Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wie den FC Bayern bremsen?: Make Bavaria Small Again
> Gegen die erschreckende Überlegenheit des FC Bayern München können nur
> neue Regeln helfen. Ein bescheidener Vorschlag zur Selbstverzwergung.
Bild: Unnötige Blutgrätsche von Bayern-Profi Luis Diaz. Künftig bitte das ei…
Der Fußballklub [1][Bayern München] (vulgo: die Allesgewinner, die Bestie
aus dem Süden) fegt seit Sommer alles aus den Stadien, was da als
angeblicher Gegner so herumturnt. Neun Ligaspiele hieß: neun Siege, zwei
lockere Pokalerfolge und der Supercup dazu, jetzt viermal Europa, viermal
gewonnen, alles meist sehr deutlich, locker, souverän.
Am Dienstag in der Champions League waren die Münchner im [2][Topmatch] bei
[3][Paris Saint-Germain] in der ersten Halbzeit derart überlegen, dass man
umgehend Mitleid mit allen kommenden Gegnern bekam. Es ging immerhin gegen
den Titelverteidiger, zudem auswärts. Und zack, auch da gewonnen, 2:1. Bald
wird das zu gelangweiltem Desinteresse führen. Also: Alarm!
Eine Gegenmaßnahme hat die „Dampfwalze ohne Bremse“ (Spaniens Zeitung AS)
in Paris selbst geliefert. Kurz vor der Pause war Doppeltorschütze Luis
Díaz wegen einer übermütigen Blutgrätsche mit schwerer Verletzung des
Gegners Achraf Hakimi des Feldes verwiesen worden. Fortan war das Spiel,
immerhin noch 53 Minuten lang, 11 gegen 10 ausgeglichener. Die Tormaschine
FC Bayern übte sich im Toreverhindern. Eine Trainingseinheit auf hohem
Niveau.
Das hat Potenzial: Demnächst sollten die Münchner von Anfang an nur noch zu
zehnt antreten. Eine Regel, zu elft aufzulaufen, gibt es nicht. Auch kann
man jederzeit einen Spieler auswechseln, ohne jemand einzuwechseln. Man
muss ja nicht gleich einen Kollegen niedermetzeln, um nur noch zu zehnt zu
sein.
## Hilfreiche Personalreduzierung
Die freiwillige Bayern-Zehn wäre eine Art Selbsthandicapisierung.
Handicap-Regelungen gibt es in vielen Sportarten. Beim [4][Golf] gleicht
sich das unterschiedliche Können zweier Spieler über die Umrechnung der
Spielvorgabe auf die Schlagzahl aus. Ähnliche Regeln gibt es beim
Segelfliegen und [5][Polo], bei den Paralympics. Im Galopprennsport
bekommen besonders siegreiche Pferde Zusatzgewichte unter den Sattel, um
unterschiedliche Leistungsniveaus kiloweise zu reduzieren. Nun könnte man
Harry Kane und Joshua Kimmich auch Goldbarren umhängen, aber das wäre
albern.
Eine Personalreduzierung auf dem Platz dient auch der Belastungssteuerung.
Wo weniger Leute mitwirken, ist das Verletzungsrisiko geringer.
Gleichzeitig könnte die Kaderstärke verringert werden, was Kosten sparen
hilft.
Die Bayern-Zehn würde vermutlich trotzdem alles gewinnen. Vielleicht wird
es in der Liga und bei den Champions perspektivisch erst bei einer
Bayern-Neun homöopathisch unkalkulierbarer. Bei Pokalspielen gegen
unterklassige Gegner dürften schon acht Münchner reichen. Trainer
[6][Vincent Kompany] wird die Selbstverzwergung charmant zu moderieren
wissen.
8 Nov 2025
## LINKS
[1] /FC-Bayern-Muenchen/!t5411062
[2] /Die-Alleskoenner/!6123071&/
[3] /Paris-St-Germain/!t5007805
[4] /Neue-Handicap-Berechnung-im-Golf/!5734812
[5] /Pferdesport/!5157010
[6] /Vincent-Kompany-beim-FC-Bayern/!6010242
## AUTOREN
Bernd Müllender
## TAGS
Kolumne Press-Schlag
FC Bayern München
Champions League
Reden wir darüber
1. Bundesliga
Fußball-Bundesliga
Social-Auswahl
Jerome Boateng
Kolumne Press-Schlag
Kommentar
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Protesten der Fans: Boateng hospitiert nicht beim FC Bayern
Es hagelte Proteste, und jetzt reagierten Spieler und Verein: Jérôme
Boateng wird nicht beim FC Bayern hospitieren.
Ende einer Fußballtradition: Infantinos Wiesn-Wahnsinn
Der FC Bayern München wird künftig nicht mehr zur Oktoberfestzeit spielen.
Wie die finstere Fifa mal eben eine Tradition abgeräumt hat.
Champions-League-Sieger PSG: Fußball ohne jede Kontrolle
Spielerisch überlegen, weil ökonomisch überlegen? Ja, aber der Sieg von PSG
war auch ein politisches Symbol.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.