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# taz.de -- "Kliniken müssen aufstocken"
> Multimorbide Altersmedizinische Zentren sollen Ältere unterstützen.
> Kritik gibt es an der Finanzierung
Die rot-grüne Koalition will in jedem der sieben Bezirke Zentren für
Altersmedizin einrichten, um eine wohnortnahe Versorgung älterer
PatientInnen zu schaffen. Der entsprechende Antrag soll von der
Bürgerschaft Ende März beschlossen werden. Kritik daran kommt von der
Hamburgischen Krankenhausgesellschaft: „Viele der Forderungen überschreiten
die Grenzen der Krankenhäuser“, sagt Geschäftsführerin Claudia Brase. Auch
die Finanzierung der Alterszentren sei nicht durchdacht.
Bisher landen viele ältere PatientInnen auf geriatrischen Stationen. Sie
leiden oft an mehreren Krankheiten, wie Diabetes, Arthrose oder Demenz und
müssen verschiedene FachärztInnen aufsuchen, die oft weit weg sind. „Mit
der Einführung von Alterszentren sollen stationäre Aufenthalte vermieden
und den PatientInnen der Verbleib in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht
werden“, sagt Sylvia Wowretzko, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD.
Die Zentren für Altersmedizin sollen in bestehende Geriatrien als
Ambulanzen angesiedelt werden, sagt Wowretzko. In Hamburg gibt es bereits
elf Krankenhäuser, die in Frage kämen. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen
will die Stadt übernehmen. Für Investitionen in allen Bereichen des
Krankenhausausbaus stehen den Häusern im Jahr rund 100 Millionen Euro zur
Verfügung. Aus diesem Topf soll auch das neue Konzept finanziert werden.
Allerdings könnten weitere Kosten entstehen: „Für die ambulante Versorgung
müssten die Kliniken ihr Personal aufstocken“, sagt Brase von der
Krankenhausgesellschaft. Dafür gebe es allerdings „null
Finanzierungsmöglichkeiten“. Auch der Leiter der Kassenärztlichen
Vereinigung, Walter Plassmann, hat Bedenken: „Sollten Krankenhausärzte die
Ambulanzen übernehmen, kann die Behandlung nicht über die Kassen
abgerechnet werden.“ In diesem Fall müsse ein Sondervertrag mit den
Krankenkassen vereinbart werden. Zudem sei der Ausbau der Geriatrien nicht
Aufgabe der Politik – sondern die der Ärzte und Krankenkassen. Anna Gröhn
18 Mar 2016
## AUTOREN
Anna Gröhn
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