| # taz.de -- Unterbringung von Geflüchteten: Städte fordern Entlastung | |
| > Der Deutsche Städtetag fordert einen Ausbau der | |
| > Erstaufnahmeeinrichtungen. In die Kommunen soll nur kommen, wer auch eine | |
| > Bleibeperspektive hat. | |
| Bild: Ukraine-Ankunftszentrum in Berlin-Tegel | |
| Berlin taz | „Wir können keine weiteren kommunalen Flächen oder Gebäude f�… | |
| die Unterbringung mehr aus dem Hut zaubern“, sagt Markus Lewe, Präsident | |
| des Deutschen Städtetags, am Donnerstagmittag. Mit dem Verweis auf fehlende | |
| magische Kräfte will er sagen: Ein Teil der Städte und Gemeinden in | |
| Deutschland ist bei der [1][Unterbringung Geflüchteter an seine Grenzen | |
| gekommen]. | |
| Münsters Oberbürgermeister spricht auf einer Pressekonferenz des Deutschen | |
| Städtetags nach dessen digitaler Präsidiumssitzung. Zum wiederholten Male | |
| betont der kommunale Spitzenverband, Städte und Gemeinden bräuchten mehr | |
| Unterstützung von Bund und Ländern – finanziell wie auch planerisch. | |
| Es könne nicht jedes Mal, wenn neue Fluchtbewegungen Deutschland | |
| erreichten, „wieder ein langwieriges Verhandlungs-Ping-Pong zwischen Bund | |
| und Ländern“ geben, so Lewe. Spätestens seit 2015 sei klar, dass der Umgang | |
| mit Geflüchteten in den Städten nicht nur temporär, sondern „dauerhafte | |
| Realität“ sei. Entsprechend wichtig sei, dass die Kommunen langfristig | |
| planen könnten, statt immer kurzfristig reagieren zu müssen. | |
| Erst im Februar hatte sich [2][Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit | |
| Ländern und Kommunen getroffen]. Am 10. Mai nun hat Bundeskanzler Olaf | |
| Scholz (SPD) zum Bund-Länder-Treffen in Sachen Flüchtlingsunterbringung | |
| geladen. Das komme „zu spät“, betont Lewe. Die Kommunen stünden zu ihrer | |
| humanitären Verantwortung. Es gebe aber schon jetzt eine „ganze Reihe von | |
| Städten, die an ihre Grenzen stoßen“. Der Gipfel müsse zu einem | |
| langfristigen und nachhaltigen Konzept führen. | |
| ## Mehr Geld und größere Unterkünfte | |
| Mehrere konkrete Forderungen formuliert der Städtetag: Vor allem brauche es | |
| mehr Geld. Man wisse jetzt schon, dass die im vergangenen Jahr vom Bund für | |
| 2023 versprochene Summe von 1,5 Milliarden Euro für Geflüchtete aus der | |
| Ukraine und weitere 1,25 Milliarden Euro als flüchtlingsbezogene Pauschale | |
| nicht ausreichten. | |
| In den Jahren 2015 und 2016, als sehr viele Geflüchtete nach Deutschland | |
| kamen, habe der Bund die Kommunen mit neun Milliarden Euro unterstützt. | |
| 2022 seien es drei Milliarden Euro gewesen – obwohl durch die Flucht aus | |
| der Ukraine deutlich mehr Menschen Schutz in Deutschland gesucht hätten. | |
| Auch fordert der Städtetag, dass die Länder die Kapazitäten in den | |
| Erstaufnahmeeinrichtungen ausbauen – und dass auch der Bund eigene | |
| entsprechende Kapazitäten aufbaue. Dort sollten die Menschen bleiben, bis | |
| über ihre Bleibeperspektive entschieden sei – erst dann sollten sie auf die | |
| Kommunen verteilt werden. Das bedeute die Unterbringung vieler Menschen in | |
| einer Einrichtung – müsse aber dennoch „menschenwürdig“ geschehen, beto… | |
| Lewe. | |
| 23 Mar 2023 | |
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| Dinah Riese | |
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