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# taz.de -- Abschiebungen nach Afghanistan: Afghanisches Konsulats-Personal sch…
> Um nach Afghanistan abschieben zu können, lässt Dobrindt
> Taliban-Vertreter ins Land. Aus Protest kündigt nun das bisherige
> Konsulatspersonal in Bonn.
Bild: Die deutsche Regierung nähert sich kontinuierlich an die Taliban an, um …
Berlin taz | Das Personal des afghanischen Generalkonsulats in Bonn hat
geschlossen gekündigt. Mit dem Schritt will die Belegschaft dagegen
protestieren, dass die Bundesregierung dort Taliban-Vertreter tätig werden
lässt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Betroffenen hervor, die der
taz vorliegt. Darin heißt es, das Personal sehe sich „außerstande, unseren
Dienst unter diesen neuen Umständen fortzusetzen.“
Der Fall ist komplex: Die Konsular-Mitarbeitenden, die nun kündigen, waren
noch vor dem Fall Kabuls an die Taliban auf ihre Posten gekommen. Sie waren
damit Vertreter der alten, liberaleren afghanischen Regierung, die es seit
der Machtübernahme durch die Taliban 2021 nicht mehr gibt. Trotzdem versah
das diplomatische Personal in Bonn und auch in einem weiteren Konsulat in
Berlin bislang weiter seinen Dienst, wurde von der Regierung in Kabul aber
nicht mehr als offizielle Vertreter anerkannt. Die afghanische Vertretung
in München ist dagegen schon seit einiger Zeit auf Linie der Taliban.
Die deutsche Bundesregierung unterhält bislang keine offiziellen Kontakte
zum islamistischen Taliban-Regime. Allerdings [1][nähert sie sich diesem
Schritt kontinuierlich an], um Abschiebeflüge nach Afghanistan zu
ermöglichen. Diese waren Wahlversprechen der Union und Teil der von
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und Kanzler Friedrich Merz
(CDU) groß angekündigten Asylwende.
Als Gegenleistung für [2][einen Abschiebeflug im Juli], sowie zur Anbahnung
weiterer Flüge erlaubte Dobrindt im Sommer [3][zwei Taliban-Vertretern die
Einreise]. Einer von ihnen soll dem Konsulat in Bonn zugewiesen werden –
was dessen Mitarbeitende nun zum geschlossenen Rücktritt bewegte.
## Frauen und Homosexuelle unterdrückt
In der Erklärung schreibt das bisherige Konsulatspersonal, man kündige aus
Protest gegen die Entscheidung der Bundesregierung. „Dieser Schritt
widerspricht den Werten, die wir hochhalten.“ Und weiter „Unsere Hoffnung
bleibt stark, dass Afghanistan eines Tages ein System erleben wird, das auf
dem Willen, der Würde und den Träumen seines Volkes aufgebaut ist.“
Die Taliban hatten nach ihrem Siegeszug 2021 eine brutale Diktatur in
Afghanistan wiedererrichtet. Insbesondere Frauen und Homosexuelle werden
von den Islamisten massiv unterdrückt. Menschenrechtsorganisationen
berichten von Folter und Todesstrafen in den Gefängnissen. Abschiebungen in
das Land werden von Beobachter*innen als menschenrechtswidrig
eingeschätzt.
29 Sep 2025
## LINKS
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[2] /Abschiebungen-nach-Afghanistan/!6108584
[3] /Konsuln-der-Taliban/!6098868
## AUTOREN
Frederik Eikmanns
## TAGS
Schwerpunkt Afghanistan
Taliban
Abschiebung
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Innensenatorin Iris Spranger
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