Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Klimaklage gegen Schweizer Zementkonzern: Inselbewohner:innen forde…
> Das Eiland Pari droht im Meer zu versinken. Bewohner wollen Schadenersatz
> von Holcim. Nun entscheidet sich, ob die Klage überhaupt verhandelt wird.
Bild: Hat nichts vom Inselparadies Pari: Zementwerk der Holcim-Group, die die N…
Genf afp | Bewohner einer durch den steigenden Meeresspiegel bedrohten
indonesischen Insel sind in die Schweiz gereist, um [1][vom Zementkonzern
Holcim] Kompensationszahlungen einzufordern. Sie hoffe, dass der Fall für
Opfer des Klimawandels auf der ganzen Welt zur Inspiration werde, sagte die
Inselbewohnerin Asmania vor Journalisten im schweizerischen Lausanne.
Asmanias Heimat, [2][die nur 42 Hektar große Insel Pari,] könnte laut
Umweltforschern aufgrund des steigenden Meeresspiegels bis 2050 im Meer
versinken.
Mehr als zwei Jahre, [3][nachdem sie gemeinsam mit zwei anderen
Inselbewohnern gegen den größten Zementhersteller geklagt hatten], reisten
Asmania und ein weiterer Inselbewohner nun in die Schweiz, um am Mittwoch
an einer ersten Anhörung in dem wegweisenden Verfahren teilzunehmen. Bei
der Anhörung in Zug, wo Holcim seinen Hauptsitz hat, soll zunächst
festgestellt werden, ob sich das Gericht mit der Klage befasst.
Die insgesamt vier Kläger fordern jeweils Schadenersatz in Höhe von
umgerechnet etwa 3.850 Euro. Zudem verlangen sie Schutzmaßnahmen, wie den
Bau von Wellenbrechern.
Die 42-jährige Asmania, die wie viele Indonesier nur einen Namen trägt, ist
Mutter von drei Kindern. Aufgrund von Überschwemmungen hat sie bereits ihre
Algenfarm verloren. Durch die Überschwemmungen sei auch Schmutz und Öl in
ihre Fischfarm gespült worden. Von 500 kleinen Jungfischen zum Jahresbeginn
seien jetzt nur noch neun übrig, sagte Asmania. Ihr Einkommen liege bei
„null“.
## Holcim wehrt sich
Der Schweizer Konzern Holcim betont, dass er sich „stark für das Klima
engagiert“. Zugleich solle „die Frage, wer CO2 ausstoßen darf“, per Gese…
und nicht durch ein Zivilgericht beantwortet werden. [4][Holcim gehört laut
Umweltforschern zu den hundert Unternehmen der Welt, die am meisten CO2
ausstoßen]. Die Produktion von Zement ist für etwa acht Prozent der
globalen CO2-Emissionen verantwortlich.
[5][Klimaklagen gegen Regierungen und Konzerne] haben in den vergangenen
Jahren zugenommen. Dabei ist es häufig das Ziel, große Unternehmen für die
Klimaschäden verantwortlich zu machen, die die Lebensgrundlage von
Millionen von Menschen, insbesondere im globalen Süden, zerstören. Der Fall
von Pari ist der erste, [6][in dem ein Zementriese] verklagt wird. Zudem
ist es das erste Mal, dass eine Schweizer Firma wegen ihrer mutmaßlichen
Verantwortung für derartige Klimaschäden verklagt wird.
1 Sep 2025
## LINKS
[1] /Zementwerk-will-klimaneutral-produzieren/!6005721
[2] /taz-Podcast-klima-update/!5939646
[3] /Klimaklage-aus-Indonesien/!5939205
[4] https://kontrast.at/konzerne-co2-klima/
[5] /Weltweite-Klimaklagen/!6096530
[6] /CO2-Bilanz-von-Zement-Beton-und-Co/!6092246
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Klimaklage
Transnationale Konzerne
Meeresspiegel
Reden wir darüber
Social-Auswahl
Australien
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indigene verlieren vor Gericht: Australien schmettert Klimaklage ab
Der Staat muss die Bewohner der Torres-Strait-Inseln nicht gegen die Folgen
der Erderhitzung schützen. Das geht aus einem Urteil hervor.
Klimaschutz vor Gericht: Deutsche Umwelthilfe verklagt Kretschmann-Regierung
Baden-Württemberg verfehlt die Klimaziele, aber die grün-schwarze
Landesregierung legt keine Maßnahmen vor. Umweltschützer*innen klagen
nun.
Regeln zu Kohlenstoffdioxidspeicherung: Für Habecks umstrittenes Gesetz wird e…
Obwohl der Entwurf aus dem grünen Klimaschutzministerium kommt, lehnen die
Regierungsfraktionen das CCS-Gesetz ab. Ende Januar kommt es zum Showdown.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.