| # taz.de -- Inflation und steigende Preise: Geringverdiener müssen entlastet w… | |
| > Die Inflation ist wieder da. Das trifft vor allem Menschen mit kleinen | |
| > Einkommen, für die vor allem teure Lebensmittelpreise ein Ballast sind. | |
| Bild: Auch Obst ist teurer geworden | |
| Die Inflation ist wieder Thema. Sie hatte [1][mit 2,4 Prozent im September | |
| den höchsten Wert] seit letztem Dezember. Das lässt bei vielen die | |
| Alarmglocken schrillen, denn Geldentwertung wird in Deutschland regelmäßig | |
| mit der Hyperinflation und dem Niedergang der Weimarer Republik verbunden. | |
| Zum Glück ist eine Inflationsangst unbegründet: Von so einem Szenario ist | |
| Deutschland sehr weit entfernt. | |
| Ökonom:innen weisen darauf hin, dass die Septemberinflation ein | |
| Ausreißer ist, etwa weil im Vorjahresmonat die Rohölpreise besonders | |
| niedrig waren. Sie erwarten schon für den Oktober eine Besserung und auch | |
| für 2026 eine niedrige Preissteigerung. Das ist angesichts der | |
| Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump nicht selbstverständlich. | |
| Jetzt wird sichtbar, dass es klug von der Europäischen Union gewesen ist, | |
| seine drakonischen Zölle nicht mit ebenso hohen Importabgaben zu | |
| beantworten. Das hätte die Inflation sehr viel stärker angetrieben | |
| Aber: Auch was volkswirtschaftlich gesehen kein Problem ist, kann für | |
| Menschen im wahren Leben eine immense Belastung sein. In den vergangenen | |
| Jahren sind gerade Lebensmittelpreise zum Teil drastisch gestiegen, und sie | |
| sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Auch im September sind die | |
| [2][Preise für manche Lebensmittel stärker geklettert als die | |
| Inflationsrate]. Obst kostet im Schnitt 5,1 Prozent mehr, Molkereiprodukte | |
| und Eier 3,6 Prozent. Die Kosten für Wasserversorgung und andere | |
| Dienstleistungen für die Wohnung sind im Jahresvergleich um 3,8 Prozent | |
| teurer geworden. | |
| Für Haushalte, die nicht oder gerade so über die Runden kommen, sind höhere | |
| Lebenshaltungskosten kaum zu stemmen. Bürger.innen mit geringem oder | |
| durchschnittlichem Einkommen müssen entlastet werden. Aber die | |
| Bundesregierung hat das nicht vor, sie hält sich nicht einmal an die eigene | |
| Ankündigung, die [3][Stromsteuer für alle zu senken.] Und noch fataler ist | |
| vor diesem Hintergrund das gebrochene Versprechen der SPD, den Mindestlohn | |
| ab 2026 für viele Millionen Menschen auf 15 Euro in der Stunde anzuheben. | |
| 14 Oct 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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