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# taz.de -- Kommentar leckgeschlagene Asse: Rückholung problematisch
> Will man den Müll aus der Grube bergen, muss das schnell geschehen: Jeder
> Tag des Zuwartens macht diese Aufgabe schwieriger und aufwändiger.
Bild: So eine Soße: 240.000 Becquerel des strahlenden Stoffs Cäsium-137 pro L…
Die stark strahlende Lauge vor einer Lagerkammer für Atommüll ist ein
schlechtes Zeichen. Sie ist ein Indiz dafür, dass die Müllfässer in der
Asse in großem Umfang leckgeschlagen sind. Will man den Müll aus der Grube
bergen, muss das schnell geschehen: Jeder Tag des Zuwartens macht diese
Aufgabe schwieriger und aufwändiger.
Welche Gefahr von dem strahlenden Sickerwasser ausgeht, ist derzeit schwer
einzuschätzen. Bekannt ist nur das Maß des radioaktiven Zerfalls: 240.000
Atome pro Sekunde - Becquerel - in einem Liter Sickerwasser. In dem
Katastrophengebiet von Tschernobyl gelten Orte mit 500.000 Becquerel pro
Quadratmeter als besonders stark belastet. Der Grenzwert für Lebensmittel
liegt bei 600 Becquerel. In einer solchen Brühe stehend zu arbeiten, wird
die Bergung der Fässer nicht gerade erleichtern.
Die Rückschlüsse auf die Fässer, die das Sickerwasser nahe legt, sind nicht
ermutigend. Offenbar ist ein erklecklicher Teil korrodiert - kein Wunder
angesichts der Bilder, auf denen zu sehen ist, wie sie von einem Radlader
einfach in die Grube gekippt wurden.
Wie sollen Arbeiter umgehen mit maroden Fässern, bei denen obendrein unklar
ist, was drin steckt? Wer garantiert, dass bei der Rückholung der Fässer
nicht auf einen Schlag mehr Radioaktivität in die Biosphäre gelangt als in
fünf Jahrzehnten deutscher Atomenergienutzung? Die radioaktive Suppe legt
nahe, den Müll da zu lassen, wo er ist.
15 Apr 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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