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# taz.de -- Neue Enthüllung in Spähaffäre: NSA greift bei Google und Yahoo ab
> Die NSA soll Nutzerdaten von beiden Internetkonzernen abfangen haben, so
> die „Washington Post“. Google reagiert empört und fordert rasche
> Reformen.
Bild: In der Matrix: Eine Kühleinheit im Datenzentrum von Google in Pryor, Okl…
SAN FRANCISCO rtr | Der US-Geheimdienst NSA infiltriert einem Medienbericht
zufolge weltweit heimlich die Leitungen von Rechenzentren der beiden
amerikanischen Internetkonzerne Google und Yahoo. Die Behörde habe
Verbindungen von Rechenzentren angezapft, um so die Daten von Hunderten
Millionen Nutzerkonten abzugreifen, berichtete die Washington Post am
Mittwoch unter Berufung auf Dokumente des früheren NSA-Mitarbeiters Edward
Snowden.
Das Programm mit dem Codenamen „Muscular“ sei gemeinsam mit dem britischen
Geheimdienst betrieben worden. Allein in einem Zeitraum von 30 Tagen seien
über 181 Millionen Datensätze ausspioniert worden.
Google reagierte mit scharfen Worten auf die jüngste Enthüllung in der seit
Monaten andauernden NSA-Affäre. „Wir sind empört, wie weit die Regierung zu
gehen scheint, um Daten von unseren privaten Glasfaserkabeln abzugreifen“,
erklärte der für Rechtsfragen zuständige Google-Manager David Drummond. Es
unterstreiche die dringende Notwendigkeit für Reformen.
Ein Yahoo-Sprecher sagte, dass das Unternehmen der NSA keinen Zugang zu
seinen Datenzentren gewährt habe.
NSA-Chef Keith Alexander erklärte, dass die Behörde keinen
uneingeschränkten Zugriff auf die Google- und Yahoo-Server habe. Dazu
benötige sie stets eine gerichtliche Verfügung. Ein NSA-Sprecher teilte
mit, die Schlussfolgerung der Zeitung, wonach der Geheimdienst mit dem
enthüllten Programm die Datenschutzbestimmungen für US-Bürger umgehen
wolle, sei nicht richtig. Auch die Vermutung, dass die USA auf diesem Weg
vor allem an die Daten von amerikanischen Staatsbürgern gelangen wollten,
sei nicht zutreffend.
Die Demokraten von US-Präsident Barack Obama kündigte eine Aufklärung durch
den Kongress an. Der Vorsitzende des Justizsausschusses im Senat, Patrick
Leahy, kündigte an, er werde die Regierung um eine Stellungnahme zu dem
enthüllten NSA-Programm einfordern, weil Millionen von US-Bürgen betroffen
sein könnten. Die Regierung müsse sich auf viele Fragen gefasst machen. Aus
dem Bericht der Washington Post geht nicht eindeutig hervor, wie viele der
dokumentierten 181 Millionen Datensätze von Amerikanern stammen.
31 Oct 2013
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