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# taz.de -- Kommentar Sparkassen im Norden: Eine Frage der Wahl
> Mit der Kartellamtsentscheidung ist die hingepfuschte
> schleswig-holsteinische "Lex Haspa" zerplatzt. Ob 14 Sparkassen im
> strukturschwachen Norden nötig sind, darf bezweifelt werden.
Bild: Ausgebremst: Die Haspa darf nicht nach Norden expandieren.
Im politischen Kiel erzeugte das Veto des Kartellamtes gegen eine
Groß-Haspa für den ganzen Norden die zu erwartenden Reaktionen. Die beiden
Regierungsparteien hinter CDU-Ministerpräsident Carstensen versuchen, das
Bonner Stoppsignal klein zu reden; von einer „regionalen
Einzelfallentscheidung“ träumt die FDP. Zerplatzt ist aber tatsächlich das
ganze hingepfuschte Gesetzeswerk Lex Haspa, das ein Einfallstor für jede
Privatisierung bietet. Bislang verhinderte lediglich die Finanzkrise, dass
eine private Großbank das schleswig-holsteinische Sparkassengesetz auf den
EU-Prüfstand stellte.
Seit langem wollen sich Deutsche Bank & Co. in die lukrative
Sparkassenszene einkaufen, zu der jeder dritte Bundesbürger als Kunde
gehört. Vor diesem Hintergrund klingt der rot-grün-rote Applaus aus dem
Kieler Landeshaus für die Kartellamtsentscheidung hohl. Wer den Wert
selbstständiger Sparkassen als Kontrahent zu globalen Finanzakteuren zu
schätzen weiß, sollte schleunigst die Initiative ergreifen, um das
Gesetzesloch nach der Wahl im Mai europafest zu verschließen.
Ob allerdings 14 Sparkassen im strukturschwachen Schleswig-Holstein nötig
sind, um lokal verankert zu bleiben, darf bezweifelt werden.
Ausschlaggebend ist nicht die Größe, das zeigen die mehr als 30
Genossenschaftsbanken im Lande, sondern eine erfolgreiche Geschäftspolitik.
Darin kann die Haspa durchaus Vorbild sein.
29 Feb 2012
## AUTOREN
Hermannus Pfeiffer
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