| # taz.de -- Verordnungsentwurf aus dem Haus von Bas: Sozialbeiträge für Gutve… | |
| > Laut einem Entwurf aus dem Bundesarbeitsministerium sollen Menschen mit | |
| > höherem Einkommen künftig mehr in die Renten-, Kranken- und | |
| > Pflegeversicherung einzahlen. Der Vorschlag trifft auf Kritik. | |
| Bild: Vor Bärbel Bas liegt einiges an Arbeit, will sie Kanzler Merz und seine … | |
| Berlin/Hamburg epd | Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) plant höhere | |
| Sozialbeiträge für Gutverdiener. Das geht aus einem Verordnungsentwurf des | |
| Arbeitsministeriums hervor, der sich noch in der Ressortabstimmung befindet | |
| und dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. | |
| Das bedeutet, dass diejenigen, die mehr verdienen, 2026 auf einen größeren | |
| Teil ihres Einkommens Renten- sowie Kranken- und Pflegekassenbeiträge | |
| zahlen müssten. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin „Politico“ darüber | |
| berichtet. | |
| Kritik an den Plänen kommt von Seiten der Union und dem BSW. Wie aus dem | |
| Entwurf hervorgeht, soll sich die Beitragsbemessungsgrenze in der | |
| gesetzlichen Rentenversicherung 2026 auf 8.450 Euro im Monat erhöhen (2025: | |
| 8.050 Euro/Monat). | |
| Veränderungen sind ebenfalls für die gesetzliche Kranken- und | |
| Pflegeversicherung geplant: Aktuell beträgt hier die | |
| Beitragsbemessungsgrenze 5.512,50 Euro im Monat. Wie aus der Verordnung aus | |
| dem Arbeitsministerium hervorgeht, soll sie 2026 auf 5.812,50 Euro steigen. | |
| Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Betrag, bis zu dem vom | |
| sozialversicherungspflichtigen Entgelt Beiträge für die verschiedenen | |
| Bereiche der Sozialversicherung berechnet und abgeführt werden. In der | |
| gesetzlichen Krankenversicherung steigt demzufolge auch die | |
| Versicherungspflichtgrenze auf 6.450 Euro im Monat; derzeit liegt sie bei | |
| 6.150 Euro monatlich. | |
| Die Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze) ist die | |
| Einkommensgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung, die Arbeitnehmer | |
| überschreiten müssen, um in die private Krankenversicherung zu wechseln. | |
| Zudem heißt es in dem Entwurf, dass das vorläufige Durchschnittsentgelt in | |
| der Rentenversicherung für das Jahr 2026 auf 51.944 Euro (2025: 50.493 | |
| Euro) festgesetzt wird. Das Durchschnittsentgelt ist das durchschnittliche | |
| Bruttoarbeitsentgelt aller Versicherten. | |
| Es dient als Rechengröße in der gesetzlichen Rentenversicherung, um | |
| individuelle Entgeltpunkte zu ermitteln. Die Rechengrößen für die | |
| Sozialversicherungen werden auf Grundlage der Lohnentwicklung bestimmt. Die | |
| gesamtdeutsche Lohnzuwachsrate im Jahr 2024 beträgt laut Entwurf 5,16 | |
| Prozent. | |
| Kritische Töne an dem Entwurf kommen derweil von der Union. Dennis Radtke | |
| (CDU), Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft | |
| Deutschlands, warnte im Tagesspiegel indessen vor Doppelbelastungen: „Das | |
| Dilemma ist: Parallel zur Anhebung der Bemessungsgrenze zeichnet sich die | |
| Erhöhung der Zusatzbeiträge in der GKV ab. Somit werden viele Beschäftigte | |
| gleich doppelt getroffen, statt endlich entlastet.“ | |
| BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht nannte die Pläne der Bundesregierung | |
| „halbherzig“. Diese werden nicht ausreichen, um die steigenden | |
| Sozialbeiträge zu stoppen, sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke | |
| Mediengruppe in Essen. Sie forderte den Einstieg in eine | |
| Bürgerversicherung: „Alle zahlen ein, und zwar proportional zu ihren | |
| Einkommen“, sagte die BSW-Chefin. | |
| Auch der Bund der Steuerzahler kritisierte den Plan zur Anhebung der | |
| [1][Beitragsbemessungsgrenzen] bei der gesetzlichen Kranken- und | |
| Rentenversicherung. Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der | |
| Steuerzahler, sagte der Bild: „Eine Erhöhung trifft vor allem Facharbeiter | |
| und Selbständige – ihre Krankenversicherungsbeiträge steigen sofort.“ | |
| Stattdessen brauche es endlich Einsparungen bei den Sozialleistungen. | |
| 6 Sep 2025 | |
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