| # taz.de -- Flucht eines iranischen Schriftstellers: Boochani erhält Asyl in N… | |
| > Sieben Jahre lang saß Behrouz Boochani nach seiner Flucht in | |
| > Internierungslagern. Das australische Asylsystem bezeichnet er als | |
| > „Sadismus“. | |
| Bild: Autor Behrouz Boochani kann nun die neuseeländische Staatsbürgerschaft … | |
| CANBERRA taz | Sieben Jahre, nachdem er versucht hatte, auf einem Boot nach | |
| Australien zu kommen, hat [1][der iranische Flüchtling und Autor Behrouz | |
| Boochani] in Neuseeland Asyl erhalten, wie er am Freitag bestätigte. Damit | |
| steht ihm frei, die neuseeländische Staatsbürgerschaft zu beantragen. | |
| Mit dem Entscheid enden für den Schriftsteller sieben Jahre „mentaler und | |
| körperlicher Folter“ durch die australische Regierung, wie | |
| Menschenrechtsorganisationen die Praxis der zeitlich unbegrenzten | |
| Inhaftierung Unschuldiger in isolierten Internierungslagern bezeichnen. | |
| Der Journalist war 2013 aus Iran geflohen, weil er als Mitglied der | |
| kurdischen Minderheit von der Polizei mit dem Tod bedroht worden war. Auf | |
| dem Weg von Indonesien nach Australien wurde sein Boot von der | |
| australischen Marine abgefangen. Seither lebte er in von [2][Australien | |
| betriebenen Internierungslagern] in Nauru und Papua-Neuguinea. | |
| Ende letzten Jahres konnte er nach Neuseeland fliehen. Dort bestätigte er | |
| am Freitag den Entscheid der Immigrationsbehörden, ihm den | |
| Flüchtlingsstatus zu verleihen. Er freue sich zwar darüber, endlich frei zu | |
| sein, denke jedoch mit Wehmut an die zurückgebliebenen Internierten. Er | |
| werde sich [3][als Journalist und Autor] weiterhin für die Rechte von | |
| Verfolgten einsetzen. | |
| Nach seiner Ankunft in Neuseeland hatte Behrouz ein ebenso simples wie | |
| vernichtendes Urteil über das Land gezogen, das ihn mehrere Jahre seines | |
| Lebens gekostet hatte: „Es ist Sadismus. Ein großer Teil der Bevölkerung | |
| und der Politiker Australiens erfreut sich daran, dass Menschen leiden.“ | |
| 24 Jul 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Urs Wälterlin | |
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