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# taz.de -- Wahlen in Nigeria: Trotz allem gut
> Trotz Gewalt und Chaos ist die Wahl in Nigeria ein Erfolg. Die
> Bevölkerung will sich nicht einschüchtern lassen und setzt auf
> Demokratie.
Bild: Die Nigerianer glauben an ihr Land – und an die Demokratie
In den sozialen Medien sind diese Bilder vom Wahltag in Nigeria
millionenfach angeklickt und weitergeleitet worden: jugendliche Banden, die
vor allem [1][in der Megacity Lagos Wahlurnen stehlen], Unterlagen
zerstören und mit Gewalt Wähler*innen von der Stimmabgabe abhalten
wollten sowie Menschen, die stundenlang auf die Öffnung der Wahllokale
warten, weil die Vertreter*innen der Wahlkommission (INEC) nicht
pünktlich sind.
Im ersten Moment scheint es, als ob das eingetroffen ist, worüber
wochenlang spekuliert wurde. Es gelingt nicht, in Afrikas Riesenstaat
freie, faire und glaubwürdige Wahlen zu organisieren. INEC ist schlecht
organisiert, und es war fast überraschend, dass die Wahl nicht verschoben
wurde. In Nigeria hat das quasi Tradition.
Trotzdem ist diese Wahl nach aktuellem Stand ein Erfolg. Auch wenn es keine
Zahlen zur Beteiligung gibt: Aus dem ganzen Land (220 Millionen
Einwohner*innen) heißt es, dass die Wahllokale voll waren und Millionen
Menschen stundenlang geduldig gewartet haben. In Lagos brachte ein Wähler
die Stimmung auf den Punkt: „Wir haben doch heute nichts vor. Unsere
einzige Aufgabe ist es, zu wählen.“
Das zeigt: Viele Millionen Menschen glauben [2][an ihr Land] und wollen,
dass es von einem aus ihrer Sicht kompetenten Präsidenten regiert wird.
Auch sehen sie – Nigeria hat eine jahrzehntelange Militärherrschaft erlebt
– bei allen Schwierigkeiten die Demokratie als geeignete Staatsform dafür
an.
So tragisch die Gewalt am Wahltag war: Es ist positiv, dass sie so viel
Aufmerksamkeit erhält. Dass sie so gut dokumentiert wurde, zeigt auch, dass
die Bevölkerung nicht bereit ist, sich einschüchtern zu lassen. Stattdessen
will sie wählen.
Das ist eine wichtige Botschaft für die gesamte Region. In Westafrika haben
mit Mali, Burkina Faso und Guinea gleich drei Staaten keine gewählte
Regierung mehr. Das gilt auch für Tschad in Zentralafrika. Obwohl in
Nigeria gerne über eine Machtübernahme des Militärs spekuliert wird, ist
die Realität eine andere und lautet: [3][Veränderungen] sollen an der
Wahlurne geschehen.
26 Feb 2023
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## AUTOREN
Katrin Gänsler
## TAGS
Nigeria
Militärregierung
Demokratie
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