,
in denen das evtl. notwendig ist (aber wer hat die schon).
Gerchten zufolge bestimmen folgende Resourcen die Locale von X11:
!*displayLang: de_DE
!*timeFormat: de_DE
!*inputLang: de_DE
!*basicLocale: de_DE
!*numeric: de_DE
Achtung: das Kommentarzeichen ist `!', nicht `#'.
66..22.. DDiiee AAuussrreeiieerr
Solange nicht ausdrcklich erwhnt, betreffen die Einstellungen alle
Versionen eines Programms. Die vorzunehmenden Einstellungen sind durch
Einrckung markiert.
66..22..11.. rreeaaddlliinnee uunndd VVeerrwwaannddttee ((zz..BB.. bbaasshh ))
Konfigurationsdatei: ~/.inputrc Versionen: ab bash 1.14.1
set meta-flag on
set convert-meta off
set output-meta on
Kopiert man die Datei auerdem noch nach `/etc/skel/', so erhlt sie
jeder neu angelegte Benutzer automatisch. Eine globale
Konfigurationsdatei gibt es leider noch nicht.
Vorsicht: Kommentare und Leerzeilen in dieser Datei knnen zu Problemen
fren.
66..22..22.. tteellnneett
Konfigurationsdatei: ~/.telnetrc
Erscheinen beim telnet statt `' die Zeichen `dv|', so mu man fr jede
Maschine einen Eintrag der Form:
localhost
set binary true
anlegen. Denselben Effekt erreicht man mit der Option "-8". Eine
globale Konfigurationsdatei fr telnet existiert nicht.
66..22..33.. yyttaallkk
Konfigurationsdateien: ~/. und /etc/
66..22..44.. sseelleeccttiioonn
Das Programm selection mu neu compiliert werden, damit es Umlaute
korrekt per Cut&Paste transportiert. Die notwendigen Modifikationen
(Patch) stammen von Andries Brouwer und liegen unter der URL
ftp://ftp.win.tue.nl/pub/linux/util
Gegenber gpm verbraucht selection deutlich weniger virtuellen
Speicher, daher ist es auch heute noch von Interesse.
66..22..55.. ddoosseemmuu
Konfigurationsdateien: ~/.dosrc und /etc/dosemu.conf
Versionen: ab 0.52pl16
keyboard { layout de-latin1 keybint on rawkeyboard on }
X { updatefreq 8 title `DOS in a BOX' icon_name `xdos' keycode }
Hinweis: die Einstellung `keycode' funktioniert nur einwandfrei mit
XFree86, nicht dagegen mit Xterminals o..
66..22..66.. eemmaaccss
Versionen: ab 19.22 (GNU)
Hinweis: einige Versionen des emacs haben Probleme mit der Aktivierung
der Umlaute. Ab Version 19.29 sollten damit keinerlei Schwierigkeiten
mehr auftreten.
Die Haupt-Konfigurationsdateien fr den `emacs' sind:
/usr/lib/emacs/site-lisp/site-start.el (global),
~/.emacs (persnlich),
/usr/lib/emacs/site-lisp/default.el (global),
und werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Insbesondere
berschreiben also die Einstellungen in der `default.el' die
Einstellungen aus ` /.emacs' und `site-start.el'. Diese Eintrge
erlauben das Arbeiten mit Umlauten:
(set-input-mode (car (current-input-mode))
(nth 1 (current-input-mode))
0)
(standard-display-european t)
Speziellere Informationen findet man in der FAQ zum Thema `emacs und
Umlaute' von Karl Brodowsky, erhltlich unter der URL:
<
ftp://ftp.uni-erlangen.de/pub/doc/ISO/deutsch/emacs-
umlaute-faq.gz>
66..22..77.. lleessss
Konfigurationsdateien: ~/.bash_profile und /etc/profile Versionen: nur
ltere Versionen sind betroffen
export LESSCHARSET=latin1
66..22..88.. ppiinnee
Konfigurationsdateien: ~/.pinerc und /etc/pine.conf
# character-set should reflect the capabilities of the display
# you have. Normal default is US-ASCII. Typical alternatives
# include ISO-8859-x, where x is a number between 1 and 9.
character-set=ISO-8859-1
66..22..99.. jjooee
Konfigurationsdateien: ~/.joerc und /etc/joe/joerc
-asis
Achtung, das Minus mu in der 1. Spalte stehen.
66..22..1100.. eellmm
Konfigurationsdatei: ~/.elm/elmrc
charset = iso-8859-1
displaycharset = iso-8859-1
textencoding = 8bit
66..22..1111.. nnnn
Konfigurationsdatei: ~/.nn/init
set data-bits 8
Eine globale Konfigurationsdatei existiert nicht.
66..22..1122.. llyynnxx
Konfigurationsdateien: ~/.lynxrc und /etc/lynx.cfg Versionen: ab 2.4
CHARACTER_SET:ISO Latin 1
66..22..1133.. ggssllpp
Kann von Hause aus keine Umlaute. Es ist ein patch erforderlich,
dessen Beschreibung die Zielsetzung dieses HOWTO sprengt.
66..22..1144.. xxffiigg
Kommandozeilenoption:
-metric
66..33.. WWeeiitteerrffhhrreennddee TTiippss
66..33..11.. eemmaaccss
Der emacs kann in seinen Fhigkeiten durch Lisp-Module erheblich
erweitert werden. Er ist dadurch das Schweizer Taschenmesser unter den
Texteditoren. "Nur Kaffeekochen kann er nicht".
Die Lisp-Module tragen die Dateiendung .el oder .elc; letztere ist die
compilierte Form einer .el-Datei. emacs sucht z.B. im Verzeichnis
/usr/lib/emacs/site-lisp nach solchen Modulen.
Die Laden der Module kann im emacs per Hand mit dem Kommando
<Alt x> load-library <return> pc-mode <return>
vorgenommen werden. Alternativ kann man durch die Anweisung
(load "pc-mode")
in einer der Konfigurationsdateien das Modul dauerhaft laden.
Nachfolgend die Beschreibung einiger ntzlicher Module:
ppcc--mmooddee
Konfiguriert die Tastaturbelegung so, wie PC-Benutzer es gewohnt
sind. Keine Landesspezifischen Abhngigkeiten, aber oft gefragt.
In der Konfigurationsdatei eintragen:
;;; pc-mode.el --- emulate certain key bindings used on PCs.
(load "pc-mode")
(pc-bindings-mode)
ppcc--sseelleecctt
Stellt Cut&Paste wie unter MacOS oder Win ein.
;;; pc-select.el --- emulate cut&paste like on PC or Mac
(load "pc-select")
(pc-selection-mode)
iissoo--tteexx uunndd iissoo--ccvvtt
Zeigen die Umlaute unverndert an, speichern sie aber in dem TeX-
Format ab.
kkoonnvveerrss
Wie `iso-tex', kann aber nicht nur in beide Richtungen
konvertieren, sondern beherrscht auch noch andere Formate wie
etwa _M_I_M_E.
iissoo--aacccc ((iissoo--aacccceenntt--mmooddee)) uunndd aalltt--ssyymmbbooll
Erlauben die Eingabe von Umlauten und Akzenten durch
vorangestellte Zeichen, d.h. ~a wird schon whrend der Eingabe
der Zeichen zu einem a mit der Schlange darber (und auch als
solches abgespeichert).
AAUUCCTTeeXX
AUCTeX ist eine leistungsfhige Umgebung zum Verfassen von TeX-
und LaTeX-Dokumenten. Die automatische Erkennung von
landesspezifischen Besonderheiten wird mit dem Eintrag
(setq TeX-parse-self t)
in einer der Konfigurationsdateien aktiviert. `\usepackage{german}'
wird daraufhin von AUCTeX als Indikator verwendet.
Die erwhnten Pakete sind erhltlich unter der URL:
AAUUCC TTeeXX
<
ftp://sunsite.auc.dk/packages/auctex/auctex.tar.gz>
aalltt--ssyymmbbooll..eell
<
ftp://ftp.vlsivie.tuwien.ac.at/pub/8bit>
iissoo--tteexx..eell
<
ftp://ftp.dante.de/pub/tex/support/iso-tex>
kkoonnvveerrss..eell
<
ftp://ftp.uni-
erlangen.de/pub/doc/ISO/charsets/konvers-862.tar.gz>
66..33..22.. TTeeXX//LLaaTTeeXX
TeX ist ein professionelles Satzsystem. LaTeX ist eine Sammlung von
Macros zum effektiven Einsatz von TeX.
66..33..22..11.. VVeerraarrbbeeiittuunngg vvoonn UUmmllaauutteenn
66..33..22..11..11.. LLaaTTeeXX 22ee uunndd hhhheerr
Das Paket zur Verwendung des latin1-Zeichensatzes ist mittlerweile
fester Bestandteil von LaTeX. Es wird aktiviert mit der Anweisung
\usepackage[latin1]{inputenc}
im Kopfteil des Dokuments.
66..33..22..11..22.. ppllaaiinn--TTeeXX,, LLaaTTeeXX22..0099
Fr diese Formate gibt es entweder keine Pakete oder nur veraltete
Style-Dateien. Daher kann man Dokumente, die solche veralteten Pakete
enthalten, i.a. nicht an andere versenden. Eine Verwendung der alten
Makros wie iso.sty, xlatin1.sty und umlaute.sty (fr den Atari) wird
daher nicht empfohlen.
66..33..22..22.. LLaayyoouutt
Folgendes Beispiel kann als simples Grundgerst fr deutsche Texte
(hier: Artikel) verwendet werden:
\documentclass[a4paper]{article}
% Die Option "a4paper" stellt als Papiergre
% DinA4 ein. Alle anderen LaTeX-Pakete verlassen sich auf
% diese Einstellung.
\usepackage{german}
% stellt Abkrzungen fr typische deutsche Besonderheiten
% bereit. Die Dokumentation befindet sich auf den
% CTAN-Serven unter /pub/tex/language/german/germdoc.tex
%\usepackage[T1]{fontenc}
% % Erlaubt die Trennung von Wrtern mit Umlauten
\usepackage[latin1]{inputenc}
% gibt den Zeichensatz des Dokuments an und macht somit die
% Eingabe von latin1-Zeichen mglich.
\usepackage{a4}
% stellt den bedruckten Bereich einer Seite, den sogenannten
% <em/Satzspiegel/, ein. Er wird so berechnet, da
% durchschnittlich circa 60 bis 70 Buchstaben in einer Zeile
% vorkommen, da man sonst beim Lesen die Zeilen verliert.
%\usepackage[german]{babel}
% Aktiviert die Unterstutzung mehrerer Sprachen gleichzeitig.
\begin{document}
...
\end{document}
Weitere Informationen findet man unter der URL
<
http://www.dante.de/dante/dante-faq.html>
Eine bessere Alternative zur Satzspiegeleinstellung bietet das Paket
"typearea.sty". Dieses Paket findet man bei den Koma-Script-Klassen
von Markus Kohm unter
ftp://[CTAN]/pub/tex/macros/latex/contrib/supported/koma-script/
<
ftp://ftp.dante.de/pub/tex/macros/latex/contrib/supported/koma-
script/>, die das "typearea.sty"-Paket intern verwenden. Es ist aber
auch zusammen mit den Standardklassen (z.B. article) verwendbar.
Die Koma-Script-Klassen beachten auch andere deutsche
Typographieregeln und sind daher sehr empfehlenswert. Dokumentation zu
den Koma-Script-Klassen und dem "typearea.sty"-Paket befinden sich
unter ftp://[CTAN]/pub/tex/macros/latex/contrib/supported/koma-
script/scrguide. ps
<
ftp://ftp.dante.de/pub/tex/macros/latex/contrib/supported/koma-
script/scrg uide.ps>.
CCTTAANN
Comprehensive TeX Archive Network, bestehend aus (bald wieder)
drei Rechnern in Amerika, Grobritannien und Deutschland. Der
amerikanische und der deutsche Rechner sind von DANTE e.V (
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX) angeschafft und
finanziert worden. Der deutsche Rechner hat den Namen
ftp.dante.de.)
66..33..22..33.. DDeeuuttsscchhee WWoorrttrreennnnuunngg
Alle modernen TeX-Distributionen bieten die Mglichkeit, in der
zugehrigen Konfigurationsdatei das Kommentarzeichen % vor der Zeile
german ghyph31.tex
zu entfernen. Es werden dann Formate mit den deutschen Trennregeln
erzeugt.
Mit der Rechtschreibreform ab 1. August 1998 werden andere Trennregeln
gltig. Vermutlich werden dann rechtzeitig neue Trenntabellen zur
Verfgung stehen.
66..33..33.. RReecchhttsscchhrreeiibbpprrffuunngg mmiitt ddeeuuttsscchheemm WWrrtteerrbbuucchh
Zur Prfung von Rechtschreibfehlern steht unter Linux das Programm
ispell zur Verfgung. Die meisten Distributionen bieten dieses zur
Installation an, die zugehrige deutsche Wortliste liegt seltener bei.
66..33..33..11.. DDiiee WWoorrttlliisstteenn
Einen recht brauchbaren Grundstock fr eine eigene Wortliste enthlt das
Paket "hk-deutsch2" von H. Knutzen. Es umfat 22 Dateien, die
individuell zu einer eigenen Wortliste zusammengefat werden knnen. Die
dazu notwendigen Schritte werden in dem beiliegendem README genau
erklrt.
Durch die individuelle Zusammenstellung werden die Wortlisten kleiner
und somit die Rechtschreibprfung beschleunigt.
Es soll aber nicht verschwiegen werden, da man diesen Listen in der
Regel noch eine "eigene" Wrter hinzufgen mu (dies ist mit ispell
automatisch mglich).
Das Paket ist erhltlich unter der URL:
<
ftp://ftp.informatik.uni-
kiel.de/pub/kiel/dicts/hk2-deutsch.tar.gz>
66..33..33..22.. DDaass RReecchhttsscchhrreeiibbpprrooggrraammmm iissppeellll
Da ispell nicht jedes Textformat automatisch erkennt, mu man die
Optionen -T latin1 und -w "" verwenden. Kommen weitere nicht-ascii
Zeichen im Text vor, so sollte man diese ebenfalls mit der '-w'-Option
zulassen.
Ein anderes als das englische Wrterbuch wird mit der Option '-d'
ausgewhlt, also z.B.
ispell -d german -T latin1 -w "" German-HOWTO.txt
fr das Deutsche Wrterbuch in der Datei /usr/dict/german.hash
(Binrformat).
Ruft man ispell aus dem Editor emacs heraus auf, so kann man obige
Parameter automatisch bergeben, indem man folgenden Eintrag in einer
der Konfigurationsdateien des emacs vornimmt:
(setq ispell-extra-args '("-Tlatin1"
"-d" "/usr/lib/german"
"-w" ""))
77.. TTeexxttddaatteeiieenn
77..11.. DDaass PPaappiieerrffoorrmmaatt DDIINN AA44
Nhere Informationen zu Papierformaten findet man unter der URL
<
http://www.ft.uni-erlangen.de/~mskuhn/iso-paper.html>
Folgende Programme knnen auf das Papierformat _D_I_N _A_4 eingestellt
werden.
77..11..11.. xxddvvii
Konfigurationsdateien: ~/.Xresources und /etc/X11/Xresources
XDvi.paper: a4
77..11..22.. gghhoossttvviieeww
Konfigurationsdateien: ~/.Xresources und /etc/X11/Xresources
Ghostview.pageMedia: A4
77..11..33.. ggss
Kommandozeilenoption
-sPAPERSIZE=a4
77..11..44.. ddvviippss
Konfigurationsdateien: ~/.dvipsrc und /usr/lib/texmf/dvips/config.ps
% Paper size information.
%
% If your default is a4 uncomment the following definition
% and comment out the letterSize definition.
%
@ a4size 210mm 297mm
@+ %%PaperSize: a4
77..11..55.. IImmaaggeeMMaaggiicckk
Dieses Grafikpaket enthlt ein Programm zur Konvertierung beliebiger
Grafikformate. Die Kommandozeilenoption
-page A4
erzwingt das Seitenformat _A_4.
77..22.. KKoonnvveerrttiieerruunngg vvoonn DDOOSS-- uunndd MMaacc--TTeexxtteenn nnaacchh LLiinnuuxx
Die Textformate von DOS, MACs und UNIX unterscheiden sich in zwei
Punkten:
+o Codierung der Sonderzeichen (z.B. Umlaute)
+o Markierung des Zeilenendes
77..22..11.. DDiiee ZZeeiilleenneennddeenn
Das Ende einer Textzeile wird wie folgt markiert:
Linux: LF ("linefeed" = Zeilenvorschub, "^J", Ascii 10)
DOS: CR LF
Mac: CR ("carriage return" = Wagenvorlauf, "^M", Ascii 13)
Die Programme fromdos, todos und frommac, tomac wandeln ausschlielich
die Zeilenenden um, die Zeichen selbst werden nicht angepat. Gleiches
gilt fr die Optionen `conv=auto', bzw. `conv=text' des mount-Kommandos
bzgl. des MS-DOS Dateisystems.
77..22..22.. DDiiee ZZeeiicchheennssttzzee
Die Zeichenstze setzen sich wie folgt zusammen:
Linux: ISO-LATIN1
DOS: IBMPC Charactersets CP 437, CP 850, ...
Mac: Mac-Eigengebru
Der erste Teil aller dieser Zeichenstze ist der ASCII-Zeichensatz, so
da man Texte ohne Umlaute usw. nicht zu konvertieren braucht. Um
sowohl Zeilenenden, als auch die Sonderzeichen zu konvertieren, kann
man das Programm recode benutzen:
recode -d ibmpc:lat1 hausarb.tex
wandelt die DOS-Datei `hausarb.tex' in das Format _I_S_O_-_L_a_t_i_n_-_1 um.
Durch die Definition von Aliasen kann man sich das Leben etwas
einfacher machen:
alias unix2dos='recode lat1:ibmpc'
alias dos2unix='recode ibmpc:lat1'
alias unix2mac='recode lat1:mac'
alias mac2unix='recode mac:lat1'
Achtung: diese aliase sind in shell-Skripten nicht verfgbar.
_G_N_U _r_e_c_o_d_e ist von jedem GNU-mirror erhltlich, also z.B. von
<
ftp://ftp.uni-koeln.de/packages/gnu/recode-3.4.tar.gz>
77..33.. DDrruucckkeenn
Der
Treppenstufen
-Effekt
(engl. staircase)
rhrt
von
den
oben
beschriebenen
Unterschieden
im
Textformat
her.
Die meisten Drucker besitzen ein kleines Muse-Klavier, an dem man den
Drucker vom DOS-Textformat auf das Unix-Textformat umstellen kann. In
der Regel wird damit auch automatisch auf die Betriebsart ISO-latin1
geschaltet, so da auch Umlaute usw. gedruckt werden.
Weitere Informationen findet man im Linux Printing-HOWTO.
77..44.. PPoossttSSccrriipptt
Fehlen in einem gedruckten PostScript-Dokument die Umlaute ganz oder
werden diese verstmmelt gedruckt, so liegt das nicht am Drucker oder
am `ghostscript' (konvertiert PostScript fr den Drucker), sondern an
der Software: das PostScript wurde nicht korrekt erzeugt.
Besonders geschickt ist Word: es beginnt eine PostScript-Datei mit
<Strg d>, dem Zeichen fr das Ende einer Datei (unter Linux). Das fllt
ebenfalls in die Kategorie "kaputtes PostScript" (wird aber
mittlerweile von den meisten Druckerfiltern abgefangen).
88.. PPrrooggrraammmmiieerruunngg
88..11.. NNaattiioonnaall LLaanngguuaaggee SSuuppppoorrtt ((NNLLSS))
Fr Programmierer unbedingt zu empfehlen ist das Paket `GNU gettext'.
Es stellt eine Bibliothek zur Verfgung, die den Programmen zur
Laufzeit den Zugriff auf lnderspezifische Informationen erlaubt.
Welche Schritte im Einzelnen erforderlich sind, um ein Programm zu
internationalisieren, erlutert das Manual zu `gettext' (derzeit noch
`draft'-Stadium).
`GNU sharutils' ab der Version 4.2 ist ein beispielhaft
internationalisiertes Programm-Paket.
88..22.. bbeerrsseettzzuunngg vvoonn GGNNUU--PPrrooggrraammmmeenn
Wer bei der bersetzung von GNU-Programmen mithelfen will, sollte den
Email-Verteiler
[email protected] abonnieren. Dahinter steht eine majordomo-
mailingliste (sprich:
[email protected] nimmt die subscribe-Befehle
entgegen)
88..33.. nnccuurrsseess
Diese C-Bibliothek zur Bildschirmsteuerung ist seit Version 1.8.2 in
der Lage, mit 8-bit Zeichen umzugehen. ltere Versionen sollten nicht
verwendet werden.
88..44.. EErrzzeeuugguunngg vvoonn PPoossttSSccrriipptt
Die auszugebenden Texte knnen Umlaute enthalten, wenn vorher folgende
Funktion aufgerufen wurde:
%
% change encoding to ISO8859-1 -
[email protected]
%
% <fontname> ISOfindfont => <font>
%
/ISOfindfont {
dup 100 string cvs (ISO-) exch concatstrings cvn exch
findfont dup maxlength dict begin
{ 1 index /FID ne {def}{pop pop} ifelse } forall
/Encoding ISOLatin1Encoding def
currentdict
end definefont
} def
99.. AAnnhhaanngg
99..11.. EErrkkllrreennddee bbeerrsseettzzuunngg eeiinniiggeerr tteecchhnniisscchheerr BBeeggrriiffffee
Ohne ein gewisses Ma an Englisch-Kenntnissen wird man an Linux nicht
viel Freude haben, da sowohl die Dokumentation, als auch die Mens und
Hilfe-Funktionen der Programme vornehmlich in Englisch geschrieben
sind.
Dieser Abschnitt soll das Verstndnis englischen Orginal-Dokumentation
erleichtern, indem der technische Zusammenhang der Vokabeln erlutert
wird (wenn ntig).
Im Internet gibt es noch einige interaktive Wrterbcher, z.B. unter
der URL:
<
http://www.chemie.fu-berlin.de/glossar/glossar.html>
ENGLISH DEUTSCH
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abort Programm oder Verbindung abbrechen
argument Parameter (Einstellung), der einem Programm bergeben
wird
bracket eckige Klammer
character Zeichen
comment Kommentar
device Gert; der Zugriff auf Gerte erfolgt unter Linux
fast ausschlielich ber Dateien, die sogennanten
Gertedateien im Verzeichnis `/dev'; meist bezieht
sich <em/device/ auf eine dieser Dateien
directory Verzeichnis
environment Umgebung; bezieht sich auf die Einstellungen, die
einem Programm mit Umgebungsvariablen (enviroment
variables) bergeben wird
file Datei
file descriptor Dateizugriffsnummer; programminterne Nummer fr
eine offene Datei
font Zeichensatz
host Maschine, Computer, Rechner (wrtlich: Gastgeber)
I/O Ein-/Ausgabe
kernel Betriebssystemkern; der heilige Teil von Linux
key Taste
keyboard Tastatur
library Zusammenfassung von compilierten C-Routinen zu
einer Bibliothek, die dann aus jedem anderen
Programm heraus benutzt werden kann
link Verweis; anstatt eine Datei zu kopieren, kann man
auch einen Verweis anlegen; dies spart Platz und
erlaubt einige Tricks
load laden, Beladung, Ausnutzung; in Zusammenhang mit
der Auslastung einer Maschine gebraucht
lock Sperre (meist gewollt)
mount montieren, zusammensetzen; stets im Zusammenhang
mit dem Verzeichnisbaum, der durch das Kommando
`mount ...' zusammengesetzt wird
network Computernetz(werk)
news
OS Betriebssystem (Operating System)
overflow bei einer mathematischen Operation ist ein Ergebnis
aufgetreten, da wegen seiner Gre nicht mehr
in die dafr vorgesehene Variable pat
parenthesis runde Klammer
path Pfad, meist als Begriff fr den kompletten
Verzeichnisnamen zu einer Datei gebraucht
pipe Rhre, Veranschaulichung der Weiterleitung von Daten
von einem zum nchsten Programm; das sogennante
`pipe-symbol' ist das Zeichen | (senkr. Strich)
press Drcken Sie (die Taste)
quote Anfhrungszeichen oder Zitat
<!-- quoten = quotes benutzen = zitieren -->
remote im Sinne von "die Gegenseite der Verbindung"
resolve Ermittlung (Auflsung) der numerischen IP-Adresse,
die zu einem Maschinennamen gehrt
server Computer, der anderen Computern Dateien oder
Dienstleistungen zur Verfgung stellt
source meist Begriff fr die Programmtexte (Quellcode,
Sourcecode) benutzt; "may the source be with you"
UTSL: Use the source, Luke.
space Leerzeichen
string Zeichenkette
template Vorlage, Muster, Schablone
trace Ablaufverfolgung
type Tippen Sie ein
underflow Unterlauf, z.B. "der Unterlauf des Rheins" ;-)
Im Ernst: Wenn bei einer Floating-Point Berechnung, die Zahl
kleiner als das Maschinen-Epsilon wird, wird dies mit dem
Underflow-Flag angezeigt.
wildcard Joker, meist erfllt der Stern * diese Funktion,
z.B. zur unvollstndigen Angabe von Dateinamen