| # taz.de -- Sensibilisierung für den Alltag: Was tun bei Trans*feindlichkeit? | |
| > Beleidigungen, Abwertungen und Angriffe auf trans* Personen können | |
| > überall passieren. Fünf Handreichungen, wie man im Alltag reagieren kann. | |
| Bild: Demonstrierende Transpersonen auf dem CSD in Berlin | |
| ## Am Frühstückstisch | |
| Wenn Trans*feindlichkeit auftritt, sollten das auch cis Menschen | |
| benennen und trans* Personen unterstützen. Auch wenn keine trans* Personen | |
| anwesend sind, ist es wichtig, falsche Namen und Pronomen zu korrigieren | |
| und sich für Menschenrechte und geschlechtliche Selbstbestimmung | |
| einzusetzen. | |
| Diese Aufgaben dürfen nicht allein an Menschen hängen, [1][die | |
| Trans*feindlichkeit] erfahren. Gerade im persönlichen Umfeld ist für | |
| trans* Personen Selbstreflexion darüber zentral, wann genug Energie für | |
| eine Auseinandersetzung da ist und wann diese eher belastend und nicht | |
| zielführend ist. | |
| ## Im Internet | |
| Trans*feindliche Kommentare auf Social-Media-Plattformen werden genutzt, | |
| um trans* Personen sowie deren Unterstützer*innen in verletzende | |
| Diskussionen zu verwickeln. Dabei geht es nicht um den Dialog, sondern um | |
| die Verbreitung von diskriminierenden Inhalten. | |
| Entscheidend ist, gezielt auf Kommentare zu reagieren, bei denen ein | |
| ehrliches Interesse besteht, und Personen mit wenig Vorwissen über | |
| Fehlinformationen aufzuklären. Positive Social-Media-Posts und | |
| unterstützende Kommentare können helfen, das Thema neu zu besetzen. | |
| ## In Medien | |
| Wenn ein trans*feindlicher Beitrag in den Medien auffällt, ist es | |
| sinnvoll, diesen nicht per Link, sondern als PDF oder Screenshot zu | |
| versenden. Hohe Klickzahlen bestärken Redaktionen, erneut | |
| trans*feindliche Inhalte zu verfassen. Für cis Menschen ist es wichtig | |
| zuzuhören, wenn trans* Personen Inhalte [2][als trans*feindlich] | |
| kritisieren. Mit Leser*innenbriefen kann Kritik am Artikel zum | |
| Ausdruck gebracht werden. In schwerwiegenden Fällen kann gegebenenfalls | |
| auch Beschwerde beim Presserat eingereicht werden. | |
| ## Auf der Arbeit | |
| Die Intervention bei trans*feindlichen Aussagen oder Verhaltensweisen im | |
| Arbeitskontext ist oft ausschlaggebend, wie trans* Personen das | |
| Betriebsklima wahrnehmen. Trans* Kolleg*innen sollten von | |
| unterschiedlichen Anlaufstellen wie dem Betriebsrat, Gleichstellungs- und | |
| Diversitätsbeauftragten unterstützt werden. Expertise von außen entlastet | |
| trans* Personen im Betrieb bei der [3][Sensibilisierung des | |
| Arbeitsumfelds]. | |
| ## Auf der Straße | |
| [4][Auf der Straße] ist es eine besondere Herausforderung, | |
| Trans*feindlichkeit gut zu begegnen. Cis Verbündete sollten auf trans* | |
| Personen, die beleidigt oder physisch angegriffen werden, zugehen und | |
| Unterstützung anbieten. Die Polizei sollte außer in akuten Situationen | |
| nicht ohne Einverständnis der gewaltbetroffenen Person kontaktiert werden. | |
| Falls die Polizei gerufen wird, kann der trans* Person Beistand geleistet | |
| werden, um gegebenenfalls auf Diskriminierung durch die Polizei zu | |
| reagieren. Manche Städte haben dafür LSBTI-Ansprechpersonen bei der | |
| Polizei. | |
| Robin Ivy Osterkamp ist im Vorstand des Bundesverband Trans* e. V. und in | |
| der Landeskoordination für den Bereich trans* im Queeren Netzwerk | |
| Niedersachsen e.V. zuständig. | |
| 11 Mar 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Prozess-nach-Angriff-auf-Transfrau/!5905095 | |
| [2] /Reaktion-auf-transfeindliche-Gewalt/!5889436 | |
| [3] /Diskriminierung-von-trans-Menschen/!5827338 | |
| [4] /Nach-transfeindlicher-Attacke-in-Hamburg/!5915952 | |
| ## AUTOREN | |
| Robin Ivy Osterkamp | |
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