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# taz.de -- Kommentar zum Flugroutenstreit: Gesucht: Wind von außen
> Zur Schlichtung braucht es einen unabhängigen Mediator.
Bild: Klaus Wowereit bei der Fluglärm-Demonstration am Montag
Was war das für eine Bruchlandung! Öffentlichkeit, Politik, Medien hatten
mit Spannung auf die erste Sitzung der neuen, erweiterten
Fluglärmkommission gewartet und deren Vorschläge für alternative
Flugrouten. Das Ergebnis nach eineinhalb Stunden Konferenz war: Ein Streit
über die Tagesordnung - und ein genervter Vorsitzender, dem von
Bürgerinitiativen Parteilichkeit vorgeworfen wurde, und dass er überfordert
sei.
Bernd Habermann, der erste Mann der Kommission, weiß viel über die
Entstehung des Flughafens, Lärm und Routen. Er war Bürgermeister einer der
am meisten betroffenen Gemeinden am Flugfeldrand. Genau das ist aber sein
Problem: Er ist nicht objektiv. Jeder wird verstehen, dass Habermann
"seine" Gemeinde am Herzen liegt - aber als Vorsitzender eines Gremiums,
das alle Betroffenen im Blick haben soll, ist er untragbar.
Ein Politiker aus der Region kommt als Mediator ebenfalls nicht in Frage:
Wer wie Klaus Wowereit in Lichtenrade aufgewachsen ist, gilt kaum als
objektiv. Wer Mitglied der FDP ist, gilt als wirtschaftsnah, ein Grüner als
fliegerfeindlich. Frühere Politiker sind womöglich in die
Standortentscheidung verstrickt.
Die Fluglärmkommission braucht einen unabhängigen Vorsitzenden, einen
Mittler, der keine Aktien in der Region hält. Stuttgart 21 ist nicht
Schönefeld 21, aber in diesem Fall kann ein Blick gen Süden nicht schaden:
In Stuttgart schlichtet Heiner Geißler, dem keine Nähe zu einer Seite
angelastet wird. Vorschläge für die Berliner Flugrouten nimmt die taz gern
entgegen.
9 Nov 2010
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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